Das Wetter ist warm geworden, und die Sonne scheint. Wir entschließen uns daher vormittags am Campingplatzeigenen Pool zu liegen. Der Poolbereich besteht aus zwei Becken. Einem größeren mit ca. 26 ° warmen Wasser und einem heißen kleinen Sitzbecken mit ca. 35 ° heißem Wasser. Da es noch vormittags ist, sind nur wenige am Pool. Mittags essen wir Suppe im Wohnmobil.
Gegen 13:00 Uhr nehmen wir den Shuttelbus nach Downtown zur Fremont Street. Diese Straße ist das Herz des alten Las Vegas. Die Straße ist ca. 500 m und Fußgängerzone. An der Straße liegen Casinos, Burgerläden und Souvenirläden. Über der Straße ist eine Überdachung unter der Abend hundertausende LED´s die verschiedensten Muster einzeigen sollen. Unter der Überdachung sind Stahldrähte gespannt, an denen man von einem Ende de Straße zum anderen gleiten kann. Was der Spaß kostet, haben wir nicht herausgefunden, aber wir haben einige gesehen, die dieses Vergnügen ausprobiert haben.
Auf der Straße trieb sich allerlei buntes Volk herum. Dort liefen auch Showgirls mit sehr wenig Kleidung, aber Federboas, Batman und Spiderman, Goofy und Minni Maus und ähnliche Gestalten herum, mit denen man sich gegen etwas Kleingeld fotographieren lassen konnte. Die krasseste Gestalt war ein älterer Herr, der nur einen sehr knappen Stringtanga, einen Hut und Sonnenbrille aufhatte. Auf der Straße war trotz der frühen Nachmittagsstunde viel los. Ständig wurden wir angesprochen, ob wir nicht ein Sonderangebot in diesem oder jenen Casino annehmen wollten. Zwischen all den Besuchern der Straße sind uns, auch später am Strip, viele Bettler aufgefallen. Sie stehen am Straßenrand mit einem Pappschild „I´m hungry“ oder dem Hinweis, dass es sich um einen Veteranen handelt. Der große Unterschied zwischen Arm un Reich fällt einem besonders in dieser Stadt des Vergnügens auf. Nachdem wir die Straße einmal hoch- und runtergegangen waren und uns in einem günstigen Souvenirladen umgeschaut hatten, nahmen wir den Stadtbus in Richtung Strip.
Las Vegas hat über 600.000 Einwohner. Sie gehört zu den wenigen US Städten dieser Größe, die ein Nahverkehrssystem haben. Hier verkehren, jedenfalls auf einigen Hauptrouten, Busse. Im Vergleich zu einer deutsche Großstadt wie Hannover, ist das Nahverkehrssystem hier jedoch völlig unzureichend.
Mit dem Doppeldeckerbus (6,- $ pro Person) fuhren wir etwa eine ¾ Stunde bis zum Strip, der Hauptstraße, an der alle bekannten Hotels liegen. Wir stiegen vor dem Venice aus. Die Außenfassade kam uns bekannt vor. Sie war sehr aufwendig gemacht und sah tatsächlich genau wie der Dogenpallast in Venedig aus. Vor dem Dogenpallast konnte man in einem Becken mit original großen Gondeln fahren. Im Inneren des Venice kommt man, natürlich, zuerst in die große Spielhalle. Wir sind aber sofort in den ersten Stock gegangen, dort erwartet den Besucher eine Einkaufspassage. Die Läden sind wie italienische Häuser gestaltet, über den Häusern tut sich ein künstlicher Himmel auf und zwischen den Läden ist ein Kanal, auf dem wiederrum Gondeln verkehren. Für 29,- $ pro Person kann man eine 11 – 13 minütige Gondeltour mitmachen. Die Läden send sehr aufwendig gestaltet und gehören durchweg zu Ketten des oberen Preissegments, wie Gucci, Prada und ähnliches. Auf dem Marktplatz waren Straßencafes aufgebaut und ein zur Dekoration passend gekleidetes Gesangsensemble bot Musik aus italienischen Opern dar.
Vom Venice aus überquerten wir die Straße zum Hotel Cesars Palace. Das Gebäudeensemble ist ähnlich gestaltet. Während wieder im Erdgeschoß die Spielhalle liegt, ist im ersten Stock eine aufwendige Einkaufspassage, diesmal ohne Kanal, eingerichtet. Zwischen den Geschäften befinden sich Sitzgelegenheiten im Ruinendesign und mehrere Brunnen nach italienischen Vorbildern. Die Geschäfte gehörten den gleichen Ketten an, wie im Venice.
Nachdem wir diese Malls abgegangen waren, verzichteten wir auf den Besuch weiterer Hotels und sahen uns die Hotelanlagen nur noch von außen an.
Es folgte das Hotel Paris, mit einem kleinen Eifelturm und weiterer Deko aus Paris. Vor dem nächsten Hotel dem Belagio, blieben wir stehen, da in dem großen Becken vor der Hotelanlage jede halbe Stunde eine Show mit einer Wasserorgel geboten wird. Danach kommt das Hotel New York, mit einer Außenfassade die New Yorker Hochhausbauten immitiert. Zwischen den Hochhäusern rast eine große Achterbahn hindurch. Auch die Hotels Mirage, Tresure Island, Cosmopolitan, Mandala Bay und noch einige mehr haben wir von außen gesehen. Fast am Ende des Trop liegt das Hotel Tropicana. Von dort brachte uns der Flughafenbus zum Airport, von dort ein Shuttlebus zum Mietwagencenter, und von dort ein weiterer Shuttlebus über die Straße zur etwa 50 m entfernten Mietwagenfirma Sixt. Dort konnten wir unseren vorher bestellten Mietwagen abholen. Wir bekamen einen Kia Soul. Auf die Idee mit dem Mietwagen hatte uns der deutschsprachige Mann bei der Einweisung in Chicago gebracht. Da wir unser Wohnmobil bereits um 10:30 Uhr abgeben müssen, der Flug aber erst um 22:00 Uhr ab Las Vegas startet, hatten wir uns entschlossen einen Mietwagen zu reservieren. Für vier Tage Mietwagen mussten wir schließlich 140,- € bezahlen, ein günstiger Preis.
Als wir gegen 20:30 Uhr am Wohnmobil ankamen, hatten wir laut Schrittzähler über 20.000 Schritte gemacht und waren kaputt.