Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 10: Vom Capitol Reef zum Goblin State Park

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harzschumi
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Beigetreten: 05.11.2012 - 16:31
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Tag 10: Vom Capitol Reef zum Goblin State Park
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Fazit: 
Ruhe und schöne Natur, vor allem im Little Wild Horse Canyon (Tipp!)

Der Aufbruch am Morgen verlief zügig. Das Wetter meinte es scheinbar gut mit uns, …scheinbar. In Torrey wollte ich den Sheriff noch nach dem Weg fragen, aber die Torreyaner sind scheinbar so maulfaul, dass sie keinen Ton sagen. Außerdem könnte sich der Kerl mal wieder vernünftig rasieren, denn er sah etwas mitgenommen aus.

 

Im Store an der Main Street kauften wir noch einige Kleinigkeiten (bis zum Arches NP kommt keine Einkaufsgelegenheit mehr) und fuhren Richtung Capitol Reef Visitor Center und von da in den Park. Erster Haltepunkt war an den Petroglyphen direkt links neben der Straße. Sind schon sehenswert, diese Zeichnungen:

 

Danach ging es weiter, ohne dass wir an irgendeiner Stelle wirklich den Drang verspürten, anzuhalten. Plötzlich waren wir auch schon am Ausgang des Parks. Nö, das kann es dann doch nicht gewesen sein. also kehrt marsch und zurück zum Parkplatz am Eingang des „Grand Wash Trail“. Am Einstieg warnte uns ein großes Schild eindringlich vor Flutgefahr bei Regen. Das stand bisher an jedem Canyon oder Creek, hier aber additiv mit dem Wort „extrem“. Alles klar, was sagt der Himmel? Geht so! also ab in die Spur. Vor uns lief eine Mutter mit 3 Kindern. Schon nach der 4. Oder 5. Biegung ließ uns der Blick gen Himmel nichts Gutes ahnen. Schnell baute sich direkt vor uns eine Gewitterfront auf, in der Ferne krachte es auch schon. An dieser Stelle trat wieder meine Fürsorgepflicht in den Vordergrund „Alles retour, marsch, marsch“, und schon bewegte sich die Meute zurück in Richtung Parkplatz. Die Mutter mit den Kindern war schon vor uns auf dem Rückweg. Ohne Stress zu machen, aber zügig laufend, erreichten wir das Womo.

Und hier liegen die Basaltsteine, die vorher in den Löchern steckten:

Jo, das war es dann wohl mit dem Capitol Reef. Wir fuhren also los und konnten von einer Anhöhe das sich hinter uns niedergehende Gewitter sehen. Wie war das? Thomas von Roadbear sagte am Anfang bei der Übergabe, dass es maximal 2 mal regnet im Sommer. Ja, in Las Vegas vielleicht. Wir hatten fast jeden Tag irgendwie Regen.

 

Irgendwann erreichten wir Hanksville und verspürten Hunger. Direkt vor der Abzweigung in Richtung Nordosten war linkerhand eine Steakhouse. Dort stärkten wir uns. Allerdings ist uns dabei ein klitzekleiner Fehler bei der Speisenauswahl unterlaufen. Im Glauben mit „Red Pepper“ ein saftiges Steak geordert zu haben, bekamen wir stattdessen gegrillten Fisch. War aber ok, der schmeckte prima. Das Restaurant war innen an den Wänden mit allerlei Cowboydingen (Lasso, Sporen…) ausgestattet. Lustig und interessant fanden wir, dass auf jedem Tisch ein Bildband über die Geschichte der Cowboys stand, mit uralten schwarz-weiß Aufnahmen. Beim Schmökern verkürzte sich somit die Zeit, bis das Essen kam. Leider konnte ich den Bildband nicht bis ans Ende durchblättern, weil die Amis ja üblicherweise die Rechnung präsentieren, wenn der letzte Bissen noch im Mund ist.

Nach ca. 40km kam dann links die Einfahrt zum Goblin Valley. Wir fuhren gleich direkt an der Zufahrt zum State Park vorbei in Richtung „Little Wild Horse Canyon“, um den dortigen Slot-Canyon zu besuchen. auf einem kleinen Parkplatz stellten wir das Womo ab und mussten uns in ein dort ausgelegtes Buch eintragen. Es war weit und breit keine weiterer Besucher zu sehen. Der letzte Eintrag war vom Vortag, 5 Schweizer. Die kennen wir doch, es waren unsere „Leuchttürme“, Katrin und Familie aus diesem Forum, die uns einen Tag voraus waren. Der Einstieg zum Canyon ist zunächst harmlos und noch sehr breit. die Hitze war schon sehr deftig, denn es war ja gerade früher Nachmittag. Wir hatten ausreichend zu trinken dabei.

Allmählich wurde der Canyon schmaler, bis die erste Stelle kam, an der man wirklich nur noch seitlich laufend hindurch kam. Ich hätte nicht gedacht, dass Heike die Tour mitmacht, denn sie hasst Enge und musste sich auch etwas überwinden. Aber sie war letztendlich doch stolz auf sich selbst, dass sie sich überwunden hatte.

Wir wanderten ein ganzes Stück im Canyon der im Schatten sogar angenehm war. Irgendwann sind wir dann umgekehrt (Tipp aus dem Internet, den Canyon nicht völlig zu durchwandern, sondern irgendwann umdrehen und die Schönheit von der anderen Seite her betrachten).

 

Der Trip war letztendlich doch recht abenteuerlich, weil man völlig auf sich gestellt ist und im Extremfall wahrscheinlich lange auf Hilfe warten müsste. Mobilfunk? Fehlanzeige. Anstrengend war es auch, wie man sieht:

 

Wir fuhren dann direkt zum CG, der leider keinen Stromanschluss hat. Dafür waren die Duschen ok.

Als wir gerade loswandern wollten, zu den Gnomen, begann es wieder mal zu regnen. also warteten wir einige Zeit, bis der Spaß vorbei war. Bei bedecktem Himmel wanderten wir den Trail ins Valley und erfreuten uns am Anblick der vielen Gestalten am Boden. Besonders Eric war in seinem Element und erkletterte sich so einige Felsen. Trotz des bedeckten Himmels speicherten die Steine die Hitze, und man bekam einen schönen warmen Hintern beim Sitzen.

"Die drei Pappnasen": Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Nach 1,5 Stunden gingen wir zurück. In der Ferne zuckten am ganzen Horizont Blitze. Ich hatte mich so sehr auf diesen Park gefreut, aber ohne Sonnenlicht wirken die Gnome überhaupt nicht. Mit dem erwarteten Supernachthimmel war es dann auch Essig, es regnete immer mal wieder. Somit begaben wir uns in die Falle und holten uns eine Mütze voll Schlaf.

Viele Grüße

Jens

Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.(Volksmund)

cbr1000
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Beigetreten: 01.09.2010 - 15:42
Beiträge: 2337
Goblin Valley State Park

Hallo Jens,

schade, dass das Wetter nicht so mitspielte Frown


Il mondo è un libro. Chi non viaggia ne legge una pagina soltanto( St. Agostino)

Viele Grüße

Christian
Scout Womo-Abenteuer.de