Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 38: Rocky Mountain NP - Cheyenne

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Cla
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Beigetreten: 24.06.2019 - 14:55
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Tag 38: Rocky Mountain NP - Cheyenne
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Freitag, 22. Juli 2022
Gefahrene Meilen: 
100 Meilen
Besuchte Highlights: 

Nach einem gemütlichen Frühstück fahren wir los, unser heutiges Ziel ist Cheyenne, wo morgen das größte Rodeo Amerikas beginnt, „Daddy of ‘em All“.

Mitten in Estes steht direkt an der Hauptstraße ein moose und frisst das angepflanzte Grün. Der rege Verkehr und vielen Menschen scheinen es nicht zu stören. Mein Mann hält das Womo in der nächsten Seitenstraße, und die Kinder und ich laufen zurück, um das moose zu fotografieren. So nah haben wir diese Riesentiere sonst nur noch im Grand Canyon gesehen, im Morgengrauen am Trailhead des South Kaibab Trails.

 

   

   

 

Als wir nach Wyoming kommen, besuchen wir das Visitor Center an der Interstate 25. Es ist ein sehr großes Gebäude mit einer Ausstellung zur Besiedlung und Geschichte dieses Bundesstaates, und mit jeder Menge Brochüren. Auch Infos zu Native Americans und Wildlife und sogar das Skeletts eines Mammuts gibt es hier. Alles in allem ein sehr lohnenswerter Stop.

 

           

    

 

Gegen 13 Uhr erreichen wir den Park-n-Ride Parkplatz der Cheyenne Frontier Days. Er kostet 15$ und beinhaltet den Eintritt zum Frontier Park für alle Insassen. Das lohnt sich für uns, da der Eintritt direkt am Parkeingang 5$ pro Person kosten würde. Wir parken auf einem riesigen Schotterplatz, essen zu Mittag und fahren mit dem shuttle zum Gelände des Frontier Parks. Mitnehmen darf man wieder mal nichts, außer in durchsichtigen Plastiktaschen, die wir nicht haben. Also schnallen mein Mann und ich uns unsere Bauchtaschen um, unsere Tochter nimmt ihren Fotoapparat und mein Sohn bekommt eine Flasche Wasser in die Hand. Am Eingang werden wir nach Waffen gefragt.

Auf dem Gelände selbst gibt es eine riesige Halle mit Verkaufsständen: viele Hüte, Cowboystiefel, Ledergürtel, Schmuck und so weiter. Ich kann nicht widerstehen und kaufe mir einen Cowboyhut. Gern hätte ich auch Stiefel gekauft, aber die gehen ab 180$ aufwärts, was sie wahrscheinlich auch wert sind, aber zu teuer für mich. Auch Fotos im Wild West Style kann man machen lassen. Die Leute um uns herum sind alle Amerikaner, Ausländer haben wir in den 2 Tagen, die wir hier waren, keine gesehen.

 

   

   

          

 

   

 

          

 

 

Draußen sind Fahrgeschäfte, die uns nicht weiter interessieren, und die Buden mit Essen; vor einer gibt es gratis Countrymusik. Die Sängerin gefällt mir, aber wir wollen noch raus zum Indian Village und in die Old Frontier Town, deshalb bleiben wir nicht.

Im Indian Village hält ein Mitarbeiter des Wyoming State Museums einen Vortrag darüber, was die Natives früher alles vom Buffalo verwendet haben: wir bekommen Knochen, Leder, Fell, Taschen, Mokassins und so weiter gezeigt, fast alles dürfen wir berühren. Der Vortrag dauert ca. 1 Stunde und ist wirklich sehr interessant.

Dann schauen wir eine Weile den Natives zu, die ihre Tipis aufschlagen. Sie erklären uns, dass sie nun für die ganze Dauer der Frontier Days hier leben werden (es sind drei Familien mit alten Leuten und Kindern), und ab morgen dreimal am Tag ihre Tänze vorführen werden.

 

          

 

          

 

Danach gehen wir in die Old Frontier Town. Hier stehen jede Menge Chuck Waggons (10-15), deren Besitzer auf ihren Feuerstellen in großen Kesseln kochen; wir werden belehrt, dass Chuck Waggons das Fast Food des Wilden Westens war. Die Wagen folgten den Treks und kochten für die Siedler.

 

   

 

   

 

Viele der Menschen hier haben sich gekleidet wie früher, man fühlt sich in die Zeit des Wilden Westens zurückversetzt. Eine Lady, die in einem kleinen Laden verkauft, zeigt uns stolz ihren perlmuttverzierten Revolver und erklärt, er sei keine Attrappe, sondern ihr Eigentum. Nur die Munition musste sie leider am Eingang abgeben (Das meint sie ernst).

 

          

 

 

Wir fotografieren, sprechen mit den Leuten und schauen uns die kleinen Läden mit typischen Souvenirs an. An einem Stand werden Holzversteinerungen verkauft, 2$ das Stück. Ich suche mir mehrere aus und als die Verkäuferin mein Interesse bemerkt, erzählt sie, dass sie die alle auf ihrer Farm finde, und zeigt mir auch die Größeren. Die kann ich aber im Flugzeug nicht mitnehmen. Zum Schluss schenkt sie mir noch ein paar gratis dazu (ich darf sie aussuchen), und ich bin glücklich!

