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Nordamerika im Wohnmobil erleben!

81. Fazit Überführung

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Chris
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81. Fazit Überführung
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
0 Meilen
Fazit: 

Wir haben eine Wohnmobilüberführung gebucht, weil wir uns gern verschiedene Städte im Osten ansehen wollten. Uns haben vor allem Chicago, Nashville, Natchez, New Orleans und San Antonio, sowie die Plantagen interessiert. Bei allem sind wir voll auf unsere Kosten gekommen.

Die Ziele im Westen waren Big Bend, Santa Fe und die Nationalparks der Wüste. Es hat uns alles sehr gut gefallen. Um diese Reise zu machen, haben wir solange gewartet, bis wir nicht mehr im Arbeitsprozess stehen. So hatten wir 42 Tage zur Verfügung. Es war eine sehr abwechslungsreiche Reise.

    

    

Flug:

Geflogen sind wir von Berlin über London nach Chicago. Gebucht hatten wir bei BA. Der Flug von London nach Chicago wurde dann von American Airlines durchgeführt. Die Sitzplätze konnte man sich beim Eichecken nicht aussuchen, sondern wurden zugewiesen. Wir haben in der vorletzten Reihe gesessen, wo nur zwei Plätze nebeneinander waren. Wir hatten dadurch mehr Platz und waren sehr zufrieden. Überhaupt machte AA einen wesentlichen besseren Eindruck als BA. Alles verlief pünktlich und reibungslos.

    

    

Hotel:

Gebucht hatten wir das Hotel Airport Best Western at O'Hare in Rosemont. Eine Nacht wurde automatisch von Canusa mit dem Wohnmobil gebucht (136€). Ich habe noch eine Nacht davor gebucht über ein Portal (108€). Das brachte die Mitarbeiter in der Rezeption bei unserer Ankunft ganz schön durcheinander. Wir brauchten mehr als eine halbe Stunde, bis wir auf unser Zimmer konnten. Der Mitarbeiter telefoniert mehrmals und fragte nach, wie er es händeln sollte. Schließlich musste ich uns am nächsten Morgen auschecken und dann wieder einchecken. Das Personal machte insgesamt keinen professionellen Eindruck.

Die Abholung mit dem Shuttle funktionierte ebenfalls nicht gut. Wir haben fast eine Stunde am Flughafen gewartet, bis dann mehr durch Zufall ein Kleinbus kam, in den wir uns noch mit einschachteln konnten.

Die Zimmer waren sauber und die Betten wie immer sehr gut. Ansonsten ist das Hotel etwas in die Jahre gekommen. Der Fahrstuhl blieb immer mal stecken, was uns natürlich auch  mit unseren Koffern betraf. Ansonsten nahmen wir lieber die Treppe.

In dem Hotelpreis war Frühstück mit inbegriffen. Der Frühstücksraum war recht klein und eng für die vielen Gäste. Besonders schlimm war es am Abreisetag. Durch den Shuttlebus, der voll besetzt war, drängelten sich viele Menschen beim Frühstück, manche setzten sich in die Lobby.

    

    

Wohnmobil:

Der Check in am Tag vorher fand in einem Hotelzimmer statt. Das war sehr praktisch, da am anderen Tag die Übernahme schneller von statten ging. Der Shuttlebus fuhr pünktlich um sieben Uhr ab und wir waren ca. 2 ½ Stunden unterwegs. Die Einteilung in Gruppen hatte seine Vorteile. Die Einweisung der Gruppe war in englischer Sprache. Ein Mitarbeiter übergab uns das Wohnmobil aber dann in deutscher Sprache.

Wie bereits geschrieben, waren wir ziemlich enttäuscht, dass wir ein kleines Wohnmobil bekommen haben. Die persönlich Ausstattung, die Küchenausrüstung und die Fahrzeugausstattung waren sehr gut. Alles war neu und noch verpackt. Die Decken waren sehr groß und schön warm. Das Beziehen in dem recht kleinen Innenraum war eine Herausforderung.

