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Tag 6 + 7 - Dawson City

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Tammy
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Tag 6 + 7 - Dawson City
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Sonntag, 14. August 2022
Gefahrene Meilen: 
20 Meilen

Sonntag, 14.08.2022

Wir sind und bleiben in Dawson City

Heute wollen wir uns Dawson City vornehmen, schließlich sitzen wir ja hier erst mal bis Dienstag fest, wir haben tolles Wetter und fahren nach dem Frühstück zunächst hoch auf den Midnight Dome. Als wir ankommen sind wir zumindest im Moment alleine hier. Wow, ist das schön hier. Was für ein Ausblick.

 

Wir laufen ein bisschen spazieren. Als wir zurückkommen sind noch ein paar Autos angekommen. Unter anderem ein Paragleiter der alle Leute hier oben anspricht, da er jemanden sucht, dem er seinen Autoschlüssel übergeben kann, damit einer der Ausflügler von hier oben seinen alten Camper, inklusive inseitigem Riesenhund, mit nach unten nach Dawson City Downtown nimmt und er runter fliegen kann. Würde in Deutschland wohl keiner so machen, jedoch einer der hier jetzt anwesenden Kanadier übernimmt den Job.

Wir fahren dann auch wieder runter nach Dawson und laufen durch Downtown. Im Visitor Center kaufen wir für morgen Eintrittskarten für die Dredgeführung und leihen uns Goldwaschpfannen kostenlos aus, erhalten noch einen Plan, was noch alles im Moment möglich ist, Stadtführung etc. Wir nehmen alles erstmal mit und machen erstmal auf eigene Faust eine Stadtführung mit unseren Handy-Apps und dem mitgebrachten Reiseführer. Es wirkt auf uns wie eine Geisterstadt, es sind nur wenig Menschen unterwegs und wir fühlen uns in den „wilden Westen“ gebeamt und warten nur noch auf Little Joe und Hoss, die im wilden Ritt um die Ecke kommen um in den Saloon einzufallen. Spiel mir das Lied von Tod zum Highnoon und zieh oder stirb.

 

 

 

 

Wir besichtigen das Jack Landon Museum von außen, da „closed“. Wir können aber von außen einen Blick in seine Hütte werfen und sind damit auch zufrieden. Natürlich kennen wir aus unserer Jugend seine Bücher.

 

 

Ach so, erwähnen sollten wir vielleicht noch, dass der Liquor Store ebenfalls „closed“ ist und erst wieder am nächsten Mittwoch öffnet, so dass wir hier wohl nicht mehr einkaufen können, da wir ja Dienstag nach der Reparatur auf den Top of  the World wollen. Da ich nicht so viel Wert auf ein Bierchen oder ein Weinchen lege, macht es mir nix aus, mein Mann macht aber ein langes Gesicht und stellt fest, dass er den geringen Vorrat den wir noch an Bord haben gut aufteilen muss. – Hat der eine Ahnung was noch alles passiert. Da läuft er ganz traurig zum TC zurück.crying

Nach ausgiebiger Stadterkundung und noch immer mit richtig gutem Wetter im Gepäck beschließen wir unser Glück beim Goldwaschen zu versuchen und fahren zum Discovery Claim. Ich stelle mich also in den kalten Bach und spüle die geliehene Pfanne ein ums andere Mal gut aus, leider ohne dass sich Erfolg einstellt. Mit uns wäscht ein weiteres Ehepaar aus Deutschland und eines aus der Schweiz – ebenfalls ohne Erfolg. Wir gehen mal davon aus, dass der Dreck hier mittlerweile tausende von Male durchgewaschen und selbst der letzte kleinste Rest Goldstaub bereits gefunden wurde. Nach gut einer Stunde habe ich eiskalte Füße und mein Rücken will auch nicht mehr, so dass ich entnervt aufgebe und feststellen muss, dass wäre für mich nix um Geld zu generieren. Trotzdem hat es Spaß gemacht und ich kann wenigstens sagen „ich hab´s versucht“.

Wir haben heute Nacht den Bonanza Gold CG gebucht und fahren jetzt zurück. Dort können wir uns erstmal wieder aufwärmen und uns ein Abendessen auf Gas grillen. Lecker Fisch und Steak soll es geben. Duschen hätte auch was. Außerdem haben wir Strom und Internet.

Erwähnen sollte ich vielleicht, Gerd hat sich noch mal die Heizung vorgenommen, ist aber nach wie vor ratlos und vermutet ein elektronisches Problem.

 

Montag, 15.08.2022

Dawson City – die Dredge No. 4

Heute steht die Besichtigung der Dredge No 4 an. Gestern sind wir auf dem Weg zum Discovery Claim bereits daran vorbei gefahren und haben das Ungetüm schon gesehen. Die Eintrittskarten haben wir gestern bereits gekauft, so dass wir pünktlich zu unserer gebuchten Führung da sind.

