Tag 09 – North Beach Campground – Lodgepole CG / Sequoia NP

Tag 09 – North Beach Campground – Lodgepole CG / Sequoia NP

Heue steht mit 235 Meilen unsere längste Etappe an und so verbringen wir den Morgen letztmals am breiten und endlos erscheinenden Sandstrand. Es ist zwar etwas diesig aber dennoch herrlich.

Nach all der frischen Luft freuen wir uns auf ein umfangreiches Frühstück im wenige Meilen entfernten Madonna Inn. Als wir an dem schrillen aber kultigen Inn ankommen ist die „Frühstückszeit“ leider schon vorbei und wir bekommen weder Pancakes noch Omlettes. Gibt’s denn so was, die haben den Teig in der Küche angeblich schon entsorgt und das wegen 20 Minuten? Wir können es kaum fassen, die Kinder sind besonders enttäuscht. Auch die Reiseleitung ist angesichts des Lochs im Magen „not amused“. Wir entscheiden uns stattdessen schweren Herzens für Burger und Sandwiches. Als ich dann heimlich zur Wiedergutmachung einen großen Eisbecher und Waffeln zum Nachtisch bestelle, sieht die Welt schon wieder besser aus.

Die anschließende Fahrt nach Osten entlang endlos erscheinender Felder verläuft eintönig. Überall kann man die Wasserknappheit spüren; Felder sind verdorrt, liegen brach und auf unzähligen Plakaten protestieren Farmer gegen Einschnitte bei der Wasserversorgung und warnen vor Jobabbau. Fast unmerklich trübt sich der Horizont ein. Später wird uns klar, dass der Rauch von einem der vielen Wildfires in der Nähe stammen muss.

Da die Südeinfahrt in den Sequoia NP mit unserem 30ft Schlachtschiff nicht empfohlen ist, fahren wir den etwas längeren Weg durch Fresno wo wir nochmals einkaufen, bevor es in die Berge geht. Die Weiterfahrt zieht sich wie Kaugummi, obwohl die Straßen in gutem Zustand sind. Eine Lunchpause und ein „Dollar Tree“ halten uns zusätzlich auf.

Als wir am frühen Abend erschöpft am CG ankommen folgt der nächste Schock: Im festen Glauben an ein 27ft RV hatte ich Mangels freier größerer Sites eine gebucht, die nur für 25f zugelassen ist – das passt schon hab ich gedacht! Von der anstrengen Fahrt total benebelt frage ich dann aber die Rangerin nach (!) der Erledigung aller Formalitäten, ob das mit der Größe des RVs auch in Ordnung geht. „No way, you have to find a spot outside the park, we are full!“ Entsetzten macht sich breit, und das spürt auch die junge Frau. So dürfen wir wenigstens versuchen, ob wir doch auf die Site passen, ohne auf die Straße zu ragen. Wie sich herausstellt, passen wir locker auf die Site und stehen zudem sicher auf der asphaltierten Fläche. So ist auch die Rangerin besänftigt, als Sie nur zehn Minuten später unter kritischem Blick unsere Site inspiziert. Glück gehabt – aber das mache ich bestimmt nicht wider!

Unsere Site ist die ganze Aufregung wert. Direkt gegenüber fließt ein toller Bach. Die Kids sind in Ihrem Element und auch ich kann endlich auf einem Felsen im Schein der untergehenden Sonne ausruhen, bis Anja uns zum Essen ruft. Der Tag endet wie gewohnt mit Lagerfeuer und der Gute-Nacht-Geschichte. Wir freuen uns schon auf morgen, können wir doch das WoMo endlich einmal stehen lassen und erkunden, ob es hier wirklich so viele Bären gibt wie immer berichtet wird.