Schön war's! Man muss Santa Fé loben, sie hat Flair, sie hat rund herum schöne Wandergebiete und sie hat eine Infrastruktur, die wir mögen. Gute Restaurants, Bars und schöne Hotels garantieren einen angenehmen Aufenthalt.
Um kurz vor 8 verlassen wir bei bestem Wetter Santa Fé. Unser Expedition donnert mit 75 Meilen pro Stunde gen Albuquerque. Nach Hügeln waren es 75 + 1 Meilen, - das nervende Ding-Dong ist nicht umzubringen. Mit einigen vielen LKWs, die die rechte Spur komplett dicht machen, nehmen wir Ost-West-Hauptverbindung, die Interstate 40, nach Westen. Als wir nach 219 Meilen Arizona erreichen sind aus gelben Felsen längst rote Ungetüme geworden. Links und rechts der Interstate ragen die Wände senkrecht hinauf und bilden den Einfahrtskorridor nach Arizona. Wir kommen aber erst 20 Minuten später in den Genuss, eine Stunde zu gewinnen. In Indianergebieten ist die Zeit oft anders, als im Rest des Staates.
Der Exit 311 bringt uns in den Petrified Forest National Park. Er ist inzwischen einer der wenigen Parks, die nicht maßlos überfüllt sind. Der Eintritt kostet heuer 25 USD für 7 Tage. In schwungvollen Kurven, leider mit Speed-Limit, schlägt das Herz des Motorrad-Fahrers höher. Es geht rechts hinauf zum Jasper Forest Trailhead, der gleichzeitig der Start ist, um in den First Forest zu wandern.
Video: Jasper Forest [Petrified Forest National Park]
Am nördlichen Ende des Parkplatzes führt der hier gut sichtbare Trail hinunter zum Jasper Wald. Die kurze Beschreibung in der Park Map lautet: "Enjoy a panoramic view of an area with a high concentration of petrified wood". Ja, das stimmt und deshalb sind wir hier. Wir folgen dem Weg in einer Linkskurve ins Tal. Und ab da findet jeder seinen Weg, um die tollen Dünen und Hoodoos zu fotografieren. Die Motive sind schön und entsprechend oft wird der Auslöser der Kamera nach unten gedrückt. Zudem spielt uns das Wetter in die Karten, es zieht eine Schlechtwetterfront auf und erzeugt eine tolle Stimmung über den weiß und lila gestreiften Hügeln. Nach 35 Minuten sind wir am "End of Trail", das waren nur 1,25 Meilen.
Wir nehmen nicht den Hinweg, um aus dem Tal auszusteigen, sondern gehen nach Süden, um auf den Trail zum First Forest zu kommen. Den finden wir auch ganz prima, denn wir haben die Wegpunkte dieses Trails für morgen auf dem GPS. Trotzdem nehmen wir "die Beine in die Hand", denn plötzlich kommt ein Sturm auf, der uns den Regen vom Leib hält. Nach insgesamt 2,88 Meilen kommen wir am südlichen Ende des Parkplatzes an. Hier oben tobt der Sturm noch krasser und als wir die Autotüren öffnen, fliegt uns der Parkeintrittsbeleg um die Ohren und weiter runter in den Canyon. It's gone forever!
Da wir morgen nochmal in den Park wollen, fahren wir zum Eingang zurück, um sozusagen eine Zweitschrift unserer Eintrittskarte zu bekommen. Der Ranger meinte nur, dass er morgen auch hier ist und er uns erkennt. Ob das klappt?
Wir haben noch Zeit, fahren zurück in den Park und stoppen am Crystal Forest Trailhead. Hier liegen links und rechts des Weges sehr schöne versteinerte Bäume. Da der 0,84 Meilen lange Trail sogar durchgängig geteert ist, treffen sich hier entsprechend viele Leute, die zivilisierte Spaziergänge lieben.
Über den South Entrance erreichen wir Holbrook und unsere Best Western Arizonian Inn. Wir bekommen ein großes und offensichtlich kürzlich renoviertes Zimmer. Der Ort selber ist noch einsamer als erwartet. Die Fläche der zentralen Straße außerhalb der Old Town nimmt mehr Fläche als die angrenzenden Häuser ein. Gott sei Dank treibt sich ein Italiener in der Nähe rum. Restaurant und Sportsbar sind schon o.k., aber ein Essen war es offensichtlich nicht. Ich bin gerade noch ins Hotelzimmer gekommen. Aber der Kendall Jackson war gut zu trinken. Das Tagebuch schließt mit den Worten: "Morgen gibt's nur Pizza!". Gute Nacht!