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Tag 09 – Ins Backcountry der Everglades

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Freeriderz
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Tag 09 – Ins Backcountry der Everglades
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Mittwoch, 28. März 2018
Gefahrene Meilen: 
10 Meilen
Besuchte Highlights: 
Fazit: 

Tag 09 – Ins Backcountry der Everglades

Datum: 28.03.2018
Gefahrene Meilen: 10mls
Unterkunft: Pearl Bay Chickee

 

Wir haben es heute nicht besonders eilig, da wir gestern bereits alles organisiert haben und die Kajak-Strecke gut in 3-4h machbar ist. Vom Campingplatz geht es dann zuerst zum Kajak-Verleih in der Flamingo Marina, wo wir direkt von einem eher seltenen Bewohner der Everglades begrüßt werden - einem Amerikanischen Krokodil. Ja, ein Krokodil und kein Alligator! Die Everglades, so wurde es uns erzählt, sind der einzige Lebensraum auf der Welt, der Krokodile und Alligatoren beheimatet - ein weiters Alleinstellungsmerkmal dieses Parks. 

Also eine kurze Biologie-Stunde, wie man erkennt, von welcher Echse man gerade gefressen wird laugh
- Farbe: Alligator - schwarz; Krokodil - grau/grün
- Form der Schnauze: Alligator - breit und rund; Krokodil - lang und spitz
- Vorkommen: Alligator - bevorzugt Süß-/Mischwasser; Krokodil - bevorzugt Salzwasser

 

Und hier zum Vergleich ein Alligator von gestern:

 

Für die 2-tägige Kajak-Miete haben wir 80$ inkl. 2er Paddel und Schwimmwesten bezahlt. Mit dem Kajak in der Hand standen wir kurz vor der Frage, ob wir etwas zwischen Kajak und Autodach als Schutz legen sollten. Da es sich hier allerdings um ein Rental Car ("don't be gentle with a rental" devil) handelt, haben wir dann relativ schmerzfrei das Kajak einfach so auf dem Autodach festgespannt. Den Spanngurt habe ich in weiser Voraussicht aus Deutschland mitgenommen und dadurch war die Ladungssicherung mehr als ausreichend. Bis auf einen kleinen Kratzer hat das Autodach auch keinen Schaden davongetragen.

Mit dem Kajak auf dem Dach sind wir dann ca. 10mls bis zum Trailhead des "Hells Bay Canoe Trail" gefahren. Dort gibt es eine kleine Parkbucht, wo man sein Fahrzeug über Nacht stehen lassen kann. Das Ziel unserer heutigen Tour wird das Pearl Bay Chickee sein.


"Old-timers described this route as “Hell to get into, hell to get out of.”" - ermutigend! laugh

Das Kajak haben wir direkt an der Anlegestelle beladen und alles fest verzurrt. Obwohl wir keine Erfahrungen mit Touren dieser Art haben, blieb alles sicher und trocken während der Tour.  

Gegen 14:30Uhr konnte es dann endlich losgehen und die Anlegestelle verschwand bereits nach wenigen Metern durch das Dickicht der Mangroven. Die 5,8km führten dann teilweise durch fast unpassierbare dichte Vegetation, über kürzere offene Wasserwege und über größere "Seen" zu unserem Ziel. Markiert war der Weg mit weißen Plastik-Rohren, die ein Verfahren fast unmöglich machen! Alligatoren haben wir aber leider keine gesehen sad

 

 

Nach 3 1/2h gemütlicher Fahrt haben wir unser Ziel erreicht - das Pearl Bay Chickee. Die Plattform bietet zwei Zeltplätze, ein Plumpsklo und ist sogar behindertengerecht. Seit wir unser Auto verlassen haben, sind wir keiner Menschenseele mehr begegnet. Auch der zweite Zeltplatz sollte für die Nacht frei bleiben, sodass wir uns dazu entschieden haben, unser Kajak an "Land" zu holen.

Es wehte eine leichte Briese, sodass wir das Zelt mit unserer mitgebrachten Schnur verzurren mussten, Heringe bringen hier logischerweise nichts. Der Vorteil dieser Briese war allerdings, dass zu keiner Tageszeit Insekten in der Luft waren und so verbrachten wir unseren ersten Mosquito-freien Abend vor dem Zelt. 