Der Ranger fängt mit seinen Erklärungen im Freien vor der Dredge an und nach einer ¼ Stunde macht sich die Truppe dann auf in das Innere. Mich beeindruckt mehr die Größe von dem Teil, mein Mann hat einen etwas anderen Blick. Kaum sind wir bei der Wasserpumpe von dem Ding angekommen fängt mein Gerd schon an mit seinem Referat über „kaum zu glauben dass es so was gibt“ an. Als Ingenieur und Konstrukteur im Anlagenbau hat er ein Auge auf Alles was mir Shit-egal ist. Die Schweiß- und Steckverbindungen der Rohre, Flansche und was weiß ich alles, würden heute keiner Stressberechnung mehr standhalten und es sei ja ein Wunder dass das früher wohl tatsächlich funktioniert hat und keinem um die Ohren geflogen sei. Hier bricht halt der Fachmann im Urlaub aus ihm heraus, ich find es einfach nur goldig und hör ihm - wenigstens mit einem halben Ohr - zu auch wenn ich es nicht verstehe. Wie auch immer das Ding hat ja wohl lange Zeit seinen Dienst getan und das Gold schließlich auch irgendwie aus dem Gestein gewaschen.

 

(Wasserpumpe)                                                                                 (Trommel)

 

(Führerstand)

 

(Antrieb)                                                                                            (Antrieb)

 

(Wasserpumpe mit Zulauf von oben)                                           (Ausleger mit Förderband und Schaufeln)

Da die Führung nach etwas mehr als einer Stunde beendet ist haben wir noch lange Zeit um den Tag totzuschlagen und beschließen, da das Wetter bisher hält, wir fahren mal mit der Fähre auf die andere Seite von Dawson und suchen den Aussichtspunkt von dem ich hier im Forum gelesen hatte. Die Fähre legt auch gerade an als wir vorfahren und wir überqueren dann mit diesem altertümlichen Gefährt aus den 1960er Jahren den Yukon.

 

Auf der anderen Seite fahren wir erstmal neugierig über den Yukon River Campground, der uns eigentlich sehr gefällt. Da wir jedoch morgen früh unseren Reparaturtermin bei Chief Issak haben, wollen wir auf den Bonanza Gold RV Platz zurück, damit wir morgen früh nicht so viel Zeit verlieren, wenn wir länger für die Überfahrt nach Dawson City anstehen müssten.l Schade, der Platz hier hätte uns sehr gefallen und wir wären gerne hier geblieben.

Zurück auf der Hauptstraße läuft ein Fuchs am Seitenrand, leider etwas unscharf, aber immerhin getroffen.

 

Wir fahren bis zum Abzweig nach links auf dem Golfplatz und biegen da mal ein. Die Straße schlängelt sich durch Waldgebiet nach oben und plötzlich ist auf der linken Seite eine Haltebucht mit freier Sicht auf Dawson City und die Vereinigung von Klondike River und Yukon River. Der Blick von hier auf die Stadt ist grandios, schöner als vom Midnight Dome und sollte immer eine Empfehlung sein, zumal es kein großer Umweg auf dem Weg vom oder zum Top of the World Highway ist.

 

Wir fahren zurück mit der Fähre nach Dawson und sehen nach Ankunft,  dass das Feuerwehrmuseum geöffnet ist und halten hier erstmal und gucken uns das auch noch an. Allein der Gentleman, der das Museum beaufsichtigt ist schon ein Bild wert sowie natürlich die Autos, die hier liebevoll restauriert ausgestellt sind. Außerdem findet sich hier allerlei Zubehör rund um die Feuerwehr der letzten 150 Jahre. Für den relativ kleinen Ort ein richtig großes Museum mit einigen Highlights.

 

 

Wir gehen anschließend noch was essen, denn hier bekommt mein Mann noch sein Bierchen und fahren dann zurück auf den Campingplatz. Morgen haben wir früh einen Termin zur Reparatur unseres Campers, dann soll es schließlich weiter gehen.

Gute Nacht!

 

suru
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Beigetreten: 05.03.2011 - 20:13
Beiträge: 6715
RE: Dawson City - 6. + 7. Tag

Hallo Jasmin,

was für ein genialer Tag! Heute habt ihr alles richtig gemacht und über diesen Tag kann man wirklich nicht meckern. Zumindest wenn man nicht in die Zukunft blicken kann, ich weiß ja was kommt und denke der Yukon River CG wäre die bessere Wahl gewesen....

Liebe Grüße

Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de

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Tammy
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Beigetreten: 29.10.2015 - 19:14
Beiträge: 312
RE: Tag 6 + 7 - Dawson City

Hallo Susanne,

ja, wirklich genial, das Wetter hat mitgespielt und sowohl die Dedge als auch das Feuerwehrmuseum einfach toll.

Ach, was hat das für einen Spaß gemacht den Yukon mit der Fähre zu überquerencheeky, wären wir nur drüben geblieben.devil

Gruß Jasmin