Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Frühjahr 2009 FL.- GA.-Tn.- AL.- Fl.

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Panda
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Frühjahr 2009 FL.- GA.-Tn.- AL.- Fl.
Eckdaten zum Reisebericht
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Wie geht es zwei Amerika Verrückten, bei einer Reise ohne grosse Sprachkenntnisse. Super, einfach nur super, wenn auch mit einigen Hindernissen. Aber lest selbst, ich habe Ritas Reisetagebuch genommen und illustriert.

Mittwoch 4. März 2009
Nach einer kurzen Nacht rappelt um 2 Uhr der Wecker. Wir starten um 3 Uhr bei 0°C und auf halber Strecke fängt es leicht zu schneien an. Das braucht kein Mensch. Unser Leihwagen ist diesmal ein VW-Touran. Es ist das erste Mal das wir ein Fahrzeug mit Autogas fahren. Laut aber sicher bringt der Touran uns zum Airport. Um 7:45 Uhr starten wir pünktlich mit IBERIA nach Madrid. Die Bestuhlung im Airbus A319 war sehr eng, aber für 2 ½ Stunden war es auszuhalten.
Der Abflug nach Miami sollte um 12:05 Uhr sein. Er sollte! Aber, wegen eines Computerproblems stehen wir noch 1 ½ Stunden auf dem Rollfeld bis es endlich heisst „Good bye Deutschland“.
Durch den verspäteten Start ändert sich der ganze Zeitplan und wir landen erst um 17:30 Uhr in Miami. Bis wir durch die Immigration sind und bei Hertz, mit unserem Ford Edge, vom Platz fahren ist es schon 19 Uhr. Trotz Navi verfahren wir uns auch diesmal wieder in Miami. Das gehört einfach dazu. Noch ne Stunde bis zu „unserer Travelodge“ in Florida City, ein Whopper auf die Hand und dann nur noch schlafen, denn mittlerweile sind wir seid 24 Stunden auf den Beinen.

Donnerstag 5. März 2009
Wir haben wie die Murmeltiere bis um 7:30 Uhr durch geschlafen. Die Sonne scheint und es sind „frische“ 22°C. Nach einem gemütlichen Frühstück starten wir gegen 11 Uhr. Wir fahren über die SR 997 Richtung Tamiami Trail. Es geht vorbei an Tomatenplantagen, die Pflanzen hängen voll, viele Tomaten sind schon runter gefallen und die Ernte ist im vollen Gange. Auf dem Tamiami Trail durchqueren wir die Everglades. Die Sonne meint es gut, Florida der Sunshine State, wird seinem Namen gerecht. In der Mittagssonne bei 81°F/27°C liegen die Alligatoren und strecken alle Viere von sich. Es ist faszinierend, sie zeigen gar kein Revierverhalten. So viele Alligatoren, so dicht beieinander, habe ich noch nie gesehen.
Ja, auch die Fauna hat sehnsüchtig auf die wärmenden Sonnenstrahlen gewartet.
Wir schauen uns noch zwei Campgrounds, die mitten in den Everglades liegen, an und dann geht’s weiter nach Ft. Myers. Im Walmart kaufen wir wieder ein Prepaid-Handy und bei Hess wird zum ersten mal getankt. Der Ford Edge hat für 240 Meilen 10 Gallonen Benzin verbraucht. Rund 9 Liter auf 100 km, da kann man bei so einem schweren Auto nicht meckern. Um 4 Uhr haben wir einen Termin mit Rudi unserem Versicherungsagenten in seinem Büro in Lehigh Acres. Es geht um die Versicherung des Pickup's F350. Nach einem halben Jahr unfallfreien Fahren mit Florida Führerschein können wir die Versicherung wechseln und werden nicht mehr wie Fahranfänger eingestuft. Wir wechseln natürlich gerne, 450$ weniger Prämie im halben Jahr sind schon ein Wort. Ja, Ja, der Rudi, er ist ein ganz, ganz liebenswerter Mensch.
Abends gibt’s Quesadilla bei Taco Bell und dann ab in die Kiste. Übernachtung im Howard Johnson, Cape Coral.

Freitag 6. März 2009
Der Jetlag hat uns voll im Griff. Um 5:30 Uhr war die Nacht vorbei. Nach den Frühstück fahren wir gleich zur Führerscheinstelle nach Cape Coral. Für die Erneuerung der Florida Drivers License brauchen wir nur einen Sehtest machen. Die Verwaltungsgebühr von 25$ zahlen wir gerne.
Dann ging’s weiter nach Lazydays in Seffner. Durch einen Seiteneingang am Cafe gelangen wir, am Empfang vorbei, auf das Gelände. Wir kennen uns ja schließlich aus und brauchen keinen emsigen Verkäufer der uns ein Ohr abkaut. Völlig unbehelligt können wir uns die 2009er 5th-Wheel Modelle ansehen. Auch bei Keystone wird jetzt beim Material gespart. Die Polsterstoffe sehen richtig billig aus und die Arbeitsplatte ist bei weitem nicht mehr so stabil. Ne, ne unser Montana, das haben wir einstimmig festgestellt, gefällt uns vieeel besser.
Es ist schon nach 4 Uhr, da treffen wir Jim zufällig vorm Lazydays Cafe. Er hat Werner sofort erkannt, obwohl wir nicht bei ihm angemeldet waren und sogar mit Vornamen angesprochen. Na ja an so crazy German verkauft er auch nicht jeden Tag ein 5th-Wheel. Jim begleitet uns noch bis zum Part Center wo wir die Radblende bestellen wollen die der geplatzte Reifen im Vorjahr abgeschlagen hat. Ohne Ersatzteilnummer können die uns aber nicht weiterhelfen und im Werk, bei Keystone, ist telefonisch niemand mehr zu erreichen. Freitag Nachmittag halt. Auch wenn wir mit der Bestellung kein Glück hatten, schön war's doch mal wieder bei Lazydays zu sein.
In St. Petersburg haben wir uns für 3 Nächte in dem La Quinta Inn mit dem schönen Pool einquartiert das wir schon von früheren Besuchen kennen. Es ist plötzlich Sommer geworden, mit Mittagstemperaturen über 80°F. Wenn reisen... - ich glaube, wir haben die Sonne nach Florida gelockt.
Denny's ist gleich nebenan und wir speisen vorzüglich. Nun ist es 8 Uhr und das Bettchen ruft.

Samstag 7. März 2009
Heute sind wir um ½ 9 Uhr zum Frühstück bei Margit unserer Freundin und Homebasegeberin eingeladen. 7 Uhr aufstehen, kein Problem, sind sowieso schon vor Sonnenaufgang wach.
Dann sitzen wir auf der Terasse am Pool und quatschen und quatschen und quatschen.
Den Nachmittag verbringen wir im La Quinta Inn und abends essen wir wieder bei Denny's, es ist ja so herrlich bequem.

Sonntag 8. März 2009
Wir treffen uns zum Brunch in Gulfport, wo Pia ( Freundin) heute 3-jähriges Bestehen ihrer Trattoria feiert. (Super Essen, immer einen Besuch wert.) Sie hat sich den Tag frei genommen um mit uns zusammen sitzen zu können. Aber, gegen 3 Uhr meldet sich der Koch krank. Nun muss Sie in die Küche. So ist das halt wenn man selbstständig ist, denn selbstständig bedeutet ja „ständig selbst“ arbeiten. Wir lassen uns den Nachmittag nicht verderben und bleiben sitzen bis es dunkel wird. Das Lokal läuft gut und Sie kommt nur ganz kurz aus der Küche um sich von uns zu verabschieden.

Pia's Trattoria

Montag 9. März 2009
Dank Jetlag fällt es nicht ganz so schwer um 5 Uhr aufzustehen. Nach einem schnellen Frühstück brechen wir nach Webster zum Flee-Market auf. Um 9:30 Uhr erreichen wir den Markt und laufen uns 4 Stunden lang die Füsse platt. Die Sonne brennt erbarmungslos vom wolkenlosen Himmel und prompt fangen wir uns den ersten Sonnenbrand ein. Für die nächsten Tage wird frisches Obst, Gemüse und Brot eingekauft. Nach weiteren 2 Stunden Fahrt erreichen wir den Whispering-Pines RV-Park in Silver Springs / Ocala.

