Tag 16, 28.05.2015, In your face Bow Valley Parkway…

356 Kilometer

Heute morgen geht es wieder früh los. Vom Personal des Tunnel Mountain CG haben wir den Tipp erhalten, dass am Banffer Golfkurs gute Chancen auf Sichtung von „Wildlife“ bestehen.

Leider ist die Straße aktuell aber wegen Bauarbeiten geschlossen

und wir fahren wieder zurück, holen uns bei Starbucks ein wirklich sündhaft teures und dafür geradezu jämmerliches Frühstück, bevor wir nochmals die 3 Seenrunde abfahren.

Auch hier haben wir keinen Erfolg bei der Fauna und setzen unseren Weg auf dem altbekannten Bow Valley Parkway fort. Dieser zeigt sich in seiner Verweigerung sehr beständig und es gibt wieder mal keine großen Momente auf dieser eigentlich recht schönen Straße.

Angekommen in Lake Louise fahren wir zunächst zum noch vereisten Lake Moraine und steuern anschließend erneut den völlig überfüllten Lake Louise an.

Nach diesen kurzen Abstechern geht es „endlich“ zum Icefields Parkway. Wie schon den ganzen Morgen herrscht leider zunächst noch etwas schlechtes Wetter zwischenzeitlich regnet es sogar stark.

Wir legen einen kurzen Halt am etwas unspektakulären Herbert Lake ein und sehen anschließend zwei Schwarzbären direkt am Straßenrand.

Nach ausgiebigem Fotostopp aus unserer Poleposition geht es weiter und wenige Kilometer weiter steht wieder eins dieser wunderschönen Tiere in Straßennähe.

Auch hier nutzen wir die lang erhoffte Gelegenheit und schauen dem Tier lange zu. Anschließend geht es bei weiterhin grauem Wetter zum schön gelegenen Lake Waterfol, wo der Fotostopp aber von unzähligen und äußerst aggressiven Mücken jäh abgebrochen wird.

Der anschließend besuchte Mistaya Canyon bietet zwar einen ganz netten und ca. 1km langen Trail, ist aber für mich nicht unbedingt einen eigenen Stopp wert.

Das Wetter ist jedoch zwischenzeitlich endlich etwas besser geworden und wir können endlich die wundervolle Landschaft besser genießen und am Columbia Icefield erwarten uns strahlender Sonnenschein und warme Temperaturen mit nur wenigen Wolken. Den Weg zum Fuß des Gletschers nehmen wir gerne auf uns, sämtliche Touren sind uns jedoch schlicht zu teuer.

Mit einem im Besucherzentrum erstandenen Kaffee genießen wir die Aussicht und die Sonne auf der Terrasse des Zentrums und setzen anschließend unseren Weg fort. Ein paar Dickhornschafe säumen unseren Weg und nach weiteren Stopps an den Sunwapta Falls und dem Tangle Creek geht es weiter gen Norden..

Da wir heute bereits viel Strecke gemacht und viel erlebt haben, beschließen wir am nachmittag, es für diesen Tag gut sein zu lassen und den Whistlers CG bei Jasper anzusteuern. Kurz vor der Einfahrt in den CG sind jedoch auffallend viele Autos und Rangerfahrzeuge am Straßenrand zu sehen und so halten auch wir an.

Und dann sehen wir ihn (oder sie)…

Einen wirklich riesigen Grizzly in Kleinwagenformat, der seelenruhig gegenüber des CG zwischen den Bäumen liegt. Die anwesenden Ranger sind mit Gewehren in der Nähe des Bären und haben diesen mehr oder weniger eingekreist, die Stimmung scheint insgesamt auch etwas angespannt.

Irgendwann steht dieses überaus beeindruckende Tier dann auf und wird offenbar mittels „Bear Bangers“ vertrieben. Es ist ein sagenhaftes Erlebnis ein solches Tier aus dieser relativen Nähe von vielleicht 100 m beobachten zu können, gleichzeitig verursacht es natürlich auch ein etwas mulmiges Gefühl.

Gleich danach fahre ich mit einer leicht verunsicherten Freundin die 200m zum CG und wir werden am Eingang noch einmal explizit auf den Grizzly und seine bisherigen Arbeitsergebnisse hingewiesen (2 Deer-Kälber auf dem CG), aufgrund dessen sogar einzelne Loops des CG gesperrt sind. Wie dem Grizzly allerdings erläutert wird, auf welchen Loops er sich aufhalten soll, bleibt mir verschlossen…

Jedenfalls buchen wir uns auf Site 11C für zwei Nächte ein, die anschließenden zwei Nächte wollen wir auf der wohl etwas schöneren Site 66C verbringen.

Das Resumee des Tages ist natürlich überaus positiv und zudem darf sich die örtliche Bearsprayindustrie auf neue Kunden freuen, da wir beschließen sicherheitshalber eine Flasche von dem pfeffrigen Zeug zu kaufen.