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Tag 29: Las Golondrinas; Santa Fe zum Abiquiu Lake

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Cla
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Tag 29: Las Golondrinas; Santa Fe zum Abiquiu Lake
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Mittwoch, 13. Juli 2022
Gefahrene Meilen: 
90 Meilen

Heute verlassen wir Santa Fe und unseren kühlen Wald, wir fahren nach Abiquiu. Dort wollen wir in Plaza Blanca wandern.

Aber vorher fahren wir zu El Rancho de las Golondrinas, einer mexikanischen Frontier Town. Es ist ein Freilichtmuseum und da auch hier nur wenige Besucher sind, können wir uns sofort einer kleinen Gruppe anschließen, die gerade zu einer geführten Besichtigung aufbricht. Dieses Museum begeistert die ganze Familie, der Führer erzählt, wie die Ranch entstanden ist, die Konflikte zwischen den Mexikanern, Native Americans und später den Siedlern aus dem Osten. Wir stellen immer wieder Fragen, über die sich der guide freut (er meint, man merke, dass wir aus Europa seien, Amerikaner würden in der Regel fast keine Fragen stellen). Er erzählt über die Zeit vor und nach dem Bau der Eisenbahn, und während er erzählt und erklärt, besichtigen wir fünf oder sechs Gebäude samt Einrichtung (in einem wird gerade gewebt) und eine Kirche. Man sieht sofort, dass die Mexikaner katholisch waren, und der guide erzählt über die Konflikte zwischen den katholischen Mexikanern (und ihrem Aberglauben) und den protestantischen Siedlern. Auch über die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen Mexikanern und Native Americans, die zwar untereinander geheiratet haben, sich aber auch bekämpft haben. Kinder wurden sowohl von den einen als auch den anderen entführt und adoptiert, es ist alles sehr spannend. Die Siedlung ist liebevoll gepflegt, gerade werden einige Adobe Bauten ausgebessert (auf traditionelle Art), da es in den letzten Tagen sehr viel geregnet hat (meistens nachts, wir haben tagsüber nie Regen gehabt). Es gibt auch 2 hornos, indianische Lehmöfen (Native American kiva oven), die von den Mexikanern übernommen wurden, und die auch heute noch viel benutzt werden. Unser guide sagt, in dem Ort, wo er wohne, hätten fast alle einen, er selbst auch.

Als ich nach der ca. einstündigen Führung dem guide Trinkgeld geben will, lehnt er es ab, ich kann es aber im Shop für die Erhaltung der Ranch spenden, was ich dann auch tue.  Wir laufen noch etwa eine Stunde herum, besichtigen die alte Schule (samt Lehrerin), eine alte Mühle und so einiges andere.

 

          

 

          

 

           

 

     

 

         

 

           

 

     

 

            

 

    

Die Lehrerin bekommt kein Geld, sie darf für ihre Arbeit im am Klassenzimmer angrenzenden Zimmer wohnen, und bekommt auch das Essen umsonst. Eine grauenhafte Vorstellung für mich!!! sad

 

              

 

       

 

Nach ca. 2 Stunden fahren wir (etwas eilig) nach Santa Fe zurück, ich habe gestern für mich und unsere Tochter einen Eintritt ins Georgia O’Keefe Museum reserviert. Die Männer interessieren sich nur mäßig für Kunst, und da der Eintritt 18$ kostet, gehen nur ich und unsere Tochter, die gratis rein kann (Die Eintrittszeit muss man übrigens seit Corona reservieren). Das Museum ist ziemlich klein, von den Bildern gefallen mir höchstens die Hälfte, aber einige sind wirklich ganz schön. Ich bin keine Kunstkennerin, aber Georgia O’Keefe ist eine der bekanntesten amerikanischen Malerinnen, sie wird auch die „Mother of American Modernism“ genannt. Und da wir morgen in Plaza Blanca, das sie immer wieder gemalt hat, wandern, wollte ich gern einige ihrer Gemälde im Original sehen. Nach einer Stunde holt uns mein Mann wieder ab, und wir fahren nochmal in die Old Town, da wir in den vergangenen Tagen noch keine Gelegenheit hatten, uns den Markt der Native Americans unter den Arkaden anzuschauen (die Verkäufer fahren so um 15/16 Uhr weg, da sie oft von weit weg herkommen). Es wird vor allem Schmuck verkauft, vieles ist wunderschön, vor allem mit turquoise gearbeitet, und das Material ist garantiert (es wird von der Stadt Santa Fe geprüft, nicht alle dürfen hier verkaufen). Aber für uns ist das alles viel zu teuer, und wir bewundern den Schmuck ohne etwas zu kaufen.