Einige Snowbirds vom letzten Herbst sind noch auf dem Campground und begrüssen uns mit grossem Hallo. Zunächst wird der Montana ausgepackt. Jürg zieht den RV für uns auf Lot 28. Der Montana hat die Winterruhe gut überstanden und müffelt kein bisschen, aber noch wissen wir nicht was mit dem Pickup ist. Wir entfernen das Cover, blitzblank sieht er aus, wie aus dem Ei gepellt. Werner klemmt die Batterie wieder an, startet - und der Motor springt sofort an. Gerade so als hätte er nur eine Nacht gestanden und nicht 3 Monate. Good Boy, braver Junge.
Dann geht’s zum Walmart, Ersteinkauf Grundnahrungsmittel.
Brot vom Markt mit Wurst / Käse und das erste Budweiser.

Dienstag 10. März 2009
Heute Morgen gibt’s ausgiebiges American Breakfast mit frischem Orangensaft, Bagels und Spiegeleier mit Bacon. Nur keine Hektik. Beim ersten Abwasch bricht die Flasche vom Soapdispenser ab. Ärgerlich, aber wir wollen heute sowieso nach TRI-AM wegen der Radblende, dann können wir die ja gleich mit bestellen.
Die Sicherung und die Radblende haben wir bestellt. Lieferzeit 10-14 Tage, wird direkt vom Werk in Indiana zum Campground geliefert. Wegen der Ersatzflasche für den Soapdispenser schicken sie uns nach Lowe’s. So tun wir’s und haben auch eine passende bekommen.
Fürs Abendessen nehmen wir aus dem Walmart eine Pizza zum fertig backen mit.
Whispering Pines, Silver Springs / Ocala

Mittwoch 11. März 2009
Heute morgen haben wir zunächst beide Fahrzeuge an der Walmart Tankstelle vollgetankt und dann den Ford Edge bei Hertz abgegeben. Anschliessend sind wir nach Best Buy und haben einen Dirt Divil Staubsauger gekauft. Für den Rest des Tages war Hausputz auf 36qm Wohnfläche angesagt. Die Vorhänge, Polstermöbel und der Teppichboden wurden intensiv abgesaugt, Schränke und Fächer ausgewischt. Der Montana hatte es bitter nötig denn der feine Sand war überall.
Eier mit Bacon und Käsebrot
Whispering Pines, Silver Springs / Ocala

Donnerstag 12. März 2009
Während mein Hausmann sich intensiv der Möbelpflege widmet kümmere ich mich um die
erste Wäsche. Nachmittags wird die Patiomatte ausgelegt, Tisch und Stühle aufgestellt und die Awning ausgerollt. Heute machen wir es uns das erste mal vorm Montana gemütlich und abends
werden Steaks gegrillt. Dazu gibt’s eine grosse Schüssel mit Eisbergsalat.
Whispering Pines, Silver Springs / Ocala

Freitag 13. März 2009
Wir kaufen bei Lowe’s zwei Kissen für die Campingstühle und bei Target eine Leiter. Jetzt, wo der Montana von innen so schön sauber ist, soll er auch von aussen gewaschen und gewachst werden.
Heute werden Nägel mit Köpfen gemacht, wir wollen einen eigenen Internetzugang für’s Laptop. Die Sucherei nach einem offenen WiFi ist einfach nur lästig und zeitraubend.
Aus dem Bauch raus entscheiden wir uns für AT&T als Provider und schliessen einen Vertrag über 24 Monate ab. Da wir keine Socal Security Number haben, müssen 500$ Deposit für ein Jahr hinterlegt werden. Der Laptop-Stick schlägt noch mal mit 100$ zu Buche, die bekommen wir aber in Form einer Prepaid Kreditkarte zurück. Die Flatrate kostet 60$ im Monat incl. 5GB Download, jedes MB mehr kostet -,49$. Der Vertrag kann, für 10$ Servicegebühr im Monat, ausgesetzt werden wenn wir nicht in USA sind.
Wir essen bei Burger King.
Whispering Pines, Silver Springs / Ocala

Samstag 14. März 2009
Die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel und wir machen es uns in Schatten vorm Montana gemütlich. Man muss auch mal 5 gerade sein lassen. Jetzt sind wir wirklich angekommen.
Abends gibt’s Bratwurst und Gurkensalat.
Whispering Pines, Silver Springs / Ocala

Sonntag 15. März 2009
Wir frühstücken draussen. Anschliessend schmeisse ich die Waschmaschine an. Werner hat mir nicht gesagt das er den Blackwatertank zu gemacht hat und ich habe ihm nicht gesagt das die Waschmaschine läuft. Na ja, jedenfalls ist die Waschmaschine mal wieder übergelaufen und keiner hat Schuld. Also wischen wir gemeinsam das Wasser auf, denn im putzen haben wir ja Übung.
Heute Abend um ¾ 8 Uhr ist, von Cape Canaveral, der erste von 5 geplanten Shuttlestarts in diesem Jahr. Die Discovery hebt pünktlich ab und wir können den Launch ganz gemütlich vom Campground aus beobachten. Es ist jetzt das dritte Mal das wir zum Start eines Spaceshuttles in Florida sind. In der Abenddämmerung zog das Shuttle einen riesigen Schweif hinter sich her, der von der untergehenden Sonne rot beleuchtet wurde. Ein irrer Anblick.
Heute gibt’s Fingerfood, Baby Back Ribs.
Whispering Pines, Silver Springs / Ocala

Montag 16. März 2009
Wir holen uns Kissen, für die beiden Campingstühle, bei Lowe's.
Und dann habe ich mich im Office Depot in einen nachtblauen 9“ Acer Aspire One Laptop verguckt. Der war so knuffig, ich musste ihn einfach haben. 1kg leicht, 160GB Festplatte, 1GB Ram, integrierte Webcam mit Mikrofon, 6 in 1 Kartenleser. XP und kein Vista, der Accu schon geladen, also ready to go. Na ja und bei 299$, wer kann da schon widerstehen?
Whispering Pines, Silver Springs / Ocala

Dienstag 17. März 2009
Heute Vormittag sind wir zum Silver River SP gefahren und haben uns den Campground angesehen. Ab nächste Woche Mittwoch haben wir für drei Nächte reserviert.
Wir fahren weiter nach Lowe’s, holen einen Knarrenkasten und noch zwei Kissen. Denn wir haben festgestellt, das man auf doppelten Kissen in optimaler Höhe am Campingtisch sitzt und ausserdem ist es so schön weich für’s verwöhnte Ärschen.
Um 5 Uhr ist im Clubhouse St. Patrick’s Day Dinner mit Live-Musik.
Der St. Patrick’s Day ist der am 17. März begangene Gedenktag zu Ehren des irischen Nationalheiligen St. Patrick. Er war der erste christliche Missionar in Irland. Der St. Patrick’s Day wird weltweit von Iren, irischen Emigranten und zunehmend auch von Nicht-Iren gefeiert. Am 17. März ist Grün die vorherrschende Farbe der feiernden Iren in aller Welt. In einigen Städten (z. B. Chicago) werden am St. Patrick’s Day sogar die Flüsse grün eingefärbt. Auch Bier (aber nicht das irische Guinness) wird an diesem Tag manchmal grün eingefärbt.
Whispering Pines, Silver Springs / Ocala

Mittwoch 18. März 2009
Heute Morgen, wir waren gerade aufgestanden, lieferte FedEx die bestellten Ersatzteile bis zu unserem RV. Zunächst frühstücken wir draussen, denn die Arbeit läuft bekanntlich nicht weg.
Die Radblende war ein Stück von 180 cm Länge. Da Jürg eine Kapsäge hat, konnte Werner sie passend zuschneiden und anschliessend anbringen.
Gegen Abend wird es sehr windig und zum grillen zu ungemütlich.
Ich mache uns im Backofen eine Lasagne.
Whispering Pines, Silver Springs / Ocala

Donnerstag 19. März 2009
Am frühen Nachmittag fahren wir zum Shoppen zur SR 200. Später treffen wir uns mit Müller’s (Campground Owner) zum deutschen Abendessen bei Ray, in seinem Restaurant der Schnitzel Factory. Es gibt leckeren Erbseneintopf mit Bockwurst und dazu selbst gebackenes Graubrot.
Whispering Pines, Silver Springs / Ocala

Freitag 20. März 2009
Wir verlassen heute den Campingplatz nicht. Nur keine Hektik und kein Stress.
Abends gibt’s Kartoffelgratin mit Wurst und Baby Carrots.
Whispering Pines, Silver Springs / Ocala