Schließlich gehen wir, wir müssen noch unseren Übernachtungsplatz suchen. Auf dem Weg dorthin kaufen wir in einem Wallmart ein, inzwischen ist alles Routine und geht recht schnell, dann fahren wir zum „Best Little Horse House“. Das war der billigste Übernachtungsplatz in Cheyenne, den ich finden konnte. Eigentlich ist der Platz (einfach ein großer Schotterplatz ohne irgendetwas, nicht mal ein Pixieklo) für Womos mit Pferden gedacht. Aber sie haben uns trotzdem akzeptiert, wir zahlen hier 40$ pro Nacht, ein stolzer Preis für einen Schotterplatz, aber es sind Frontier Days. Als wir gegen 18.30 Uhr ankommen, stehen schon mehrere Riesen-Womos mit eingebauten Pferdeboxen oder Anhängern hier. Die Pferde stehen in kleinen Ställen, zu denen wir leider nicht hin dürfen.

 

   

 

   

 

   

 

Die Besitzer des Best Little Horse House sind sehr nett, sie arbeiten gerade noch auf der Koppel und in den Ställen, aber es gibt einen kleinen überdachten Platz mit einem Tisch und Barhockern, auch ein Kühlschrank mit Getränken ist da. Zwei ältere Frauen, Verwandte der Besitzer, kommen, als sie uns sehen, und verwickeln uns sofort in ein längeres Gespräch. Wir bieten den beiden Chips an und sie bestehen darauf, uns ein Bud mit TOMATENSAFT zu schenken. Wir mimen Interesse, und sogar ich schaffe es, mein Gesicht nicht zu verziehen, aber leider können wir es nicht ablehnen und müssen probieren. Unsere Tochter und ich trinken kein Bier, somit sind wir gerettet, aber mein Mann probiert aus Höflichkeit und unser Sohn trinkt es dann todesmutig aus. Hinterher sagen die beiden, es habe grauenhaft geschmeckt.

An der Wand hängt ein Fernseher, auf dem in Endlosschleife Rodeos laufen. Einen anderen Kanal gibt es nicht. Der Besitzer kommt immer wieder von der Koppel, um zu schauen; er ist ein großer Rodeofan und früher selbst geritten. Es ist ziemlich lustig mit den beiden alten Frauen, und es tut mir leid, dass ich ins Womo muss, um zu kochen, aber wir haben inzwischen alle Hunger.

Wir essen dann im Womo, es ist schon dunkel draußen, und auf dem Schotter zwischen den Riesen-Womos ist es ziemlich ungemütlich. Nach einer Runde Karten geht es ins Bett. Leider kann ich nicht einschlafen, es ist immer noch ziemlich warm, und wir haben alle Fenster offen. Später kommen die Pferdebesitzer mit ihren Autos zurück und machen einen Heidenlärm. Sie haben wohl getrunken, aber das gönne ich ihnen, es sind ja Frontier Days, das sind sicher Ausnahmetage (wie bei uns das Oktoberfest, denke ich). Sie setzen sich in Gruppen vor die Womos und reden, das letzte Auto kommt nach eins und bis zwei ist keine Ruhe. So schlecht wie hier habe ich auf der ganzen Reise nicht geschlafen, aber wie gesagt, es sind Frontier Days, und wir sind hier nicht in einem Naturpark, wo man Ruhe erwarten kann.

scanfan
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Beigetreten: 27.06.2013 - 16:37
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RE: Tag 38: Rocky Mountain NP - Cheyenne

Servus Claudia,

 

ich kann nicht widerstehen und kaufe mir einen Cowboyhut

da fehlt aber das Beweisfoto, oder?laugh

 

Im Indian Village hält ein Mitarbeiter des Wyoming State Museums einen Vortrag darüber, was die Natives früher alles vom Buffalo verwendet haben: wir bekommen Knochen, Leder, Fell, Taschen, Mokassins und so weiter gezeigt, fast alles dürfen wir berühren. Der Vortrag dauert ca. 1 Stunde und ist wirklich sehr interessant.

Dann schauen wir eine Weile den Natives zu, die ihre Tipis aufschlagen. Sie erklären uns, dass sie nun für die ganze Dauer der Frontier Days hier leben werden

Das hätte ich mir auch gerne angeschaut.

 

uns ein Bud mit TOMATENSAFT zu schenken. 

Klingt gruseligsurprise

Liebe Grüße

Micha
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Cla
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Beigetreten: 24.06.2019 - 14:55
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RE: Tag 38: Rocky Mountain NP - Cheyenne

Servus Micha, das einzige Foto ist im Gegenlicht...

 

Liebe Grüße

Claudia

scanfan
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Beigetreten: 27.06.2013 - 16:37
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RE: Tag 38: Rocky Mountain NP - Cheyenne

Servus Claudia,

 

fesch!

Liebe Grüße

Micha
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