Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

The Big Loop - Rundreise durch USA und Kanada 2019

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Oigen on Tour
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The Big Loop - Rundreise durch USA und Kanada 2019
Eckdaten zum Reisebericht
hherz
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RE: The Big Loop - Rundreise durch USA und Kanada 2019

Hallo Jutta & Konni!

Dies ist ein Test, Test, Test,....!! Kommunizieren wir hier miteinander? Wir sind sehr, sehr gespannt, wie es euch in den USA und Kanada gefällt, haben wir doch auch ein wenig Erfahrungen dort gesammelt - wenn auch schon ein paar Wochen her smiley und nicht ganz so konfortabel wie ihr das heute macht smiley (hier wollte ich ein Bild einfügen, das hat (noch) nicht geklappt...)

Also noch schöne stressfreie Tage in Lüneburg!!

Hermann und Ortrud

Oigen on Tour
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RE: The Big Loop - Rundreise durch USA und Kanada 2019

Hallo, liebe WoMo-Abenteurer,

wir sind ja nun schon seit 3 Monaten wieder in Deutschland und die schöne Reise ist leider nur noch eine Erinnerung.

Wir sind bei unserer Reise 25.000 km in 5 1/2 Monaten gefahren, da ich mir in den Kopf gesetzt hatte, die USA einmal komplett zu umrunden. Da war schon im Voraus zu erkennen, dass das mit fast täglicher Fahrerei verbunden sein würde. In der Rückschau würde ich sagen, man braucht für die ganz große Runde mehr als 6 Monate, mindestens 2 Monate mehr, oder man teilt das Unternehmen auf 2 Aufenthalte auf.  In diesem Lichte müssen also die folgenden Gedanken und Tipps gesehen werden, sie sind vielleicht nicht so nützlich, wenn man mit einem Mietmobil 2 oder 3 Wochen umherreist.

Während unserer Runde hatten wir verhältnismäßig schlechtes Wetter. Angefangen von der Ostküste, wo wir in New York gestartet waren mit Null Grad und eisigem Wind, bis zu täglichen Gewittern bzw. Unwettern immer mal wieder an der Südlichen Ostküste. Florida war soweit sehr schön auch zum Baden im Atlantik, aber nie konstant schönes Wetter. Auch in Texas und New Mexico Unwetter bzw. eisige Winde, so dass unsere Vliesjacken und Decken unsere übliche Abendbekleidung waren, denn Drinsitzen gilt nicht, Lagerfeuer ist Pflicht!

Am Grand Canyon wachten wir mit Schnee auf und der geplante Besuch des Arches Nationalparks fiel wegen Schnees und aufliegender Wolken ins Wasser. Zwischen drin natürlich auch wieder wundervolle warme Tage, aber eben nicht so, wie wir es uns im Sommer gewünscht hatten. Auch der geplante Schlenker nach Vancouver und in die kanadischen Rockies mussten wir wegen Wintereinbruchs Ende Juni absagen.

Aber Schluss mit dem Gejammer, es war eine wundervolle Reise. Wir haben so viele interessante Landschaften und Naturschauspiele gesehen und erlebt, man kann es nicht alles schildern. Die Menschen sind uns immer und überall sehr freundlich und offen begegnet, natürlich bietet ein europäisches Wohnmobil immer Gesprächsstoff. Die Amerikaner sind uns alle offen und hilfsbereit begegnet, Diskussionen über ihren Präsidenten haben wir nicht begonnen, jedoch wurden wir ein paar Mal über das Bild der USA in Europa gefragt, da war uns dann schon immer klar, dass wir einen Trump-Gegner vor uns hatten.

Wir hatten auf der ganzen Reise nur einen Campground von Deutschland aus gebucht und zwar im Yellowstone NP. Um dieses Datum wurde unsere Reise herum geplant. Einige Male haben wir telefonisch am gleichen Tag reserviert. Man verliert bei so einer langen Reise schonmal den Überblick über den Wochentag und vergisst darüber, dass auch die Amerikaner Wochenende gerne wegfahren und da haben wir schon das eine oder andere Mal mit „Notlösungen“ zufrieden sein müssen. Die gab es aber immer! Nach dem Memorial Day beginnt die Urlaubssaison in USA und da wird es schon Mal voll, gerade an den Highlights.