Samstag 21. März 2009
Wir holen Steaks und Salat bei Publix und gegen Abend wird gegrillt. Ach ja, beim Einkaufen haben wir die Marshmallow eggs von Zachary, in der Eierpackung, mit Schokoladenüberzug entdeckt. Schmecken wie alte Mohrenköpfe, machen süchtig und sind absolut tödlich für die Figur.
Whispering Pines, Silver Springs / Ocala

Sonntag 22. März 2009
Ich habe heute morgen den ersten Kuchen im Backofen gebacken. Mein erster Pumpkin Pie überhaupt und er ist sogar richtig gut gelungen. Susanne und Raymond haben uns Nachmittags auf dem Campground besucht. Wir sitzen zusammen und feiern Werner’s Geburtstag. Später ziehen düstere Wolken auf und es weht ein frischer Wind.Whispering Pines, Silver Springs / Ocala

Montag 23. März 2009
Regentropfen an das Fenster klopfen . . .
Draussen sieht es trostlos aus, der Himmel ist grau in grau und es regnet. Zunächst wird erst mal ausgiebig gebruncht und dann fahren wir mal wieder zur SR 200, in die Paddock Mall. Wir wollen eine Antenne für den Montana kaufen die das Signal für Handy und Internetstick zu verstärken soll. Wir haben ganz schlechten Handy Empfang und trotz des AT&T Equipement kommen wir nicht ins Internet. Nada, bei AT&T gucken die ganz irre als wir nach einem Booster für den Stick fragen und bei Radio Shack ham sie so was auch nicht. Wir werden von einem Geschäft zum Anderen geschickt und in einem Truck Stop, an der Interstate 75, bekommen wir endlich eine Trucker-Antenne und den passenden Adapter für’s USA-Handy. Waren ja nur mal eben 100 Meilen die wir heute, kreuz und quer, wegen einer Antenne gefahren sind. Aber was sind Entfernungen in USA und irgendwie müssen wir den Tag rumkriegen.
Als wir endlich von der Shoppingtour zurückkommen ist es schon nach 7 Uhr.
Heute wird nicht mehr gekocht, im Tischbackofen backe ich Brötchen auf.
Whispering Pines, Silver Springs / Ocala

Dienstag 24. März 2009
Gleich heute morgen haben wir vom Montana aus in Deutschland angerufen. Dank der neuen Antenne haben wir nun volles Netz auf dem Handy.
Mittags treffen wir uns mit Margit in der Schnitzel Factory. Sie bringt unsere Post mit. Die neuen Führerscheine sind dabei und die erste Rechnung von AT&T. Wir bitten Raymond unseren AT&T-Account zu aktivieren um die Rechnung gleich, vom Lokal aus, online begleichen zu können. Der gute Wille war da, aber der Account war noch nicht freigeschaltet.
Ray googelt nach einem Adapter und bestellt für uns einen mit einer Anschlussbuchse für den USB-Airstick. Denn Internet geht immer noch nicht. In den AT&T-Stick passt der Antennenadapter für’s Handy leider nicht.
Gegen Abend grillt Werner Steaks und ich mache einen gemischten Salat fertig, aber zum essen gehen wir dann doch lieber rein ins 5th Wheel. Auch wenn es heute nicht mehr geregnet hat, wurde es nicht wärmer als 23°C. Später rollen wir die Awning ein und räumen schon mal Grill, Tisch und Stühle ins Storage.
Whispering Pines, Silver Springs / Ocala

Mittwoch 25. März 2009
Mittags ziehen wir um, in den Silver River SP. Der liegt nur 7 Meilen entfernt. Wir richten uns hier für 3 Tage häuslich ein. Gegen Abend machen wir einen Spaziergang zum Silver River. Idyllisch schlängelt er sich durch den Ocala National Forest. Das Wasser ist so kristall klar das man bis auf den Grund sehen kann. Zum Kanu fahren ist es leider schon zu spät.
Abends gibt’s Bratwurst im Hot Dog Bun.
Silver River SP, Ocala

Donnerstag 26. März 2009
Nach dem Frühstück machen wir einen 2-stündigen Rundgang durch den Statepark.
Dann fahren wir nach Ocala rein. Ich möchte gerne mal im amerikanischen ALDI einkaufen gehen. Nicht ganz ohne Hintergedanken, denn die haben diese Woche einen Sonderposten „Deutsches Müsli“. Meine Einkaufsspassbremse gibt mir 1 Stunde. Er will in der Zwischenzeit im Dually warten und Email abrufen.
Das Geschäft, hier in Ocala, wurde im vergangenen Herbst aufgemacht. ALDI versucht mit dem klassischen deutschen Konzept Fuß zu fassen. Also, zunächst brauche ich erstmal nen Quarter für den Einkaufswagen! Dann gehe ich rein und meine, ich bin im deutschen ALDI. Auf ca. 400qm, der klassischen deutschen Verkaufsfläche, stehen die typischen roten Metallregale in zwei Doppelreihen und ringsrum an der Wand. Keine besondere Warenpräsentation, kein bisschen schön, die meisten Artikel sind auf den amerikanischen Markt zugeschnitten und werden in aufgeschnittenen Kartons angeboten. Die Preise liegen im durchschnittlichen Niveau und es gibt keine besondere Auswahl an „Deutscher Küche“ . Also eigentlich nichts, was mich vom Hocker reißt. Ich kaufe das Müsli, klassisches deutsches Sonnenblumenbrot (MDH September 2009), pfannenfertiges Rösti, eine Salatgurke für 1$ und das wars. Noch nicht mal ne halbe Stunde bin ich drin. Es ist nichts los, nur eine von drei Kassen ist besetzt. Der Einkauf wird auch nicht, wie es die Amis gewöhnt sind, in kostenlose Plastiktüten eingepackt.
Wir fahren weiter zur Schnitzel Factory. Heute will Raymond noch mal versuchen unseren AT&T-Account zu aktivieren. Aber, nachdem er alles eingegeben hat......... I am sorry but your account is been locked. Also hat er wieder angerufen und bei ... Please last four of your social ....... stolz 1111 gesagt. OK, I set up the account for you. Nach 10 Minuten AT&T Musik am Telefon wird er nach dem Passwort gefragt. Passwort? Hatten wir doch noch gar keines.
Kein Problem, er richtet uns eines ein und sendet es uns zu. An die hinterlegte Email Adresse? Ne, das Passwort wird als Textmessage auf die bei AT&T hinterlegte Cell Number auf das Cellphone gesendet. Cellphone? Wir haben eine Air Card........... Tja, wenn die Cell Number kein Handy ist, sondern die der Air Card für Internet, dann geht nur noch der Versand des Passworts an unsere Postadresse in Seminole.
Wie bitte? Das kann’s doch nicht sein! Raymond wird böse. Nach ein paar zweideutig gemeinten Worten, verbunden mit einem Hauch der Unzufriedenheit kam dann das Unerwartete: „Der Kunde braucht als Entschädigung die erste Rechnung nicht zu bezahlen“. Wow, 114$ gespart!
Und das Passwort? Kommt per Post, anders geht es nicht.
Wir essen lecker Kalbsschnitzel in der Schnitzel Factory.

Freitag 27. März 2009
Mittags machen wir einen Rundgang über den Platz und halten Ausschau nach Kochi. Er will heute, auf seiner Florida Rundreise, im Silver River SP übernachten. An der Dumping Station steht ein El Monte RV und tatsächlich, es sind Torsten und Eva. Wir verabreden uns für heute Abend zum Grillen.

Abends sitzen wir dann gemütlich mit Torsten, Eva und dem Sohnemann zusammen. Sie wollen Florida, mit einem gemieteten 32' Wohnmobil, in drei Wochen bereisen. Die Ostküste runter bis auf die Keys, durch die Everglades, die Westküste hoch bis Cristal River und dann zurück nach Orlando zu Mickey Mouse und Co. Was für ein Stress, jede Nacht auf einem anderen Campground. Aber packen wir uns mal an die eigene Nase; als wir das erste Mal in Florida waren, haben wir es auch nicht viel anders gemacht.


Samstag 28. März 2009
Heute Nacht hat es geregnet, der Himmel ist bedeckt und es hat sich abgekühlt. Um 11 Uhr satteln wir den Dually und verlassen den State Park. Wir fahren zur Schnitzel Factory und blockieren mit unserem Gespann 5 Parkplätze.

