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Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 33: Taos - Rocky Mountains

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Cla
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Beigetreten: 24.06.2019 - 14:55
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Tag 33: Taos - Rocky Mountains
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Sonntag, 17. Juli 2022
Gefahrene Meilen: 
191 Meilen

Heute stehen wir so um 8 Uhr auf, frühstücken, dumpen und füllen Wasser auf. Ab hier werden wir 4 Nächte auf campgrounds ohne Wasser und Dumping verbringen, nur pit toilets wird es geben. Dementsprechend müssen wir uns auch mit dem Essen organisieren, wir wissen ja schon, dass der Kühlschrank jede Nacht streiken wird.

Heute ist ein Fahrtag, wir fahren nach Colorado in die Rocky Mountains zum Raften in Buena Vista. Kurz bevor wir Taos verlassen, fotografieren wir noch einen Friedhof, der hier katholisch-mexikanisch voller bunter Plastikblumen ist, und einen gun store. Später kommen wir an einem Feld voller Lamas vorbei.

 

         

 

        

 

        

 

Diese Fahrt ist die langweiligste unserer Reise, und Pech haben wir auch noch: schon nach einer Stunde gibt es einen Stau. Erst hoffen wir noch, dass es bald weiter geht, aber nachdem auch kein Gegenverkehr kommt und die ersten Fahrer aussteigen, geben wir diese Hoffnung auf.  Da muss wohl ein größerer Unfall passiert sein. Auch wir steigen aus, die Landschaft ist unglaublich öde, nur vertrocknete Wiesen und Felder. Ein kleiner Junge beginnt zerplatzte Reifenstücke zu sammeln, die Mutter schaut seelenruhig zu, vor Schlangen hat sie wohl keine Angst. Nach etwa einer halben Stunde kommt ein Abschleppwagen vorbei, er fährt auf der Gegenfahrbahn in unsere Richtung. Erst nach einer ganzen Stunde geht es weiter und als wir die Unfallstelle passieren, sehen wir, dass ein Lieferwagen in einer Kurve gegen die Leitplanken gekracht und von der Fahrbahn abgekommen ist. Der Wagen schaut übel aus, hoffentlich hat der Fahrer überlebt. Krankenwagen haben wir keinen gesehen, obwohl Taos doch der nächste größere Ort ist…

Irgendwo bleiben wir stehen und essen zu Mittag.

 

       

          on the road

 

Als wir nach Colorado kommen, wird es erst grüner und ich atme auf, aber dann wird es wieder so öde wie vorher. Wo wollen wir denn hier raften?? Keine Berge oder Canyons.

         

 

Aber ich bin zu ungeduldig. Kurz bevor wir ankommen, ändert sich die Landschaft endlich, rechts neben uns fließt der Arkansas River und es wird grüner.

Kurz nach Poncha Springs, noch vor Nathrop, erreichen wir den Hecla Junction campground in der Arkansas Headwater Recreation Area. Wir bezahlen die entrance fee für diesen Park an einer selfpay station und fahren noch zweieinhalb Meilen dirt road zu unserem campground. Es ist einer der schönsten auf unserer Reise: Rund um uns herum sind Berge und Felsen, von unserer wunderschönen site 1107 geht ein kleiner kurzer Pfad, ca. 10 Meter, direkt zum Arkansas River hinunter. Wir sind am hinteren Ende des campgrounds, sehen fast keine anderen Womos, obwohl der campground ausgebucht ist. Weiter vorn kommen viele der Rafting Boote an, die von hier aus wieder zurückfahren. Deshalb wird auf der Internetseite auch vor Gegenverkehr gewarnt, denn die Schotterstraße ist eng und es gibt eine 12% Steigung. Ich war deshalb etwas besorgt, als ich diesen Platz reserviert habe, aber da es bei unserer Ankunft schon nach vier Uhr war, hatten wir kaum Gegenverkehr, die meisten Boote sind schon früher angekommen.

Der Campground selbst besteht aus ca. 20 weit auseinanderliegenden sites, es gibt weder Waschhäuser, noch Trinkwasser, nur pit toilets.

Aber jetzt ziehen wir erst mal unsere Badesachen an und gehen zum Fluss runter. Das Wasser ist ziemlich kalt, und wir sind schnell wieder draußen. Eine schöne Abfrischung, aber man kann es aushalten. Ich bin erleichtert, denn morgen werden wir auf diesem Fluss raften. Bis jetzt haben wir schon ein paar Mal in Slovenien geraftet, auf dem Isonzo, und dort war das Wasser eiskalt, ich bekam sofort Kopfweh davon. Zum Raften bekam man automatisch einen Neoprenanzug mit langen Beinen, Windjacken mit langen Ärmeln und Neopren-Stiefel. Unser Rafting Anbieter hier hat nichts von Ausrüstung geschrieben, und ich habe vor der Reise jedem von uns noch ein Neoprenhemd gekauft, damit wenigsten der Oberkörper etwas wärmer bleibt.

Wir setzen uns auf die Felsen am und im Fluss, mein Mann spritzt die vorbeifahrenden Rafter nass, die meisten spritzen fröhlich zurück, einer ruft, wir hätten da ja ein schönes Plätzchen. Und das stimmt, wir sind ganz allein hier, die Sonne scheint, wir gehen immer wieder ins Wasser. Unsere Tochter setzt sich wie Loreley auf einen Felsen im Fluss und schreibt Tagebuch. Ich habe großen Spaß, meinen Mann nass zu spritzen, von uns vieren macht ihm das kalte Wasser am meisten aus!

 

              

 

         

 

Irgendwann gehen wir wieder nach oben und grillen. Auch ein Lagerfeuer ist hier erlaubt, das müssen wir natürlich ausnutzen. Was für ein wunderschöner friedlicher Ort!

 

        

 

        

 

        

scanfan
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Beigetreten: 27.06.2013 - 16:37
Beiträge: 3944
RE: Tag 33: Taos - Rocky Mountains

Servus Claudia,

 

schön, dass es weiter gehtyes. So öde Landschaften kenne ich aus New Mexico und Texas auch. Aber ihr wurdet am Nachmittag durch eine tolle Campsite belohnt.

 

von uns vieren macht ihm das kalte Wasser am meisten aus!

laugh, Italiener halt (nein, stop, ich mag auch kein kaltes Wasser beim Badencheeky)

 

 

Liebe Grüße

Micha
Scout Womo-Abenteuer.de

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Cla
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Beigetreten: 24.06.2019 - 14:55
Beiträge: 489
RE: Tag 33: Taos - Rocky Mountains

Italiener halt... da bin ich ganz bei Dir! smiley  Wir lachen ihn auch immer aus!!!

 

Ich habe ein Erasmus Projekt in Budapest gemacht, 2 Wochen dort unterrichtet. Ich wollte eigentlich Stunden über Toleranz und so machen, aber in Budapest ist das nicht wirklich nötig, da mögen sie die aktuelle Politik nicht besonders. Jedenfalls die Menschen, die wir getroffen haben. 

 

Liebe Grüße

Claudia