Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 10 Auf nach Jasper

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Geraldine
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Beigetreten: 29.03.2017 - 13:41
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Tag 10 Auf nach Jasper
Eckdaten zum Reiseabschnitt

Nach einer kühlen Nacht ging es weiter Richtung Jasper. Unser erster Halt waren die Sunwapta Falls. Diese kann man direkt vom Parkplatz aus erkunden. Wir liefen noch weiter zu den Lower Falls, das sind One-Way ca. 1,5 km. Ein schön zu laufender Weg durch den Wald immer am Fluss entlang. Hier sind uns nur sehr wenige andere Wanderer begegnet.

Auf dem Rückweg hatten wir schon gewitzelt, dass hier einem doch glatt ein Bär vor die Nase laufen könnte.  War das ein Omen…?

Kurz vor Erreichen des Parkplatzes musste mein Göttergatte unseren Kurzen dann doch wieder auf die Schultern nehmen, nachdem wir ihn gerade gelobt hatten, wie toll er doch gelaufen ist ?. Naja, wieder am WoMo angekommen fuhren wir also los. Wir fuhren gerade den Abzweig wieder zum Highway, da sahen wir wie ca. 50 Meter vor uns ein Schwarzbär auf der Straße rumspazierte. Ich weiß gar nicht, ob ich das hier erzählen soll, na jedenfalls geschah folgendes: Wir hielten an und mein Göttergatte sprang ganz euphorisch bewaffnet mit der Kamera aus dem Womo. Er hatte vorher natürlich den Motor ausgemacht und mein Fenster auf der Beifahrerseite war noch offen. Ich zückte die Filmkamera und konnte einen Bär so nah wie noch nie filmen. Jedenfalls spazierte der Bär ganz entspannt in unsere Richtung. Nachdem er immer näher kam, orderte ich meinen Mann wieder in das Womo zurück und den Motor zu starten (einerseits natürlich, dass mein Mann in Sicherheit war, andererseits natürlich, damit ich mein Fenster wieder hochlassen konnte!). Mann reagierte in seinem Fotowahn nicht! Ich noch einmal etwas angespannter, er solle doch jetzt bitte wieder einsteigen (der Bär war nur noch so 5 Meter weit weg). Nachdem der Bär seine Richtung kurz ändern wollte und nun in die Richtung meines Mannes spazierte, entschloss sich dieser nun doch endlich wieder einzusteigen. Durch das Türenknallen änderte der Bär seine Richtung wieder und spazierte nun fröhlich direkt an meiner Seite keinen Meter entfernt, nur durch die Beifahrertür mit geöffnetem Fenster, vorbei. Mir setzte kurz das Herz aus, aber was soll man machen, ich hielt dann einfach die Kamera drauf.

Wir beobachteten ihn noch eine Weile bis er dann ganz entspannt wieder in den Wald verschwand. Ich weiß, das war kein gutes Vorbild, auch für unsere Jungs, also bitte alle, nicht nachmachen! Das war Bär Nr. 3!

So, nach diesem Adrenalinstoß ging es weiter zu den Athabasca Falls. Hier war mir eindeutig zu viel Beton verbaut und die Menschenmassen waren enorm. Wir spazierten hier ein bisschen herum, es wurde uns aber bald zu viel. Da der Magen langsam knurrte, beschlossen wir hier noch zu Mittag zu essen. Trotz der vielen Leute ergatterten wir noch ein schönes Picknickplätzchen und machten erst einmal gemütlich Pause.

Wir fuhren danach weiter auf der Nebenstraße 93A. Hier ist es ruhiger und wir spekulierten vielleicht mit noch mehr Tiersichtungen. Wir wurden auch nicht enttäuscht, denn schon bald standen Autos am Straßenrand (was ja ein klares Zeichen für irgendwelche Tiere in Sichtweite ist). Wir stellten uns also dazu und hielten Ausschau. Ca. 150 Meter entfernt, getrennt durch ein kleines Wäldchen, erkannte man einen Bären! Die meisten Leute standen in dem Wäldchen und beobachteten und fotografierten den Bären. Wir gesellten uns dazu (diesmal aus sicherer Entfernung). Erst durch das Objektiv der Kamera konnte man erkennen, dass es ein mächtig großer dicker Bär war. Dann kam ein Ranger und scheuchte alle wieder in die Autos. Jipihh, Bär Nr. 4!

Wir fuhren weiter und erreichten gegen frühen Nachmittag den Whistler´s Campground. Hier wollten wir für zwei Übernachtungen bleiben. Zuerst erhielten wir eine Site so gaaaaanz weit weg von allem, die uns so gar nicht wirklich gefiel. Wir drehten eine Runde über den Platz und sichteten einen Loop, der fast vollständig leer war und die perfekte Lage für uns hätte: Keine 50 Meter vom super großen Spielplatz und dem Duschhaus. Wir fragten also nach, ob wir hier eine Site bekommen könnten. War gar kein Problem, also parkten wir unseren Dicken um und richteten uns ein, während die Kinder sich auf dem Spielplatz austobten. Wir beendeten diesen ereignisreichen Tag mit unserem obligatorischen Lagerfeuer und freuten uns auf den morgigen Tag. Ach ja, noch ein Nachtrag: wir hatten wieder schönstes Sommerwetter!

Viele Grüße

Geraldine

Kanada 2005, 2009, 2013, 2017, 2019