Das Wohnmobil selbst war sehr einfach und nicht sehr komfortabel. Die Schranktüren über dem Bett waren nicht zu arretieren. Die Anzeigetafel war neben der untersten Stufe angebracht. Man konnte sie nur Ablesen, wenn man vor dem Wohnmobil stand. Oberhalb des Beifahrersitzes an der Befestigung des Gurtes fehlte ein Stück Verkleidung, so dass es beim Fahren mächtig zog. Ich habe es dann mit Papier ausgestopft. Die Wasserpumpe machte nach dem zweiten Mal Wasser auffüllen Probleme. Sie lief dann nur noch auf „Sparflamme“. Ansonsten ist das Wohnmobil gut gefahren und hat auch die oft sehr holprigen Straßen gut überstanden.

Die Rückgabe in Las Vegas und die Übernahme des anderen Wohnmobiles verlief sehr gut und zügig. Es wurde nichts beanstandet und wir mussten nur die Meilen nachzahlen. Das Problem mit der Wasserpumpe scheint des Öfteren vorzukommen.

    

    

Route:

Wir sind die Route überwiegend wie geplant gefahren. Vorgebucht habe ich nur die Campingplätze, die wir um die Osterzeit aufgesucht haben. Leider habe ich die Zeit um den Spring Day nicht weiter beachtet. Deshalb konnten wir nicht wie geplant nach Galveston fahren. Diesen Hinweis gab mir Torsten unterwegs und wir haben uns dadurch viele Meilen gespart. An dem geplanten Wochenende war leider alles ausgebucht.

Eine weitere Änderung habe ich dann kurzfristig in Santa Fe vorgenommen und habe den Umweg über das Bandelier Monument gestrichen. Für die Stadtbesichtigung haben wir viel länger gebraucht und es war zu dieser Zeit recht kalt. Leider mussten wir auch den schönen Campingplatz City of Rocks State Park streichen, der an diesem Wochenende ebenfalls voll war.

Die Swamp Tour am Lake Martin habe ich erst zwei Tage zuvor gebucht und es hat gut geklappt. Dies war mit ein Höhepunkt unserer Reise. Die Besichtigung der Plantagen habe ich nicht vorgebucht und wir hatten auch  keine langen Wartezeiten.

Der Nachteil einer Überführung ist, dass man lange Strecken über Interstates fahren muss. Die Geschwindigkeit ist hier oft erst bei 70 bis 75 Meilen begrenzt. Entsprechend rauschen die langen Trucks an einem vorbei. Die Landschaft ist meist sehr eintönig und um die Ziele zu erreichen muss man lange Strecken zurücklegen. Der Straßenbelag lässt oft sehr zu wünschen übrig. Der Benzinverbrauch auf den Interstates ist entsprechend hoch. Obwohl wir nur ein kleines Wohnmobil hatten, haben wir teilweise bis zu 28 Liter verbraucht.

Das Positive an der Überführung war, dass wir mehrmals mit Karin und Torsten zusammengetroffen sind und dass wir Sabine (riobine) und Dieter kennengelernt haben. Wir haben sehr schöne und interessante Abend verbracht.

    

    

Wetter:

Das Wetter war die meiste Zeit sehr schön. In Chicago war es zu Beginn bewölkt, aber die Sonne kam dann doch noch raus. Die Temperaturen waren für den noch herrschenden Winter ganz angenehm. Am Tag der Übernahme gab es mehrere Schneeschauer. Die erste Nacht im Wohnmobil war mit minus 4°C die Kälteste, morgens lag Schnee. Aber bereits in Nashville war es angenehm warm und der Frühling zeigte sich von seiner schönsten Seite. Hier haben wir dann die Tanks gefüllt und das Wohnmobil war voll funktionsfähig. Auf dem Weg nach Natchez und in San Antonio gab es noch mal Regen. Die restliche Zeit hatten wir fast nur schönes Wetter mit sehr viel Sonnenschein und angenehmen Temperaturen.

