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Tag 24 - Freitag, 28. Juli 2017: Grand Teton NP

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eagle eye
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Tag 24 - Freitag, 28. Juli 2017: Grand Teton NP
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
0 Meilen
Fazit: 
Traumhafter aber auch sehr anstrengender Hike abseits der Massen am Jenny Lake

Wir verlassen den netten CG und fahren ein paar Meilen Richtung Coulter Bay CG, um später und morgen ein paar Meilen zu sparen. Beim Schnacken mit dem Ranger erfahre ich, dass hier im Sommer mittags meist alle Sites vergeben sind.

Dann versuchen wir unser Glück nochmals mit dem Frühstück im Village. Geschmacklich ist es ok und auf alle Fälle sättigend. Etwas später als geplant brechen wir zum Jenny Lake auf und müssen an der Hauptstraße parken, weil der riesige Parkplatz aus allen Nähten platzt.

Im Visitor Center erfahren wir, dass der für heute geplante Hike wegen umfangreichen Arbeiten am Trailsystem diesen Sommer nicht möglich ist. Der alternative und anstrengende Paintbrush Canyon ist wegen Schnee auch nicht begehbar – ja geht’s noch? Es ist immerhin Ende Juli!

"Was soll‘s", denken wir, es ist eh später als geplant und der Inspiration Point sowie die Hidden Falls sind dennoch erreichbar. Also kaufen wir uns One-Way-Tickets für die 12 minütige Fährfahrt über den Jenny Lake und planen, um den See zurückzulaufen.

 

Am Anleger ist einiges los, aber die Wartezeit hält sich in Grenzen, verkehren heute doch drei Boote, die ähnlich wie Reisebusse die Touristen am nächsten Picture Spot respektive auf der anderen Seite des Jenny Lakes ausspucken. Das ahnen wir allerdings noch nicht, als wir uns den gewaltigen und schneebedeckten Bergen nähern und so sitzen wir ausgelassen und voller Vorfreude auf dem Boot.

 

Das ändert sich als wir auf dem Weg zu den Hidden Falls sind.

 

Wir fühlen uns an den ebenfalls herrlichen aber gleichfalls überlaufenen Yosemite NP erinnert. Als uns dann auf dem Rückweg bzw. zum Inspiration Point die nächste Bootsladung entgegenströmt treffen wir spontan die Entscheidung, dass wir unser Glück mit dem Trail zum Lake Solitude versuchen wollen, verspricht der Name doch die Abgeschiedenheit, die uns so gut gefällt, auch wenn mir der Trail bei der Planung eigentlich als zu lang erschien.

Es ist jetzt schon halb zwei, aber egal, wir sehen es als Test für die im nächsten Jahr geplanten längeren Hikes. Als der Trail zum Inspiration Point nach links vom Cascade Caynon Trail abzweigt sind wir schlagartig fast alleine unterwegs und können das sich uns eröffnende traumhafte Bergpanorama nun vollauf genießen. Der sanft aber beständig ansteigende Trail ist gut zu laufen. Plötzlich kommt uns eine Frau entgegen, die ganz aufgeregt fragt, ob wir den Schwarzbären auch gesehen hätten. Ich verkneife mir die Frage, wie das gehen soll, kommen wir doch aus der anderen Richtung…

Ganz aufmerksam gehen wir weiter, aber weit und breit lässt sich kein Bär erspähen – und das obwohl Moritz ja bekanntlich alles entdeckt! Dafür erspähen er und Lea gemeinsam ein Moose am Cascade Creek, der immer mal wieder linkerhand ins Blickfeld gerät.

Kids und Papa würde dort gerne eine Rast einlegen, aber gut 15 Meilen Roundtrip bis zum Ziel lassen sich nicht durch Rasten bezwingen, mahnt die Servicekraft leider nicht zu unrecht.

Am Forks of the Cascade Canyon biegen wir nach einem Snack Richtung Norden auf den Solitude Trail ab. Zunächst geht es durch ein kleines Wäldchen, doch schon bald erreichen wir die Baumgrenze.

Der Blick auf die uns von allen Seiten umgebenden Bergmassive ist schlicht atemberaubend – leider genau wie der Trail, welcher nun steiler und zunehmend felsiger wird.

 

  

   

Mo läuft mit Anja zügig voran während ich die Nachhut bilde – und das nicht nur, weil ich gar nicht aufhören kann, Bilder zu schießen. Nie wieder Süßigkeiten, denke ich!

  

2,5 Meilen nach der Weggablung gilt es dann einen kurzen Schlussanstieg teils über Schnee hinauf zum teilweise eisbedeckten Gletschersee Lake Solitude zu bewältigen, welcher eingerahmt von einigen der höchsten Gipfel im Nationalpark friedlich und noch halb im Winterschlaf vor uns liegt.

  

 

 

Lediglich ein paar Murmeltiere leisten uns hier Gesellschaft. Ein wahrhaft majestätischer Anblick und Lohn für die Mühen, die schlagartig vergessen sind.

 

Bei einer kurzen Rast überschlagen wir, dass wir mit etwas Glück noch Chancen haben, das letzte Bootsshuttle um 19.00 Uhr zu erreichen, um uns so den zusätzlichen Weg um den Jenny Lake zu ersparen und so treten wir schon bald den Rückweg an, der mir bergab VIEL leichter fällt.