Zu Campgrounds können wir grundsätzlich sagen: Private Campgrounds sind tendenziell teuer und eng, haben jedoch immer die Möglichkeit, Wäsche zu waschen und zu trocknen, oft auch einen Pool, fast immer ein mehr oder weniger schnelles Wifi. Bei einer langen Reise durchaus ein Punkt, der wichtig ist. Die Lage der Privaten ist meist bescheiden, aber für Stadtbesichtigungen kommt es ja mehr auf die gute Erreichbarkeit der City mit öffentlichen Verkehrsmitteln an als auf die Lage. Der Zustand der Einrichtungen wie z.B. Toiletten und Duschen sind sehr unterschiedlich, man erwartet für 50 Dollar pro Nacht natürlich auch mehr als für 20 Dollar, aber das wird sehr oft enttäuscht. Ausnahme KOA, da haben wir eigentlich nichts auszusetzen, bis auf den Preis. Die Kosten der privaten Campgrounds können durch Vorlage einer „Passport America“ Clubkarte außerhalb der Hauptsaison oft um 50% reduziert werden. Diese Karte kosten ca. 40 Dollar, kann von Deutschland aus gekauft werden, dann kommt sie auch mit der Post rechtzeitig an. Wir hatten erst in USA gekauft und haben uns dann den Ausweis als Foto bei Walmart drucken lassen, das wurde immer akzeptiert. Die Karte war dann nach unserer Rückkehr in der Post.

Die öffentlichen Campgrounds (County- oder State Parks) sind deutlich günstiger, obwohl es auch da Highlights gibt, die schon mal 50$ kosten. Die normale Spanne reicht von 12 $ (New Mexico) bis 35$. Oft gibt es 2$ Senior-Discount ab 60 Jahren. Camprounds in den Nationalparks sind ebenfalls preiswert, dort muss aber immer der Eintritt in den NP entrichtet werden. Es empfiehlt sich also bei Besuch mehrerer Nationalparks den Annual Pass für 80$ pro Fahrzeug zu kaufen, der bietet freien Eintritt in alle NPs. Die Ausstattung dieser Campgrounds ist meist sehr einfach. Da sie oft an wunderbaren Plätzen mitten in der Natur liegen, gibt es oft nur sogenannte Vault-Toilets, zu deutsch Plumpsklos, die aber immer picobello sauber gehalten werden, an Personal mangelt es in USA nie! Duschen sind oft nur wenige vorhanden, aber wenn dann immer ordentlich und sauber. Die Einrichtungen sind alle in die Jahre gekommen, also nicht unbedingt auf dem neuesten Stand, aber meistens funktionsfähig und sauber. Nur sehr selten ist das Problem: “Duschen, ohne die abgelegte Kleidung nass zu machen“ zur Zufriedenheit gelöst.

Die Bewertung der Campgrounds mit Punkten oder Lagerfeuern ist schwierig, es kommt immer darauf an, was man erwartet. Wenn ein Campground mit 5 Punkten einer ist, wie wir sie aus europäischen Ländern oder sicher auch in USA kennen, mit allem Komfort, Pool, super Sanitäranlagen, Einkaufsmöglichkeiten, Bespaßung von Kindern oder Erwachsenen usw. dann hätte kein einziger Platz, den wir besucht haben eine 3 oder besser bekommen. Aber wenn das nicht der Maßstab ist, sondern mehr Wert auf viel Platz, das Vorhandensein von sauberen Sanitäranlagen und schöner Lage gelegt wird, so hätten wir schon das eine oder andere Mal 5 Punkte vergeben.

Eine völlig unkomplizierte Möglichkeit unterwegs zu übernachten waren die Walmart-Parkplätze. Wir haben oft, nicht immer, gefragt, es war immer erlaubt, am „Rand Overnight Camping“ zu machen. Sehr praktisch dann auch das schnelle Internet im Laden und natürlich die Toiletten.

Eine weitere Möglichkeit zu übernachten sind Privatpersonen, die bei „Boondockers Welcome“ registriert sind. 2 Mal haben wir die Gastfreundschaft anderer Camper in Anspruch genommen, es war sehr schön mit netten Gesprächen und kostenfrei. Die Anmeldung kostet im Jahr 33 Dollar wenn man selber keinen Übernachtungsplatz zur Verfügung stellen kann. Kann ich nur jedem empfehlen.

