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Nordamerika im Wohnmobil erleben!

06. Tag: Vom Mather CG zum Wahweap CG am Lake Powell

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Starfish_1
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06. Tag: Vom Mather CG zum Wahweap CG am Lake Powell
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
145 Meilen

Heute morgen sind wir gegen 8:15 Uhr vom Campingplatz gerollt. Kurz vor der Ausfahrt trottet ein Kojote gelassen über die Strasse, guckt uns kurz an und verschwindet dann im Wald. Gestern haben wir bereits eine Elchkuh mit einem Kalb gesehen. Das ist Natur...

Gleich hinter der Ausfahrt zum Campground ist die Dumpstation. Wie ich vermutet habe, geht alles ganz einfach. Erst den Blackwater-Schieber öffnen, danach den Greywater-Schieber und dann nachspülen. Die Chemicals habe ich mir erst mal erspart. Das wollte ich dann auf dem nächsten CG machen. Als wir losfahren, fängt es dann immer stärker an zu riechen. Erst dachte ich, ich hätte am Bein ein paar Spritzer abbekommen. Kein schöner Gedanke. Bei unserem ersten Halt wollte ich mir die Beine dann noch mal abwaschen. Hier haben wir dann gemerkt, dass der Geruch dann zum Glück doch aus der Toilette kam. Also Chemicals rein, ein paar Liter Wasser hinterher und gut ist...

Vom CG sind wir die Parkroute 64 Richtung Osten gefahren. Der erste Stop war der Desert Viewpoint. Dieser Aussichtsturm ist im indianischen Stil erbaut. Man kann auf den Turm klettern und hat dann noch mal einen fantastischen Blick auf den Grand Canyon. Hinter dem Ausgang Ost sind wir dann den Highway 89 Richtung Norden gefahren. Der nun mommende Streckenabschnitt war landschaftlich bisher der Schönste. Immer wieder wechselten die Farben der Felsformationen. Teilweise fuhrn wir durch eine kleines Wüstengebiet, dann haten wir rechterhand ein Rotes felsgebirge, dann schroffe Felsen, irgendwie immer ander. Beim Örtchen Gap muss man dann sehr aufpassen, weil hier plötzlich ein Abzweig auf den Highway 89T (Temporary)  abgeht. Der Andere Highway trägt ebebfalls die #89. Verpasst man diesen Abzweig, fährt man dann zwar auch Richtung Page/Lake Powell, muss dann aber feststellen, dass die Strasse ca. 4 Meilen vor Page gesperrt ist. In diesem Fall müsste man rd. 40 Meilen wieder zurück fahren. Also aufpassen!

Kurz vor Page (ca. 3 Meilen) geht es ab zum Horseshoe Bend. Den wollten wir unbedingt sehen. Der sandige Parkplatz liegt ca. 50 m neben dem Highway und ist gut ausgeschildert mit Horseshoe Bend Viewpoint. Als wir aus dem klimatisierten Auto aussteigen, trifft uns fast der Schlag! Das waren sicher 45 Grad. Der pure Wahnsinn. Man geht vom Parkplatz ca. 400 Meter eine rotsandige Anhöhe hinauf, dann sieht man schon eine Holzhütte und vermutet sich am Ziel. Weit gefehlt. Von dort aus geht es dann noch mal weitere ca. 900 Meter einen wüstenartigen Weg zu einer Felskante. Hier angekommen stoppt einem der Atem wegen des tollen Anblickes. Leider gelingt es mir noch nicht, hier Fotos einzustellen. Einfach mal danach googeln. Ein gutes Foto gelingt nur dann, wenn man etwa einen Meter an die Felskante heran geht. Ganz Wagemutige legen sich an die Felskante und schießen ihr Foto. Ich habe ein gutes Foto geknipst... Übrigens: da der Weg ein Sandweg ist, bekommt man natürlich auch Sand in die Schuhe. Der war dann so heiss, dass man das schmerzhaft im Schuh bemerkte. Was wir noch nie gesehen haben: Der rote Sand spiegelte sich an den unterseiten der Wolken wieder, der leicht rot aussah. Bin gespannt, ob man das auf den Fotos auch sehen kann.

Dann kam der Rückweg zum Parkplatz. Wie gesagt, es sind insgesamt vielleicht 1,3 Kilometer zu gehen - diesmal aber den Hügel wieder hinauf! Ich habe wirklich eine gute Kondition, aber als wir auf der Hütte angekommen sind, war auch ich froh über eine kleine Pause. Hätten wir bloß etwas zum Trinken mitgenommen! Hier sind uns übrigens viele Asiaten begegnet (s. Mein Blog von gestern, viele Vorurteile bestätigt). Lange, dunkle Hose, Wind-/Regenjacke drüber und den obligatorischen Hut oder Schirm dabei. Schwitzen die denn gar nicht? Am Auto waren wir froh wieder etwas trinken zu können. Und plötzlich begannen wir wahnsinnig zu schwitzen. Cmnni hatte einen hochroten Kopf. 

Dann sind wir nach Page gefahren und haben einen Mc Donalds angesteuert. In den Filialen ist es schön kühl und entsprechend angenehm. Als kleiner Snack ist Mc Donalds immer geeignet. Im Walmart gleich nebenan haben wir dann noch etwas Milch und Nudeln eingekauft. Mit Getränken sind wir noch gut vesorgt. In Page leben rd. 4.100 Menschen. Die Stadt gibt es nur wegen des Staudammes. Von der umgebenden Landschaft her ist es hier sehr schön. Aber wie kann man bei dieser Hitze hier dauerhaft leben? Die Männer die vor dem Walmart in ihren Autos auf ihre Frauen gewartet haben, hatten alle den Motor laufen, damit die Aircondition kühlt. 

