Heute ist es sehr kalt, als wir um 8.15 Uhr das Hotel in Torrey verlassen. Wir nehmen die UT 62, um zur US 89 zu kommen. Ab Loa beginnt es dann zu schneien. Die Motorradfahrer tun uns leid, wir kennen das. Sie stehen in Gruppen am Straßenrand oder an der Tanke und das einzige, was sie warm halten könnte, sind die heißen Auspuffe und die Zigaretten.
Nachdem wir den Wayne Summit passiert haben, hört es langsam wieder auf. Und auf der US 89 wird das Wetter sogar schön. Was fehlt ist nach wie vor die Wärme. Und als wir auf den Bryce Canyon zufahren, sehen wir, dass oben frischer Schnee liegt.
Die "All American Road", das ist die UT 12, bringt uns zum Red Canyon, der uns mit feuerroten Felsen als wunderbaren Kontrast zu den sattgrünen Bäumen begrüßt. Bereits 1994 sind wir hier das erst Mal zum Bryce Canyon durchgefahren, aber es hat nie für eine Wanderung gereicht. Und das, obwohl das Gebiet genauso schön ist. Heute wird das anders. Wir parken im Red Canyon Campground, nach den Restrooms liegt rechts oben der Buckhorn Trailhead. Es gibt zwei Trailhead Parking Plätze nahe des Camping Slots 26. An den Toiletten wären noch genügend freie Ausweichplätze gewesen.
Wir starten auf dem Buckhorn Trail 3037. Er führt durch den Wald auf rotem Untergrund und schmalem Pfad in die Höhe. Die Steilheit überwinden wir locker, da viele Serpentinen die Kraftanstrengung erleichtern. Als die Bäume weniger werden, öffnet sich nach Norden der Blick auf das Sevier River Valley und der Wind bekommt von vorne die Chance, uns in die Gesichter zu peitschen. Es wird wieder ziemlich frisch und es fallen sogar vereinzelt Schneeflocken.
Als wir oben sind, öffnet sich ein riesiges Amphitheater mit wunderbaren Felsformationen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die letzten 0,20 von 0,9 Meilen des Buckhorn Trails führen über schmale Passagen eine Ridge entlang zu den Felsformationen. Der Wind blässt unerbittlich, so dass wir uns durchaus konzentrieren müssen, um das Gleichgewicht zu halten. Links vom Pfad geht's ziemlich bergab. Aber die Aussicht ist fantastisch und wir genießen diese rote Natur ganz alleine.
Video: Red Canyon Buckhorn Trail 1
Video: Red Canyon Buckhorn Trail 2
Es geht die kurze Ridge zurück und wir treffen auf das Schild, das den Weg zur Golden Wall weist. Den Golden Wall Trail 3095 wollten wir eigentlich von unten erwandern, da wir aber schon so weit sind, beschließen wir die Route abwärts zu gehen, um in einem Loop an unseren Ausgangspunkt zurückzukommen. Ein Foto der Trailkarten im Campground gibt die Sicherheit, dass das klappt.
Es geht in Serpentinen hinunter, links und rechts roter Sand, rote Hoodoos und andere rote Gebilde. Und nach 2,2 Meilen verläuft sich der Weg in einen breiten und trockenen Creek, dem wir nur kurz folgen, um dann erneut aufwärts zu gehen. Es ist eine unglaublich schöne Landschaft durch die wir hier wandern. Rechts oben kommen zu den roten auch noch gelbe Felsen in einer mächtigen Wand dazu, die sich nun der durchkommenden Sonne zuwenden und sich damit noch auffälliger zeigen.
Nach gut 3 Meilen und zwei Stunden Gehzeit sind wir am Castle Bridge Trail mit der Nummer 3096, der nach rechts oben abzweigt. Na dann los, denn das Wort Bridge erzeugt bei uns Liebhaber von Felsentoren, sogenannter Arche, zumindest Neugier. Der Trail führt zuerst an einigen Felsformationen vorbei, in denen wir mit dem Fernglas die Brücke suchen. Arch Hunting sozusagen, aber Fehlanzeige!
Es geht nun immer tiefer in einen Einschnitt hinunter und eher durch Zufall entdecken wir auf der gegenüberliegenden Seite die Bridge. Der dunkle Felsen der Brücke hebt sich von der roten und bezaubernden Darstellung der Burg ab. Schön und nett!
Nach 3,8 Meilen treffen wir wieder auf den Golden Wall Trail, der uns hinunter zur UT 12 führt. Nach 1,35 Meilen empfängt uns ein breiter Radweg, der nach Osten zurück zum Red Canyon Campground führt. 5,3 schöne Meilen und fast 3 Stunden tolle Eindrücke gehen zu Ende.
Die bekannte und wunderschöne Landschaft links und rechts der US 89 bringt uns nach Süden bis Kanab. Wir bekommen im Hampton Inn ein schönes Zimmer und spazieren dann durch's Dorf. Auch neben der Straße warten immer wieder schöne Erinnerungen an vergangene Jahre. Das Sun and Sands, dort wo wir bei unserer ersten Wave-Wanderung 2001 das wirklich letzte Zimmer bekommen haben, nehmen wir genauer unter die Lupe. Und dann sind wir froh, dass wir im Hampton wohnen.
Das Sego Restaurant im Canyons Boutique Hotel wartet. Wir waren schon öfter hier und das Essen war auch dieses Mal der Hammer!