Der bestellte Antennenadapter für den USB-Airstick ist mittlerweile angekommen. Und – es ist kaum zu glauben, AT&T hat das Passwort nun doch per Email geschickt.
Wir müssen los und sagen Tschüss bis in acht Wochen. Ray ist so lieb und will sich weiter um unseren AT&T-Account kümmern.
Auf der Interstate 75 geht’s gen Norden. Es ist windig und wird immer stürmischer. Nach 2 Stunden Fahrt weht es uns fast von den Interstate. Mittlerweile ist der Himmel rabenschwarz. In Lake City halten wir auf einen Campingplatz. Hier wollen wir das Unwetter aussitzen. Der Sturm peitscht die Bäume, hoffentlich kommt kein Ast runter. Dann öffnet der Himmel die Schleusen und es gießt, nein es gießt nicht nur, es schüttet wie aus Kübeln. Der Regen prasselt auf’s Dach, es blitzt und donnert. Das Unwetter tobt bis weit nach Mitternacht.

Sonntag 29. März 2009
Der Wind hat sich fast gelegt und die Sonne scheint wieder. Nur die riesigen Wasserpfützen deuten noch auf das Unwetter von letzter Nacht hin. Wir fahren weiter und passieren auf der 441 die Staatsgrenze nach Georgia. Unser heutiges Fahrtziel liegt im Okefenokee Swamp. Es ist der Stephen C. Foster State Park. Dort angekommen suchen wir uns einen schattigen Stellplatz zwischen den hohen Redwood Bäumen. Wir packen die Campingstühle aus, setzen uns neben den Montana und genießen die Ruhe. Werner schaut nach oben, zu den im Wind schaukelnden Baumwipfeln und sagt: Wer zahlt eigentlich den Schaden den ein herab fallender Ast verursacht?
Oh Schit - direkt über uns, in etwa 15 Metern Höhe, baumelt ein ca. 3 Meter langer, armdicker Ast. Wahrscheinlich hat ihn der Sturm letzte Nacht losgerissen. Er hängt, wie ein Fallbeil, nur noch in einer Astgabel fest und schaukelt ganz gewaltig bei jedem Windstoß. Wenn der runter kommt, prost Mahlzeit. Jetzt muss alles ganz schnell gehen. Die Slides einfahren, den Dually andocken und raus aus der Gefahrenzone. Werner versucht den Montana zu wenden um auf den gegenüber liegenden Stellplatz zu kommen. So nach ner halben Stunde, der Montana steht mittlerweile quer, da kracht es. Dually’s Fettarsch hat einen Baum geküsst. War glücklicherweise nur die Stoßstange, die muss das abkönnen und es ist auch nichts zu sehen. Jetzt gibt Werner auf. Ein 17 Meter langes Gespann, zwischen den Bäumen, um 180° zu drehen ist nicht zu schaffen. Irgendwann gelingt es ihm dann die total verfahrene Kiste auf den Weg zu ziehen und wir suchen uns einen anderen Stellplatz.
Turkey Brust mit Mais und Reis
Stephen C. Foster State Park, GA

Montag 30. März 2009
Wir schalten den Fireplace ein. Es ist frisch, nur 18°C und der Himmel ist bedeckt.
AT&T – die unendliche Geschichte geht weiter... denn Werner versucht mal wieder mit dem USB-Airstick ins Internet zu kommen. Keine Chance, es kommt kein Signal rein. OK, im Moment sind wir 55 Meilen vom nächsten Ort entfernt, mitten in einem Sumpfgebiet. Das T-Mobile Europa Handy hat kein Netz und von Net10 kommt ohne Anschluss an die neue Außenantenne auch nur ein sehr schwaches Signal auf dem USA Handy an.
Eigentlich bleiben nur zwei logische Erklärungen. Entweder ist die Antennenanschlussbuchse des Sticks gar nicht belegt oder der AT&T-Airstick kann die Antennensignale nicht weiterverarbeiten. Am Adapterstecker kann es nicht liegen, der passt.
Mittlerweile ist es wärmer geworden. Wir erkunden die nähere Umgebung, inspizieren unseren ersten Stellplatz und schauen nach dem Ast. Natürlich hängt er noch.
Heute gibt’s Lasagne
Stephen C. Foster State Park, GA

Dienstag 31. März 2009
Auch heute morgen ist der Himmel bedeckt. Die Wetterfrösche verheißen für die nächsten Tage nichts Gutes. Prompt, gegen 16 Uhr fängt es zu regnen an und abends kommt dann noch ein heftiges Gewitter runter.
Kartoffel-Bohneneintopf
Stephen C. Foster State Park, GA

Mittwoch 1. April 2009
Es hat die ganze Nacht geschüttet. Überall sind riesige Pfützen und es sieht nicht so aus als wenn es heute noch zu regnen aufhört. Wir brunchen erst mal bis mittags und dann ist Hausputz angesagt. Werner schiebt die Couch beiseite um gründlich staubsaugen zu können und entdeckt das unter dem Fenster, hinter der Couch, der Teppichboden patschnass ist. Wir müssen die undichte Stelle finden, nur im Moment können wir nichts anderes machen als mit einem Handtuch das Wasser aufzusaugen. Als dann der Regen etwas nachlässt, ist Werner raus und hat unsere Außensteckdose ringsum mit Klebeband verklebt. Sie könnte die Ursache sein, da sie neben dem Fenster sitzt.
Heute gibt’s Gemüseomelett mit mashed potatoes.
Stephen C. Foster State Park, GA

Donnerstag 2. April 2009
Letzte Nacht war wieder ein heftiges Gewitter und es schüttet und schüttet und schüttet.
Der Teppichboden unter dem Fenster ist schon wieder nass. Werner meint das immer noch Feuchtigkeit aus der Isolation durchdrückt. Hoffen wir das er Recht hat und die undichte Stelle an der Außensteckdose war. Beim nächster Gelegenheit wird Silikon gekauft und die Steckdose neu verklebt. Den ganzen Tag wird’s nicht richtig hell. Es ist trostlos, wir können keinen Schritt vor die Tür. Da draußen zu grillen die nächsten Tage wahrscheinlich nichts wird, taue ich von den eingefrorenen Steaks auf und brate sie in der Pfanne. Plötzlich, das Essen steht gerade auf dem Tisch, pocht es an der Eingangstür. Draußen, im strömenden Regen, steht ein Parkranger. Er erzählt was von heavy rain, thunderstorm, Tornado warning und das der einzige sichere Raum die Comfort Station sei. Wir bedanken uns für den Hinweis und essen zunächst erst mal fertig. Schließlich regnet und gewittert es seid zwei Tagen und gestern war es viel stürmischer als heute Abend. Na ja ein komisches Gefühl habe ich schon und lege sicherheitshalber Friesennerze und Taschenlampe griffbereit. Wir trennen alle elektrischen Geräte von der Steckdose und löschen bis auf die Außenbeleuchtung alle Lichter. Vom Recliner aus beobachten wir durch die Heckscheibe die Blitze, lauschen ob der Wind stärker wird und werfen ab und zu einen Blick rüber zum Waschraum. Aber es ist niemand zu sehen und bei unseren unmittelbaren Nachbarn brennt Licht im RV. Jedenfalls ist es ganz schön aufregend, schließlich ist eine Tornadowarnung eine völlig neue Erfahrung für uns.
Wir warten bis nach Mitternacht. Es gießt zwar immer noch wie aus Kübeln, aber der Wind hat zwischenzeitlich nachgelassen.
Stephen C. Foster State Park, GA


