Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

17. Tag 18.08.2017 - Von den Canyonlands zum Monument Valley

3 Beiträge / 0 neu
Letzter Beitrag
andrej
Bild von andrej
Offline
Beigetreten: 02.11.2012 - 12:42
Beiträge: 165
17. Tag 18.08.2017 - Von den Canyonlands zum Monument Valley
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Freitag, 18. August 2017
Gefahrene Meilen: 
248 Meilen
Fazit: 
Faszination und Enttäuschung liegen oft eng beieinander

Nachdem es sich in der Nacht doch angenehm abgekühlt hatte, fanden wir dann in der zweiten Nachthälfte vernünftigen Schlaf. Nur Felix, der oben unter der Fahrerkabine schläft, hat für die Wetterverhältnisse hier im Südwesten den ungünstigsten Schlafplatz.

Heute stand die bisher längste Etappe auf dem Plan. Es sollte in DIE Kulisse des Wilden Westens, dem Monument Valley gehen. Vor uns standen knapp 250 Meilen.

Nach einem kurzen Frühstück ging es gegen 09:00 los. Leider hatte unser Campground keine Dumpstation, so dass wir das Abwasser nicht entsorgen konnten. Da die Tanks schon ziemlich voll waren, hofften wir, dann auf dem Campground im Monument Valley dumpen zu können.

Die Strecke war diesmal etwas eintönig und langweilig. Die Landschaft bot nicht die super Eindrücke der vergangenen Wochen, teilweise waren die Straßen in einem erbärmlichen Zustand. Naja, man kann ja nicht alles haben.

Nach 150 Meilen kamen wir unserem ersten Ziel, dem Four Corners Monument, näher. Dies ist der einzige Ort in den USA, an dem 4 Staaten, New Mexico, Utah, Arizona und Colorado, aufeinandertreffen.

Da sich das Gebiet in der Verwaltung der Navajos befindet, galt hier unser Interagency Pass natürlich nicht. Also mussten wir natürlich noch einmal Eintritt blechen, 5$ pro Person.

Es war schon lustig, dass man mit Händen und Füßen in 4 Staaten gleichzeitig sein kann, aber ansonsten hat uns der Ort nicht vom Hocker gerissen. Sehr viel Tourismus und ohne den Charme der Nationalparks. Wir haben ein paar Erinnerungsfotos geschossen und sind dann recht schnell weitergefahren.

 

30 Meilen vor unserem heutigen Ziel sahen wir schon die für das Monument Valley charakteristischen Monolithe, die bis zu 120 Metern in den Himmel ragen.

 

30 Minuten später waren wir dann auch angekommen. Den Punkt, an dem Forrest Gump seinen Lauf beendet hat, haben wir auf der Fahrt leider verpasst, trotz intensiver Suche.

Auf dem Weg Richtung Visitor Center sahen wir schon, was uns hier an diesem Ort erwarten wird. Menschen über Menschen drängten sich auf dem Platz vor dem Visitorcenter. Im Gegensatz zu der Ruhe in den Nationalparks wurden wir von den Massen und der Lautstärke regelrecht erschlagen. Ich hatte den Eindruck, das unsere Kinder diesen Ort am liebsten sofort wieder verlassen wollten.

Es war 13:00 Uhr, was nun also mit dem Nachmittag anfangen? Mit unserem Womo konnten wir den Scenic Drive nicht befahren, da es sich um eine unbefestigte Straße handelte… und die war richtig unbefestigt.

Wir kamen auf die Idee, mal bei einem der Anbieter von geführten Touren durchs Monument Valley nachzufragen ( natürlich alles in der Hand der Navajos). 85$ pro Person für 1 1/2 Stunden waren uns dann doch einfach zu viel und so zogen wir wieder enttäuscht ab. Schon am Womo wieder angekommen und ohne konkreten Plan wurden wir von einer etwas älteren Navajo angesprochen, die dies alles mitbekommen hatte. Nach ein paar Minuten wurden wir handelseinig. Wir erhielten eine 2 1/2 Stunden Tour durch das Valley für etwas mehr als die Hälfte des ursprünglichen Preises. Wahrscheinlich hätten wir noch weiter den Preis drücken können, aber dieser erschien uns angemessen. Von irgendwas müssen die ja auch leben.

Ein wenig Sorge hatten wir, dass dies nach dem Motto „Nepper, Schlepper, Bauernfänger“ abläuft, aber unsere Sorgen waren absolut unbegründet. Über 2 Stunden fuhren wir durch das Monument Valley, das noch soviel mehr zu bieten und bestaunen hat als die charakteristischen Monolithen. Wir sahen riesengroße Hände, einen Drachen, einen Adler, Gesichter, Höhlen der Ureinwohner. Es wurde uns wirklich viel geboten und wir haben den Ausflug in keiner Sekunde bereut.

