16. September 2024
Morgens fühlte sich Monikas Fußgelenk schon besser an, sie hatte die Nacht fast durch geschlafen und konnte jetzt ohne Schmerzen auftreten. Auch die Finger waren weiterhin beweglich und unser Freund 5G war anwesend: BLOG-TIME.
Dann ging es Richtung Grand Junction. Dort war erster Stopp nach einer wirklich stürmischen Fahrt über die Berge und einem sehenswerten Pass
sieht aus wie ein HIntergrund im Miniatur Wunderland in HH , war aber echt so
ein Supermarkt, der, wie so viele große Einkaufsmärkte hier, eine Apotheke / Drogerieabteilung in einer Größe besitzt, die es in Deutschland als Läden gibt (DM, Rossmann, …). Als wir vor dem Regal mit den Fußbandagen standen, hat in Monikas Fuß eine Spontanheilung stattgefunden: „Brauche ich nicht mehr.“ Haben wir dann aber doch gekauft. Mit der Stütze konnten wir dann noch ein Einkaufzentrum ablaufen. Shoppingergebnis: ein Sonnenhut für Monika mit Nackenschutz. Draußen gab es ein Dankeschön von der Natur :-)
Dann noch ein Einkauf im Baumarkt, um den Außenspiegel zu befestigen. Der hatte mich während der Fahrt halbstündig dazu gezwungen: anhalten, Leatherman raus (https://www.leatherman.com/rebar-8.html), Spiegel einstellen, festschrauben. War immer nur eine Hilfsmaßnahme, weil mir das richtige Werkzeug (Inbusschlüssel in Zollgröße für die Eingeweihten) fehlte. Mit neuem Schlüssel und etwas Kleber zur Fixierung der Schraube hält er jetzt.
Nach restlichem Einkauf und jetzt wieder vollem Kühlschrank suchten wir per App einen kostenfreien Übernachtungsplatz außerhalb von Grand Junction in der McInnis NCA = National Conservation Area. Der kostet aber jetzt 28,- $. Mit Erklärung auf einer Infotafel an der Einfahrt: Die Parks haben als Ziel, die Natur zu schützen und den Menschen als Freizeitraum zur Verfügung zu stellen. Da dies zunehmend mehr Geld kostet, werden seit 2023 Campinggebühren verlangt. Immerhin haben wir dadurch auf einem frisch eingerichteten Campingplatz übernachtet, waren fast allein auf einem sehr ruhigen Stellplatz mit schöner Aussicht. Kostenfrei bleibt die Nutzung des Parks.
17. September 2024
Noch am Frühstücktisch wurde die Weiterfahrt geplant, irgendetwas mit nur kurzen Laufwegen, da meine Blutblase inzwischen aufgegangen war und die Wege hier im Park zu lang waren.
Lösung war um die Ecke das Colorado NM. Eine einzelne Straße entlang eines Canyons mit vielen Haltepunkten und kurzen Wegen zu Aussichtspunkten.
Kurz vor der Parkeinfahrt erfuhren wir den amerikanischen Namen der Minions: Howdy :-)
Dann ging es mit gefühlt 16 % Steigung über Serpentinen und durch einen Tunnel in den Park hoch bis zu einem sehr schön gelegenen Campingplatz.
Das Visitor Center bot einen Infofilm und war bei bestem Fotowetter
Ausgangspunkt für zwei kurze Besichtigungsrunden.
Anfang 1900 hatte John Otto bereits die Vision eines Nationalparks an dieser Stelle. Der Status wurde bereits 1911 erteilt, nachdem er mit allen Mitteln Besucher und Investoren hierhin gebracht hatte. Damals noch auf einer halsbrecherischen Serpentinenstrecke, die der Staat in den 30er Jahren (Arbeitsbeschaffung während der Depression) so vollendete, wie sie heute noch zu befahren ist.
18. September 2024
Heute sollte unsere Fahrradtour der Fußkranken starten. Aber um 6:00 Uhr wachte ich von einem roten Warnlicht am Kühlschrank auf. Innentemperatur 12°C. Alles durchprobiert. Die Gasflamme war aus, wahrscheinlich durch den gestrigen Sturm. Ging aber elektronisch nicht zu zünden.
Da wir kein Feuerzeug hatten, wurde der Nachbar gefragt. Es stellte sich heraus: Deutsche. Damit war der Kühlschrank wieder in Betrieb. Mit deren Feuerzeug, nicht dem Deutschen. Mit ihm uns seiner Partnerin haben wir dann noch geplaudert. Unsere Radtour verzögerte sich dann um zwei Stunden. So lernt man neue Leute kennen …
In der inzwischen prallen Sonne ging es dann auf einer Höhe von 1.750 m los und endete 11 km weiter auf ca. 2.000 m Höhe. Die Dauer von 3 Stunden für den Hinweg zeigt die Schönheit der Strecke und Vielzahl der Aussichtspunkte mit kurzen Trails. Nichts für Personen mit Höhenangst.
Ich hätte auch 200 Fotos machen können. Tolle Farben, tolle Aussichten und ein passend blauer Himmel.
als hätte jemand ein Reliefbild in den Felsen geschlagen ...
Zurück haben wir es ruhig ausrollen lassen :-)
Abends bekamen wir noch vom Nachbarn der anderen Seite wichtige Tipps für die Weiterfahrt. Denn in den Höhenlagen der näheren Umgebung beginnt die Laubverfärbung.
19. September
Morgens haben wir mit unseren deutschen Zeltnachbarn (so waren wir 1989 und 1993 auch unterwegs) noch einen heißen Espresso getrunken und Tipps für die Weiterfahrt ausgetauscht. Dann ging es für beide weiter.
Wir haben entlang der 2. Hälfte der Canyonstraße die hier geringere Zahl an Stopps abgehakt. Über Serpentinen und Tunnel ging es auf der anderen Seite des Parks heraus.
Die Gesamtstrecke durch den Park beträgt ca. 35 km und ca. 1.200 Höhenmeter. Dazu gibt es außerhalb des Parks eine Verbindung auf fast ebener Strecke von 21 km Länge. Ambitionierte Radfahrer fahren hier ihre Runde (meistens ohne elektrische Unterstützung). Darunter viele ältere. Ich müsste dafür noch einige Zeit trainieren als Flachlandradler. Respekt!
Mittagessen gab es an der ersten großen Kreuzung nach dem Park. Die Handlebar in Grand Junction.
ACHTUNG: Essensempfehlung, bei Nichtgeschmack bitte überspringen.
Die amerikanische Version eines Brauhauses mit 24 unterschiedlichen Bieren vom Fass und frisch zubereiteten Gerichten: überwiegend Burger, aber auch einige vegetarische/vegane Optionen. Ich nahm die Humus-Rohkost-Platte und Monika Fisch-Tacos und einen Cole Slaw als Beilage. Natürlich musste Monika auch ein Bier probieren ;-). Nach kurzer Beratung entschied sie sich für ein IPA aus Las Vegas (Nr. 17 auf der Biertafel).
Weiter ging's Richtung San Juan Skyway, zunächst auf dem ziemlich eintönigen Hwy 50. In Ridgway beginnt mit dem Scenic Byway (# 62) der erste Teil der „Leaf Peaking Road“ (dt.: Laubverfärbungsschaustrecke – deutsche Komposita machen doch immer wieder Spaß :-) ).
Aktueller Status der Laubverfärbung: Grün mit ein bisschen gelb und noch weniger rot.
Entlang der #145, auf die der Skyway abbiegt, fanden wir einen ruhigen kostenfreien Stellplatz direkt am Fall Creek, etwa 23 km vor Telluride.