Womo-Abenteuer

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Tag 29: On our way in L.A. – Los Angeles mit Bus und Bahn

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Pirat
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Beigetreten: 21.10.2016 - 00:41
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Tag 29: On our way in L.A. – Los Angeles mit Bus und Bahn
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Mittwoch, 6. September 2017
Gefahrene Meilen: 
5 Meilen
Besuchte Highlights: 
Fazit: 
Ende gut, alles gut.

Heute geht es nach L.A.!

Unser Wohnmobil werden wir natürlich auf dem Campground stehenlassen. Wir werden ausschließlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein.

Beim Frühstücken gehen wir kurz den Tag durch. Wir haben uns nur drei Punkte für L.A. vorgenommen: den Walk of Fame mit den Hand- und Schuhabdrücken vor dem Chinese Theatre, anschließend das Hollywood Sign vom Griffith Observatory aus betrachtet und zum Tagesausklang ein Besuch des Santa Monica Pier. Das Griffith Observatory ist seit Ende März dieses Jahres auch unter der Woche gut mit Bus und Bahn zu erreichen, und zwar per Metro Red Line und DASH Observatory Bus. Und Santa Monica ist bereits seit dem vergangenen Jahr per Metro Expo Line mit L.A. verbunden.

Das Erlebnis einer Anreise nach L.A. mit dem öffentlichen Nahverkehr soll bereits Teil unserer heutigen Stadttour sein. Wir haben uns eine entspannte Bus- und Zugverbindung mit dem letztmöglichen morgendlichen Regionalzug, 9.25 Uhr ab Fullerton Station, herausgesucht. Der Metrolink-Zug 687 der Orange County Line fährt mit nur drei Halten in 39 Minuten bis nach L.A. Union Station, kurioserweise schneller als der deutlich teurere Pacific Surfliner von Amtrak. Für die Anfahrt zum Bahnhof werden wir die OCTA-Buslinie 47 nehmen. Die Bushaltestelle Anaheim-Palais liegt nur 300 Meter vom Campground entfernt.

Nach den Fahrkarten für die Hin- und Rückfahrt haben wir uns schon erkundigt. Wir benötigen eigentlich nur ein Metrolink-Ticket, da die Metrolink-Tickets für die Regionalzüge immer auch für die OCTA-Busse gelten.

Um auf der Hinfahrt nach L.A. bereits kostenlos den OCTA-Bus nutzen zu können, bräuchten wir unsere Metrolink-Tickets allerdings in Form von Online-Tickets. Bei unserem Buchungsversuch hat aber wieder mal die Zahlung per Kreditkarte nicht funktioniert, weil die deutsche Postleitzahl unserer Kreditkarte kein gültiger amerikanischer Zip Code ist. Wir werden unsere Metrolink-Tickets deshalb am Bahnhof am Automaten kaufen und die Hinfahrt zum Bahnhof beim Busfahrer bezahlen. Es kostet nur 2 Dollar pro Erwachsenen.

Es ist nach wie vor ein Bilderbuchwetter, unserem Tagesausflug nach L.A. steht nichts im Wege. smiley

Als wir pünktlich um 8.40 Uhr von unserer Campsite zur Bushaltestelle Anaheim-Palais aufbrechen, haben wir auf unserem Smartphone bereits eine Verspätungsmeldung für die von uns gewählte Busverbindung gesehen. smiley Der nächste Bus soll voraussichtlich erst in einer halben Stunde von Anaheim-Palais abfahren. smiley Unseren Zug werden wir wohl verpassen. smiley Wir suchen schon mal im Netz nach Alternativen.

Der nächste Pacific Surfliner von Amtrak wäre keine wirkliche Alternative, denn er würde erst in mehr als zweieinhalb Stunden in Los Angeles ankommen. Vielleicht kann uns ja gleich der Busfahrer noch einen Tipp geben.

Kurz vor halb zehn kommt endlich unser Bus.

Der Fahrer teilt uns die Ursache für die extreme Verspätung mit. Es habe einen schweren Verkehrsunfall auf der I-405 gegeben, der auf seiner Strecke zu einem größeren Stau geführt habe. Als kleine Entschädigung werden wir erst mal kostenlos mitgenommen.

Wir fragen ihn noch, wie wir jetzt am besten nach Downtown L.A. kommen. Er hat sofort eine Lösung parat. Wir sollen in La Palma-Anaheim in die Linie 38 nach Lakewood umsteigen und ab La Palma-Magnolia mit dem Metro Bus 460 nach Downtown L.A. weiterfahren. Wir bedanken uns und machen uns auf eine längere Bustour gefasst.

Das Umsteigen gestaltet sich dann zum Glück relativ unkompliziert. Wir müssen keine zwei Minuten auf die Ankunft der Linie 38 nach Lakewood warten. Unsere Busfahrkarten erhalten wir beim Fahrer.

