10 Sonnengenuss und sehr fleißige Eichhörnchen - Algonquin Park

Hui, kalt war's heute Nacht. Zwar haben wir dank unserer dicken Bettdecke plus Wolldecke nicht gefroren, aber man hat die ersten Minusgrade doch beim nächtlichen Toilettengang (schon blöd, wenn man alt wird) gemerkt. Deshalb schnell die Heizung an und wieder ab ins Bett bis der Camper seine muckeligen zwanzig Grad erreicht hat. 

Neblig ist es auch - hach, das sieht schon schön aus, wenn der Nebel so überm See hängt... und die ersten Kanufahrer sind auch schon unterwegs. 

Heute heißt es umziehen auf unsere Site direkt am See (juchuh!) und leider müssen wir uns heute auch mal mit dem Thema letzte Übernachtung auseinandersetzen. Denn wir haben nur noch drei Nächte und aktuell noch keinen Plan. Da unser Rogers Handy nicht so flott ist mitten im Park, entscheiden wir uns für einen Besuch im Visitor Center.

Aber vorher wollen wir noch den Lookout Trail laufen. Für den Booth Rock haben wir leider kein Parkticket mehr bekommen. Aber als wir am Lookout Parkplatz ankommen, sind wir geschockt: der Parkplatz ist extrem eng und es sind schon echt viele Autos da. Für unser Dickschiff ist da kein Platz - zumindest nicht legal. Also entscheiden wir schweren Herzens, dass wir den Trail wohl leider nicht laufen. Also erstmal ins Visitor Center. Das lohnt sich auf jeden Fall auch, wenn man kein WLAN braucht. Und auch, wenn es hier extrem voll ist - so viele Menschenmassen sind wir gar nicht mehr gewohnt. Die Aussicht ist sehr schön und die Ausstellung über den Park ist sehr schön gemacht. Also genießen wir die Sonne, kümmern uns um die letzten Nächte und machen uns dann auf den Rückweg, um einen der Wege in unserer Campground Gegend unter die Füße zu nehmen. Vorher müssen wir uns aber noch unseren Weg durch die asiatischen Besuchermassen bahnen, die unseren Camper zwischen ihren beiden Ausflugsbussen als Fotoobjekt entdeckt haben. 

Auf der schönen Fahrt zurück fällt es uns auf einmal auf: das Schild mit dem großen Hinweis auf den Lookout Trail / Big Pines Parkplatz für Wohnmobile... Wir biegen also auf großen Parkplatz ein, parken unser Dickschiff neben den anderen Campern und halten noch ein kleines Schwätzchen mit den nebenan parkenden Kanadiern (die auch erst unglücklich vor dem anderen Parkplatz standen). Übereinstimmend stellen wir verwundert fest: aus Richtung Dwight fehlt da ne Ausschilderung. Wie wir auf dem Rückweg durch Zufall feststellen, gibt es die aber doch: über eine elektrische Anzeigetafel, die bei unserer Ankunft noch nicht an war Also wieder mal alles super organisiert, wir waren bloß zu ungeduldig. Der Fußgängerweg zum Trailhead rüber ist noch nicht ganz fertig und ziemlich steil, wir hadern kurz damit doch nicht an der Straße lang gelaufen zu sein. Am Ende wird das fast der anstrengendste Part des Trails gewesen sein *grins* Man merkt, dass der Trail kurz und beliebt ist, denn es sind mit uns doch etliche andere unterwegs. Trotzdem können wir die Aussicht genießen (aber leider wieder eher im Herzen festhalten als auf Foto bannen):

Auf unserer neuen Site #85 fühlen wir uns sofort wohl. Der Blick ist toll, die Sonne scheint und es kommt uns alles so bekannt vor. Kein Wunder, wir waren 2016 schon mal hier - damals 2 Sites weiter auf unserer geführten Glamping Tour. Deshalb kam dem Mann der Weg zur Site schon so vertraut vor. Das Holzhäuschen am Abbieger hatte uns irritiert, denn das gab es damals noch nicht - aber man kann sehen, dass da vorher eine Camping Site war. Wie schön! Wir denken beim Kaffee an diesen schönen Urlaub zurück und freuen uns wie Bolle, dass genau hier wieder sein dürfen und wieder einen schönen Urlaub erleben dürfen.

Frau hat noch nicht genug vom Laufen und macht sich daher mal wieder alleine auf den Weg. Schließlich verspricht der Lake of Two Rivers Trail schöne Ausblicke auf den Fluss. Spoiler: der Hike ist schön, der Blick über die Umgebung auch, aber wirklich tolle Flussausblicke gibt es nicht so wirklich, dafür ist inzwischen einfach die Botanik zu hoch gewachsen.

Zurück am Campground genießen wir die Sonne und unser Abendessen draußen. Neben Blue Jays ist auch ein Streifenhörnchen an uns interessiert und läuft dem Mann sogar über die Füße. Anscheinend sind wir absolut vertrauenswürdig, denn es folgt eine längere Putzzeremonie.  Nur das Eichhörnchen, das fleißig über unsere Site rennt, um sein Nuss-Vorratslager anzulegen, findet, dass wir eindeutig zu faul sind. Es baut sich vor uns auf und wir bekommen einen gehörigen Anpfiff