Donnerstag 18.08.2016
Die Arbeitswoche fühlte sich an, als wolle sie nie zu Ende gehen, aber endlich wurde es doch Donnerstag 12 Uhr und ich konnte meinen PC für mehr als drei Wochen runterfahren.
Daheim mussten nur noch die Koffer endgültig fertig gepackt werden, Spaghetti (von Oma) gegessen werden und die Katze wieder eingefangen werden, dann konnte es losgehen.
Zum Thema Katze: Leo hat einen Kreuzbandriss (!!) und ist zu vier Wochen Hausarrest von der Tierärztin verdonnert worden. Unsere Tochter (die das Haus hüten muss) ist überaus happy... Zweimal ist die Katze uns allerdings schon entwischt.
Kurz nach drei saßen wir im Auto und ab ging es. Den Stau hinter Würzburg haben wir großräumig umfahren und waren um 18 Uhr in Frankfurt in der Cargo City Süd am Drive In Check In von Condor. Das stellt man sich großartiger vor, als es ist, nämlich einfach nur ein Blechcontainer mitten in der Pampa, davor ein Angestellter beim Rauchen, der sich sichtlich über Kundschaft freute. Eigentlich ist das eine super Sache: wir wurden unser Gepäck los, wurden eingecheckt (Sitzplätze je 2+2 in Reihe 31 u. 32 – eine Sitzplatzreservierung hatten wir vorab nicht vorgenommen, das hätte insgesamt 250 € gekostet) und konnten bis vor die Tür fahren. Blitzschnell ging es außerdem. Für den Service bezahlten wir gerne 25 € insgesamt.
So waren wir um 19 Uhr schon bei unseren Freunden, die uns netterweise bei sich beherbergten. Alles war perfekt, das Grillbuffet am Abend, die Gästezimmer mit richtigen Betten, das morgendliche Frühstück und vor allem der Shuttle, mit Service bis direkt vor die Tür des Terminal 1, Halle C.
Danke für die Gastfreundschaft!
So relaxed sind wir noch nie angereist. Ich wartete noch immer auf den Haken an der Sache...
Freitag 19.08.2016
Kurz nach acht waren wir am Flughafen. Anstellen müssen wir uns zum Glück nirgendwo mehr, nur durch Passkontrolle und Sicherheit.
Das geht inzwischen fast alles automatisch, man scannt selber seinen Pass, den Fotoabgleich macht der Computer, der Körperscanner fährt automatisch um einen herum. Irgendwie surreal! Irgendwann braucht man keine Menschen mehr. Gestartet sind wir ca. mit einer halben Stunde Verspätung, es war morgens nicht rechtzeitig ein Schlepper zur Verfügung, der die Maschine von der Garage zur Startbahn hätte ziehen können.
Ansonsten klappte alles wunderbar, wir waren im ersten Bus, konnten also unsere Plätze in aller Ruhe einrichten.
Im Entertainmentprogramm gibt es zwei Filme gratis, alles weitere kostet extra. Wir haben für 8 € einen Sitz freigeschaltet und wechseln bei Bedarf durch. In der Mittelreihe bei Kathrin und mir blieb ein Platz frei, sehr angenehm. Julian hat den Fensterplatz.
Essen war auch gut, auf lange Sicht etwas wenig. Getränke gab es ausreichend, Alkohol gegen Aufpreis, aber der Bayleys nach dem Essen war inklusive.
Hinter uns war eine „Reisegruppe“, die mit gekauftem Schnaps und Cola von den Stewardessen „vorglühte“, zum Glück hielten sie ihr lautes „stand in“ neben uns nur für etwa eine Stunde ab.
Die meiste Zeit waren Wolken, aber über Grönland und Kanada konnte man Blicke auf das ewige Eis und treibende Eisberge erhaschen.
Nach elf Stunden war es soweit – um 12:30 Uhr Pacific Time (21:30 Uhr Deutschland) setzten wir auf.
Die „Luxusfamilie“, die schon in Frankfurt vor uns durch die Sicherheitskontrolle ging und mehrere Boxen für ihre ganzen Elektroartikel, Kameras, Uhren und Ketten benötigte, war auch jetzt wieder hinter uns. Im Flugzeug waren sie anscheinend in der Businessclass.
Einreise unproblematisch, auch fast ohne Wartezeiten, außer dass bei mir der Computer abstürzte. „Typisch!“, sagte Stefan, dass das bei mir passiert.