Kurz nach zehn steigen wir auch schon in den Metro Bus 460 nach Downtown L.A. ein.

Gleich beim Einsteigen in den Bus werden wir auf einen kleinen Irrtum unsererseits aufmerksam gemacht. Unsere normalen Busfahrkarten, die uns der Fahrer des letzten Busses verkauft hat, sollen auf dieser Metro-Express-Linie nur bis Norwalk Station gelten. Die Busfahrerin lässt jedoch Gnade walten und wir dürfen so die gesamte Strecke bis nach Downtown L.A. mitfahren.

Der Bus hält zunächst noch ziemlich häufig. Ab Norwalk Station fährt er dann aber sehr zügig auf dem Freeway I-105 und dem Freeway I-110, auf Letzterem sogar auf separaten Express Lanes. Wir düsen wieder in Richtung Los Angeles und ich habe erneut einen Ohrwurm, nur ist es diesmal ein Hit aus einer Actionkomödie der Achtziger Jahre, die in Los Angeles spielt. smiley

Nach diesem ungeplanten Busabenteuer kommen wir schließlich kurz nach halb zwölf an der 7th Street im Herzen von L.A. an, wo wir nach wenigen Schritten die Subway Station erreichen. Wir begeben uns nun in die Welt der Los Angeles Metro Rail.


Während unser Großer per Langzeitbelichtung die Station menschenleer aussehen lässt, beschäftige ich mich mit dem Fahrkartenautomaten. Ich kaufe vier TAP Cards zu je 8 Dollar, aufgeladen mit jeweils 7 Dollar für den Metro Day Pass. Unser Großer wird derweil vom Sicherheitspersonal ermahnt, dass er hier in der Subway Station von L.A. nicht fotografieren darf. Er packt seine Kamera schnell wieder ein. smiley

Unseren Tag müssen wir aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit jetzt etwas umplanen. Schweren Herzens streichen wir den Punkt Griffith Observatory, es würde sonst einfach zu hektisch werden. Das Hollywood Sign werden wir nun leider nicht zu sehen bekommen. smiley

Nach einer 16-minütigen U-Bahn-Fahrt mit der Metro Red Line acht Stationen in Richtung North Hollywood steigen wir bei Hollywood/Highland aus und stehen wenige Augenblicke später vor dem berühmten Dolby Theatre, wo seit 2002 jedes Jahr im Frühjahr die Oscars verliehen werden.


Wir laufen den Walk of Fame entlang und sind kurz darauf am Chinese Theatre angelangt.


Im Vorhof des denkmalgeschützten Filmtheaters befinden sich die weltbekannten Hand- und Schuhabdrücke. Hier findet jeder seine Favoriten.


Danach schauen wir uns noch die Sterne auf dem Walk of Fame etwas genauer an.


Wir entdecken den Stern von Mickey Mouse und auch die einiger anderer großer Stars, wobei ich es mir nicht nehmen lassen kann, beim Stern von Michael Jackson einen kleinen Moonwalk zu versuchen. smiley


Anschließend zieht es uns in den La-La-Land-Souvenirladen gleich nebenan, wo wir ein paar Mitbringsel kaufen.

Die Oscars und den Cadillac lassen wir aber hier. smiley

Dieser Star darf natürlich auch nicht fehlen. smiley


Auf dem Rückweg zur Subway Station werfen wir noch von der hohen Außentreppe neben dem Dolby Theatre aus einen Blick auf die umliegenden Berge. smiley

"Ist das da hinten am Berg nicht das Hollywood Sign?"

Na klar! smiley


smiley


Glücklich darüber, dass wir jetzt doch noch ein paar Fotos von diesem Wahrzeichen machen konnten, steigen wir wieder in die U-Bahn. Wir fahren die acht Stationen zurück bis 7th Street/Metro Center und nehmen dort die nächste Expo Line in Richtung Downtown Santa Monica.

Die Expo Line ist eine Art Stadtbahn, die nach dem Verlassen der zentralen Tunnelstation in Richtung Westen vollständig oberirdisch fährt. Das letzte Stück bis Downtown Santa Monica wurde erst im vergangenen Jahr eröffnet, auch der Abschnitt bis Culver City ist noch relativ neu.

Die Streckenführung folgt einer historischen Eisenbahnverbindung von Downtown L.A. nach Santa Monica. Der Passagierbetrieb dieser historischen Verbindung wurde bereits im Jahr 1953 eingestellt. Der letzte Frachttransport erfolgte im Jahr 1988.

Nach 47 Minuten Fahrt haben wir Downtown Santa Monica erreicht und laufen kurze Zeit später schon über die Brücke zum Santa Monica Pier.