Weiter ging es zum Glen Canyon Staudamm, der wiederum nur ca. 2 Meilen entfernt auf dem Weg zu unserem Campground liegt. Das Informationszentrum ist, wie es der Name schon sagt, sehr informativ smiley Man erfährt viel von der Entstehungsgeschichte des Dammes. Das waren damals schon echte Pioniere. Zu einer Führung haben aufgrund der Hitze aber keine Lust. 

Die letzten Meter zum Wahweap CG im Glen Canyon Nationalpark haben wir dann in wenigen Minuten zurück gelegt. An der Information hat man uns dann auf Nachfrage mitgeteilt, dass wir 104 Fahrenheit haben. Das sind etwa 42 Grad. Also schön warm. Wir haben unseren Platz im Loop A, Site 18. Der CG ist sehr schön oberhalb des Lake Powell gelegen. Man hat einen tollen Blick auf den blauen See. Zur Badestelle am See selbst sind es ca. 300 Meter Fußweg. Zum Abkühlen habe ich mich also gleich ins kalte Nass geworfen. Herrlich erfrischend. Ich schätze dass Wasser hat ca. 24 Grad. Zurück am Wohnwagen haben wir dann die Klimaanlage angeschaltet. Unser Platz hat einen Wasser- und Stromanschluß, also ist das kein Problem.

Gerade wo ich dies Schreibe, es ist 20 Uhr am Mittwoch den 23. Juli, kommt eine italienische Familie mit ihrem großen Wohnmobil bei uns vorbei. Der Platz auf dem wir stehen, sei ihr Platz... Daher also die 2 Stühle, die noch auf dem Platz standen... Gemeinsam sind wir dann zur Rezeption gelaufen. Tatsächlich, doppelt gebucht. Zum Glück haben sie noch einen weitern freien Platz und die Familie besteht nicht darauf, ihren alten Platz wieder zu bekommen. Also können wir auf # 18 bleiben. Die Frau erzählt uns ihre Horrorgeschichten mit ihrem Urlaub. Sie kommen aus Mailand und sind über Frankfurt und New York nach Las Vegas geflogen um dort ihren Wohnwagen abzuholen. Dummerweise hat ihr Gepäck es sich anders überlegt und ist nicht mit nach Las Vegas geflogen. Nun mussten sie in LV 3 Tage auf ihr Gepück warten. Das ist wirklich Pech, gerade wenn man wie wir, alles penibel vorgebucht hat.

lg Uwe und Conni

Chris
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Beigetreten: 05.02.2011 - 19:27
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RE: 06. Tag: Vom Mather CG zum Wahweap CG am Lake Powell

Ich fand die Route vom CG nach Page landschaftlich auch toll. Die vielen verschiedenen Felsformationen in den unterscheidlichen Farben waren faszinierend. Manche sahen aus wie geschliffen. 

Den Weg zum Hoshoes Bend haben wir dieses Mal auch bei fast vierzig Grad erlebt. Besonders der Rückweg hat mir ganz schön in der Hitze zu schaffen gemacht. obwohl wir Wasser mit hatten. Der Weg durch den Sand ist eben doch ganz schön beschwerlich. Aber der Ausblick macht das alles wett. 

Liebe Grüsse

Christine
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Hubi
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Beigetreten: 02.11.2013 - 18:39
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RE: 06. Tag: Vom Mather CG zum Wahweap CG am Lake Powell

Hallo,

musste grade grinsen, als ich deine Geschichte vom Horseshoe Bend las. Wir waren vor einigen Wochen auch da und haben das ganz genau so erlebt...  laugh

Unglaublich wie anstrengend laufen im Sand bei 40°C ist...und wir hatten Wasser dabei!

Auf dem Rückweg bin ich am Unterstand fast zusammen gebrochen...!!!

Das wird für immer der anstrengendste Kilometer meines Lebens bleiben... wink

 

lg

Marion (Hubi) und André

RioBine
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RE: 06. Tag: Vom Mather CG zum Wahweap CG am Lake Powell

Hallo zusammen,

ich glaube es gibt kaum jemanden der sagen kann, dieser KM ist "easy"...

Auch ich muss sagen, nach so mancher 15-20 km Wanderung war ich fitter als nach diesem KM am Horseshoe auf dem Weg zurück zum Womo.. Unglaublich, wie heiss es dort auf diesem kurzen Stück werden kann, vor allem wenn man im Sand laufen muss.

 

Uwe und Conni,

übrigens, ich lese natürlich auch sehr gespannt euren schönen und ausführlichen Bericht mit!

 

Liebe Gruesse aus dem suedlichen Amerika,

Bine + Dieter

Starfish_1
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RE: RE: 06. Tag: Vom Mather CG zum Wahweap CG am Lake Powell

Hallo Marion,

danke für Deine Nachricht.

ich hätte so etwas auch nicht für möglich gehalten. Ich bin körperlich wirklich fit, aber das hat mich und meine Frau umgehauen. Wir waren wirklich froh, wieder am Wohnmobil zu sein. An die kalte Cola danach, werde ich mich lange erinnern smiley

lg Uwe

Starfish_1
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RE: RE: 06. Tag: Vom Mather CG zum Wahweap CG am Lake Powell

Hallo Bine,

Danke für das Feedback, das mich freut. Wenn man Sand in die Schuhe bakam, hat man sich daran förmlich verbrannt smiley Das kann sich keiner vorstellen, der nicht da gewesen ist. So fühlt sich also jemand, der sich in einer Wüste verlaufen hat (so wie manchmal in den Filmen). Jetzt kann man das nachvollziehen.

lg Uwe