  

    

Für Pausen bleibt nun kaum mehr Zeit und wenig später zurück am Cascade Canyon überholen wir einen Vater mit seinem Sohn, den wir auf das letzte Boot aufmerksam machen. Fortan pushen wir uns gegenseitig, immer schneller zu laufen, denn die beiden können es nicht glauben, wie schnell wir mit unseren deutlich jüngeren Kids sind. Vorallem Moritz möchte der Pace-Maker sein und beschleunigt immer mehr, wenn jemand von den anderen zum überholen ansetzen will. Kurz vorm Abzweig zum Inspiration Point, welchen wir nun leider auslassen müssen, werden wir von ein paar Trailrunnern eingeholt und gemeinsam joggen wir die letzten rund 2 km hinab zum Bootsanleger, welchen wir um 18.58 Uhr nach 5 ½ Stunden, gut 25 Kilometern und 850 Höhenmetern erreichen. Da hätte ich auf dem Rückweg ja doch noch ein paar Bilder mehr machen können…

Erschöpft, glücklich und mit zwei ziemlich stolzen Kids, die heute Nacht sicherlich gut schlafen werden, sitzen wir 4 Minuten später auf dem letzten Boot zur Parking Area. Der Kapitän wartet noch ein paar Minuten auf zwei Freunde der Trailrunner aber letztendlich werden da wohl ein paar Extrameilen fällig, die wir uns zum Glück ersparen konnten.

Nachdem wir noch die Rückfahrt an der eigentlich schon geschlossenen Kasse zahlen, wartet meine Family am Parkplatz während ich unser WoMo hole, welches einsam und verlassen an der Straße auf mich wartet.

Auf dem Rückweg geraten wir noch in einen Bear-Jam aber nur sehr unwillig lässt sich die platte Servicekraft dazu nötigen auszusteigen, um den in einiger Entfernung gerade im Wald verschwindenden Grizzly zu fotografieren. Leider kommt Anja ohne ein brauchbares Foto zurück und der Driver hat das Tier noch nicht mal gesehen weil das RV ja nicht einfach führerlos mitten auf der Straße hätte stehen bleiben können. Egal, man kann nicht alles haben aber wenigstens haben wir uns unsere Burger und Steaks vom Feuer heute Abend mehr als redlich verdient!

Hike: Cascade und Lake Solitude Trail mit vorherigem Abstecher zu den Hidden Falls; 26,6 unvergessliche Kilometer, 850 Höhenmeter.

Liebe Grüße, Mike

 

Experience!

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Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
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RE: Tag 24 - Freitag, 28. Juli 2017: Grand Teton NP

Hi Mike, 

meinen Respekt dir und deiner Familie für diesen Hike "mal so ganz schnell" und dann aber auch noch sehr pünktlich zur Abfahrt des Bootes!

Und auch denke für die schönen Fotos.

Grüße

Bernhard

 

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Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

eagle eye
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RE: Tag 24 - Freitag, 28. Juli 2017: Grand Teton NP

Hi Bernhard,

meinen Respekt dir und deiner Familie für diesen Hike "mal so ganz schnell" 

Anja wollte halt raus dem Trubel und ich schlug vor, bis zu den Forks of the Cascade Canyon zu gehen (immerhin auch 10 Meilen RT), aber meine Frau meinte, die Kids bräuchten ein "richtiges" Ziel. Wir haben dann abgestimmt, nur Lea wollte erst nicht, hat dann aber super durchgehalten.  

Möchte mir gar nicht ausmalen wie die Stimmung gewesen wäre, wenn wir nach der Anstrengung und dem Tempo das Boot verpasst hätten.... So war es dann ein perfektes wenn auch anstrengendes Erlebnis.

LG Mike

Liebe Grüße, Mike

 

Experience!

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Esthi71
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Beigetreten: 31.12.2013 - 11:44
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RE: Tag 24 - Freitag, 28. Juli 2017: Grand Teton NP

So genial, liebe Eagle Eye Family - ihr seid ja tapfere Indianer, die keinen Schmerz kennen!!

Der Trip ist wundervoll und hätte uns auch sehr gefallen - da wir jedoch mti Scott und Familie unterwegs waren, war klar, dass es nur eine kleine Tour werden würde. 

Ganz wundervoll finde ich auche die Moose Sichtung - das sei ja mittlerweile fast seltener als Bàrenwink

Dass der Grand Teton überlaufen ist, das haben uns einige gesagt. Ein Ranger meinte gar, es sei der Park in den USA mit den meisten Besucherzahlen - ob das stimmt kann ich weder beweisen noch glauben - immerhin sind ja da noch YS, Arches etc, die auch ziemlich spektakulär sindsurprise

Ganz liebe Grüsse aus den verschneiten Bergen

Esther

PS Wie war euer Skiurlaub?

eagle eye
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Beigetreten: 05.02.2013 - 15:06
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RE: Tag 24 - Freitag, 28. Juli 2017: Grand Teton NP

Hallo Esther,

habe eben mal spaßeshalber Tante Google befragt; Grand Teton lag 2016 mit knapp 3,3 mn Visitors auf Rang neun nur recht knapp hinter Yellowstone mit 4,3 mn Besuchern auf Rang 6. 

Zum Glück ist es ja beiden Parks auch sehr schön, wenn man sich ein wenig von den großen Highlights entfernt.

Ganz wundervoll finde ich auche die Moose Sichtung - das sei ja mittlerweile fast seltener als Bàrenwink

Für uns stimmt das ganz deutlich: Bären 4 : Moose 1

LG Mike

Liebe Grüße, Mike

 

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