Donnerstag, 01.09.2016
Für 10 Uhr hatten wir die Balkony House Tour gebucht, dh. kurz von neun Uhr Abfahrt vom Campground.
Der Stopp am Viewpoint warf uns zeitlich etwas zurück, so dass wir wie üblich in der allerletzten Sekunde angesaust kamen. Der Ranger hatte seinen Vortrag gerade begonnen. Das war ein pensionierter Lehrer named Peter und man hätte ihm stundenlang zuhören können. Er erzählte alles sehr anschaulich und man verstand nahezu jedes Wort.
Um ins Balkony House zu gelangen, muss man einige Leitern hoch steigen und u.a. durch einen engen Tunnel kriechen. Und da waren auch Besucher in Flipflops dabei... Es war eine super Tour, noch besser als gestern.
Es gäbe hier noch einiges mehr zu sehen u.a. ein Museum, für das wir uns jedoch leider nicht die Zeit nehmen konnten.
Fazit: toller Nationalpark, völlig anders als die anderen, sehr sehenswert, würde sich auch zwei Tage lohnen.
Bis wir den ganzen Berg wieder hinuntergekurbelt hatten und in Cortez eingekauft und getankt hatten, war es 13 Uhr und es ging weiter Richtung Monument Valley.
Bald ging die relativ grüne Natur wieder in die gewohnte Felslandschaft über. Kurzer Stopp im Örtchen Bluff, das noch sehr westernmäßig aussieht und Zwillingsfelsen als Wahrzeichen hat. Ein weiterer Stopp am (winzigen) Statepark Gooseneck, laut Reiseführer noch kostenlos, inzwischen aber auch mit einem Kassenhäuschen versehen, 5 $. Hier hat der St. Juan River auf einer Distanz von 1,5 Meilen drei so große Schleifen eingegraben, dass er 6 Meilen Flusslauf dafür benötigt. „Der Fluss ist ein bißchen dumm“, sagten die Kinder dazu.
Ich fand, es sieht total surreal aus, wie der Fluss viele hundert Meter unter einem in seinem Bett fließt. Das Boot darauf sah nicht größer aus als eine Ente.
Der nächste Halt war bei Mexican Hat, das Dorf heißt wegen eines charakteristischen Felsen so. Der Reiseführer empfahl, beim Motel mal ans Flussufer hinunterzugehen und in den weichen Schlamm zu treten. Das musste man mir natürlich nicht zweimal sagen – wir also alle durchgelaufen und teils bis zu den Knien eingesunken. Herrlich! Vor der Weiterfahrt mussten wir uns alle erst die Füße mit Gallonen waschen.
Wie seit ein paar Tagen wieder üblich, zogen sich draußen die dunklen Wolken zusammen, als wir aufs Monument Valley zugefahren sind.
Die imposanten Gesteinsformationen, Buttes genannt, waren schon von weitem zu sehen.
Das Monument Valley liegt im großflächigen Reservat der Navajo Indianer und auch unter deren Verwaltung. Deshalb gilt hier der Annual Pass für die Nationalparks auch nicht, sondern man muss 20 $ Eintritt bezahlen.
Auf einer weiten Ebene ragen drei mächtige Tafelberge empor: links der West Mitten Butte, rechts der Merrick Butte und dazwischen etwas weiter hinten gelegen der East Mitten Butte.
Von der Aussichtsplattform vor dem Visitor Center hat man einen sehr guten Blick auf die drei markantesten Buttes, die auf einer weiten Ebene emporragen: links der West Mitten Butte, rechts der Merrick Butte und dazwischen etwas weiter hinten gelegen der East Mitten Butte. Diese sind rund 300 Meter hoch und liegen zwischen 1,2 und 2 Kilometer weit auseinander, obwohl man glauben würde, es lägen nur kurze Distanzen dazwischen. Hier wurde natürlich eifrig fotografiert, auch die Sonne zeigte sich mal kurz und ließ die Felsen leuchten. Ansonsten war der Himmel sehr bedrohlich!!
Ins Valley hineinfahren auf der Gravel Road kann man mit dem RV auf keinen Fall, eigentlich nur mit einem 4-Wheel-Drive. Deshalb werden von den Navajos Jeep Touren angeboten, 75 $ pro Person. Wir legten noch 10 $ pro Person drauf und reservierten uns für den nächsten Morgen eine Reittour. 40 $ Anzahlung, den Rest in Cash am nächsten Tag. Der ATM im Visitor Center zahlte nur 200 $ weise aus, jeweils mit 5 $ Gebühr. Das hätten wir notgedrungen geschluckt, aber er rückte trotzdem weder mit der Visa, noch der Mastercard noch der Bankkarte Geld heraus. So waren wir gezwungen, noch nach Goulding zu fahren, einer kleinen touristischen Ansiedlung 5 km außerhalb des Valley. Dort bekamen wir unsere Dollars, mit einer Gebühr von nur 2,75 $ je Vorgang. Reiten gesichert – falls das Wetter es erlauben wird...
Der Campground heißt „the view“ und das ist auch des Beste, was man über ihn sagen kann, denn vom Superblick auf die Buttes abgesehen, war es eigentlich nur ein Parkplatz für mehr als 40 $. Ganz schöne Duschen gab es auch noch. Außer den RVs hatten auch noch jede Menge Zelter ihr Lager aufgeschlagen und es gab Cabins (für 230 $, die Nacht).
Den Versuch, im Freien zu essen, gaben wir bei starkem Wind schnell auf und so aßen wir unsere Minestrone mit Ravioli und das Eis danch lieber innen.
In der Nacht schüttete es ordentlich!!! Man konnte fast nicht schlafen, weil es so aufs Dach trommelte.