Da heute nicht viel auf dem Programm stand haben wir uns morgens viel Zeit gelassen. Ich habe dann noch den Gastank füllen lassen. In den vergangenen zwei Wochen haben wir 6.8 Gallonen Propangas für 29,- $ verbraucht. Das ist eigentlich recht wenig, wenn man bedenkt, dass der Kühlschrank mit Gefrierfach die ganze Zeit auf Gas lief und wir auch die Heizung benötigten und mit Gas gekocht haben.
Gegen 10:30 Uhr fuhren wir dann los. Das Wetter war noch recht gut und wir verließen Flagstaff in südlicher Richtung. Als wir gestern aus Richtung Osten auf Flagstaff zufuhren, durch die Prärie waren noch keine Bäume zu sehen. Südlich von Flagstaff begann sofort der National Forrest. Nach etwa 15 Meilen auf der Landstraße kam eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 35 Meilen, die Straße machte eine weite Rechtskurve und links von uns tat sich ein sehr tiefer Canyon auf. Die Straße führte in vielen Serpentinen herunter und im Talgrund führte die Straße, begleitet von einem Bach durch ein enge Schlucht. Etwa 40 Meilen von Flagstaff erreichten wir Sedona. Bei Sedona öffnet sich der Canyon und gibt den Blick auf eine wunderbare Felsenlandschaft frei. Hier sind Felsen mit allen Farben zwischen einem fast gelbem beige und einem leuchtenden rot zu bestaunen. Außerdem weisen hier die Sandsteinfelsen die unglaublichsten Formen auf.
Sedona ist eine Kleinstadt, die mit vielen Läden entlang der Hauptstraße zum Bummeln einlädt. Hier konnten wir Andenken- und Souvenirläden, aber auch Gallerien und Schmuckläden entdecken. Nach einer guten Stunde fuhren wir weiter. Wenige hundert Meter später hielten wir an einer Mall an. Die gesamte Mall war im spanischen Stil mit vielen Innenhöfen und kleinen Gängen aufgebaut und nicht überdacht. Die Läden beherbergten hauptsächlich Kunstgewerbegeschäfte und Galerien. Die Mall, wie auch die gesamte Innenstadt war sehr gut besucht.
Wir fuhren dann weiter zu unserem eigentlichen Ziel, der auf einem Felsen 1956 in beeindruckender Weise erbauten Kapelle „Chapel Holy Cross“. Zunächst hatten wir Probleme unser Wohnmobil zu parken, da es nur Pkw Parkplätze gab und diese auch durch den großen Andrang fast alle belegt waren. Wir konnten das Wohnmobil mühsam auf der engen Straße wenden und außerhalb des Geländes parken. Dann mussten wir ein paar hundert Meter, ziemlich steil zur Kapelle laufen. Die zum Tal gerichtete Glasfront der Kapelle wird durch ein großes Kreuz aus Beton gegliedert. Insgesamt sieht die Kapelle sehr beeindruckend aus. Im Keller befindet sich übrigens ein von der Gemeinde betriebener Souvenirshop.
Von dem Felsen aus konnte man auch die Umgebung sehr gut beobachten. Die Vielzahl der großen und schönen Villen läßt auf den Reichtum, der hier Wohnenden schließen. Eine so große Anzahl solcher großen und prächtigen Villen hätte ich eher in Hollywood vermutet.
Da nur eine Straße durch den Ort führte, hatte sich der Verkehr hier sehr gestaut und wir mussten im Schneckentempo die Innenstadt passieren.
Als wir schon wieder durch den Canyon in Richtung Flagstaff rollten, fing es an zu regnen und uns kamen die ersten Fahrzeuge mit Schnee entgegen. Je höher wir im Canyon kamen, so mehr wurde der Regen zu Schneefall. Auf der Hochebene lag schließlich eine geschlossene Schneedecke von 5 cm.
Da wir heute unseren 33. Hochzeitstag haben, sind wir dann noch essen gegangen. Hierfür hatten wir uns das „Texas Roadhouse“ ausgesucht. Eine Restaurantkette der gehobenen Klasse im Wildwest Stil. Ich hatte mir ein Steak und Hilla einen Ceasar Salat mit Süßkartoffel ausgesucht.
Das Essen war recht gut, aber das Steak konnte nicht mit dem Steak im „Big Texan“ mithalten. Die Atmosphäre und die gebotene Show auch nicht. Trotzdem war es ein schönes Essen.
Im Schneetreiben kamen wir dann zurück zum Campingplatz. Gegen Abend konnte man dann wieder den blauen Himmel sehen. Der Internet Wetterdienst verspricht für morgen besseres Wetter und wir hoffen, dass das Internet damit genauso Recht behält, wie mit der Schlechtwetterprognose für heute. Wir freuen uns auf den Grand Canyon.