Die Koffer kamen auch alle an und als ersten Luxus gönnten wir uns ein Taxi zum Hotel. Dafür, dass es nur ein paar Kilometer waren und man die Hotels schon vom Flughafen aus sehen konnte, war die Fahrt mit 35 $ (+5 $ Tip) kein Schnäppchen. Dafür kühl und bequem. Laut Taxifahrerin waren 105° Fahrenheit (knapp 40°C), das sei viel besser als die 120°F letzte Woche. Uns reichte eigentlich das schon...
Im Hotel Marriot Grand Chateau bezogen wir Quartier. Julian tropfte das Foyer gleich mal mit seinem Nasenbluten voll....
Unser Zimmer war kein Zimmer, sondern ein Appartment mit Wohn- und Schlafzimmer, Badezimmer, einer vollständigen Küche, sowie Waschmaschine und Trockner. Leider haben wir noch nix zum waschen...
Auf dem Dach gab es einen kleinen Pool und Liegestühle und hier bekamen wir einen ersten Eindruck von den Leuten, die Las Vegas besuchen. Einer saß mit dicker Zigarre und Bierbecher im (!) Pool.
Später ging es auf den Strip. Die Hitze umfängt einen völlig.
Als erstes nahmen wir uns das Bellagio vor, dessen Atmosphäre dem Comer See nachempfunden ist und das als schönstes Hotel Las Vegas gilt. Ich glaube zu Recht! Hier muss man nicht unbedingt durchs Casino laufen, wenn man reinkommt, was ein Pluspunkt ist, denn die in allen Farben blinkenden, einen Höllenlärm veranstaltenden Slot Machines verschandeln jegliche Atmosphäre.
Unglaublich, wie weitläufig das Hotel ist – man läuft schier endlose Gänge, an Geschäften vorbei, im Innenhof ist eine großzügige, sehr geschmackvolle Poollandschaft.
Wir kamen bis zur Wedding Chapel und hatten tatsächlich das Vergnügen, eine Braut zu sehen, die hineingeführt wurde. In ihrer Tüllwolke erinnerte sie an ein Sahnebaiser.
Draußen haben wir eine Gruppe junger Leute, die Frauen in gleichartigen silbernen Kleidern mit einer blau-silbernen Prinzessin als Mittelpunkt beim Fotoshooting bewundert.
Die Suche nach etwas zu essen, gestaltete sich nicht einfach, in den Hotels völlig unerschwinglich, draußen fand sich kaum was. Und trotzdem immer mega teuer – Cocktails zwischen 18 u. 28 $.
So haben wir letztlich nur Burger und Pommes in einem Food Court gegessen und waren mit Getränken (Bier 6$) mit 66$ dabei. Da reut einen das Geld, ich freue mich schon auf das Kochen im Camper.
Das Cesars Palace schreckt beim Reingehen durch das bunte Casino zunächst ab, aber der hintere Bereich mit den Forum Shops ist der Hammer! Das ganze Areal ist überdacht, aber das Dach ist von innen wie ein Abendhimmel gestaltet und man fühlt sich wirklich wie im Freien auf den Straßen einer italienischen Stadt. Sogar die Klimatisierung passt. Die Shops richten sich aber an ein anderes Klientel als an uns.
Inzwischen waren wir alle rechtschaffen müde und machten uns auf den Heimweg, die herrlichen Wasserspiele am Bellagio nahmen wir noch mit.
Es war nicht ganz einfach, sich entgegengesetzt dem Strom durch die Menschenmenge zu bewegen, denn inzwischen waren alle Besucher aus ihren Löchern gekrochen. Und was für Besucher...
Man wundert sich, in welchen Größen es trägerlose, glitzernde Stretchkleider gibt... Die Männer tragen Shorts und T-shirts in Zusammenstellungen, die man nur als wagemutig bezeichnen kann. Trotz der Preise für Cocktails schleppen viele von ihnen Trinkbecher in Form eines Eiffelturm o.Ä. mit sich herum. Der Ballermann ist ja nix dagegen...
Uns stresste das Ganze eher... lag es am Jetlag? Oder daran, dass wir Menschenmassen eher vermeiden?
Gegen halb zehn löschten wir das Licht, vor unserem Fenster blinkte und leuchtete es noch heftig.
Hallo,
ich hoffe, ich bin nicht zu spät dran und reise schnell noch mit. Den Condor Check Inn durften wir einen Monat vor Euch auch genießen. Da war ich auch von begeistert!.
LG Mike
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de