 

 

Die Küche blieb auch heute nicht kalt, dafür aber sehr rudimentär.

Bis spät in die Nacht hinein saßen wir draußen und genossen die Abgeschiedenheit und Ruhe an diesem friedlichen Ort heart

 

Der heutige Reisebericht endet hier, im Anschluss nur noch einmal alle Informationen, die wir für diesen Trip benötigt haben, für interessierte Nachahmer in Bilderform.

 

 

 

Sandy
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Beigetreten: 07.09.2016 - 20:28
Beiträge: 182
RE: Tag 09 – Ins Backcountry der Everglades

Hallo Jan,

da wird es einem schon mulmig, wenn man die Fotos der Alligatoren/Krokodile so sieht - denen möchte ich lieber nicht zu nahe kommen! Hattet ihr da auf eurer Kajaktour keine Angst, dass so ein Biest plötzlich neben euch im Wasser auftaucht?

Beeindruckend, dass mitten in der Wildnis ein Mini-Campground existiert; das war sicherlich eine besondere Stimmung, so ganz einsam dort die Nacht zu verbringen (und sogar ohne Mücken!).

LG Sandy

robbelli
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Beigetreten: 07.09.2012 - 07:53
Beiträge: 8281
RE: Tag 09 – Ins Backcountry der Everglades

Hi Jan,

klasse Tour mit dem Kajak. Das ist etwas, das uns auch sehr gut gefallen würde. Eure Aussicht aus dem Zelt ist echt fantastisch.

Sogar der große Kocher durfte mit, nicht schlecht!

Freut mich total für euch, dass ihr diesen Abend so sehr genießen konntet und nicht als Zapfstelle für Mücken herhalten musstet.

Liebe Grüße

Elli
Scout Womo-Abenteuer.de

Herbstfahrer
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Beigetreten: 25.10.2017 - 16:27
Beiträge: 924
RE: Tag 09 – Ins Backcountry der Everglades

Hallo Jan,

danke fuer die kleine Bio-Lektion. So ist dieses Forum immer wieder ein unerschoepflicher Quell zur Wissenserweiterung yes. Eure Kanutour durch die Mangroven ohne Moskitos ist wirklich ungewoehnlich. Wir haben von solchen Projekten bisher Abstand genommen, um nicht vermummt unterwegs sein zu muessen oder total zerstochen zu werden. Schoen zu erleben, dass es eben nicht immer so sein muss.

Euer idyllischer CG bleibt sicher besonders in Erinnerung.

Viele Gruesse, Irma

2012 Südwesten  2015 Yellowstone/Badlands/RMNP   Herbstfahrer's Reiseberichte

 

 

 

Freeriderz
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Beigetreten: 23.06.2017 - 22:45
Beiträge: 321
RE: Tag 09 – Ins Backcountry der Everglades

Hallo zusammen, 

die Weihnachtszeit und der Skiurlaub liegt nun hinter mir, die nächsten Tage wird es hier also wieder weitergehen! :)

 

Ich will jetzt nicht sagen, dass die Alligatoren harmlos sind, aber man hat den Tieren und den Rangern doch angemerkt, dass Menschen vor Ihnen keine Angst haben müssen. Anders als bspw. Leistenkrokodile oder Nilkrokodile hat der Amerikanische Alligator ein passives Gemüt (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel!). Auf dem Nil oder einem Fluss im Norden Australiens hätten wir diese Paddeltour sicher nicht unternommen! In den Everglades haben wir uns allerdings jederzeit absolut sicher gefühlt!

Und noch eine kurze Anmerkung zum Auto, "don't be gentle with a rental" war natürlich eher scherzhaft gemeint. Selbstverständlich haben wir auch auf das fremde Eigentum so gut aufgepasst wie es uns möglich war. Die einzige Alternative wäre hier allerdings gewesen, wieder aus den Everglades rauszufahren, von einem Shop außerhalb Transporthilfen zu kaufen und den ganzen Weg wieder in die Everglades zurückfahren. Daher haben wir uns dazu entschieden das Kajak direkt auf das Dach zu montieren und haben dabei natürlich aufgepasst!