Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

3.23.2014 Zehnter Tag, Totem Pfähle und Round Barn, von Twin bridges SP zu Arcadia Lake SP

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KlausB
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3.23.2014 Zehnter Tag, Totem Pfähle und Round Barn, von Twin bridges SP zu Arcadia Lake SP
Eckdaten zum Reiseabschnitt

23.3       Heute Nacht war‚s wieder frostig. Unsere ganze Dankbarkeit gilt unserer gut funktionierenden Heizung, die zwar alle halbe Stunde mit Getöse anspringt, aber uns vor dem nächtlichen Erfrierungstod bewahrt. Die anderen Gäste hier auf dem Campground (nur ganze sechs in der Nähe), sind früh auf den Beinen. Wir machen uns gerade fertig zum Frühstück, da fahren die schon los. Unseren Toaster, den wir uns gekauft haben, haben wir jetzt auch mit Verlängerungsschnur zum Laufen gebracht. Am Stecker des Toasters ist ein Stift für die Erd/Schutzleitung, an der Verlängerungsschnur jedoch nicht. Da verstehe einer die Amerikaner. Ich muss an der Verlängerungsschnur erst noch ein paar Kunststoffecken entfernen mit dem Messer, dann passt auch der Stecker des Toasters. Heute gibt’s mal wieder Eier mit Speck. Damit die Gaswarnanlage nicht ständig am piepen ist durch den entstehenden Kochdampf, entferne ich kurzerhand die Batterien, solange ich am braten bin. So langsam lernen wir es, mit den Tücken des Womo zu leben.

Dumpen und Wasser nachfüllen können wir heute bequem direkt am Stellplatz. Weiter geht es zur Registrierungsstation. Ich zahle schnell und freiwillig, der Ranger sitzt mit einer dicken Knarre an der Hüfte am Schreibtisch. Er ist offenbar ein Fußballfan und als Deutscher ist man da immer ein sehr beliebter Gesprächspartner. Angefangen bei Jürgen Klinsmann bis hin zu einzelnen Spielern in der Bundesliga will er alles mit mir erörtern. Er hört gar nicht mehr auf und Margit wartet draußen im eiskalten Womo auf mich und fragt mich dann, ob ich nochmal Kaffee getrunken hätte.

Heute wollen wir versuchen, bis kurz vor Oklahoma City zu kommen, und dann entscheiden: lassen wir die Route 66 erst mal sein und fahren weiter in den wärmeren Süden, oder bleiben wir auf der Strecke. Nein, wir wollen das nicht im übertragenen Sinne denken, auch wenn die Temperaturen besch…. sind :cry

Als erstes Ziel haben wir Chandler eingegeben, ca. 120 Meilen entfernt. Margit übernimmt die erste Tour. Erst mal zurück auf die 66, da die State Parks meistens etwas abseits liegen. Zuerst geht es über die US 60 wieder auf die Interstate weiter in Richtung Westen. Bei Vinita kommen wir dann auf ein schönes Teitstück der Route 66, das weitab der Interstate verläuft. Es geht in Richtung Claremore über den kleinen Ort Chelsea. Bei Foyl folgen wir den Hinweisen zu dem Totem Pole Park von Ed Galloway.

Na ja, das ist ja ganz schön, warum hier gerade so große Totem Pfähle gebaut wurden bleibt uns aber unklar. In dem kleinen, liebevoll eingerichteten Museum schauen wir uns noch etwas um und bewundern die Geigenkästensammlung aus verschiedenen Hölzern. Die ältere Dame die hier auf s Museum aufpasst und uns ein paar Kleinigkeiten verkauft, erklärt uns wie das hier alles entstanden ist. Sehr nett und familiär geht es hier zu. Bald verabschieden wir uns wieder, und es geht wieder zurück auf die Route 66 in Richtung Claremore, das wir schnell durchqueren und weiter durch Tulsa hindurch, wir haben heute keine Lust auf größerer Städte. Es geht nach Sapula und hier wieder auf die 66. Eine wenig spektakuläre Fahrt. Mehr oder weniger verläuft die 66 wieder parallel zur Interstate 40.

Wir wollen eine Pause machen und fahren dazu ca. 3 Meilen nördlich zum Heyburn Lake, wo wir einen schönen ruhigen Platz finden. Wir sind hier ganz alleine. Margit bereitet uns Obst mit Joghurt zu, ein bisschen was Gesundes muss mal sein. Bald geht es weiter, und die nächste Strecke übernehme ich. In Chandler angekommen stellen wir fest, dass das 66 Museum geschlossen ist. Weiter nach Arcadia, wo es einen „Round Barn“ (eine alte große Rundscheune) zu besichtigen gibt.

Schon von weitem sehen wir das runde, rot gestrichene Gebäude rechts neben der Straße liegen. Es gibt sogar Parkplätze hier direkt gegenüber, das Teil ist richtig berühmt. Wir schauen uns die fantastische runde Kuppel an, eine beeindruckende alte Holzkonstruktion. Die Besichtigung ist kostenlos, es wird lediglich um eine kleine Spende gebeten. Das Angucken hat sich gelohnt. Solche runden Scheunen hat man vereinzelt um 1800 gebaut, um darin die Pferde oder andere Zugtiere im Kreis laufen zu lassen zum Getreide mahlen.

Weiter geht es. Nach ca. 3 Meilen sehen wir ein Schild „Lake Arcadia“. Auf der Karte stelle ich fest, dass es hier auch Campgrounds geben soll. Also los zur nächsten Campingeinfahrt, hier sind wir falsch. Da steht zwar ein Office, aber der Weg ist zu Ende. Eine  Karte vor dem Haus macht uns schlauer, es gibt weitere Zufahrten zum See. Zurück zur 66 und weiter Richtung Westen. Nach wenigen Metern wieder eine Zufahrt zum See. Hier finden wir auch das offizielle Registrierungsbüro und es ist sogar noch jemand da. Das Übliche: Sucht Euch einen Platz und kommt dann zurück zum Bezahlen und Registrieren. Also los, wir finden einen schönen Platz in der Sonne mit direktem Blick auf den See. Hier bleiben wir. Einparken ist auch ganz einfach, Strom anschließen und fertig. Margit macht eine kleine Wanderung, ich habe keine Lust mehr.

Leider sind ca. 500m weiter einige jungen Leute am Feiern mit übelster Tecno Musik in vollster Lautstärke. Das stört die Idylle, aber wir sind sicher, dass um 22:00 damit Schluss sein muss. Dann greift die Polizei ein oder notfalls ein Camper mit seiner Gun. devil

Heute Abend gibt es Spaghetti mit fertiger Tomatensauce aus dem Supermarkt und Parmesan. Es schmeckt, Wein haben wir auch noch genug, so genießen wir den Abend in der Sonne.

Unsere Strecke heute:

Route 66 März/April 2014
Denver-Yellowstone-Seattle-SFO Sept/Okt 2015

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