Tag 29 – Capitol Reef – Natural Bridges

Tag 29 – Capitol Reef – Natural Bridges

In der Nacht setzt irgendwann Regen ein, der sich dann auch bis zum Morgen hartnäckig hält. So essen wir zum einzigen Mal während des ganzen Urlaubs im WoMo und treffen uns um 10.00 Uhr mit den Pöckels im VC. Auf dem Weg dorthin machen wir schnell noch ein paar Bilder vom hier wohl nicht ganz so wilden Wildlife. 

Das Regenradar verspricht keine Besserung und so herrscht erstmal Ratlosigkeit. Glücklicherweise fängt gerade ein Ranger Talk an, so dass die Kids wenigsten Ihr Junior Ranger Abzeichen machen können, nachdem auch das zugehörige Booklet ausgefüllt ist.

Danach trennen wir uns für eine Nacht auch schon wieder: Daniel fährt zum Goblin Valley und zum Little Wild Horse Canyon, den wir ja schon 2013 erwandert haben und ihm sehr ans Herz legen, während wir auf dem Weg zum Arches die südliche Route mit Zwischenübernachtung am Natural Bridges NM wählen.

Da es immer noch regnet, sind wir auch nicht sonderlich traurig, als wir erfahren, dass es derzeit kein Obst zu ernten gibt. Lediglich die paar Truthähne vom Morgen haben sich auf die Obstplantagen verirrt. Die könnten man ja eigentlich auch essen….

Die Fahrt durch die faszinierende Landschaft ist trotz des Regenwetters abwechslungsreich und in Hanksville stoppen wir erneut beim dortigen VC, um uns nochmals nach dem Wetter hier und weiter östlich zu erkundigen. Aber auch hier wird uns dringend von den erhofften Wanderungen in die Slotcanyons entlang der Strecke abgeraten. Wir essen in einem Steakhaus in schöner Atmosphäre gut zu Mittag bevor wir auf die 95 Richtung Süden abbiegen. Gerade in der Ecke um Hite herum ist die Landschaft derart atemberaubend, dass wir uns nur schwer auf die Straße konzentrieren können. Sturzbäche haben hier immer wieder Geröll und rote Erde auf der Straße abgeladen. Da wollen wir auf keinen Fall in einem engen Slot unterwegs sein…

Langsam lässt auch der Regen nach und gerade als wir am Natural Bridges NM eintreffen kommt sogar immer mal wieder die Sonne raus. Zunächst steuern wir das VC an und erkundigen uns nach den Boondocking-Möglichkeiten. Da auch später noch problemlos ein Platz zu finden sei fahren wir erst mal direkt in den Park, nicht ohne mit dem Gedanken zu spielen, uns doch noch auf dem offiziellen CG umsehen zu wollen.

Wir beeilen uns, vor einem anderen RV mit gleichem Ziel vom Parkplatz zu kommen und siehe da, es sind noch einige Sites frei. Die vermeintlich einzige Site, auf die unser RV mit nicht ganz ausgefahrenem Slide passt gehört dazu und da wir nur geradeaus ein- bzw. ausparken müssen entschließen wir uns dazu, nicht ganz vorschriftsmäßig, hier zu bleiben. Der Platz ist herrlich und sofort kommen wir mit einer anderen Familie ins Gespräch. Da wir jetzt aber noch etwas vom Park sehen wollen, verabreden wir uns fürs Campfeuer und fahren erst mal wieder los.

Der Bridge-View- Drive ist eine One-Way-Straße – was morgen noch bedeutsam werden soll. Unser einziger Stopp heute jedoch ist der Trailhead zur ersten, der Sipapu Bridge. Durch die Bewölkung ist es gar nicht so heiß und da wir nach der langen Fahrt alle einen gewissen Bewegungsdrang verspüren, wollen wir natürlich bis zu ihr hinunter in den Canyon steigen. Die Brücke sieht schon von hier oben mächtig aus und auch der Weg hinunter übertrifft sogar noch die ohnehin schon hohen Erwartungen, zumal wir mal wieder kaum einer Menschenseele begegnen. Wo sind nur all die Touristen geblieben?

Höchst abwechslungsreich mit ständig neuen tollen Ausblicken geht es teils unterhalb mächtiger über uns hinausragenden Felsen entlang und dann immer wieder zumindest für die Kinder abenteuerliche Leitern hinab. Dieser Trail ist gerade richtig für Moritz, denn er ist abenteuerlich genug, so dass er immer wieder an seine persönlichen Grenzen gehen muss aber doch sicher genug, so dass mit ein wenig Umsicht auch nichts passieren könnte. Und Lea ist natürlich voll in Ihrem Element – Klettern ist ihr Ding und dazu erzählt Papa vom Herrn der Ringe. Kinderherz, was willst Du mehr…

Unter dem Koloss von Brücke machen wir dann Pause bis es wieder an den Aufstieg geht. Moritz kommt gut klar, solange es was zu klettern gibt. Geht es nur einfach steil bergauf, lässt er sich auch von uns ziehen. Dabei wollen die Kids natürlich, dass ich weiter erzähle! Dabei kämpfe ich gerade schon genug damit, genug Luft zu bekommen, um mich nach oben zu schleppen. Ich  habe ja noch nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich nicht für steile Anstiege gebaut bin…

Bei einer herrlichen Lichtstimmung treffen wir wieder am CG ein und so bereiten wir noch schnell ein schönes Lagerfeuer vor, bevor es dunkel wird. Mit der netten Familie von der Nachtbarsite unterhalten wir uns auch noch eine ganze Weile und so endet der letzten Endes doch ganz und gar gelungene Tag bei dem ein oder anderen Bierchen….