Ein Blick aus dem Fenster lässt uns an einen Sandsturm denken – hier, in Alaska? Kaum. Während wir frühstücken und rätseln, bringt unsere Nase die Antwort: Rauch. Er zieht schnell ins Tal, legt sich über die Landschaft und frisst die Sicht wie unser Ford den Diesel.
Heute wollen wir nicht weit fahren, sondern noch eine Nacht am Denali Highway verbringen – bevor es morgen weitergeht zum Riley Creek Campground im Denali Nationalpark, deshalb trödeln wir durch die Landschaft.
Die Aussicht bleibt trotz Rauch beeindruckend. Hinter jeder Kurve wartet eine neue Postkartenkulisse – nur leider ohne Foto, denn der Rauch dimmt den Fokus.
Nach einigem Asphalt folgt nun der erwartete Schotter – gut befahrbar, etwa ein Drittel des Highways zeigt sich ungeteert.
Unser Ford schnurrt zuverlässig weiter. Bis… ein Piepen. Laut. Regelmäßig. Niemand sonst auf der Straße.
Wir halten an, prüfen die Kabine: der CO₂-Melder meldet sich in Opernlautstärke. Alles sieht gut aus – offenbar schlägt er auf Staub und Rauch an. Weiter geht’s, nun mit der Bonus-Folge: piepend über den Denali Highway.
Nach ein paar Minuten verstummt der Melder aber wieder und erkennt seinen Fehler glücklicherweise an.
Früh genug, um uns das Fotohighlight des Tages nicht zu vertreiben: ein riesiger Weißkopfseeadler! Majestätisch bewacht er sein Königreich.
(Klick aufs Bild vergrößert)
Etwas später überrascht uns ein dickes Murmeltier. Nimm dich in Acht vor dem König der Lüfte!
Hinter einer Kurve lauern dann drei Fahrzeuge am Straßenrand, die Koffer verteilt wie beim Flohmarkt. Ein Platten, kein Wagenheber, kein Kurbelstab. Aber wir? Natürlich Ausgestattet. Der Stab passt, der Reifen ist in zehn Minuten gewechselt. Schnäppchen vom Flohmarkt gibt’s leider keine. Pannenhilfe auf Alaska-Art.
Danach suchen wir uns ein Plätzchen für die Nacht. Die Aussicht unseres Platzes wäre sicher unfassbar grandios, aber im Rauchdunst verschwimmt alles ein bischen.
Der Wind heult, der Grill darf deshalb ausnahmsweise Pause machen. Es wird ein windiger Rückzug ins Innere – heute ist Couch-Camper angesagt.
Später: Das nächste Pärchen mit Plattfuß direkt vor unserer Nase. Der Denali Highway hat offenbar ein Faible für Reifenopfer.
Mit dem Wind als nächtlichem Soundtrack schließen wir die Tür – und hoffen, dass er morgen den Rauch mit sich nimmt.
Hallo Laura,
Ist uns auch bekannt. Wir haben den Quälgeist immer mal abgestellt (ich weiß, soll man nicht, aber wir kochen stets bei offener Campertür).
Ziemlich aufregend, eure Denali-Hwy-Strecke mit Pannenassistenz! Wir hatten den Eindruck, dass manche Womos (nicht nur TC's) recht schnell durchbrettern. Da ist die Gefahr eines Platten natürlich höher. Unsere Devise ist, auf Schotter langsam fahren und bei entgegenkommenden Fahrzeugen eher an die Seite oder sogar anhalten (spez. bei trucks!). So haben wir bisher Steinschlagschäden und Platten vermieden (bis auf einen Platten in Arizona, aber das war wohl ein Nagel).
Die Adler-Fotos sind sehr eindrucksvoll. Ganz toll erwischt!
Viele Grüsse, Irma
2012 Südwesten 2015 Yellowstone/Badlands/RMNP Herbstfahrer's Reiseberichte
Hey Irma,
Ja, wir hätten den Quälgeist auch abgeschaltet, wenn er keine Ruhe gegeben hätte, zum Glück war er ja recht schnell einsichtig 😂. Danach hatte ich aber immer etwas Angst, dass er mir ins Ohr schreit, wenn ich drunter durch gehe 😅
Auf Gravel halten wir es genauso wie ihr. Wir fahren maximal 60km h wenn viel Schotter liegt, das erspart einem meistens (leider nicht immer) den Platten. Aber gerade auf dem Denali und dem Dempster haben wir einige gesehen die mit 80km h oder mehr durch die Gegend brettern. Kein Wunder, dass die Reifen dann durch sind.
Steinschläge versuchen wir mit den selben Maßnahmen wie ihr so zu vermeiden, daß klappt allerdings leider nur, wenn der entgegenkommenden Verkehr auch runter bremst und nciht mit voller Geschwindigkeit vorbei rauscht. Besonders schlimm sind Anhänger oder Trucks. Diesmal hatten wir Glück, auch wenn uns am letzten Tag ein LKW auf dem Highway einen riesigen Stein aufs Dach geschmissen hat, der die Scheibe nur um Zentimeter verpasst hat. Das war richtig viel Glück.
In Australien, als wir mit dem eigenen Auto unterwegs waren, haben wir irgendwann aufgehört zu zählen Wieviele Steine uns getroffen haben und stattdessen dem größten Steinschlag beim täglichen wachsen zugeschaut 😂
LG
Laura
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Meine Reiseberichte
Yukon & Alaska, LA - LA, Denver - Seattle, San Francisco - Denver
Sensationelle Fotos 😊
Den Denali Highway wollen wir auch mal fahren, wenn dann auch im Juni. Es ist superspitzenklasse mal Frühlingsbilder vom Denali Highway zu sehen 👍
Woher kam der Rauch? Wisst ihr wo es gebrannt hat?
Hey Elfe,
Vielen Dank 😊
Ich kanns nur immer wieder wiederholen 😂. Der Denali Highway war eins meiner absoluten Highlights. Einfach wunderschön. Überall auf den Bergen noch Schnee, aber es war schon richtig warm. Einfach toll.
Wir gehen davon aus, dass es das große Feuer aus der Nähe von Dawson City war, das wurde uns zumindest im Visitor Center am nächsten Tag gesagt. Dort ist ein Waldbrand außer Kontrolle geraten. Wir hatten Glück, dass wir Dawson und Umgebung schon hinter uns gelassen hatten, sonst hätten wir dort sicher Einschränkungen gehabt.
LG
Laura
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