Freitag 3. April 2009
Rund um unseren Montana sieht es aus wie in der Mecklenburgischen Seenplatte. Er steht im Wasser und wir warten darauf das die ersten Fische vorbei geschwommenen kommen. Wir könnten dann angeln, denn uns gehen langsam die Vorräte aus und bis zum nächsten Ort sind es 55 Meilen. Jedenfalls laufen sich im Kühlschrank die Mäuse Blutblasen. Das ist vielleicht der Grund das uns letzte Nacht eine Maus beklaut hat. Gestern Abend lag auf dem Schreibtisch noch eine Schokoladenpraline und jetzt ist sie weg. Werner schwört hoch und heilig das er sie nicht gegessen hat und ich war’s auch nicht. Eine genauere Untersuchung des Tatorts bringt den Beweis: Mäuseköddel. Wir gehen auf die Suche und finden tatsächlich unter einem Recliner zernagtes Papier von der Pralinenverpackung und ein Stück abgeschnittenes Fett von dem Steak das sie sich aus dem Mülleimer geholt hat.
Der Himmel wird blau, die Natur erholt sich rasch von dem Unwetter. Die Blätter der Bäume wirken grüner als vor zwei Tagen. Wir laufen ein Stück, das Wasser steht knöcheltief auf dem Weg. Später mieten wir für zwei Stunden ein Motorboot um damit auf den Suwannee River zu fahren. Wir sehen Schildkröten und sehr viele Alligatoren.
Abends mache ich uns die letzte Dose Erbsensuppe warm.
Gute Nacht Hausmaus „The stage is yours”!
Stephen C. Foster State Park, GA

Das war mal ein Weg

Der Hausalligator

Eintauchen in ein Traumland

Hochinteressant - Kannenpflanzen

Samstag 4. April 2009
Überall auf dem Teppichboden sind Mäuseköddel. Sogar im Schrank und in den Schubladen entdecke ich große und auch kleine Köddel. So, jetzt ist aber Schluss mit Lustig. Gestern fanden wir es ja noch ganz witzig eine Hausmaus zu haben aber eine ganze Familie, das braucht kein Mensch. Noch nicht mal vor meiner eisernen Reserve, echte deutsche Milka Schokolade, haben die Halt gemacht

und die Gummidichtung vom Schlafzimmer-Slide ist auf einer Länge von 15cm kaputt genagt.
Wir sitzen gerade beim Abendessen als Werner die Maus entdeckt. Neugierig lugt sie unter der Schlafzimmertür hervor. Sie tastet sich immer weiter vor und kommt dann rotzfrech auf uns zu. Mir gelingen ein paar Beweisfotos. Wir versuchen noch sie durch die offene Eingangstür nach draußen zu jagen aber Tom (jetzt hat sie sogar schon einen Namen) zieht es vor hinter der Dusche zu verschwinden.
Stephen C. Foster State Park, GA

Tom die freche Maus

Sonntag 5. April 2009
Um ½ 6 Uhr rappelt der Wecker. Unser nächstes Etappenziel, der Florence Marina SP, ist sechs Fahrstunden von hier entfernt. Um 8 Uhr sind wir dann endlich startklar. Vor der Abfahrt schauen wir noch mal nach unserem ersten Stellplatz. Der Ast hängt immer noch in der Astgabel fest. Murphy, wie man’s macht man macht’s verkehrt.
Mittags stoppen wir, zum einkaufen, am Walmart in Tifton. Als wir nach zwei Stunden wieder raus kommen, regnet es. Wir fahren weiter, der Regen wird immer stärker. Plötzlich ist absolut keine Sicht mehr, wir fahren in eine weiße Wand. Werner hält an, wir stehen mitten auf der Fahrbahn und um uns herum scheint die Welt unter zugehen. Ein Tornado zieht über uns hinweg und streift uns Gott sei Dank nur mit seinem Rand. Große Hagelkörner prasseln so laut auf’s Dach das wir uns nur schreiend verständigen können. Der Wind fegt die Hagelkörner zum Straßenrand. Es dauert keine fünf Minuten dann ist der Spuk ist vorbei

Um 4 Uhr erreichen wir den Campground am Lake Eufaula. Überall sind riesige Wasserpfützen aber glücklicherweise regnet es im Moment nicht. Werner öffnet die Tür vom Montana.
Nee, das darf doch nicht wahr sein. Der Fußboden im Eingangsbereich ist patschnass.
Hagelkörner haben die Lüftungshutze in der Toilette total zerschlagen.

Werner klettert aufs Dach um nach weiteren Schäden zu schauen. Er entdeckt Löcher in der Abdeckung der Klimaanlage, der Lüftungshutze vom Schlafzimmer und zwei weitere kaputte Abdeckungen. Mittlerweile ist ein Nachbar neugierig geworden. Werner zeigt ihm die Fotos vom Dach und prompt bringt er uns eine stabile Plastikplane und Klebeband. Wieder einmal fällt uns die enorme Hilfsbereitschaft der Amerikaner auf.


Halalie, die Jagdsaison ist eröffnet!
Den ganzen Abend stand die Lebendfalle, mit Schokolade als Köder, neben der Schlafzimmertür.
Tom ist ein paar mal daran vorbei gelaufen. Unsere Anwesenheit scheint ihn nicht im geringsten zu stören. Rotzfrech klettert er auf der Lehne des Recliner rum, obwohl Werner drin sitzt.
Später als wir ins Bett wollen, stellen wir die Totschlagfalle auf.
Tom, du hast deine Chance gehabt. Der Schaden den du bereits angerichtet hast ist groß genug. Auch wenn wir uns jetzt persönlich kennen - wat mut dat mut.
Keine 5 Minuten später schlägt die Falle zu. Aus die Maus.
Florence Marina State Park, GA

Montag 6. April 2009
Die provisorische Reparatur hat dem Regen von heute Nacht standgehalten, nur weiterfahren können wir so nicht. Nach dem Frühstück rufen wir erst mal bei Rudi an um den Hagelschaden zu melden. Aber in USA darf ein Agent keine Schadensmeldung annehmen, wir müssen selbst bei der Versicherung anrufen und sagen wie es passiert ist und was alles kaputt ist. Das schaffe ich nie - mir fehlen dafür die Vokabeln. Also Hosenbeine hoch krempeln, Badeschuhe anziehen und durch die Pfützen und den Matsch rüber stapfen zu dem anderen Montana. Ich frage Arnie ob er für mich bei der Versicherung anrufen würde. Klar tut er das und einen RV-Reparaturservice, der sich den Schaden hier auf dem Platz anschauen könnte, den kennt er auch.
Es gibt Pizza und Gurkensalat
Für Jerry lege ich ein Stückchen Gurke auf die Treppenstufe.
Florence Marina State Park, GA

Dienstag 7. April 2009
Jerry hat die Gurke verschmäht. Sollte Tom doch ein Einzelgänger gewesen sein?
Der Winter ist zurückgekommen, es ist schweinekalt, gerade mal 10°C.
Die Nachbarn erzählen das es seid den 70er Jahren im April nicht mehr so kalt in Georgia war.
Heute haben wir, von der Versicherung, das OK für die Kostenübernahme bekommen und es war jemand von der RV-Werkstatt da. Die Ersatzteile müssen bestellt werden. Das wird zeitlich knapp, denn wir können nur bis Donnerstag hier bleiben. Über Ostern ist der Campingplatz ausgebucht.
Aber unser neuer Freund Arnie hat dafür gesorgt das wir auf die Warteliste kommen. Und tatsächlich, nachmittags kommt er vorbei und sagt ich soll mich schnell bei den Rangern melden, es hätte jemand abgesagt. So tue ich’s und jetzt können wir bis Dienstag hier bleiben.
Spaghetti mit Tomatensauce
Florence Marina State Park, GA

Mittwoch 8. April 2009
Kein Mäusefrass und keine Köddel, es scheint keinen Jerry zu geben.
Nach einer bitterkalten Nacht, wir hatten Frostwarnung, ist es heute noch richtig schön geworden. In der Sonne ließ es sich gut aushalten und langsam verschwinden nun auch die Wasserpfützen.
Werner hat die Außensteckdose abgeschraubt und dann sahen wir sie, die gepriesene Amerkanische Wertarbeit. Statt mit der Säge haben sie im Werk Hamster zum ausnagen der Steckdosenöffnung genommen.