Am wärmsten war es in Big Bend, bei Tucson und im Organ Pipe NM. Als wir nach San Antonio in die Wüstengegend kamen, gab es oft sehr starken Wind. Besonders stark war er auf den Campgrounds Brantley State Park und im Valley of Fire in New Mexiko. Dort hat unser Wohnmobil richtig geschwankt.

Ansonsten ist der Frühling eine sehr schöne Reisezeit. Selbst in den Wüstengegenden ist es noch grün und es blüht überall. Die Tage werden immer länger.

    

    

    

Campingplätze

Auf unserer Tour hatten wir eine Dreifachübernachtung (Organ Pipe), zehn Doppelübernachtungen und neunzehn Einzelübernachtungen. Wir haben 22 Privatplätze, 19 staatliche Campgrounds und einmal Boondocking (Lake Martin) genutzt. Die Nutzung der Privatplätze war durch die Besuche von Städten bedingt. Am besten gefallen haben uns die Plätze:

  • George P Cossar State Park
  • Seminole State Park
  • Brantley Lake State Park
  • Gilbert Ray CG
  • Twin Peaks CG
  • Lust Dutchman
  • Dead Horse Ranch State Park
  • Atlatl CG

Auf dieser Reise haben wir unser Herz für State Parks entdeckt. Sie liegen eben wunderbar in der Natur und die Sites sind groß und haben mehr Abstand zum Nachbarn.

    

    

    

Fazit:

Eine Wohnmobilüberführung ist günstig für die Besichtigung von Orten, die im mittleren Westen liegen. Wenn ich die Wüsten sehen möchte, lohnt es sich nicht, so eine weite Anfahrt zu haben. Das lange und eintönige Fahren auf den Highways macht keinen Spaß, zumal hier immer sehr starker Verkehr herrscht. Teilweise gibt es viel Rücksichtlosigkeit beim Fahren. Die Reisen werden zwar sehr günstig angeboten, aber um sich hauptsächlich die Highlights im Westen anzusehen, lohnen sie sich meiner Ansicht nicht. Der zusätzliche Benzinverbrauch und die Urlaubstage, die verloren gehen, sollte man dagegen rechnen. Man bekommt zwar ein neues Fahrzeug, aber man dient auch dazu, die noch vorhandenen Mängel aufzudecken.

Uns hat die Überführung gefallen, weil wir viele Wunschziele anfahren konnten. Noch einmal würde ich eine Überführung in den Westen nur machen, wenn ich entsprechende Ziele im mittleren Westen hätte. Interessanter wäre dann eher eine Fahrt in den Osten oder Süden.

Liebe Grüsse

Christine
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scanfan
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Beigetreten: 27.06.2013 - 16:37
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RE: 81. Fazit Überführung

Hallon Chris,

 

eine sehr schöne Zusammenfassung yes, steigert die Vorfreude.

 

Liebe Grüße

Micha
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Chris
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Beigetreten: 05.02.2011 - 19:27
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RE: 81. Fazit Überführung

Hi Micha,

freut mich, dass ich Dir schon einen Vorgeschmack auf Deine Reise geben konnte. 

Liebe Grüsse

Christine
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Jindra
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Beigetreten: 25.03.2011 - 10:55
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RE: 81. Fazit Überführung

Hallo Christine!

Ich sage auch, ein sehr gutes und hilfreiches Fazit hast Du verfasst yes!

Das wird bestimmt vielen zukünftigen "Überführung-Fahrern" gute Unterschtützung bieten.

Vielen lieben DANK für den sehr langen, informativen und eindrucksvollen Reisebericht! smiley

Viele Grüße, Jindra

 

Es gibt für uns noch viele Fragen, wir haben die Welt nicht überall gesehen!

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Chris
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Beigetreten: 05.02.2011 - 19:27
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RE: 81. Fazit Überführung

Hallo Jindra,

vielen Dank für Dein Lob. Es ist schön, wenn mein Reisebericht anderen bei ihrer Vorbereitung hilft.

