15. Tag - Vom Natural Bridges NM ueber die Scenic Route "95" zum Goblin Valley SP

21.09.16. - Die Natural Bridges im Trockenen und Land unter bei den Goblins

Die ganze Nacht hat es geregnet. Heute morgen ist es trocken und es kommt sogar etwas der blaue Himmel durch. Weit und breit keine Menschenseele zu sehen, wir stehen immer noch alleine mitten im Busch. Schoen ist das, fast wie in Afrika, nur ohne grosse Tiere.

Nach dem Fruehstueck fahren wir zum VC und fuellen dort wieder unsere Wasserflaschen auf. Ausserdem erkundigen wir uns nach dem Wetterforecast. Oha... das sieht ueberhaupt nicht gut aus und die Ranger warnen vor „lots of thunderstorms“. Es weht ein starker Wind und es ist recht „frisch“. Mein DH ist natuerlich schon fast am Erfrieren. Wir drehen eine schnelle Runde ueber den kleinen CG, der immer noch full ist. Es ist grad mal 10:00 Uhr und am Eingang stehen die Optimisten, die auf eine freie site warten. Der CG ist ganz nett, aber eng. Wir fanden wir es zwischen den Bueschen irgendwie schoener.

Danach fahren wir die Scenic Loop ab, eine wirklich schoene Runde mit schoenen Aussichten. Das Wetter meint es noch gut mit uns und wir koennen sogar ein paar kleinere Trails zu den einzelnen Bridges laufen. Ganz runter bis zur Sipapu Bridge laufen wir allerdings nicht, da wir nicht wissen, wie lange wir uns sonst noch aufhalten werden und wir heute noch einige Meilen vor uns haben. Ausserdem weht ein eisiger Wind und es ziehen immer mal wieder verdaechtig dunkle Wolken vorbei. Bei mehr Zeit waere bestimmt der grosse Trail, der die 3 Bridge verbindet, schoen gewesen. Dafuer braeuchte man aber einen ganzen Tag und eine weitere Uebernachtung. Und so kommt wieder was fuer eine spaetere Reise auf die „to do“Liste.

 Auf dem Sipapu Bridge Trail

Die anschliessende Fahrt auf der „95“ ist einfach toll. Hier macht Fahren richtig Spass. Entlang des White Canyons geht es nach Norden bis Hite, wo wir wieder einmal den Colorado queren.

 Der Trohn

Beim Hite Overlook machen wir Pause und geniessen die sagenhafte Aussicht bei bestem Wetter. Die Wetterwarnungen der Ranger heute morgen waren ja wohl ein Witz. (oder vielleicht auch nicht...)

Der Wasserstand ist sehr niedrig, man kann nur erahnen wie es wohl mal aussah, als dieser vor Jahren noch viel hoeher war. Hoffen wir mal, dass sich dieses Blatt eines Tages wieder etwas wendet.

 Das ist der CG / Boondocking Platz bei der Hite Marina, auf der anderen Seite des Colorado

Auf der Weiterfahrt Richtung Hanksville schlaegt das Wetter um. Der Himmel wird dunkel lila und grau, irgendwann sehen wir nur noch eine schwarze Wand auf uns zukommen. Den geplanten kurzen Abstecher zu Little Egypt Geologic Site vergessen wir vor lauter Sorge. Der Gebirgszug links von uns verschwindet in einer dichten dunklen Regenfront, es blitzt und donnert, wie Weltuntergang. Der Weather Forecast hatte wohl doch Recht. Wir schrammen mehr oder weniger daran vorbei, kommen durch einen heftigen Regenguss und kurz vor Hanskville wird es dann wieder etwas heller und es hoert sogar auf zu regnen.

Bei unserem ersten Besuch im Goblin Valley, vor 6 Jahren, sind wir vor Hitze und Sonne gefluechtet, heute erleben wir das krasse Gegenteil. Am Eingang des Goblin Valley SP erfahren wir, dass der CG schon ausgebucht ist. Damit hatten wir eigentlich gar nicht gerechnet, obwohl es schon 16.00 Uhr ist. Der Ranger schickt uns zum boondocking auf der Wild Horse Rd, dort sei es viel schoener und einsamer als auf der Temple Mnt. Rd. Wir koennen uns einfach irgendwo hinstellen. Die Frage nach dem Zustand des Little White Horse Canyons eruebrigt sich, am Eingangshaeuschen haengt bereits ein Zettel, dass der Canyon wegen flash-flood gesperrt ist. Das ist natuerlich sehr schade, denn wir hatten uns schon sehr auf diesen Trail gefreut. 

Die Goblins und den Eintritt dafuer sparen wir uns diesmal und fahren gleich auf die White Horse Rd. Nach etwas mehr als einer Meile geht links eine Schotterstrasse ab, wo bereits ein Womo steht. Dort stellen wir uns in einiger Entfernung dazu. Instinktiv stellen wir uns aber auf eine etwas erhoehte Flaeche und gleich in Ausfahrtsposition, man weiss ja nie....

Die Umgebung ist toll, wie muss das erst bei schoenen Wetter aussehen! Um Sommer bestimmt wie in einer Bratpfanne, da kein Schatten. Aber auch heute, zwischen Wolken, Regen und ein paar Strahlen der untergehenden Sonne ist das Szenario in diesem besonderen Licht gigantisch.

 Wild Horse Butte

Die grosse Gewitterfront hat sich verzogen, es regnet aber leicht weiter. Wir machen es uns vor dem Womo unter der Markise gemuetlich, trinken den einen oder anderen „rain-downer“, lesen und grillen. Heute ist uns nach Curry-Chicken mit gegrillten Paprikas und Salat. Spaeter laufen wir noch eine Runde bis an die Buttes, wo es zwischen „grossen Goblins“ einige schoene Nischen zum Campen gibt. Mit dem Womo kommt man wegen der tiefen Rillen auf der Schotterpiste leider nicht dort hinfahren.

Kurz vor dem Dunkelwerden laufen wir auf der WH Road noch bis zum Wash. Dabei ist uns noch nicht bewusst, dass es eine gute Entscheidung war, noch vor dem Wash unser Lager auf zu schlagen.

Am Abend nimmt der Regen wieder zu, es blitz und donnert. In dem weiten und offenen Tal hoert sich das Donnergrollen unheimlich an. 2 weitere Womos gesellen sich noch zu uns. Zu mehreren hier zu stehen gibt einem ein wenig mehr das Gefuehl der Sicherheit. Natuerlich nur psychologisch gesehen.

Es wird eine Horrornacht. Es schuettet ohne aufzuhoeren, an Schlaf ist kaum zu denken. Mit der Stirnlampe leuchte ich jede halbe Stunde aus dem Fenster die Umgebung ab. Wir sehen nur Wasser. Rechts und links am Womo vorbei laeuft nur Wasser, nicht hoch, aber genug. Ich ueberlege ob wir hier in einem Notfall ueberhaupt wegkommen wuerden. Hoffentlich ist die Nacht bald vorbei....

Zum ersten Mal haben wir beide etwas Schiss!