9. November 2024
Der Gast war gekommen, um zu bleiben – es regnete weiter. Die nächsten beiden Tage sollten laut Wettervorhersage regnerisch bleiben. Damit war klar, keine Kanutour – schade. Da wir bereits einige Sumpfgebiete gesehen und auch mit Booten abgefahren haben, war's nicht ganz so „dramatisch“ für uns.
Nächstes Ziel: Little Rock, die Hauptstadt von Arkansas. Den zweitkleinsten Nationalpark der USA, Hot Springs in Arkansas, ließen wir im wahrsten Sinne des Wortes links (= im Westen) liegen. Dort waren wegen eines Mountainbike-Festivals alle Campingplätze ausgebucht.
Nach der Überquerung der Bundesstaatsgrenze suchten wir das Welcome Center von Arkansas auf. Ein Welcome Center kann man sich wie eine Touristeninformation an einer Autobahnraststätte vorstellen, die Werbung und Informationen zu vielen Attraktionen/Städten eines Bundesstaates bereithält. Hier fanden wir u.a. einen Führer zu Fahrradrouten in Arkansas.
Während ich fuhr, suchte Michael einen Campingplatz in der Nähe von Little Rock. Mit der Maumelle Park Recreation Area fand er einen, der nicht weit vom Arkansas River Trail entfernt liegt. Dieser Fahrradrundkurs ist bis zu 140 km lang und verläuft beiderseits des Arkansas Rivers.
Auch dieses Mal kamen wir in der Dämmerung (und bei Nieselregen) am Campingplatz an.
„Highlight“ des Tages war ein Mittagessen in Hope, wo wir nach dem äußeren Anschein nie eingekehrt wären, aber dank Internet-Empfehlung gut gegessen haben.
10. November 2024
Überraschung: Es regnete … und das bis mittags. Dann riss der Himmel auf und wir schwangen uns für eine kurze Erkundungsfahrt durch die Recreation Area aufs Rad.
Die Tage sind mittlerweile sehr kurz, spätestens gegen 17 Uhr setzt die Dämmerung ein. Eine längere Fahrradtour war nicht mehr möglich. Wir beschlossen, mit dem Womo in die Stadt zu fahren.
Das Ortseingangsschild von Little Rock verweist auf eine Einwohnerzahl von 202.000. Die Größe des Autobahnnetzes von Little Rock würde in der Millionenstadt Köln dafür sorgen, dass es keine Staus mehr gäbe ;-) … Abgesehen von wenigen Hochhäusern ist LR (offizielle Abkürzung :-) ) flach bebaut.
Bevor wir einen kleinen Rundgang durch die Innenstadt machten, wollten wir erst einmal etwas essen. In Roadfood hatten wir das Root Café entdeckt, das fast seine gesamten Produkte von Bauern der Umgebung erhält. Da mussten wir hin … und sind auch nicht enttäuscht worden.
Links neben dem Schild hängt ein Kürbis ab, wir wissen nicht, was er sonst noch tut ...
An einem Sonntagmittag ist die Innenstadt (fast) ausgestorben. Wie vor 25 Jahren in Washington, DC, haben wir direkt vorm Capitol geparkt, um dieses kurz von außen zu besichtigen. Es sieht aus, wie die kleinere Ausgabe des Originals in Washington.
Klein-Washington
Kurz vor dem Lagerfeuer
Der Tag endete vor einem Feuer, das wir von einem unserer Campingnachbarn gespendet bekamen.
11. November 2024
Gegen 6 Uhr morgens wachte ich vom ersten Licht auf. Der Blick auf den Arkansas River war toll!
alle Frühaufsteher sind schon da
wirklich alle
Gegen 11 Uhr bestiegen wir unsere Räder und fuhren in Richtung Arkansas River Trail. Little Rock und Umgebung sind sehr gut mit Fahrradwegen ausgestattet, für uns eine positive Überraschung.
Wir fuhren gemütlich die 23 km bis in die Innenstadt und genossen die überwiegend autofreie Fahrt.
War der Thomas Baumgärtel hier ?
Wie immer, wenn wir längere Touren machen, versuchen wir zur Halbzeit ein gutes Restaurant zu finden, in dem wir lecker essen können. Die Lost Fourty Brewery kam uns da sehr gelegen – leckeres Essen, leckeres Bier!
IPA und Mexican Lager, oder anders herum
Meatball-Pizza, speziell für alle Italiener/innen ein Leckerbissen
Gestärkt stiegen wir wieder aufs Rad und fuhren auf der anderen Seite des Arkansas Rivers zurück zum Campingplatz.
Als erstes ging es über eine der drei ausschließlich für Fußgänger und Radfahrer zugelassenen Brücken (Köln kann sich nicht EINE leisten), hier die President Clinton Bridge, der in Little Rock 16 Jahre als Gouvernor residierte.
diese alte Eisenbahnbrücke
wurde genauso wie diese einfach umfunktionert. Sollte man in Köln mal mit der Zoobrücke versuchen 
, da darf demnächst wegen Übergewicht eh kein Auto mehr drüber fahren
Unser direkter Campingnachbar hat sich als mobiler RV-Service selbstständig gemacht. Abends hatte ich noch Gelegenheit, mit ihm darüber ein bisschen zu plaudern. Bis auf Ölwechsel macht er so ziemlich alles, er bietet seine Dienste auf den Campingplätzen an, auf denen er selbst steht.
Apropos Ölwechsel: Wir haben immer noch keinen machen können. Auch die gefühlt 10. Werkstatt, die wir aufsuchten, konnte uns nicht weiterhelfen. Unser Campingnachbar zeigte sich erstaunt und gab mir Tipps für mögliche Alternativen. Er nannte übrigens den Grund für die so häufig notwendigen Ölwechsel: die Öl-Qualität ist einfach so schlecht, dass es nicht länger hält.
12. November 2024
Wir hatten recherchiert und eine Ford Niederlassung in der Nähe gefunden.
Auch diese Werkstatt nahm keine Womos an! Wir waren fast soweit, es komplett sein zu lassen.
Wir lieben Self-guided-Tours. Little Rock bietet eine für historische Gebäude an. Die Tour beginnt an der Touri-Info, die in einem solchen Gebäude liegt. Von den über 80 Gebäuden haben wir uns fast die Hälfte von außen angesehen.
Dann hatten wir Hunger. Während der Mittagspause im Root Cafè (wie vorgestern) recherchierten wir noch einmal und fanden ein Camping World RV Center in der Nähe, das mit allen „Services“ Reklame machte. Man konnte uns hier auch nicht sofort weiterhelfen. Es hätte erst am nächsten Tag einen Termin gegeben. Die Aussage der netten Mitarbeiterin, dass der Ölwechsel ein paar Stunden (!) dauern könne, ließ uns Abstand nehmen. Wir wollen nämlich übermorgen in Red Bay, Alabama, bei Tiffin (Hersteller von Luxus-Wohnmobilen) eine Werksbesichtigung machen.
Besagte nette Mitarbeiterin brauchte 5 Telefonate, um eine auf unserer Route liegende Werkstatt zu finden.
Danach ging es dann zur Übernachtung bis auf den privaten Tom Sawyer's Campground direkt am Mississippi in West Memphis.