Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Mit Womo und unserer 2 ½ jährigen Tochter quer durch den Indian Summer - Fazit

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strengroland
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Beigetreten: 02.11.2014 - 15:42
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Mit Womo und unserer 2 ½ jährigen Tochter quer durch den Indian Summer - Fazit
Eckdaten zum Reisebericht
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abgeschlossen

Mit Womo und unserer 2 ½ jährigen Tochter quer durch den Indian Summer Hallo zusammen, Da wir uns normalerweise nur als Trittbrettfahrer durch´s Internet bewegen dachten wir uns, dass es an der Zeit wird unser Wissen und unsere Erfahrungen den anderen Surfern ebenfalls zur Verfügung zu stellen. Wir (meine Frau, unsere zweineinhalbjährige Tochter und ich) starteten am 23.9.2014 eine 18 tägige Womo Tour durch den Indian Summer. Geflogen sind wir mit Singapore Airline mit Direktflug von Frankfurt / Main nach JFK. Warum? Nun: 1. Es war ein Direktflug 2. Hat Singapore Airline die Möglichkeit pro Person kostenfrei zwei Gepäckstücke á 23 kg zu befördern (Laufrad war in einem der Koffer) und 3. Nimmt Singapore den Airbus A 380 wink Nachdem wir in diversen Foren uns mit dem Thema Kindersitz im Womo der USA beschäftigt haben, entschlossen wir uns, diesen selbst mitzunehmen (zumal neben den Freigepäckstücken der Kindersitz sowie der Kinderwagen ebenfalls kostenfrei befördert wird). Über die Befestigung des Kindersitzes im Womo und der Freigabe des TÜV´s liest man sich ja einen Wolf. Deshalb haben wir es wie folgt gemacht und für absolut empfehlenswert erachtet: Unseren (Römer-)Kindersitz haben wir mit Kissen und Decken ausgestopft und in blaue Müllsäcke eingepackt, mit Paketband verzurrt und in Frankfurt/Main aufgegeben. Im Womo selbst haben wir die Sitz- und Rückenauflage am Esstisch in Fahrtrichtung entfernt und den Kindersitz mit dem vorhandenen Beckengurt befestigt. Zudem haben wir den Sitz mit dem mitgebrachten Spanngurt am „Anker“ des Womositzes verzurrt. Bombenfest! Unsere Tochter hatte Beinfreiheit unter dem Tisch und den Tisch selbst für die Ablage der Bücher, Spielsachen und ab und an des Ipads (das war immer unser Deal bei längeren Touren, dass sie mit dem Ipad spielen durfte). Worüber wir uns ebenfalls im Vorfeld unnötigerweise Gedanken machten, war das mit der Heizung. Wenn man den ganzen Tag unterwegs ist und auch für den nächsten Tag schon wieder Ausflugsziele hat, wollten wir nicht jedesmal einen Campingplatz ansteuern. Walmart erlaubt es meist, auf seinen Parkplätzen zu übernachten (wenn man vorher fragt). Einer geht dann Einkaufen, der andere deckt den Tisch und kümmert sich um die Kleine, dann Abendessen und Schlafens- bzw. Lesezeit. So hatten wir uns das gedacht, bis wir darauf aufmerksam gemacht worden sind, dass die Heizung im Womo nur für zwei Stunden anhalten würde. Die Wärme an sich wird ja mittels Gas erzeugt. Das Gebläse würde aber nach zwei Stunden die Batterie leer saugen … nun – wir hatten zugegeben nicht wirklich Frostnächte. Aber wenn die Heizung recht niedrig eingestellt ist (vielleicht so 15-16 Grad) und diese jede Stunde für ca. 10 Minuten anspringt, beansprucht dies nicht wirklich die Batterie. Wir haben, nachdem wir dies festgestellt haben, wieder auf altbewährte Tour auf Walmart (auch mal Lowes) kostenfrei übernachtet. Allerdings sei auch erwähnt, dass wir zweimal abgewiesen wurden (dann wird die Suche – wenn das deutsche Telekomnetz mal wieder keine Internetverbindung mit dem Smartphone aufbauen kann – nach einem Stellplatz für die Nacht auch mal stressig  ). Zum Thema Internetzugang sei erwähnt, dass es mittlerweile sehr viele freie WLAN Netzwerke gibt (Restaurant, Kaufhäuser und selbstverständlich Campingplätze). Zudem bietet die Telekom für rund 14 € die Woche eine Art mobiles Surfen im Ausland an: Allerdings war die Netzabdeckung nicht so berauschend, sodass wir im Nachhinein besser eine amerikanische Simkarte für das Smartphone gekauft hätten … Doch nun zu unserer Reise(-route). Da wie New York City an sich schon kannten und diese Riesenstadt mit einem kleinen Kind inklusive Stroller eh nicht so prickelnd ist, haben wir uns NYC nur am Anreisetag nachmittags angeschaut. Also um 10.30 Uhr im JFK Flughafen gelandet, das Flughafenhotel bezogen und dann mit der Bahn nach Manhatten rein gefahren und uns für wenige Stunden ein paar Highligths angeschaut. Mehr als ausreichend fanden wir (wer mal mit dem Kinderwagen in New York war, kann dies bestimmt bestätigen). Am nächsten Morgen konnten wir unser Womo dann in Empfang nehmen. Wir entschieden uns bereits im Vorfeld für das große 30-Fuss lange Modell. Hier hatte unsere Tochter ein eigenes Schlafzimmer im Heck des Wagens und wir Erwachsene konnten uns abends im vorderen Bereich frei bewegen (und im Alkoven schlafen). Das erste Ziel unserer Reise, sollten die Niagara Fälle sein. Atemberauschend (Rauschen im wahrsten Sinne des Wortes!). Unsere süße Maus war weniger von den Wassermaßen am Fall beindruckt, sondern von der Tatsache dass trotz des schönen trockenen Wetters überall Pfützen waren in denen man (wenn die Mama nicht hingeschaut hat) reinplatschen konnte.  