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Tag 25 -- Donnerstag, 22.05.2025 Farewell USA [2025] : 3. Versuch zum Columbine Lake (CO) und Cox Canyon Arch aka. Anasazi Arch (NM)

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zehrer
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Tag 25 -- Donnerstag, 22.05.2025 Farewell USA [2025] : 3. Versuch zum Columbine Lake (CO) und Cox Canyon Arch aka. Anasazi Arch (NM)
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Donnerstag, 22. Mai 2025
Gefahrene Meilen: 
167 Meilen
Besuchte Highlights: 
Fazit: 
Schnee und Wüste - besser geht's kaum

Ein hervorragendes Frühstück unterstützt den Start in den Tag. Die Hochtische direkt am Fenster mit Blick auf den Animas River, waren leider alle belegt.

Am nächsten Samstag ist auf der US 550 ein Radrennen! Diese Information blinkert "alle paar Meter" in alle Himmelsrichtungen. Ein seltenes Schauspiel in den USA, denn normalerweise findet man bei Sperrungen erst ganz am Ende, wo es wirklich nicht mehr weiter geht, die Information und die Absperrung, die letztendlich zur Umkehr zwingt. Wir sind deshalb gerade in den Rockies schon unzählige Meilen umsonst gefahren. Informationen sind wichtig, keine Frage, aber wenn sie zu spät kommen, helfen sie nur bedingt.

Nun gut, - es geht hinauf nach Silverton, die Landschaft links und rechts dieser Straße ist einfach herrlich. Oben, nach Silverton, fahren wir durch den Mineral Creek auf dem sogenannten Million Dollar Highway in Richtung Ophir Pass. Blinker nach links und ab in die ungeteerte Ophir Pass Road (CO 8). Es geht hinunter zum Mill Creek. Kurz nach der Brücke über den Bach parken wir unser Auto am Columbine Lake Trailhead bzw. an dessen vorgelagertem Parkplatz.

Heute ist unser 3. Versuch, um zum rund 3.900 Meter hoch liegenden Columbine Lake zu kommen. Aber bereits bei unserer gestrigen Anreise nach Durango war uns klar, dass auch dieser Versuch hochgradig zum Scheitern verurteilt sein könnte. Die Schneehöhen, die oben zu erkennen sind, geben uns auch jetzt wenig Hoffnung. Aber vielleicht haben ein paar Wahnsinnige bereits eine Spur getreten, von der wir profitieren könnten. Also, - Rucksack schultern, kurz auf der CO 8 gehen und dann nach rechts auf die Forest Road oberhalb des Mill Creeks wandern. Easy, aber nach 0,9 Meilen beginnt der Columbine Lake Trail erst. Und dieser Trail mit der Nummer 509 macht sich gleich in den Oberschenkeln bemerkbar. Es geht mächtig bergauf!

Obwohl die langgezogenen Serpentinen im Wald liegen, sind die ersten Schneefelder und Schneeverwehungen nicht weit. Spuren sind erkennbar, die auch unsere Körper anfangs noch über diese Schneepassagen tragen. Die bangen Blicke gehen trotzdem nach oben, denn der Schnee nimmt zu. Das größte Problem, das wir jetzt haben ist aber, dass die Sonne auf den Schnee scheint und die Tragfähigkeit sukzessive vermindert. Nach 1,6 steilen Meilen und zahllosen Einbrüchen, teilweise bis zur Hüfte, ist es vorbei. Wir geben auf. Und jetzt haben wir im 3. Anlauf gelernt, dass diese Tour nur im Sommer möglich ist, auch wenn wir es zu den nahe gelegenen Ice Lakes (eine unserer schönsten USA Wanderungen) bereits einmal im Frühjahr geschafft haben.

Columbine Trail

Columbine Trail

Wir sind froh, dass wir den Abstieg gut hinter uns gebracht haben. Nach knapp 2,5 Stunden sind wir wieder am Auto und jetzt wird es sich beweisen, dass das Gerede von großen Entfernungen in den USA Vorurteile sind smiley. Wir fahren jetzt nach New Mexico, also vom Schnee in die Wüste. 20 Meilen nach Durango überqueren wir die Staatsgrenze und zirka 3 Meilen danach biegen wir rechts auf die Road 2300 ab. Die ist zwar ungeteert, führt aber gut gepflegt durch den Cox Canyon, da in diesem Gebiet Gas gefördert wird und die Wartungstrupps gute Anfahrten brauchen.

Vorbei an schönen gelben Felsen und Hoodoos, sowie nicht schönen Förderanlagen, biegen wir nach rechts in die 2310 ab. Nach einer riesigen Pumpstation, die mächtig Lärm macht, parken wir unser Auto nach insgesamt 2,5 Meilen ungeteerter Straße. Die nassen Bergstiefel kommen auf's Autodach zum trocknen und wir ziehen die Trailer an.

Wir machen USA-Wanderungen sehr selten zweimal. Nur bei sehr ausgesuchten Naturschönheiten gibt's eine Ausnahme. Bei unserem 2. Aufstieg zum Cox Canyon Arch hat das auch andere Gründe. Als wir 2007 (ja, schon richtig gelesen) das erste Mal diesen wunderschönen Arch besucht haben, sind wir rund 0,2 Meilen zu weit östlich aufgestiegen. Ich zitiere die alte Hike-Beschreibung:
Dort lehn(t)en an einer Felswand ziemlich ausgetrocknete Äste, die als Aufstiegshilfe dienen. Es geht rund 3 - 3,5 Meter nach oben. Ein Felsspalt hilft, um sich festzuhalten (wer hat die Huberbrüder in "Am Limit" gesehen?) Nicht gleich beim ersten Anlauf habe ich die Stelle überwunden, umso größer war die Freude als ich oben war. Und da wir immer ein Seil dabei haben, tat sich die zweite Bergsteigerin wink relativ leicht.

Wir haben im Laufe der Jahrzehnte immer wieder erfahren, dass es andere Aufstiege gibt und diese hoffentlich leichteren Routen wollten wir kennenlernen. Natürlich war auch die Schönheit dieses Felsentores Grund genug, um nochmal herzukommen.

Direkt neben dem Parkplatz geht es im Norden in einen kleinen Einschnitt und dann gleich rechts hoch. Rund 2,5 Meter ist die Stelle, aber sie ist dank einer guten Struktur mit Griffmöglichkeiten und Moki-Steps sehr einfach zu meistern. Von oben aus ist der Arch bereits sichtbar.

Der zweite Absatz ist etwas höher, so rund 3,5 Meter, aber auch gut machbar. Und dann führen mehrere Spuren zum Arch, den wir nach 15 Minuten Kletterzeit schon erreichen. Es sind nur gut 0,2 Meilen bis zum Steinbogen, der hier oben auf einer kleinen Mesa thront. Er ist wirklich sehr schön, ein Prachtstück, und wir sind begeistert. Begeistert auch, dass wir an einem Tag vom Schnee in die warme Wüste kommen konnten. Wir genießen es, auch da weit und breit niemand zu sehen ist und wir die tolle Natur sozusagen exklusiv haben!

Cox Canyon Arch aka. Anasazi Arch

Cox Canyon Arch aka. Anasazi Arch

Cox Canyon Arch aka. Anasazi Arch

Cox Canyon Arch aka. Anasazi Arch

Der Abstieg verläuft auch ohne Probleme und so geht es zurück zum Hotel. Und wieder ergattern wir zwei Plätze an der Bar im Diamond Belle Saloon. Das Abendessen im Seasons of Durango war gut.

Fortsetzung folgt ...

 

Viele Grüße
Fritz

USA Base Camp
USA Hiking Database