Samstag, 24.08.2013
5:30 Uhr
Leise schleiche ich mich aus dem Wohnmobil. Heute will ich unbedingt noch einen Sonnenaufgang zwischen den Steinen um den Jumbo Rocks Campground erleben. Ich schnappe mir also die Kamera und mache mich auf den Weg.
Es herrscht Totenstille. Dini hat das Aufstehen verweigert und auch unsere Nachbarn, die vereinzelt auf dem großen Campground verteilt stehen, schlafen anscheinend noch.
Ich klettere durch die Felsenlandschaft und suche mir einen schönen Platz, um den Sonnenaufgang zu bestaunen (und natürlich zu fotografieren). Gefunden! Hier blieb ich sitzen und wartete darauf, dass der erste Sonnenstrahl über die Steinbrocken blitzt.
Morgendämmerung zwischen den "Rocks"
Wie riesige Bauklötze waren die "Jumbo Rocks" hier aufgetürmt. Eine einfach unfassbare Lanschaft. Dazwischen kleine Kaktussträucher und diese merkwürdigen Joshua Trees ... Ich hätte stundenlang einfach nur da sitzen und staunen können. Außer mir war niemand hier. Niemand? In respektvollem Sicherheitsabstand begleitete mich ein einsamer Coyote auf meinem kleinen Morgenausflug. Und auch andere "Bewohner" des Parks genossen den wunderbaren Sonnenaufgang.
Parkbewohner in der Morgensonne
Bei meiner Rückkehr zum Wohnmobil freute ich mich schon auf den gedeckten Frühstückstisch und auf ein gemütliches Frühstück zwischen den Rocks...
Zu früh gefreut....
Zwischen Hörnchen, Coyote und Häschen gab es da noch einen Parkbewohner ... Das Murmeltier Dini! Es lief nicht gern, stand nicht gern auf und war morgens mürrisch.
Aber mit einem guten Frühstück konnte man es in der Regel aus seiner Höhle locken...
Trotz der Wärme, die sich im Camper unter der Morgensonne langsam staute, schlief Dini aso noch tief und fest...
...aber nicht mehr lange :)
Nach einem gemütlichen Frühstück mussten wir dem Jumbo Rocks Campground schweren Herzens "Auf Wiedersehen" sagen. Wir brachen auf und durchfuhren den Joshua Tree National Park, um ihn schließlich in Richtung Los Angeles zu verlassen.
Auf dem Weg nach L.A.
In L.A. hatten wir keine Übernachtung geplant. Wir entschieden uns dennoch für einen kurzen Zwischenstopp am Hollywood Boulevard. Fehlte nur noch ein Parkplatz.
Im Schritttempo schoben wir uns durch den dichten Verkehr am Hollywood Boulevard, als wir ein Parkplatzschild und irgendwas von "5$" sahen.
Also schnell in die Seitenstraße eingebogen und schon wurden wir von einem geschäftstüchtigen Parkplatzmitarbeiter in die Einfahrt des kostenpflichtigen Privatparkplatzes gelotzt. In der Einfahrt des Pakrplatz stehend, kassierte ein weiterer Parkplatzwärter die Gebühr. "Hi guys, 50$ please."... Sorry, ich hatte mich verhört, also versicherte ich mich noch mal: "FiftEEN Dollars?". "No, fiftY dollars! Five, Zero!", war die patzige Antwort.
"Dankeschön!", dachte ich mir und warf den Rückwärtsgang ein. Er fragte mich noch, was ich denn zahlen wolle... Ich fürchtete jedoch, dass meine Preisvorstellung eine Beleidigung für ihn sei und winkte ab, da ich keine Lust auf überflüssige Diskussionen hatte. Also rückwärts aus der Einfahrt, auf die Straße und wieder auf den Boulevard. Nun kurvten wir durch die Seitenstraßen auf der Suche nach einer, ähhh - zwei, drei freien Parkuhren. Nach einigem Gegurke und "300-Meter-rückwärts-aus-Sackgassen-Herausfahraktionen", wurden wir am Sunset Boulevard endlich fündig.
Wir hatten EINE Stunde Zeit. Leider hatten wir nicht so recht bemerkt, dass wir uns bei der Parkplatzsuche schon recht weit von dem interessanten Teil des Hollywood Boulevard entfernt hatten und so wurde unser Besuch hier ein recht kurzes und sehr abgehetztes Vergnügen, das man sich eigentlich auch hätte sparen können. Naja, wenigstens ist man einmal über die berühmten Sterne gelaufen, hat den "Hollywood" Schriftzug gesehen und ein paar Darth Vaders, Transformers und Charlie Chaplins "Hallo" gesagt.
Pünktlich zum Ende der einstündigen Parkzeit waren wir wieder am Camper und setzten unsere Reise Richtung Highway 101 fort. Ziel war der Point Mugu State Park.
Wir schoben uns also durch den dichten Verkehr von L.A. Und Malibu.
Am späten Nachmittag erreichten wir den Thornhill Broome Campground im besagten Point Mugu SP. Hier parkt man direkt auf dem Strand und steht beim ersten Schritt aus der WoMo-Tür mit den Füßen im weichen Sand des Pazifikstrands. Leider steht man Beim Ausstieg aus der FAHRERTÜR fast direkt auf dem Highway 101 - aber dort MUSS man ja nicht aussteigen und abends flaut der Verkehr ja auch ab und wird vom Rauschen der Pazifikwellen geschluckt. Wir hatten hier jedenfalls einen sehr schönen Abend am Lagerfeuer mit sehr sehr sympathischen Nachbarn aus L.A., die hier ihr Wochenende verbrachten.
Point Mugu SP - Camping auf dem Pazifikstrand
Picknicktable mit Meerblick
Nach viel Beef, noch mehr Bud am Lagerfeuer und einem großartigen Sonnenuntergang über dem Pazifik, hatten wir die nötige Bettschwere und schliefen schnell tief und fest - trotz Highway im Rücken.
Lagerfeuer in der Abenddämmerung
Nachtruhe im Point Mugu SP - Im Hintergrund der Highway 1