Da wir nicht soviel Bargeld dabei hatten, fuhr uns der Fahrer noch zu einem Geldautomaten, etwa 5 Meilen vom Valley entfernt. Es waren zwar nur 45 Meilen erlaubt, er schrubbte aber locker mit 70 Meilen entlang. Wir saßen oben ohne und mussten alles festhalten, damit nichts wegfliegt. Tinas Haare passten sich der Windrichtung an und blieben auch so, als das Auto endlich zum Stillstand kam. Am meisten Spaß hatte Nina, für die das wahrscheinlich einer entspannten Achterbahnfahrt gleichkam.

Nach der Tour hieß es ab zum Campground und dumpen. Der CG befand sich unmittelbar am Visitorcenter mit Blick auf die Kulisse. Also von der Landschaft her sehr romantisch.

Zu unserer negativen Überraschung hatte der CG keine Dumpstation, keinen Strom- und Wasseranschluss. Auch die Sites waren dicht bei dicht und man fühlte sich wie auf einem besseren Parkplatz. Das größte Problem war aber, dass wir unsere Tanks nicht entleeren konnten. Glücklicherweise hatte der CG Duschen und WC, so dass wir hier eine Alternative hatten. Die 41$ die Nacht sahen wir aber als deutlich zu teuer an für das, was am Ende geboten wird. Naja, man lässt sich halt die Aussicht bezahlen.

Da wir den ganzen Tag außer Frühstück nichts gegessen hatten, waren wir fast am Verhungern. Und so freuten wir uns, ins Restaurant einreiten zu können und gegen 19:30 endlich wieder was Ordentliches zwischen die Kiemen zu bekommen. Allerdings muss man das etwas relativieren, denn Tina hatte mit ihrem bestellten Salat nicht so viel Glück.

Um 20:00 ging die Sonne im Valley unter und das war schon ein besonderer Moment. Die Monolithe wurden in ein rotes Licht geworfen. Sieht man von den Massen von Menschen ab, die dieses Naturschauspiel bestaunten, konnte man diesem Moment eine gewisse Romantik nicht absprechen. Wir haben es jedenfalls genossen.

Mit der Romantik war es dann aber auch schnell vorbei, denn auf dem Campground ratterten schon die Genratoren der RV’s. Bei Temperaturen von immer noch weit über 30 Grad kein Wunder, denn im Womo war es schweineheiß und ohne Strom geht keine Klimaanlage.

Ab 22:00 mussten die Generatoren dann auch ausgeschaltet werden und so kehrte langsam Ruhe ein, sieht man mal von den Autokarawanen ab, die bis 23:00 noch bei uns vorbeifuhren.

Die Nacht hatte dann auch noch eine Überraschung parat. Aus dem Lautsprecher, der sich über unserem Doppelbett befindet, drangen in schöner Regelmäßigkeit Geräusche von einem Telefon. Manchmal klingelte es, meist aber ein Rasseln wie bei einem Handy, das eine Funkverbindung aufbaut…völlig nervtötend. Von uns kann es aber kein Handy gewesen sein, den die waren alle aus. Den Fehler habe ich bisher noch nicht gefunden.

Am nächsten Tag sollte es Richtung Lake Powell gehen.  Unsere Tour näherte sich so langsam ihrem Ende.

 

Matze
Bild von Matze
Offline
Beigetreten: 13.05.2014 - 18:58
Beiträge: 5126
RE: 17. Tag 18.08.2017 - Von den Canyonlands zum Monument Valley

Moin Andrej 

das ist ja ?, dass es mit der Reise weiter geht.  So eine Tour durchs MV täte mir auch gefallen, wobei ich den ersten Preis auch nicht akzeptiert hätte.

Wir standen Ende September 2014 auch auf dem View CG und genossen sunset & Sunrise ☀️.

Am Ende vom Loop sehen wir eine Art dumpstation. Diese ist wohl nie in Betrieb gegangen ?.

Liebe Grüße
Matthias
Scout Womo-Abenteuer.de

Südwesten USA in 5 Wochen Herbst 2014

robbelli
Bild von robbelli
Online
Beigetreten: 07.09.2012 - 07:53
Beiträge: 8298
RE: 17. Tag 18.08.2017 - Von den Canyonlands zum Monument Valley

Hallo Andrej,

ich freue mich, dass du deinen Reisebericht fortsetzt. Wäre doch schade gewesen, einen so schönen Bericht unvollendet zu lassen. 

Tolle Touren habt ihr gemacht und superschöne Bilder mitgebracht.

Vielen Dank fürs Weiterschreiben.

Liebe Grüße

Elli
Scout Womo-Abenteuer.de