Ursprünglich wollten wir auf der kanadischen Seite den Lake Ontario wieder gen Osten fahren. Allerdings hat uns ein Taxifahrer empfohlen eher wieder die südliche – amerikanische – Seite für die „Rück“-fahrt zu nehmen. Wir hatten am Ostteil vom Lake Ontario einen richtig tollen Strandtag. Strandtag? Nun, grundsätzlich ist auf Campingplätzen, Stränden usw. Ende September/Anfang Oktober eher Geisterstadtstimmung angesagt. Bei dem traumhaften Wetter, das wir glücklicherweise hatten, war die Ruhe und Leere überall einfach herrlich! Und schwimmen konnte man ebenfalls. Mit man ist natürlich nur der hartgesottene Mann gemeint wink Leider nicht mehr in den Pools der Campingplätze, da hier bereits das Wasser abgelassen wurde, aber immerhin in den Seen und im Meer. Wir reisten immer weiter nach Osten. Die Strecke Tupperlake, Lake Placid usw. waren die nächsten Höhepunkte unserer Route. Die rot, grün und gelb leuchtenden Wälder waren herrlich anzusehen. Weiter mit der Fähre über den Lake Champlain von Essex nach Charlotte zur Ben und Jerry´s Ice-cream Factory. Mmmmmhhh!!!!! Als nächstes nahmen wir uns die White Mountains vor. Wenn man wie wir ein paar Wochen vorher die Breitachklamm im Allgäu bestaunt hat, ist man von der Flume Gorge eher enttäuscht. Der Kancamagus Highway machte bei dem Wetter und der Blattverfärbung (Peak) allerdings wieder alles wett. Am Ende des Kamcamagus Highways erreicht man Conway mit seinem Shopping Outlet. Conway liegt im Bundesstaat New Hampshire und hat keine Mehrwertsteuer! Zudem Rabatte ohne Ende und der erste Regentag auf unserer Reise. Wie gut dass wir leere Seesäcke bei der Hinreise im Koffer hatten und wir mit Singapore Airlines geflogen sind … Shoppen bis die Kreditkarte glüht wink … Wir verlassen so langsam die vom Herbst verfärbten Laubwälder weiter Richtung Osten. Bar Harbor mit dem Acadia Nationalpark ist der nächste größere Aufenthalt. Hier haben wir gelernt, dass man mit dem 12 Fuss hohen Womo problemlos (!) unter 11 Fuss hohen Brücken durchpasst und konnten somit die Loop Road auf dem Acadia Nationalpark befahren und immer wieder anhalten um Bilder von den vielen Aussichtspunkten machen. Whale Watching sollte ebenfalls noch auf unserem Programm stehen, wobei dies um die Jahreszeit gar nicht mehr so oft angeboten wurde. Also sind wir kurzfristig auf unserer Weiterreise gen Süden nach Cape Cod raus gefahren und hatten Glück eine tolle Tour (hatte ich bereits erwähnt dass wir schon wieder super Wetter hatten ) mit vielen Walen (die der Guide alle mit Namen kannte, da sie sich an den Schwanzspitzen unterscheiden) zu buchen. 243 Bilder innerhalb von vier Stunden. Muss man mehr sagen????? Das Ende des Urlaubes nahte und wir gaben unser Womo wieder in New York ab. Clever wie wir sind, hatten wir zwei neue blaue Müllsäcke nebst Paketband im Koffer um unseren Kindersitz wieder flugtauglich zu machen. Allerdings mussten wir bei der Gepäckaufgabe diese Polsterung und Verpackung entfernen, da dies nicht zulässig wäre ?!?!!? Naja – das Ausstopfmaterial schnell in unsere vom Shopping eh schon vollgepackte Koffer reingequetscht und den Kindersitz in eine weiße große Plastiktüte der Fluggesellschaft gesteckt. Die Folge war natürlich, dass in Frankfurt nur noch Styroporbruchstücke und Einzelteile des Kindersitzes in der Plastiktüte waren … Schlimm? Nein! Die Mitarbeiter in Frankfurt an der Reklamationsstelle waren so hilfsbereit, dass diese noch vor Ort einen neuen Kindersitz organisiert haben und wir jetzt jeden Tag beim Festschnallen unserer süssen Maus an den schönen Urlaub zurück erinnert werden. Zusammenfassend muss man sagen, dass wir einen echt tollen Urlaub hatten. Wir hatten wahnsinnig Glück mit dem Wetter und des just in time erreichten Höchststandes der Blattverfärbung. Auch unsere Tochter hat alles super mitgemacht (ok, im Urlaub war Ipad spielen mehr als zu Hause erlaubt und die Schnullerentwöhnung wurde ausgesetzt). Allerdings waren die gefahrenen 2.120 Meilen doch eine Spur zu stressig. Auch die Benzinkosten („Sprit kostet doch nichts in Amerika“) von rund 30 Dollar pro 100 Meilen sind nicht zu verachten. Wenn Ihr Bedenken / Fragen für Eure bevorstehende Reise habt, fragt uns einfach. Wenn nicht: Haut einfach ab ! – und macht nicht den Fehler den wir gemacht haben: wieder heim zu kommen smiley)

