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Kapitel 8 Texas - Tag 9 - 30. März, Rollover Pass in Gilchrist

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Arizona-Gerd
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Beigetreten: 19.02.2012 - 16:00
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Kapitel 8 Texas - Tag 9 - 30. März, Rollover Pass in Gilchrist
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
150 Meilen
Fazit: 
Billiges Benzin in Louisiana und Unwetterschäden an der Golfküste in Texas

Nach einer Nacht mit zwei starken Gewittern, wobei das erste, das gegen 22h begann,
dass schwerere war, gab es Kaffee und ein wenig Cornflakes, da der Magen vom Vorabend noch gefüllt war. In der Nacht, nachdem der Gewitterregen aufgehört hatte, habe ich die Dachluken geöffnet um die Hitze
der Nacht entweichen zu lassen. Während der weiteren Nacht gab es so heftige Windböen,
so dass man befürchten musste, dass die Dachluken das nicht überstehen.

Am Morgen war es stark abgekühlt. Nachdem elf neue E-mails am benachbarten „Best Western“ Hotel bearbeitet waren, ging es wieder weiter nach Süden. In „de Quincy“ oder „Dequincy“ sah mein Schatz bei der Einfahrt in den Ort ein Schild „Eisenbahnmuseum“. Sofort wurde eingebogen und gestoppt. Das Museum war untergebracht in dem ehemaligen Bahnhof, welch eine Ausnahme!

Daneben war die kleine Stadtverwaltung untergebracht. An der Rückseite ruhte eine Gruppe von Männern, zwölf oder vierzehn, angezogen in Harlekinkostümen, Gestreift wie ein Leuchtturm an der Nordsee,
nur nicht so leuchtend. Die Streifen waren blass weiß und hell, verwaschen-rotrosa.
Auch in vergangenen Jahren haben wir Sträflinge beim Straßenbau oder -reinigung beobachten können.

Das Museum war klein aber gepflegt. Nach Besuchen von hunderten von Eisenbahnmuseen gibt es für uns wenig neues, so, dass der Besuch nur von kurzer Dauer war. Wir verließen den alten Bahnhof nicht ohne für den Bären ein Halstuch als Souvenir gekauft zu haben.

Auf dem Weg zum Auto war die Gruppe der Sträflinge nicht mehr zusehen,
wahrscheinlich zum Einsatzort abgefahren.

Als nächste Aktivität stand das betanken unseres Hauses an. 210 Liter.
Jetzt wurden die Tankstellen unter Augenschein genommen. Preis, Lage, Zufahrtsmöglichkeit! Links und rechts der Straße waren potenzielle Kandidaten. Rechts wieder eine, vom Sheriff,in seinem Auto bewacht. Dann links, „no name“, der Preis für das gute „Silver“ 89 oktane, $ 3,489! Hier wird zugeschlagen.  An jeder Zapfsäule ist ein Kreditkartenleser. Getankt wird ohne Pin. In der Regel ist die Menge pro Vorgang der Betankung begrenzt. In den vergangen Tagen war dieses immer 100 Dollar. Vor drei Jahren, in Arizona war die Begrenzung bei $ 35! Dort gab es Aufkleber „Dieses dient dazu ihre Ausgaben unter Kontrolle zu halten“. Aber man kann die Karte wiederholt einlesen und den Tankvorgang von neuem beginnen. Hier gab es auch einen Aufkleber, „Das Benzin kann bis zu 10% Ethanol enthalten". Da es mit der Karte und dem Kartenleser nicht klappte, wurde im Verkaufsraum bezahlt. Also konnte der Camper in einem Vorgang für $ 144,44 betankt werden. Ich habe einen Fabel für solche Zahlen, es ist teilweise schwierig, genau bei so einem Betrag den Benzinzufluss zu stoppen. Geht es schief, wird versucht die nächste Zahl zu erreichen, hier wäre es wahrscheinlich die 145,45 gewesen.

Die Grenze von Texas wurde kurz danach erreicht.

Jetzt war noch die Stadt Beaumont zu umfahren, dieses ging über die US Interstate 10. Diese Autobahn geht von Jacksonville in Florida am Atlantik bis nach Los Angeles in Californien am Pacific. In etwas mehr als einer Woche werden wir diese Straße in „Van Horn, TX“ wieder erreichen.

Wir verlassen die Interstate in Winnie und mein Schatz sieht ein „Taco Bell“ und ist nicht mehr zu halten, besteht auf einen Taco oder Enchiladas oder Nachos. Ich bestelle zwei Tacos, einen Enchilada mit  Beans und Nachos. Die Nachos waren ihre 89 ct. nicht Wert.

Jetzt geht es durch flaches Weideland an die Küste. Zum Schluss muss noch der Intercoastal Waterway überquert werden.

Diese ist ein Binnenwasserweg, der immer hinter der Küstenlinie den ganzen Golf von Mexiko entlang führt. Hier werden Lagunen mit Kanälen verbunden, dieser Kanal wird über Brücken überfahren, das kann man sich nicht vorstellen wenn man es nicht selber sieht. Die Brücken sind rund, die Rampen so steil, mein Schatz meinte diese Klappbrücke ist geöffnet. Dieses geht nur, da in diesem Land das normale Auto 500 PS hat.

Wir kommen an die Golfküste. Hier geht eigentlich die SH 87 Richtung Osten ab.
Diese Straße wollten wir eigentlich kommen, aber laut der Internetseite Texas Department of Transportation ist die Straße gesperrt wegen: „The roadway is closed due to roadway wash out“ bis zum  2016-12-31 12:00 PM. Also noch 5 Jahre.
An dieser Kreuzung waren wir schon einmal, vor etwas mehr als 25 Jahren. Auch damals war die Straße mach einem Huricane gesperrt. Wir sind dann aber doch dort gefahren und haben alle Sanddünen die auf der Straße waren durchfahren können.

Die Übernachtung ist am Rollover Pass in Gilchrist geplant. Nach kurzer Suche finden wir das Gelände der Gemeinde. Es ist beiderseits eines Verbindungskanals der offenen See mit einer Lagune. Es ist ein Paradies. Neben Zahlreichen Anglern sind wir die einzigen Camper. Mein Schatz ist sofort entzückt, sie Zählt sogleich 80 (achtzig) Pelikane. Eilig wird der „FIELD GIDE to the Birds of North America“ von NATIONAL GEOGRAPHIC zu Hilfe genommenen und es sind „Brown Pelican carolinensis“

Jetzt läuft der Standard Programm ab: Kaffee, Apfeltaschen, in der Sonne sitzen.
Später: Salat, heute Brot und Steaks.

Gegenüber dem Kanal sind junge Männer, ein „Pick up“ ein Zelt von Cooleman. Mit der Motorsäge wird lange gesägt, das Benzin muss nachgefüllt werden. Ob es ein Baum ist oder ein Leitungsmast können wir nicht sehen. Letztendlich wird das Holz in eine abgrundtiefe, zuvor ausgehobene Grube gelegt. Der Versuch das Feuer zum Brennen zu bringen gelingt, mach vieler Mühe, nur mit Benzin aus dem Kanister und einen Laubbläser. Ein normaler, jetzt fehlt mir das richtige Wort, Urlaub haben nur berufstätige, XXL-Tag geht zu Ende.

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