Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

5. 23.08.2016 Zion - Bryce Canyon

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Laine
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Beigetreten: 28.07.2014 - 18:25
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5. 23.08.2016 Zion - Bryce Canyon
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
130 Meilen
Besuchte Highlights: 

Dienstag, 23.08.2016

Zeitig aufstehen war angesagt, so dass wir kurz nach neun Uhr schon am letzten Shuttlehalt aussteigen konnten.

Wir hatten gelernt und schleppten nicht mehr soviel mit wie gestern, die wassertauglichen Schuhe hatten wir gleich an. Die Warntafel für Flash Floods stand auf Stufe 3, aber die Norddeutschen hatten uns beruhigt, Gewitter gibt es in der Regel erst ab mittags.

Der starke Regen gestern hatte allerdings den Fluss mächtig anschwellen lassen, das sahen wir schon von unserem Campingplatz aus, wo gestern noch Steine am Grund und Stromschnellen zu sehen waren, war heute alles überströmt.

Zunächst muss man an einem gut ausgebauten Weg am Fluss entlang, hier ist es sehr feucht, so dass die Felswand hinauf Farne, Blumen usw. wachsen, die sogenannten hängenden Gärten. Hier wimmelt es auch von Sqirrels, das sind die länglichen Hörnchen. Füttern streng verboten, 100 $ penalty!! Irgendwann hört der Weg auf und es heißt: umdrehen oder ab ins Wasser!

Der Fluss ist ziemlich breit, so dass er den Canyon meist komplett füllt, ab und zu gibt es seitlich Kies- oder Sandbänke, auf denen man gefahrlos fotografieren kann. Sonst verstaut man Kamera und Handy lieber in einem wasserfesten Beutel.

Bei uns sind die Hosenbeine unserer Shorts nicht eingetaucht, aber wir haben Mädels gesehen, bis zum Bauchnabel nass und ein älteres Paar mit langen Hosen, vollgesaugt bis oben hin. Ab und zu fällt auch einer ganz rein.

Ich habe mich richtig gefreut, dass wir das noch gemacht haben, hat Riesenspaß gemacht.

Man kann die Klamm übrigens auch ganz durchwandern, dauert nur ca. 8 Stunden. Nicht zu empfehlen bei Flash Flood Gefahr.

Vor dem Losfahren gab es einen Muffin und ein paar Chips, Notessen, dann ging es wieder durch den Tunnel raus aus dem Park, diesmal hätte es beim Canyon Overlook übrigens absolut keinen Parkplatz gegeben. Dickhornschafe sahen wir im Vorüberfahren auch wieder. Als der rote Teer in schwarzen überging, war der Zion N.P. zu Ende.

Die Fahrt ging durch den Dixieland Forest, zur Abwechslung gab es auch viel Grün zu sehen, Orte nur winzige. Am Nachmittag regnet es – der Nachmittagsregen wird für die nächsten Tage unser zuverlässiger Begleiter sein – hört wieder auf, beginnt aber wieder, als wir ausgestiegen sind, um den Red Canyon mit seinen super Felsformationen (kurz vor dem Bryce Canyon gelegen) anzugucken. War für uns eher der Wet Canyon!

Als wir den North Campground des Bryce Canyon erreichten, wähnten wir uns in Schottland oder im nördlichen Kanada. Mystischer Nebel zwischen den Bäumen und überall weiße Häufchen. „Um Himmels Willen, das kann doch kein Schnee sein!“ War es nicht, aber Hagel muss es heute hier heute heftig gegeben haben.

Wir beziehen unsere Site und ich ziehe mir eine ca. 5 cm dicke, massive Lehmplateausohle unter meinem Schlappen zu, als ich einen kleinen Hügel hinauflaufe. Das wird zum heutigen Fauxpas des Tages!

Weil es weiterhin kalt und feucht bleibt, ziehen wir uns warm an und laufen ein Stück am Rimrand entlang, bis zum Sunset Point. Wow!!! Wohin das Auge blickt, sieht es nur rote und orange Hoodoos, die sich wie in einem Amphitheater in die Tiefe ziehen. Von jedem der View Points sieht es anders aus und je weiter man geht, desto mehr von den Türmchen rücken ins Blickfeld. Ein Stück (bis zum Inspiration Point) fuhren wir mit dem Shuttle und froren tüchtig beim Warten, es hatte wieder zu regnen begonnen. Dafür waren wir beim Aussichtspunkt fast ganz alleine.

Im gut geheizten Shuttle ging es zurück zum Campground, der Busfahrer war ein ebensolcher Witzekönig wie der heute morgen im Zion. Er freute sich übrigens über den Hagel, im Sommer gibt es wohl sehr wenig Niederschlag dort, im Winter dafür umso mehr Schnee.

Im Camper machten wir es uns schön gemütlich, tranken Tee und kochten ein wärmendes Hähnchencurry mit Kokosmilch und Gemüse + Reis. Dann kamen unsere sämtlichen warmen Decken zum Einsatz.

Duschen gab es hier auch keine, wie auch schon im Zion. Dafür eine komfortable Spülküche – ohne Stöpsel! Zum Glück haben wir ein Wännchen. Für die Menschen gab es Schnelldusche im Camper oder Katzenwäsche.