Tag 30 – Natural Bridges - Arches NP

Tag 30 – Natural Bridges - Arches NP

Bei herrlichem Wetter wachen wir auf. Heute wollen wir uns die beiden anderen Brücken anschauen und im Canyon von der Dritten, der Owachomo Bridge zur Mittleren, der Kachina Bridge laufen. Mit etwas Glück hoffen wir dann per Anhalter zum WoMo mitgenommen zu werden. Soweit der Plan….

Nachdem die ersten beiden Brücken gut ausgeschildert sind verpassen wir aber den Trailhead zur Owachomo Bridge und müssen den ganzen 9-Meilen-Loop nochmals fahren. Neben dem Zeitverlust bereitet mir auch die Tankanzeige ein wenig Sorgen, denn hier Mitten im Nirgendwo gibt es weit und breit keine Tankstelle für unser durstiges Ungetüm. Als wir endlich nach über 20 Minuten wieder an der Kachina Bridge sind, entschließen wir uns spontan anders herum als zunächst geplant zu laufen.

Die Wanderschuhe werden geschnürt, die Rücksäcke gepackt und schon sind wir bei traumhaften Wanderwetter und angenehmen Temperaturen unterwegs zu der tief unter uns schon sichtbaren Brücke. Der Abstieg ist nicht ganz so spektakulär wie der zur Sipapu Bridge aber immer noch atemberaubend schön. Auch hier verläuft der Weg teils unterhalb mächtiger Felsüberhänge während ein paar Schritte weiter Leitern überwundern werden müssen. 

Als wir die Kachina Bridge erreichen präsentiert diese sich im besten Licht. Einen schöneren Ort als hier können wir uns für unser zweites Frühstück kaum vorstellen und so machen wir hier neben vielen Fotos eine ausgedehnte Rast.

Nun geht es bei steigenden Temperaturen den Loop-Trail auf einem häufig kaum erkennbaren Pfad zur Owachomo Bridge. Der Trampelpfad folgt einem weitgehend ausgetrockneten Flussbett. Immer wieder müssen wir nach dem richtigen Weg suchen, blockieren doch teils Felsen oder dichtes Gestrüpp immer wieder den Pfad. Dass seit dem Regen am Vortag hier niemand mehr lang gelaufen ist, macht die Orientierung nicht leichter, gibt es so keinerlei Fußspuren. Für uns ist dies jedoch ein willkommenes Abenteuer und verlaufen kann man sich eigentlich kaum: Es geht immer im Hauptcanyon entlang. Lediglich an einer Stelle dürfen wir nicht in einen Seitencanyon abbiegen und natürlich dürfen wir die Stelle nicht verpassen, an der wir nach links hinauf zur Owachomo Bridge den Canyon wieder verlassen müssen. An diesen Stellen hilft uns dann das GPS.

Nach rund vier Stunden in absoluter Einsamkeit erreichen wir dann die ebenfalls beeindruckende dritte Brücke des Natural Bridges NM. Bis zum Trailhead ist es nach einer Rast unter dem mächtigen Bogen auch nicht mehr weit und nun müssen wir nur noch das RV herbekommen.

Also laufe ich zügig den 2,2 Meilen langen Trail, der die Parkplätze der heute besuchten Bridges miteinander verbindet. Auch hier ist es wirklich schön. Besonders beeindruckt bin ich von den Unmengen cryptobioticher Erde, die sich hier seit tausenden von Jahren ungestört entwickeln konnte. In der Tat kann ich nicht vorstellen, dass es anderswo auch nur annähernd so viel dieses Mikro-Ökosystems gibt. Zwar bin ich durchaus versucht an einigen Stellen den Weg etwas abzukürzen, aber „Don’t bust the crust!“ ist auch in meinem Gedächtnis fest verankert.

Kurze Zeit später hole ich dann meine Family an einer Stelle ab, an der sich Trail und Straße kreuzen. Am VC vereidigt ein angesichts des ausgedehnten Hikes sichtlich beeindruckter – und leicht ungläubiger - Ranger unsere Kids zum Junior Ranger. Neben der üblichen Badge dürfen sich Lea und Moritz noch ein schickes Zertifikat aussuchen, was die Kids ganz besonders freut. Ich freue mich dann auch, als ich erfahre, dass wir es problemlos bis zur nächsten Tankstelle kurz vor Blanding schaffen sollten. Nach dem Tanken gibt es dann ein paar Meilen weiter am späten Nachmittag noch ein wohlvedientes spätes Lunch bzw. frühes Dinner bevor wir in einem Rutsch nach Moab durchfahren.

In Moab statten wir dem City Market dann noch einen dringenden Besuch ab, sind unsere Vorräte an essentiellen Lebensmitteln und Genussmitteln mittlerweile so ziemlich aufgebraucht. Als wir den Arches NP erreichen ist von den viel zitierten Staus nichts zu sehen – aber das VC ist ja auch schon lange geschlossen. Zum Glück war Daniel heute früh genug hier, um die Permits für die morgige Tour zur Fiery Furnace abzuholen. Bei ihm lodert dann auch schon das Campfire und so gesellen wir uns auf ein Bierchen zu unseren Freunden auf deren Site und tauschen unsere Erlebnisse aus während sich ein perfekter Tag dem Ende zu neigt. Die Kids freuen sich genauso und erzählen wie die Großen während sie dabei auf den Felsen herum klettern, solange es die Lichtverhältnisse zulassen.