27. Tag - Ueber den Horseshoe Bend & die Toadstool Hoodoos zur Paria Canyon Guest Ranch

03.10.16 – Ueber den einmaligen Horseshoe und den Toadstool Hoodoos zur Paria Canyon Guest Ranch

Heute muessen wir drinnen fruehstuecken, es ist richtig kalt. Und das in in einer Gegend, die 90% der Besucher nur bei Hitze erleben. Die ganze Nacht hat es gestuermt. Die meisten Zelter sind bereits abgereist, und die wenigen Zelte die ueberhaupt noch stehen, sind an Autos angebunden, werden festgehalten oder 50 Meter weiter auch wieder eingesammelt.                                          

Unser heutiges Ziel ist nicht weit, aber bevor es zur Paria Canyon Guest Ranch geht fahren wir noch einmal zum Horseshoe Bend, der bekanntesten von allen Colorado-Schleifen. Dort sind wir vor Jahren nur knapp dem Hitzetod entkommen, heute sollte das etwas anders werden.

Wie zu erwarten ist der Parkplatz recht gut gefuellt und der „Pilgerweg“ zum Horseshoe gleicht einer Ameisenstrasse. Heute muss hier aber keiner den Hitzetod sterben und auch keine 2 Liter Wasser fuer die Meile mitschleppen. Alle sind in Jacken und Tuechern gehuellt und es ist einem eher nach heissem Grog als nach Wasser zumute.                                                                                         

Der Blick auf die Schleife des Colorado ist auch diesmal wieder sehr beeindruckend. Bei dem Wind ist heute die gefuehlte Sicherheitsgrenze zur Kante allerdings etwas groesser. Die meisten Besucher interessiert diese Naturschoenheit aber nur nebenbei, denn viel wichtiger ist ihnen das perfekte Stangen-Selfie. Yoga an der Rimkante.                                                                  

Danach geht es zurueck nach Page, kurzer Tankstopp und dann Richtung Paria. Kurz hinter dem Abzweig zum Lone Rock an der 89 biegt die Zufahrtstrasse zum Stut Horse Point ab. Einer der wenigen Aussichtspunkte rund um Page, dessen Trailhead man mit dem Womo bei guten Bedingungen haetten anfahren koennen. Durch die Regenfaelle der vergangenen Tage und Wochen ist die Zufahrt jetzt in miserablen Zustand. Wie wir im Vorfeld vom Campnachbarn erfahren, uebelstes Waschbrett und nur mit 4x4 Fahrzeugen erreichbar. Und somit fuer uns tabu. 

Ein Glueck liegt der Trailhead zu den Toadstool Hoodoos direkt an der 89. Kaum durch das Tor, kehren wir auch schon wieder um. Es weht ein eisiger Wind und wir muessen uns die warmen Jacken holen. Ein Glueck hat DH seine alte Skiunterhose mit, sonst waere er womoeglich erst gar nicht mitgelaufen. Der Weg fuehrt sehr schoen in einem Wash entlang, wo man deutlich erkennen kann, wo das Wasser in den vergangenen Tagen gelaufen sein muss.                                                                                                   

wie war das nochmal mit den Uhren? Aber eigentlich egal, ob nun eine Stunde vor oder zurueck. Nur wenn man zu einer bestimmten Uhrzeit irgendwo sein soll, dann muss man doch mal rechnen (Bootstour!)                                                                          

Die Hoodoos sind weitlaeufig im Gelaende verteilt. Eine kleine Hochebene, die man nach ca. 30 Min. Fussmarsch entlang des Washs erreicht. Sehr interessant sind auch die verschiedenen Evolutionsphasen der bizarren Pilze zu sehen, einige gibt es schon laenger und andere sind erst in der Entstehungsphase.                                                                                                                           

Der Wind treibt uns dann schnell zurueck ins  warme Womo. Von hier ist es nur ein Katzensprung bis zur Paria Guest Ranch, wo wir heute mit Tanni & Guenter verabredet sind. Die 4 sind schon da und obwohl wir nicht reserviert haben, bekommen wir fuer 2 Naechte noch eine dry-site mit grossen Shelter. Die hookup-sites, die etwas ruhiger am Rande liegen, sind alle belegt. Die ganze Anlage ist recht nett angelegt, vor allem gibt es auch ein schoenes warmes Waschhaus mit einer tollen heissen Dusche!                    

Den restlichen Nachmittag verbringen wir mit netten Gespraechen, Reisegeschichten und -Tipps. Natuerlich gehen wir auch mit Aepfeln bewaffnet zu den Pferden an der Koppel, denn morgen werden wir gemeinsam einen Ausritt durch den Lond Canyon machen. Wir haben schon lange nicht mehr auf Pferderuecken gesessen, deshalb freuen wir uns umso mehr. Tanni macht uns auch den Ausflug zu den White Pockets schmackhaft. Wir zoegern kurz, aber es ist uns dann doch zwei Nummern zu teuer. Auch die Anmietung eines gelaendegaengigen SUVs ist irgendwann mal angedacht, aber bei der diesjaehrigen Reise sprengt es leider unser Budget.                                                                                                                                                                                                      

Draussen ist es inzwischen hoelleisch kalt, aber bei Tanni & Guenter im grossen Roadbear ist es schoen warm. Da kann man beim Bierchen & Ramazzotti schoen schwaetzen.