Didi
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Beigetreten: 25.08.2009 - 23:52
Beiträge: 6727
RE: Mit Womo und unserer 2 ½ jährigen Tochter quer durch den Ind

Hallo Roland,

der erste Beitrag und dann ein ausführlicher Reisebericht mit Kind TOP Da bin sicher nicht nur ich sehr interressiert auf Eure Erfahrungen, vielen Dank schon einmal.

Liebe Grüße
   Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil

Man muss Träume auch mal in die Tat umsetzen, ansonsten bleiben es Träume

Schnathi
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Beigetreten: 31.03.2014 - 14:07
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RE: Mit Womo und unserer 2 ½ jährigen Tochter quer durch den Ind

Wahnsinn, da habt ihr aber ganz schön Strecke gemacht.

Bei dem Thema "Schnuller den ganzen Tag im Urlaub", "auf dem I-Pad spielen" und "Kinderwagen in NY"  hab ich mehrfach genickt, das kann ich eins zu eins bestätigen.

 

LG
Kathi

Gisela
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Beigetreten: 26.08.2009 - 14:49
Beiträge: 4928
RE: Mit Womo und unserer 2 ½ jährigen Tochter quer durch den Ind

Hallo Roland,

herzlich willkommen bei uns hier und vielen Dank für den Kurzreisebericht. Toll dass Du gleich als 1. Beitrag einen Bericht schreibst!

Und jetzt? Hat Euch auch der Virus befallen?

Herzliche Grüsse Gisela

 

strengroland
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Beigetreten: 02.11.2014 - 15:42
Beiträge: 2
RE: Mit Womo und unserer 2 ½ jährigen Tochter quer durch den Ind

Der Virus ist bereits diagnostiziert und heißt Mittelamerika. Nur das Behandlungsjahr ist noch offen. Vielleicht in den letzten Wochen vor der Einschulung... Da hätten wir nochmal richtig vieeeeeel Zeit