Guten Morgen! Ich habe mich doch nicht aufraffen können, den Sonnenaufgang zu betrachten. Das war aber auch gut so, denn als wir aus dem Womo ausstiegen begrüßten uns wieder dunkle Wolken, in der sich die Sonne durchzukämpfen schien. Wir frühstückten erst mal in aller Ruhe und ließen den Tag ruhig angehen. Gegen 9 Uhr gingen wir dann wieder zum Rim und spazierten bis zum Yavapai Point and Geology Museum. Der Grand Canyon ist echt beeindruckend und ich war gestern schon sprachlos, als ich davor stand. Heute war durch das Lichtspiel der Grand Canyon noch beeindruckender und ich versuchte es in Bildern festzuhalten. Aber es ist definitiv was ganz anderes, wenn man live vor Ort ist und diese Tiefen vor seinen Augen hat.
Dann wollten wir eigentlich noch weiter bis zum Mather Point und anschließend mit dem Bus zurück zum Campground, da um 11.00 Uhr Check-Out war. Tja, die dunklen Wolken entschieden sich jetzt mal etwas Wasser herab zu lassen. Etwas ist gut. Noch ein paar Sekunden vorher entstand dieses Foto:
Und hier ahnte man noch gar nichts vom Wolkenausbruch, man sah es immer vor sich, aber über einem waren eigentlich gar keine dunklen Wolken. Erst tröpfelte es, schnell die Kamera weggepackt und dann goss es wie aus Strömen. Wir suchten schnell Schutz im Museum und warteten das Ende des Regens ab. Mal hörte es auf, dann ging es im nächsten Moment wieder mit Platzregen weiter. Immer im Wechsel, schon Wahnsinn. Bei einer kurzen Regenpause schoss ich dann noch schnell dieses Foto:
Und wir rannten zur Bushaltestelle zurück. Dann ging es direkt weiter mit dem Regen und wir wurden an den Beinen nass, obwohl wir unter dem Dach standen. Irgendwann tauchte auch mal der Bus auf und wir gingen schnell zu unserem Wohnmobil zurück, packten alles zusammen und fuhren um 11.10 Uhr im Regen vom Platz. Eigentlich war geplant noch an den Aussichtspunkten zu halten, aber es sah dann so aus:
Man konnte nichts mehr sehen! Da machte es auch keinen Sinn mehr Stopps einzulegen und wir fuhren durch bis zum Desert View. Dort entschieden wir uns eine „Mittagspause“ einzulegen und machten uns Burritos. Das war eine gute Entscheidung, denn der düstere Himmel brach nach dem Essen auf und die Sonne schien durch. Es regnete nicht mehr, und wenn, dann doch nur tröpfelchenweise. So konnten wir noch ein letztes Mal den Grand Canyon genießen, ich mir eine der schönen Vasen kaufen und wir fuhren zufrieden weiter nach Page und die dunklen Wolken mit uns mit.
Auf dem Weg nach Page sahen wir diese Krater und wir wollten nochmal einmal anhalten und staunen. Da sind wir in eine "Falle" für unseren Geschmack, getappt. Wir sind wieder auf Indianergebiet gewesen und sie wollten Eintritt haben, damit wir die Aussicht von "Little Gorge" genießen können, wie wir dann auf einem Aushängetafel sehen konnten. Die Höhe des Beitrags konnten wir selbst bestimmen. Wir spendeten 5$ und fuhren auf den Platz.
In Page angekommen tankten wir erst mal und gingen noch zum Walmart Geld abheben und noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Dann ging es endlich weiter zum Lone Rock, worauf ich mich schon sehr freute. Wir hatten mittlerweile schon 18 Uhr, da wir uns im Grand Canyon viel Zeit gelassen hatten und uns nicht stressen lassen haben. Der Sonnenuntergang rückte näher, aber davon wollte ich mich nicht stressen lassen. Irgendwann sah ich das Schild „Utah“ und ich fragte mich, ob wir die Zufahrt verpasst haben. Als ich schon nachschauen wollte, erschien plötzlich doch die Zufahrt und wir fuhren rein. Es begrüßte uns ein netter Ranger, der uns vor dem Sand warnte und das wir vorsichtig sein sollten. Alles klar!
Tja, ich glaube wir waren ein wenig zu vorsichtig. Ich hielt mich an die Beschreibung, dass wir den linken Weg nehmen sollten. Nur waren wir verunsichert, welches „links“ gemeint war. Dort waren so viele Wegmöglichkeiten durch den Sand. War das links wirklich direkt am Ende der Straße gemeint oder das links noch vor dem Parkplatz? Wir fuhren, wie beschrieben, bis zum Ende der Straße und suchten uns einen der vielen schmalen Wege durch den Sand aus. Durch den Regen tags zuvor war der Sand auch aufgeweicht und mitten im Weg führten auf einmal ganz tiefe Spuren durch den Sand. Das gab uns den Anlass den Rückwartsgang einzulegen und wieder zurück zu fahren, das Risiko wollten wir nicht eingehen. Dann versuchten wir einen anderen Weg, liefen verschiedene Wege ab und im Hintergrund der Sonnenuntergang im vollen Gange. Bei uns breitete sich Frust aus und ich war langsam nur noch genervt und enttäuscht. Irgendwann hatten wir gar keine Lust mehr, gaben auf und fuhren nach oben auf den Parkplatz. Der Abend war für mich erst mal im Eimer und ich war so enttäuscht, dass wir ja da oben auf so einem ollen Parkplatz, meilenweit vom Strand entfernt standen und ich obendrein auch noch einen supergeilen Sonnenuntergang verpasst habe. Mein Freund brauchte erst mal nicht mit mir zu sprechen.
Später kochten wir uns noch was zu essen, aßen draussen vor dem Wohmobil und genossen die Aussicht auf den See und die Wohnmobile unten am Strand. Ich hatte mich wieder beruhigt und schätzte mich wieder um diese tolle Reise glücklich, nahm mir aber auch gleichzeitig vor, den Sonnenaufgang am nächsten Morgen zu erleben.