 

                              

 

Dann machen wir uns auf den Weg nach Abiquiu, einem winzigen Ort, ich dachte schon, wir wären falsch gefahren. Der Riana campground Abiquiu gehört dem Army Corps of Engineers, und der Konsum von Alkohol ist hier verboten. Während ich das bei den campgrounds der Native Americans verstehe, finde ich es hier eher seltsam.

 

     

Wir richten uns auf site pede 5 ein, ist ganz ok. Wir duschen und essen, dann laufen wir zum See. Das heißt, zum Rand des Kliffs, der See liegt weit unten. Wir setzen/legen uns auf die Steine und genießen den wunderbaren Ausblick und den Sonnenuntergang. Unser Sohn wiederholt wie so oft schon hier in den Staaten, wie groß und weit der Himmel doch sei. Unten steigen zwei ältere Ladys vorsichtig über die Felsen ins Wasser, dann schwimmen sie eine Weile bei Sonnenuntergang hin und her, und unterhalten sich dabei. Wie friedlich es hier ist. Morgen nach dem Wandern wollen wir auch im See baden, das ist sicher schön bei dieser Hitze!

 

           

 

       

Als die Sonne untergegangen ist, laufen wir zurück zu unserem Camper. Im Womo lese ich noch eine Weile, aber dauernd fliegen mir Minifliegen ins Gesicht, angezogen von meiner Stirnlampe. Ich verstehe nicht, wo die alle herkommen, entdecke dann aber, dass sie durch das Mückennetz im Fenster passen. Das Fenster möchte ich nicht zumachen, es wird sonst zu heiß: Da ein bisschen Wind geht, brauchen wir keine Klimaanlage. Also verzichte ich aufs Lesen, erschlage so viele Viecher wie ich erwischen kann und beschließe zu schlafen. Die anderen, die irgendwas mit ihren Handys machen, werden nicht von Fliegen gestört, vielleicht werden die vom Handy-Licht nicht angezogen…

scanfan
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Beigetreten: 27.06.2013 - 16:37
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RE: Tag 29: Las Golondrinas; Santa Fe zum Abiquiu Lake

Servus Claudia,

 

was für wunderbare Kleinodien ihr auf eurer Reise entdeckt habt.yes El Rancho de las Golondrinas hätte ich auch gerne angeschaut. Unser Zeitrahmen war im April leider sehr eng (trotz über 6 Wochen auf Achse wink). 

Der Campground war Anfang April leider noch zu und wir mussten uns was in der Pampa suchen.

 

Die kleinen Mistviecher haben wenigstens nicht gestochen, oder?

Liebe Grüße

Micha
Scout Womo-Abenteuer.de

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Cla
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Beigetreten: 24.06.2019 - 14:55
Beiträge: 489
RE: Tag 29: Las Golondrinas; Santa Fe zum Abiquiu Lake

Lieber Micha

Nee, diese haben zum Glück nicht gestochen! Waren aber sehr nervig. 

Der Campground hat uns ganz gut gefallen, es gibt ja nicht zu viele in der Gegend.

 

Liebe Grüße

Claudia