Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

4.19.2014 Siebenunddreißigster Tag, Mississippi SP, nach Memphis

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KlausB
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Beigetreten: 12.11.2013 - 22:20
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4.19.2014 Siebenunddreißigster Tag, Mississippi SP, nach Memphis
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
97 Meilen

19.4       Morgenprogramm. Da wir heute keinen Stromanschluss haben, müssen wir den Generator anwerfen, damit Margit sich die Haare trocknen kann. Das Ding macht einen Riesenkrach, aber Margit braucht nur fünf Minuten zum Föhnen. Leider sind unsere „Gegenüber“, eine Gruppe älterer Amerikaner, die mit ihren Familien im Rudel hier zum Fischen eingefallen sind, weniger krach empfindlich. Bei denen läuft der Generator praktisch ununterbrochen. Wir fragen uns, wozu. Es ist nicht heiß, also braucht man keine Klimaanlage. Und alles andere funzt mit Gas. Margit hält mich davon ab, mal rüber zu gehen und mit meinem rustikalen Charme darum zu bitten, das Ding abzuschalten. So what, noch frühstücken und dann gehen wir eh wieder auf die Piste.

Zuerst müssen wir auf die schmale Gravel Road, die einfach nicht aufhören will. Viele tiefe Schlaglöcher, denen wir ausweichen müssen, niedrig hängende Äste, auf die wir achten müssen, damit sie uns keine Aufbauten vom Dach fegen – es bleibt unterhaltsam. Wir folgen einfach dieser Gravelstraße und unser Navi hat es in der Zwischenzeit aufgegeben, uns zum Wenden oder zum Abbiegen aufzufordern, wo es gar nicht möglich ist. Wir ignorieren unsere „Tussi“ einfach, sie wird  sich sicher zu gegebener Zeit rächen. Nach gefühlten zwei Stunden kommen wir endlich wieder auf eine asphaltierte Straße, Beton kann so schön sein! Jetzt lassen wir „Tussi“ wieder zu Wort kommen, die uns prompt auf einen Weg leitet, den ich eigentlich nicht fahren wollte. Na gut, fahren wir wieder nach Marianna und von dort aus auf der 79 weiter in Richtung Norden auf die Interstate 40. Wir überqueren jetzt den Mississippi auf einer sehr imposanten  Brücke und biegen direkt nach der Brücke ab zum Visitor Center von Tennessee.

http://www.memphistravel.com/visitor-information-centers


Wir besorgen uns wieder jede Menge Material und lassen uns erklären, wie wir zur Beale Street kommen, unser erstes Ziel in Memphis. Nur fünf Blöcke weiter ist diese Straße. Das ist wirklich Klasse, da können wir unseren „Steinbeck“ hier auf dem Womo-Parkplatz stehen lassen und gemütlich dorthin laufen. In einem Park schauen wir einem älteren, farbigen Mann zu, der liebevoll hier die Squirrels füttert, die um ihn herum wuseln. Wir sind schnell an der Beal Street und total baff, als wir sehen, wie hier die Post abgeht.

http://www.bealestreet.com/

Die ganze Straße entlang und in den Nebenstraßen sind Corvettes ausgestellt, aufpoliert und hochgerüstet bis zum geht nicht mehr und in allen denkbaren Farben. Die aufgeklappten Motorhauben sind innen mit den tollsten Lackierungen versehen, die Rücklichter blinken im Rhythmus der voll aufgedrehten Musik, kleine Lichterketten um die Sitze – es gibt alles.  

Dazu spielen noch an allen Ecken Bluesbands einen tollen Sound. Die Stadt swingt und erinnert an New Orleans. Wir bummeln gemütlich durch, lassen uns von den begeisterten Farbigen mitreißen. Die Atmosphäre ist toll, einfach ausgelassen und fröhlich - das ist der Sound von Tennessee. Eine Band lässt uns noch hochleben, als wir einige Dollar in ihre Büchse werfen und sie erfahren, dass wir aus Deutschland kommen. In einem kleinen irischen Restaurant finden wir im Hof an einem Brunnen ein sehr lauschiges Plätzchen zum Essen. Selbstverständlich wird auch hier Livemusik geboten. Es macht einfach Spaß hier.

Zurück im Womo geben wir Graceland als Ziel ein, dem Mekka für alle Elvis Fans.

http://www.graceland.com/

Wenn wir schon hier sind, wollen wir uns das zumindest ansehen. Es sind nur 16 km zu fahren. Angekommen zahlen wir unsere Parkgebühr von 10$ und sehen uns das Spektakel mal von der Nähe an. Auf eine Besichtigung des Wohnhauses verzichten wir, bummeln nur durch die vielen Souvenirshops - immer unterlegt von Elvis Songs, die wir natürlich alle kennen. Margit kauft noch ein bisschen ein, dann geht es zurück zum „Steinbeck“. Direkt neben dem Graceland Gelände haben wir einen großen Campground entdeckt, den nehmen wir für heute Nacht.

http://www.goodsamcamping.com/Travel/CampgroundsandRVparks/Generalinfo.Aspx?Cgid=890001307

Wir brauchen dringend eine Laundry, denn die sauberen Klamotten gehen uns langsam aus. Wir buchen einen Platz und fahren dann erst mal zum nächsten Walmart. Leider gibt es hier mal wieder keinen Wein. Schon komisch, Bier ist in jeder Tankstelle zu kriegen, aber Wein oft nur in den „Liquorstores“. Noch tanken und zurück zum Campground, wo Margit ihre Waschorgie startet. Vier Maschinen werden gleichzeitig gefüllt, genug Trockner gibt es auch, alles ist fertig nach rund zwei Stunden. Klasse. Da wir heute Mittag ausreichend gegessen haben, geht’s dann gleich ab ins frisch bezogene Bett.

Unsere Strecke am 19.4.2014

Route 66 März/April 2014
Denver-Yellowstone-Seattle-SFO Sept/Okt 2015

https://www.freizeit2012undmehr.com/