Jürgen ist bereits kurz nach 06:00 Uhr munter. Er versucht sich an einer Dusche im Waschhaus, die allerdings nur kalt ausfällt. Solarthermie hat halt ihre Grenzen.
Wir können also zeitig frühstücken. Kurz vor 09:00 Uhr sind wir am Visitor Center und kaufen im dort spärlich verfügbaren WLAN einen NP-Eintritt. Das Center selbst macht erst pünktlichst um 09:00 Uhr auf. Ich kläre das mit der gestrigen Ankunft und warum wir den NP-Eintritt erst heute gebucht haben. Sie stellen die Buchung richtig.
Danach gehen wird den 1,5 Meilen langen Desert View Trail. Dieser ist ganz nett. Aber nachdem wir schon im Arizona-Sonora Desert Museum gewesen sind, ist uns nicht wirklich etwas neu. Nur blühen hier schon etwas mehr Kakteen.
Gegen 11:00 Uhr rauschen wir los; zuerst Richtung Yuma.
Harald ruft uns an und sagt, dass sie wegen des Termins am Montag um 10:00 Uhr bereits heute weiter nach L.A. fahren. Aufgrund dieses Programmwechsels überlegen auch wir, dass es fein wäre, schon etwas näher an L.A. heranzufahren. Wir checken auf einem Rastplatz etwas die Lage bzw. Straßenpläne und reservieren uns in Palm Springs einen Platz am dortigen KOA.
Ab ca. 20 mi vor Yuma fahre ich weiter. Wir tanken noch in Arizona voll.
Ca. 20 mi nach Yuma sehe ich plötzlich im linken Außenspiegel nichts mehr, und es gibt ein ganz lautes Geräusch im Innenraum. Der Slide-Out ist draußen! Ich halte am Pannenstreifen. Wir versuchen, ihn wieder einzufahren, aber er verkeilt sich immer wieder. Schließlich unterstützt ihn Jürgen von außen, indem er dagegen drückt. So schaffen wir es, den Slide-Out wieder einzufahren.
Wir sind heilfroh und fahren weiter.
Aber ca. 55 mi vor unserem Etappenziel gibt es ganz beunruhigende Geräusche. Metallisch bzw. stark klopfend. Irgendwie haben wir Angst, den ganzen Slide-Out bzw. dessen Abdeckung zu verlieren. Wir bleiben kurz vor Salton City auf dem Parkplatz eines geschlossenen Betriebes stehen, und Jürgen ruft die Road Assistance von Road Bear an. Die Damen meint, er solle aufs Dach schauen. Wenn da alles fest ist, können wir weiterfahren.
Die vorhandene Leiter passt weder von der Länge noch von der Aufnahme her. Jürgen schaut sich trotzdem diese Abdeckung an. Auch an der Seite und unten: es schaut alles gut aus. Wir wägen kurz ab, was wir tun sollen, und entscheiden schließlich, weiterzufahren. Es geht gut. Wir kommen heil am KOA in Palm Springs an. Dort ist es auch stark windig und relativ kühl.
Wir hooken uns an und sehen, dass die Abdeckung des Slide-Outs jetzt wieder locker und verknittert aufgerollt ist. Vor 50 mi war sie noch in Ordnung.
Da wir in diesem Zustand unserer Meinung nicht weiterfahren können, ruft Jürgen nochmals bei der Road Assistance an. Wir sollen noch Fotos schicken. Sie melden sich dann morgen.
Schuld an der ganzen Misere ist unserer Meinung nach der extrem starke Wind. Der wird unter die Abdeckung gefahren sein und das ganze Ding rausgezogen haben. Beim Reinfahren/-drücken könnte sich noch etwas verbogen haben.
Wir sind fix und fertig. Der Tag war megaanstrengend!