Abends brate ich die, von gestern, übrig gebliebenen Spaghetti mit Ei in der Pfanne.
Florence Marina State Park, GA

Donnerstag 9. April 2009
Heute wird ein warmer und sonniger Tag, zumindest sagen das die Wetterfrösche voraus. Also nutzen wir die Gelegenheit und fahren zum Providence Canyon State Park. Die Schlucht ist nur 50 Meter tief und die Bezeichnung Grand Canyon of Georgia ist wohl ein wenig übertrieben. Die Wände sind aus braunen, orangen und roten Sandstein. Ein Weg führt in den Canyon hinab, auf der anderen Seite wieder herauf und dann um den Canyonrand herum.
Auf dem Rückweg nehmen wir uns von Winn Dixie ein Brathähnchen mit.
Florence Marina State Park, GA

Freitag 10. April 2009
Gestern war’s so schön aber für heute sind schon wieder Gewitter angesagt. Wir trauen uns nicht vom Platz. Werner klebt noch eine zweite Plane über die kaputte Lüftungshutze der Toilette.
Abends gibt’s gefüllte Soft Tacos
Florence Marina State Park, GA

Samstag 11. April 2009
Gestern Abend war wieder Tornadowarnung. Auf dem Wetterradar im TV konnten wir genau verfolgen wie die Unwetterfront von Alabama zu uns herüber zog. Während des heftigen Gewitters fiel denn der Fernsehsender aus. Also haben wir mal wieder alle elektrischen Geräte aus den Steckdosen gezogen und abgewartet bis der Wind sich legte.
Der Fußboden ist trocken geblieben, die Verklebung der Plane hat gehalten.
Jetzt lacht wieder die Sonne. Wir gehen zur Marina und ein Stück am Lake Eufaula lang.
Florence Marina State Park, GA

Ostersonntag 12. April 2009
Die Sonne lacht, wir haben ein Wetter wie aus dem Bilderbuch. Carol & Arnie sitzen vor ihrem Montana und ich nutze die Gelegenheit um ihnen das Easterbasket rüber zu bringen.
Nachmittags gibt’s selbst gebacken Apfelkuchen. Eigentlich wollten wir die beiden zum Kaffee einladen aber sie sind weggefahren.
Später, Werner schürt gerade das Lagerfeuer, kommen sie uns besuchen. Arnie bringt einen Arm voll Holzscheite mit. Wir sitzen zusammen, es gibt so viele gemeinsame Interessen. OK, manchmal tun wir uns zwar ein bisschen schwer mit dem englisch, aber wenn die Worte fehlen werden halt die Hände zu Hilfe genommen.
Ich kann’s noch immer nicht fassen, heute Abend gibt’s bei uns fangfrischen Fisch. Die beiden waren heute Nachmittag zum angeln und haben 23 Fische gefangen. Carol schenkt uns den gesamten Fang, ausgenommen und filetiert. Dankeschön ihr seid sooo nett.
Dieser Ostersonntag wird uns wohl genauso in Erinnerung bleiben wie damals das Osterfest, mit Familienanschluss, in Griechenland.
Florence Marina State Park, GA

Montag 13. April 2009
Nach Sonne folgt Regen . . .
Es hat heute Nacht angefangen zu regnen und es regnet und regnet den ganzen Tag. Die RV-Werkstatt hat angerufen und die Reparatur auf morgen verschoben.
Florence Marina State Park, GA

Dienstag 14. April 2009
Nach Regen folgt Sonne . . .
Na ja, es hat zwar bis Mittags gedauert, aber jetzt scheint endlich wieder die Sonne.
Um 3 Uhr kommt der Monteur mit den Ersatzteilen. Er klettert zwei Stunden wie ein Äffchen auf dem Dach rum und montiert die neuen Hutzen. Die Reparatur kostet 820$, wir sind mit 250$ Selbstbeteiligung dabei.
Florence Marina State Park, GA

Wir verabschieden uns von Carol & Arnie und fahren gen Norden.

Mittwoch 15. April 2009
In Columbus, an der Grenze zu Alabama, steuert Werner einen großen Parkplatz vor einer Klinik an. Er hofft hier Internetzugang zu haben, will Email abrufen und einen Stellplatz im John Tanner State Park für heute Nacht reservieren. In der Zwischenzeit werde ich zur Bank gehen. Ich schnappe mir das TomTom (Ken) und marschiere los. Die nächste Filiale soll nur eine ¾ Meile von unserem Standort entfernt sein. Immer schön Ken’s Richtungsanweisungen folgend, zunächst am Klinikkomplex entlang, nächste Straße links, weiter geradeaus, zweite Straße links, weiter geradeaus . . . es wird die längste ¾ Meile meines Lebens. Nachdem ich das dritte mal nach links abgebogen bin: „You have reached your destination“. Und wo genau ist jetzt die Bank? Ich gehe weiter geradeaus, linker Hand tauchen die ersten Gebäude vom Klinikum auf, dann drei Blocks weiter erspähe ich mein Ziel. Ich kriege Schaum vorm Mund, könnte Ken schlachten, denn vom Eingang der Bank aus kann ich, die Straße hinunter, auf den Klinik Parkplatz schauen und sehe dort unseren Montana stehen.
An der Parkplatzausfahrt hat sich dann noch unsere Trucker-Antenne in einer Baumkrone verfangen und ein böser Ast hat uns kurz und schmerzlos von ihr befreit. Mit Schwund muss man halt leben. Also werden wir noch ne Antenne kaufen.
Die Stecke zieht sich und es ist schon fast dunkel als wir endlich den State Park erreichen.
John Tanner State Park, GA

Donnerstag 16. April 2009
Nach einem schnellen Frühstück geht’s weiter auf der SR 27 gen Norden. Unser heutiges Etappenziel liegt 36 Meilen südlich von Chattanooga. Es ist der Cloudland Canyon State Park in den Lookout Mountain. Dually zieht den Montana ganz tapfer die Passstraße hoch bis auf das Plateau. Der Campground liegt am Westrand des Canyon. Hier wollen wir erstmal für eine Woche bleiben.
Gulasch mit Kartoffeln
Cloudland Canyon State Park, GA

Freitag 17. April 2009
Heute sind wir, bei traumhaft schönen Wetter, am Canyonrand entlang gewandert und dann in einem Loop wieder zurück. 6 Meilen soll der Trail lang sein, uns kam es aber viel weiter vor. Zurück beim Montana, es war schon später Nachmittag, wurd’s hektisch. Gasgrill aufstellen und wie ein Luchs aufpassen das die Steaks auch richtig werden. Als die sooo lecker vor uns standen wollten wir sie auch nicht verkommen lassen, mussten es alles aufessen und mit einem kühlen Budweiser nachspülen.
Cloudland Canyon State Park, GA

Samstag 18. April 2009
Aua, aua alles tut weh. Heute wird nicht gewandert, wir fahren auf dem Scenic Mountain Highway rüber nach Chattanooga in Tennessee. Dort besichtigen wir den 1970 stillgelegten Southern Railroad Terminal, auch Chattanooga Choo Choo genannt.
Cloudland Canyon State Park, GA

Sonntag 19. April 2009
Regentropfen trommeln auf das Dach, das ist ja mal ganz was Neues. Wir bleiben bis 10 Uhr liegen und brunchen dann bis 1 Uhr. Es schüttet den ganzen Tag. Der Teppichboden hinter der Couch wird auch schon wieder feucht. Der einzige Lichtblick ist das wir hier Internetzugang haben.
Lasagne
Cloudland Canyon State Park, GA

Montag 20. April 2009
Die ganze Nacht hat’s geregnet und es sieht nicht so aus als wenn es heute noch aufhört. Um uns herum herrscht Aufbruchstimmung, das Wochenende ist vorbei, der Platz leert sich.
Um 4 Uhr kommt doch tatsächlich die Sonne raus und es hört zu regnen auf. Wir wagen einen Rundgang. Von den ca. 50 Stellplätzen sind nur noch 4 belegt.
Cloudland Canyon State Park, GA


Dienstag 21. April 2009
Der Himmel ist bedeckt, es ist kühl geworden, das Thermometer zeigt gerade mal 18°C.
Wir fahren zum East Rim des Canyon. Obwohl ein sehr kalter Wind weht gehen wir den Overlook Trail. Anschließend steigen wir, auf dem Backcountry Trail, über umgestürzte Bäume und stapfen noch zwei Stunden durch den, vom vielen Regen, aufgeweichten Boden.
Cloudland Canyon State Park, GA

Mittwoch 22. April 2009
Auch wenn heute die Sonne scheint, es will einfach nicht wärmer werden. Wir fahren wieder rüber nach Chattanooga, erledigen ein paar Einkäufe und besichtigen Ruby Falls. Eine Tropfsteinhöhle mit einem 44 Meter hohen Wasserfall.
Bratwurst vom Grill
Cloudland Canyon State Park, GA

Donnerstag 23. April 2009
Ein Wasserfall ist nicht genug, deshalb sind wir heute morgen zu zwei weiteren aufgebrochen. Völlig unbedarft und ohne zu wissen, was da auf uns zukommt. Der Trail schlängelte sich in Serpentinen den Canon hinab und das letzte Stück ging’s nur noch über Stufen abwärts. Unten angekommen, die beiden Wasserfälle waren übrigens nichts Besonderes, fing’s auch noch zu regnen an. Zum Glück war es nur eine kurze Schauer. Der Rückweg war grausam, er zog sich schier endlos, denn wir mussten ja die Kleinigkeit von 1200 Stufen wieder hoch steigen.
Gefüllte Soft Tacos
Cloudland Canyon State Park, GA

Freitag 24. April 2009
Wir fahren nach Chattanooga. Der Incline Railway bringt uns zur 650 Meter hohen Aussichtsplattform auf den Lookout Mountain. Von hier oben hat man eine tolle Aussicht auf Chattanooga und den Tennessee River. Mit einer Steigung von 72,7% ist der Incline Railway eine der steilsten Seilzugbahnen der Welt und ein touristisches Muss.