Liebe Grüsse

Christine
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RioBine
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Beigetreten: 06.01.2012 - 22:02
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RE: 81. Fazit Überführung

Liebe Christine, lieber Norbert,

vielen Dank fuer diesen sehr schoenen und super informativen Bericht! Ich sags noch einmal, eure Fotos und Schilderung sind toll und es war mir ein Vergnuegen euch auf eurer langen Reise zu begleiten. Auch euer Bericht war mir eine Hilfe in der Findung, ob nun eine Ueberfuehrung was fuer uns waere oder nicht.

Vielleicht, nein ich hoffe, wir begegnen uns noch ein weiteres Mal irgendwo im weiten, wilden und wunderschoenen Suedwesten!

Euch beiden alles Gute und viel Spass bei euren weiteren Plaenen und zukuenftigen kleinen oder grossen Reisen!

Liebe Gruesse auch von Dieter!

Liebe Gruesse aus dem suedlichen Amerika,

Bine + Dieter

Arizona-Gerd
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Beigetreten: 19.02.2012 - 16:00
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RE: 81. Fazit Überführung

Hallo Chris, 

Das Personal machte insgesamt keinen professionellen Eindruck.

das kennen wir nur vom Best Western in Des Plaines.

 

Der Nachteil einer Überführung ist, dass man lange Strecken über Interstates fahren muss.
Die Geschwindigkeit ist hier oft erst bei 70 bis 75 Meilen begrenzt. 

Warum muss? Wir/ich  fahren/fahre nie über 45/55 Meilen per hour.

Liebe Grüße Gerd

< Wir stehen an der Seite der Ukraine  >

eagle eye
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Beigetreten: 05.02.2013 - 15:06
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RE: 81. Fazit Überführung

Hallo Chrsitine,

auch wenn Teile Eurer Reise bzw die Umstände für Euch nicht so schön waren hast Du dennoch einen wunderschön bebilderten RB geschrieben . Vielen Dank, für die Mühe, die Du dir damit gemacht hast. Ich hoffe, du hast ein paar Deiner Bilder für den Kalender zur Verfügung gestelltwink

LG, Mike

Liebe Grüße, Mike

 

Experience!

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Chris
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Beigetreten: 05.02.2011 - 19:27
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RE: 81. Fazit Überführung

Liebe Sabine, lieber Dieter

vielen Dank für Dein Lob, habe mich sehr darüber gefreut. Es war wirklich sehr schön, Euch kennengelernt zu haben. Wir können Euch ja nun immer auf Video ansehen. Ich glaube nicht, dass wir noch einmal nach Amerika fahren. Wenn Ihr mal nach Deutschland kommt, dann plant doch einen Besuch bei uns in Berlin ein. Norbert ist ein sehr guter Stadtführer und wir würden Euch viel zeigen können. 

Liebe Grüsse

Christine
Scout Womo-Abenteuer.de

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Chris
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Beigetreten: 05.02.2011 - 19:27
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RE: 81. Fazit Überführung

Hallo Gerd,

wir fahren normalerweise auch nur um die 45/55 Meilen pro  Stunde. Aber wenn wir lange Strecken auf Interstates fahren müssen, sind es schon 60/65 Meilen. Trotzdem rauschen die Trucks an einem vorbei. Unser Kleiner wackelte immer durch den entstehenden Luftzug recht sehr. 

Liebe Grüsse

Christine
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Chris
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Beigetreten: 05.02.2011 - 19:27
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RE: 81. Fazit Überführung

Hallo Mike,

freut mich, dass Dir mein Bericht gefallen hat. Die wenigen schönen Dinge vergißt man jetzt nach und nach. Die vielen tollen Erlebnisse bleiben  in guter Erinnerung. Durch den Reisebericht ist mir noch einmal klar geworden, wie viel wir gesehen haben und dass diese Reise sehr abwechslungsreich war. Ich habe natürlich drei Bilder für den Kalender eingesendet, vielleicht findest Du  sie ja heraus wink

Liebe Grüsse

Christine
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Mitläufer
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Beigetreten: 22.10.2018 - 09:07
Beiträge: 9
RE: 81. Fazit Überführung

Hallo Chris!

Ich schließe mich allen Vorschreiben an und sage danke für deine Mühe.