An Tag 15 beschlossen wir, unsere Propangasflasche füllen zu lassen. Die Anzeige des Füllstands schwankte schon seit Tagen und wir wollten unbedingt vermeiden, auf dem Icefield Parkway out-of-gas zu laufen. Wir mussten leider feststellen, dass es nicht so einfach ist, eine Gasfüllung zu bekommen, wie wir dachten. In Jasper gibt es nur eine Tankstelle (Petro Canada), die Gasflaschen füllt und dort war erst ab 12 Uhr dazu berechtigtes Personal verfügbar. Da es erst 10:30 Uhr war legten wir spontan einen Waschtag ein und machten es uns im Waschsalon von Jasper gemütlich.
Um 12:30 Uhr konnten wir uns dann endlich mit voller Gasflasche und frisch duftender Wäsche auf den Weg machen.
Unser erstes Etappenziel Valley of Five Lakes war leider überlaufen. Da wir keinen Parkplatz bekommen hätten fuhren wir 5 km weiter und liefen zum Wabasso Lake. Ein schönes schmales Pfädchen führt durch dichten Wald mit ein paar kräftigen Anstiegen zu einer lohnenden Aussicht auf die umliegende Berglandschaft und schließlich zu einem süßen See.
Die dunklen Wolken, die uns die ganze Zeit begleiteten verschonten uns zum Glück mit Regen. Die Wettervorhersage für die kommenden Tage war allerdings gar nicht gut.
Auf dem weiteren Straßenverlauf klapperten wir alle Aussichtspunkte ab. Nach gefühlt jeder Kurve gibt es tolle Panoramen und von nahezu jedem Parkplatz aus kann man zu sowohl kurzen als auch längeren Wanderungen aufbrechen. Wir beschränkten uns auf kurze Trails, da wir noch nicht so sicher waren, wie weit wir an diesem Tag bis zu einem noch geöffneten Campground fahren müssten. An den Athabasca Falls zwängt sich der recht breite Athabasca River durch einen engen Canyon, was ein kräftiges Wassergetöse erzeugt. Die 24 Meter hohen Fälle sind ein schönes Motiv und der Canyon ist auf kurzem Weg einfach zu durchwandern.
Nachdem wir feststellen mussten, dass der Honeymoon Lake Campground schon geschlossen hatte war unser nächster Halt an den Sunwapta Falls, wo wir uns die Upper Falls anschauten. Ein schönes Motiv vor toller Bergkulisse, was wir auf dem Foto allerdings nicht wirklich eingefangen bekamen.
Die Sicht auf die Gletscher auf dem weiteren Streckenverlauf war leider schon stark eingeschränkt, da die vom Wetterbericht versprochenen Wolken aufzogen.
Im Vergleich zu den Eindrücken, die wir bei unserer Island-Reise von Gletschern bekommen hatten, konnte uns die Aussicht am Icefield Parkway nicht vom Hocker reisen, was aber sicherlich auch an den schlechten Wetterverhältnissen lag. Sehr lächerlich fanden wir die neu gebaute Attraktion des Skywalks. In Broschüren wird versprochen, dass man die Gletscherwelt aus der Vogelperspektive erleben kann. Wenn man allerdings mit dem Auto an dem direkt an der Straße liegenden Center vorbei fährt sieht man direkt, dass der Skywalk dazu noch viel zu weit vom Gletscher entfernt ist. Sich hierfür vom Icefield Center mit Bussen hier hoch karren zu lassen erschien uns als echte Touristenfalle.
Wir ließen das Touristic Center links liegen und waren sehr happy, dass der Wilcox Creek Campground noch geöffnet war. Auch mit unserem riesigen Womo kamen wir über die Kehren zu einer schönen Parkbucht in der dritten Kaskade des terrassenförmig angelegten Campgrounds hoch mit schöner Aussicht auf den Gletscherauslauf und Berggipfel.