Anschließend steht noch die Besichtigung von Rock City auf dem Programm. Ein Labyrinth aus großen Granitblöcken durch deren enge Zwischenräume man läuft. Von dem größten Granitquader sieht man sieben Bundesstaaten der USA. Klares Wetter vorausgesetzt, was wir aber leider nicht hatten.
Cloudland Canyon State Park, GA

Samstag 25. April 2009
Endlich ist es wärmer geworden, wir haben Bilderbuchwetter, doch heute wird kein Schritt mehr getan als nötig. Werner’s Knie ist geschwollen und wir haben beide fürchterlichen Muskelkater in den Waden. Wir werden die Seele baumeln lassen und den letzten Tag in diesem schönen State Park genießen.
Cloudland Canyon State Park, GA

Sonntag 26. April 2009
Etwa auf halben Weg zwischen Chattanooga und Nashville liegt Lynchburg. Dort gründete 1866 Jasper Newton >Jack< Daniel die heute als Jack Daniel Distillery bekannte Whiskeybrennerei.
Es ist die älteste registrierte Distillery der USA und nur hier wird Jack Daniel’s Tennessee Whiskey gebrannt. Wir haben an einer Führung teilgenommen. Am beeindruckenden war die Schnupperprobe wenn der Whisky nach der Gärung durch eine 3 Meter hohe, aus Zuckerahorn gebrannte Holzkohleschicht rinnt. Diese Prozedur wird 12 Tage lang wiederholt und das verleiht dem Tennessee Whisky seine unverwechselbare Note.
Am Ende der Führung bekam jeder ein Glas Zitronenlimonade, denn Whisky kosten geht nicht. Der Landkreis von Lynchburg ist „trocken“ weder Alkoholausschank noch Alkoholverkauf sind erlaubt. That’s America!

Wir verlassen Tennessee und passieren auf der Interstate 65 die Staatsgrenze nach Alabama. Unser heutiges Fahrtziel ist der Monte Sano State Park.
Das TomTom (Ken) schickt uns in Huntsville in ein Wohngebiet. Die Straße wird immer enger, wenden ist unmöglich. Ich frage einen Anwohner nach dem Weg zum State Park. Er denkt kurz nach und sagt es sei schwierig den richtigen Weg von hier zu finden. Und was macht der gute Mann? Er steigt in sein Auto und fährt vorweg um uns aus dem Wohngebiet raus, auf die Zufahrtsstraße zum State Park, zu lotsen.
Monte Sano State Park, AL

Montag 27. April 2009
Wir haben hier „Full Hook Up“, also Luxus pur und das in einem State Park. Denn Full Hook Up heißt, das auch für das Abwasser ein Anschluss da ist und es nicht in den Tanks gesammelt werden muss. Also ist mal wieder Waschtag angesagt.
Abends werden Steaks gegrillt, dazu gibt’s Kartoffeln und gedünstete Zwiebeln. Hmm Lecker !!!
Monte Sano State Park, AL

Dienstag 28. April 2009
Jerry ist da, wir haben wieder ein Haustier. Aber diesmal hat es nur zwei Beine und Federn. Ein neugieriger kleiner Vogel hat sich in unseren Montana verirrt.
Monte Sano State Park, AL

Mittwoch 29. April 2009
Um ½ 9 Uhr verlassen wir Huntsville bei Nieselregen. Wir haben die Nase gestrichen voll, das Aprilwetter nervt. Ab in die Sonne, heute fahren wir durch bis Florida. Alabama von Nord nach Süd auf der Interstate 65. Nach 8 Stunden erreichen wir den Three Rivers State Park. Es ist schwül warm, die Moskitos surren, jetzt geht’s uns gut - wir sind in Florida.
Three Rivers State Park, FL

Freitag 1. Mai 2009
Florida the Sunshine State, das Wetter hält was der Name verspricht. Die Sonne meint es gut. Wir haben 81°F/27°C im Schatten.
Ich habe mir die Gebrauchsanleitung der Mikrowelle raus gesucht und wie sagt man: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Die ist ja auch ein vollwertiger Umluft-Backofen! Wow
Das wird heute Abend gleich mal ausprobiert. Es gibt Enchiladas.
Three Rivers State Park, FL

Samstag 2. Mai 2009
Erst ist das Wetter zu schlecht und jetzt ist es zu gut. So ist es halt, nichts kann man uns recht machen. Werner liegt im Recliner im, mir zu kühlen, Montana und pennt. Ich ziehe einen Platz draußen, unter den schattigen Bäumen, vor.
Three Rivers State Park, FL

Sonntag 3. Mai 2009
Nach 2½ Stunden Fahrt erreichen wir Panama City, am Golf von Mexiko. Der St. Andrews State Park liegt an der Spitze einer schmalen Halbinsel. Schön ist die Aufteilung des Campgrounds mit seinen 180 Stellplätzen nicht. Man steht recht dicht beieinander.
St. Andrews State Park, FL

Montag 4. Mai 2009
Sonnenschein ,1 ½ Meilen feiner weißer Sandstrand und tiefblaues, 23°C warmes Meer.
St. Andrews State Park, FL

Dienstag 5. Mai 2009
Sonnenschein, Sonnenbrand
St. Andrews State Park, FL

Mittwoch 6. Mai 2009
Sonnenschein, 1 ½ Meilen feiner weißer Sandstrand, tiefblaues Meer und – noch mehr Sonnenbrand obwohl wir uns gut eingecremt hatten.
St. Andrews State Park, FL

Donnerstag 7. Mai 2009
Heute haben wir fast den ganzen Tag nur im Schatten unter der Awning gesessen. Mit T-Shirt und langen Hosen bekleidet, damit ja kein Sonnenstrahl an die verbrannte Haut kommt. Erst am späten Nachmittag sind wir noch ein letztes Mal zum Strand. Morgen reisen wir ab, denn was nutzt uns ein super Sandstrand am Golf von Mexiko wenn man nicht in die Sonne gehen kann.
St. Andrews State Park, FL

Freitag 8. Mai 2009
120 Meilen entfernt, südlich von Tallahassee, liegt unser nächstes Ziel. Es ist der Ochlockonee River State Park, den wir nach 3 Stunden Fahrt erreichen. Für die nächsten vier Tage beziehen wir hier Quartier.
Ochlockonee River State Park, FL

Samstag 9. Mai 2009
Kein Stress, keine Hektik, nur faulenzen, ach was geht’s ums im Moment gut. Da es hier nur 38 Stellplätze gibt ist es viel ruhiger als im St. Andrews State Park.
Ochlockonee River State Park, FL

Sonntag 10. Mai 2009
Beim Spaziergang durch den Park haben wir heute eins der seltenen, weißen Squirrel gesehen. Die aufdringlichen, naturfarbenen Squirrel gibt es hier massenhaft. Sie gehen buchstäblich über Tisch und Bänke.
Ochlockonee River State Park, FL

Montag 11. Mai 2009
Das Wochenende ist vorbei und auf dem Campground sind nur noch 4 Stellplätze belegt. Die frechen Squirrel werden jetzt zur Plage. So toben übers Dach und wir hören das sie an irgendetwas nagen. Na prima, jetzt haben sie an der Gummidichtung vom Slide Geschmack gefunden. Tom hatte damit angefangen und die machen weiter. Saubande!
Ochlockonee River State Park, FL

