Nach Duschen und Frühstück sind wir bereits um kurz nach 08:00 Uhr losgekommen. Die Nacht auf dem Campingplatz war sehr ruhig und das Toilettenhaus war zwar sehr altmodisch, aber das Wasser zum Duschen war heiß. Es ging weiter durch Tennessee. Kentucky und Tennessee sind teilweise bergig, wie unsere Mittelgebirge, teilweise hügelig und mit viel Wald. Auf die Dauer ist aber auch die hügeligste Landschaft langweilig. Auf der Interstate war ziemlich viel los. Mit Hilfe des Navis fanden wir Graceland sehr schnell. Ich war von der Gegend etwas enttäuscht, sie machte einen heruntergekommenen Eindruck. Graceland war das einzige gepflegte Gebäude am Elvis Presley Boulevard. Wir parkten vor einem benachbarten Dollarladen, kauften noch kurz Flipflops ein, und gingen dann zum Eingang. Der Eingangs- und Tickettrakt liegt auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Dort kann man für die verschiedensten Touren die Tickets von 45,- $ bis 169,- $ kaufen. Wir entschieden uns für die billigste Variante, eine Tour durch Graceland und die Besichtigung der Flugzeuge.
Mit einem Kleinbus ging es dann über die Straße zum Anwesen von Elvis. Wir hatten beim Ticketschalter bereits Ipads bekommen und konnten diese als Audioguide nutzen. Es konnten nur die Räume im Erdgeschoß und im Keller, sowie die Außenanlagen besichtigt werden. Die Räume waren noch voll möbliert und so gelassen, wie Elvis sie eingerichtet hatte. Teilweise wiesen die Räume einen wilden Einrichtungsstil auf, was aber auch den 70 er Jahren geschuldet sein dürfte. Im Garten sind auch die Gräber von Elvis und seinen Eltern und der Oma, welche alle überlebte, zu sehen. Anschließend schauten wir uns noch die Flugzeuge an. Es waren ….. Flugzeuge. Bis auf eine Konferenzbestuhlung und ein großes Bett in der größeren Maschine wiesen sie keine Besonderheiten auf. Natürlich waren auf dem Gelände auch die üblichen Souveniershops mit allerlei Kitsch von Elvis zu sehen.
Von Graceland, welches etwas außerhalb von Memphis liegt, fuhren wir in die Stadt, um die berühmte (?) Beale Street zu sehen. Memphis soll schön und die Beale Street sehenswert sein, so hatten uns einige bei Debbie gesagt. Wieder erwarten fanden wir sogar einen Parkplatz (7,-$) für unser Wohnmobil. Dann gingen wir in die Beale Street. Schon vor der Beale Street wiesen einige Schilder auf die „World famous Beale Street“ hin. Es ist eine ca. 250 m lange Straße mit Backsteinhäusern, deren obere Stockwerke meistens nur noch aus der Fassade bestehen. Ein Haus muss bereits mit Stahlträgern abgestützt werden und ich bin nicht sicher, ob die Häuser, jetzt wo ich diese Zeilen schreibe, noch stehen. Im Erdgeschoß der Häuser finden sich äußerlich heruntergekommene Kneipen, die wohl „Atmosphäre“ ausstrahlen sollen. An diese Straße grenzen Parkhäuser und Geschäftshäuser an. Alles in allem machte Memphis auf uns also keinen schönen oder besuchenswerten Eindruck. In einem Subway Imbiss haben wir noch etwas zu Mittag gegessen. Die Subs waren frisch und schmackhaft. Dann entschlossen wir uns noch weiterzufahren, da es noch früh am Nachmittag war und wir nicht länger in Memphis bleiben wollten. Direkt vom Stadtzentrum gelangten wir auf die beeindruckende Brücke über den Mississipi. Der Fluß ist hier wirklich schon sehr breit. Es könnte vielleicht eine Meile (1,6 Km) sein. Das gegenüberliegende Ufer war überschwemmt, so dass wir gar nicht auf den ursprünglich geplanten Campingsplatz, direkt am Ufer des großen Stroms hätten gelangen können. Da der Mississipi auch die Grenze nach Arkansas darstellt, verließen wir somit Tenessee.
In Arkansas ging es zunächst fast geradeaus. Die Landschaft war der norddeutschen sehr ähnlich. Also flaches Land bis zum Horizont. Die Felder waren teilweise noch überflutet, insbesondere in der Nähe von Flüssen. Die Fahrt war sehr langweilig. Wir hatten uns einen Campingplatz in der Nähe der Hauptstadt Little Rock ausgesucht. Dieser liegt direkt an einem See. Als wir gegen 18:00 Uhr dort eintrafen, standen schon einige Wohnwagen und Wohnmobile dort. Es wird aber wohl eine ruhige Nacht werden, da der Platz sehr abgelegen liegt.