Wir bummeln und shoppen ein bisschen, schauen bei Vorführungen von Straßenkünstlern zu, lauschen Straßenmusikern, sehen Badelustige in den Ozeanwellen am Santa Monica Beach und schlendern ein wenig die Seebrücke entlang, wobei wir uns gemeinsam mit den Möwen den Wind um die Nase wehen lassen. smiley


Ein letztes Mal verabschieden wir uns vom Pazifik, dann machen wir uns auf den Heimweg.


Es geht zurück mit der Expo Line in Richtung 7th Street/Metro Center und von dort mit der nächstbesten U-Bahn zur L.A. Union Station, wo wir mit ausreichend Luft bis zur Abfahrt des letzten Regionalzuges in Richtung Oceanside ankommen.

Wir kaufen am Automaten drei Metrolink-Tickets zu je 8,50 Dollar und eines zu 6,50 Dollar und steigen am Bahnsteig in einen schicken Doppelstockzug der Orange County Line ein. Gleich beim Einsteigen fällt uns dieses Schild hier angenehm auf:


Das ist echt mal ein Luxus! Entspannte Ruhe in der zweiten Klasse eines Nahverkehrszuges! Davon können wir in Deutschland nur träumen.

Wir finden sofort alle einen Sitzplatz, natürlich im oberen Abteil. smiley


Aus dem Fenster sehen wir auf der gegenüberliegenden Bahnsteigseite einen Pacific Surfliner bereitstehen.


Auf der anderen Seite sind noch einige weitere Metrolink-Züge unterwegs.


Die L.A. Union Station ist der wichtigste Bahnhof von Los Angeles und zugleich der meistfrequentierte im Westen der USA.

Die Fahrt geht los.

Wir fahren zunächst eine ganze Zeit am kanalisierten Los Angeles River entlang.


Das künstliche Flussbett aus Beton wirkt auf uns sehr befremdlich.

Es gibt zwar seit 2007 einen Masterplan zur Renaturierung des Los Angeles River. Es dürfte jedoch noch etliche Jahre dauern, bis die angestrebte Kombination aus Hochwasserschutz und Naherholungsgebiet Wirklichkeit wird.

Wir werfen einen letzten Blick auf die Skyline von Los Angeles,

bevor die Türme von Downtown L.A. aus unserem Sichtfeld verschwinden.

Nach nur 36 Minuten Zugfahrt haben wir die Fullerton Station schon erreicht. Zusammen mit vielen Pendlern steigen wir aus dem Zug. Auch unsere Jüngste ist noch fit. Selbst auf den Treppenstufen der Fußgängerbrücke möchte sie nicht getragen werden. smiley


Unser Bus der OCTA-Buslinie 47 ist diesmal pünktlich. Wir fahren bis zur Haltestelle Anaheim-Winston. Kurz nach acht sind wir wieder an unserem Planwagen im Anaheim RV Park angekommen und genießen ein letztes Abendbrot auf unserer Campsite.

Unser Großer geht heute mal alleine mit seiner kleinen Schwester in den Pool, während wir Erwachsenen uns mit dem Aufräumen und Packen beschäftigen. Dabei wandert so manches einfach in den Müll. Nun ja, was will man machen? smiley

Nur die ungeöffneten haltbaren Dinge und das Camping-Equipment heben wir erst mal bis zur Womo-Rückgabe auf. Wir werden morgen bei El Monte herausfinden, was mit den Sachen geschehen soll.

Nachdem der letzte Koffer gepackt ist, fahren wir noch zur ARCO-Tankstelle am South State College Boulevard. Die Kinder schlummern zu diesem Zeitpunkt bereits friedlich in ihren Betten.

An der Tankstelle wird mal wieder meine VISA-Karte nicht akzeptiert, nicht einmal an der Kasse. Ich will allerdings nicht unser letztes Bargeld fürs Tanken ausgeben, also fahren wir zur nächsten Tankstelle.

Auch hier wird die Karte nicht akzeptiert.

An der nächsten Tankstelle funktioniert sie endlich. smiley Es bleibt unklar, wieso die Karte an den beiden anderen Tankstellen nicht genommen wurde.

Bloß gut, dass wir das Tanken heute schon erledigt haben. Morgen früh vor der Womo-Rückgabe hätten wir diesen Stress wohl eher nicht gebrauchen können.

Nach der Rückkehr von der Tankfahrt schließen wir die Schläuche und das Stromkabel noch ein letztes Mal an. Morgen ist dann nur noch ein kurzes Rest-Dumpen erforderlich, so dass alles ganz schnell gehen wird.

Nach dieser Aktion fallen auch wir ins Bett.

Viele Grüße
Alex
I love not man the less, but nature more

Reisebericht totale Sonnenfinsternis