Dienstag 12. Mai 2009
Mit Rasierschaum im Gesicht ist Werner heute morgen schon draußen rumgetobt und hat mit einem Stock die Squirrel vom Dach gejagt. Frage ist nur hatten die mehr Angst vor dem Stock oder vor seinem Anblick?
Um 11 Uhr sind wir dann startklar und brechen zum Manatee Springs State Park auf.
130 Meilen, 3 Stunden Fahrt, zwischendurch noch einkaufen, nur keine Hektik.
Manatee Springs State Park, FL

Mittwoch 13. Mai 2009
Der Manatee Springs SP liegt einsam am Suwannee River. Hier gibt’s kein Handynetz, vom Internet ganz zu schweigen. Nur Natur pur. In der Abenddämmerung steht das Deer ganz seelenruhig äsend neben dem Montana.
Manatee Springs State Park, FL

Donnerstag 14. Mai 2009
Das Thermometer zeigt 104°F/40°C. Die Klimaanlage läuft ununterbrochen. Wir ziehen auf einen schattigeren Stellplatz um. Die Site 4 ist eigentlich ein Hostplatz mit full Hook-up und 50 Ampere. Die Hitze ist kaum auszuhalten, kein Lüftchen geht und der Schweiß läuft in Strömen die Kimme runter.
Nachmittags ziehen plötzlich düstere Wolken auf und dann öffnet der Himmel die Schleusen. Ein Tropengewitter vom Feinsten bringt schlagartig 15°C Abkühlung. Die Erde dampft, bei fast 100% Luftfeuchtigkeit riecht es wie im Gewächshaus.
Manatee Springs State Park, FL

Freitag 15. Mai 2009
Der Manatee Springs State Park ist ein großer Park und mit einem Netz von Wanderwegen durchzogen. Wir laufen einen 5 Meilen Trail, beobachten eine Gelbwangenschildkröte bei der Eiablage, sehen eine Black Lancer und in einem Teich eine Wasserschlange. Plötzlich, mitten im Wald, blockiert uns eine Horde Wildschweine, mit ihren Jungen, den Weg. War das aufregend! Später lichtet sich der Wald und wir durchqueren eine trockene Savanne. Sehen noch drei große Landschildkröten, mehrere Gürteltiere, von dem Deer und den allgegenwärtigen Squirrel ganz zu schweigen. Der bisher wildreichste Park, wer sich für Tiere interessiert kommt hier voll auf seine Kosten.
Manatee Springs State Park, FL

Samstag 16. Mai 2009
Heute ist unser letzter Tag im Manatee Springs SP. Wir gehen zum Quelltopf. Von dort ergießen sich täglich 100 Millionen Gallonen Wasser, die in den Suwannee River fließen. Es herrscht reger Badebetrieb. Warum haben wir eigentlich nicht in dem kristallklaren Wasser gebadet?
Manatee Springs State Park, FL

Sonntag 17. Mai 2009
Nach 65 Meilen erreichen wir den Silver River State Park. Wir wollen 6 Tage im Ocala National Forest bleiben. Es ist drückend, kein Lüftchen geht. Abends fängt es zu regnen an, endlich Abkühlung.
Silver River State Park, Ocala

Montag 18. Mai 2009
Heute Morgen fängt es wieder zu nieseln an. Macht nichts, denn wir müssen sowieso erst mal zum einkaufen fahren. Als wir nach zwei Stunden den WalMart verlassen, hat es sich merklich abgekühlt und es gießt.
Laut Wettervorhersage stehen uns zwei Tage mit Schnürregen bevor.
Es regnet den Rest des Tages und die ganze Nacht.
Silver River State Park, Ocala

Dienstag 19. Mai 2009
Ist das trostlos - es regnet und regnet und regnet . . . die Wetterfrösche haben wieder einmal Recht behalten. Draußen sind es nur noch 64°F / 18°C.
Wir schalten den Fireplace ein, machen es uns gemütlich, ziehen ein Resümee unserer Rundreise und erstellen eine Liste der „gerne wieder State Parks“. Von den 11 Parks die wir in den letzten Wochen besucht haben setzen wir den Manatee Springs SP an die erste Stelle. Er ist wegen seiner reichhaltigen Fauna auf jeden Fall nochmal einen Besuch wert. An zweiter Stelle folgt, wegen seiner grandiosen Landschaft, der Cloudland Canyon SP in Georgia. Es fällt schwer die Rangliste weiter fortzusetzen, denn eigentlich war jeder Park auf irgendeine Art schön. Sogar der, ohne eigenes Boot, unattraktive Florence Marina SP wird durch die Bekanntschaft von Carol & Arnie aufgewertet.
Silver River State Park, Ocala

Hier schliesst sich der Kreis, wir fahren wieder zum Whispering Pines Campground,
verbringen noch ein paar schöne Tage dort, lagern unser Gespann ein und fliegen nach Hause.

Liebe Grüsse Rita & Werner (die Pandas)

Die längsten und abenteuerlichsten Reisen beginnen mit den Worten:
"Ich kenne eine Abkürzung."

Gisela
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Beigetreten: 26.08.2009 - 14:49
Beiträge: 4928
Chattanooga

Hallo Werner,

Da unsere Route für im nächsten Jahr (Überführung Wakarusa-über Charleston nach Florida, Ft. Myers)

noch nicht so ganz feststeht, kommt Dein Bericht gerade recht.Wink

Ich hatte Chattanooga schon fast gestrichen. Aber ich lese mal interessiert weiter mit.

 

 

Herzliche Grüsse Gisela

 

Kochi
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Beigetreten: 21.08.2009 - 11:52
Beiträge: 7106
Ein schönes Treffen...

Hi Ihr Zwei!

...hatten wir doch. Mit freude denken wir an diesen Abend zurückCool!

....und nochmals vielen Dank für den "Shuttle-Service" am Abend und auch für das nachbringen den Womos von unserem Sohnemann.

Was für ein Stress, jede Nacht auf einem anderen Campground. Aber packen wir uns mal an die eigene Nase; als wir das erste Mal in Florida waren, haben wir es auch nicht viel anders gemacht.

...och, wir haben das gar nicht als so stressig empfunden. Eigentlich haben wir jeden Tag sehr genossenWink..., aber wenn man natürlich (noch) mehr Zeit hätte, dann würden wir teilweise auch längere Pausen einlegen. Aber man muss ja noch Ziele haben...Wink...

Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de

 

 

 

Karin
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Beigetreten: 21.08.2009 - 19:06
Beiträge: 1352
So muss es sein

Hi Rita und Werner,

Ihr macht es genau richtig. Das ist das Leben, dass man im Urlaub führen kann, wenn man nicht auf die Wochen gucken muss. Eine gute Mischung von Urlaub und Alltag (anderer Alltag, schöner).

Bei der Mäusegeschichte musste ich ja lachen. Das kennen wir auch. Und erst locken mit Schokolade usw, damit sie freiwillig geht, dann Lebendfalle suchen, dann die ultimative gemeine Falle, die es aber dann "bringt"... Oh, wie klingt das vertraut... Aber bei uns hieß es zu Recht, als wir von EINER Maus erzählten auf dem Campground: "They always bring the family..."(Deshalb also waren die Fallen im Doppelpack!)

Ich freue mich auf die weiteren Urlaubserlebnisse.

Tschüß

Karin

Janina
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Beigetreten: 25.08.2009 - 23:01
Beiträge: 1495
Schöner Bericht!

Hoi Rita und Werner,

vielen Dank für Euren tollen Bericht - ich bin gespannt wie´s weitergeht.

Solche Mäusegeschichten kenn wohl wirklich jeder. Meine:

Nachdem bei uns (im Büro - nicht im Womo) die Lebendfalle versagt hatte, durfte ich losziehen und eine richtige kaufen. Ich entschied mich für die mit der "besonders schonenden Tötung" (stand so auf der Packung). Am nächsten Morgen rannte also eine Maus mit Mausefalle im Büro rum - wobei eigentlich nur der vordere Teil ihres Körpers rannte - hinten hing sie fest in der Falle. Tierquälerei "besonders schonend".

Grüßle, Janina

Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
Beiträge: 15841
RE: Reisebericht: Frühjahr 2009 FL.- GA.-Tn.- AL.- Fl.

Hallo Werner,

dir einen herzlichen Dank, dass du die verschwundenen Bilder für deinen RB wieder ergänzt hast.

Sicher keine einfache Arbeit.

Herzlichen Gruß

Bernhard

Scout Womo-Abenteuer.de


Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)