In Kanada, hatten wir den Eindruck, wird mehr frei übernachtet, es stehen nicht an jedem Parkplatz Schilder mit „No Overnight Camping“. Auf Prince Edward Island und Nova Scotia haben wir an Leuchttürmen übernachtet, mitten in der Natur.

Es gibt eine Reihe von Apps mit Campground Verzeichnissen: Ganz gut fanden wir „WikiCamp“ und „RV Parky“, wobei erste alle Campgrounds erfasst, zweite mehr die Übernachtungsmöglichkeiten auf Parkplätzen auflistet. Nicht zu vergessen „Campendium“, mit vielen guten Rezensionen. Auch „I-Overlander“ hat uns gute Dienste geleistet. Natürlich haben wir auch die Apps der Rabatt-Karten „Passport America“ und „GoodSam“ benutzt. Keine App kannte Alle Campgrounds, die Meta-Campground Suchmaschine muss noch erfunden werden!

Unser Wohnmobil „Oigen“ hat uns die ganze Strecke treu gedient, nie hatten wir Probleme. In Portland haben wir 2 neue Reifen für vorne aufziehen lassen, online bestellt und in der entsprechenden Discount-Werkstatt machen lassen. Hat prima geklappt, Die Reifen waren allerdings nicht die besten, aber sie waren recht preiswert. Da wir den Ducato mit Heavy Fahrwerk und 16 Zoll Felgen haben, gab es auch kein Problem, die Reifengröße mit entsprechendem Lastindex zu bekommen, das soll bei 15 Zoll schwieriger sein. Hatte ich aber schon von Deutschland aus recherchiert. Wir haben auch meistens den Diesel an der Tankstelle so getankt ohne Zusätze. Es gab nie Probleme.

Da unser „Oigen“ einen recht langen Überhang hat hinten, haben wir einige Male den Boden berührt, vor allem im Südwesten, da dort an den Straßen tiefe Wasserrinnen an der Seite sind. Wenn man dann auf eine Tankstelle o.ä. abbiegt, ist es passiert. Die Schürze war ein paar Mal lose, konnte aber immer wieder mit Bordmitteln restauriert werden. Eine Luftfederung, die man in solchen Situationen aufpumpen kann, hätte das Problem entschärft. Auch konnten wir einmal eine Fähre nicht benutzen, da auch da der Freiwinkel hinten nicht gereicht hat.

Zum Thema Geldversorgung: Wir haben uns ein Konto bei der DKB eingerichtet und mit dieser Kreditkarte überall Geld am ATM holen und natürlich bezahlen können, sowohl in USA als auch in Kanada. Die DKB nimmt keinen Aufschlag für den Auslandseinsatz. Wir haben monatlich einen Betrag auf das Kreditkartenkonto überwiesen, so dass es immer im Plus war, der Kreditrahmen war recht niedrig, da es ja nicht unser normales Girokonto war.

Wir haben uns gleich nach der Ankunft in USA bei BestBuy eine SIM Karte für unser Handy besorgt (Simple Mobile im T-Mobile Netz), 25$ für einen Monat und, ich glaube 3GB Daten. Wir stellten aber schnell fest, dass der Netzbetreiber keine gute Abdeckung bot. Im 2. Monat und von da an immer benutzten wir eine SIM Karte von Walmart im AT&T Netz. 30$ für 2 GB im Monat. Das hat auch gereicht für unsere Bedürfnisse. Das Mobiltelefon hat dann auch mal den Hotspot gemacht, wenn nötig. Die Berichte in unserem Blog habe ich immer bei Walmart oder, wenn vorhanden, auf dem Campingplatz hochgeladen. Auf jeden Fall vorher checken, ob das deutsche Mobilgerät die amerikanischen Frequenzen benutzen kann, war bei uns nur bei einem Gerät der Fall!

Im Detail könnt ihr unsere Reise nachlesen auf www.Oigen-on-tour.de

Eine MyMaps Karte mit unseren Übernachtungsplätzen folgt!