In Charleston hat man, was die Wahl der Plantagen anbelangt, die Qual der Wahl. Es gibt nämlich so viele davon, dass man sie unmöglich alle besichtigen kann. Wir entschieden uns für die Boone Hall Plantation, was sicher nicht die schlechteste Wahl war. Da wir sehr früh dort ankamen, war noch nicht viel los und ich konnte gleich an der ersten Führung durch das Haus teilnahmen. Leider darf man nicht fotografieren und es ist auch nur das Erdgeschoss zugänglich. Die Räume sind alle noch im Originalzustand eingerichtet und man kann sich gut vorstellen, wie gut man früher hier gelebt haben muss. Im krassen Gegensatz dazu stehen in einer Reihe die kleinen Sklavenhäuser, einfachste Hütten mit nur einem Raum, in dem sicher so viele Menschen wir möglich untergebracht wurden. Immerhin gab es einen Kamin, aber ob sie auch Feuerholz hatten, um im Winter etwas heizen zu können?


Die Plantage ist riesig, sodass man relativ viel Zeit für die Besichtigung benötigt. Man kann an einer Rundfahrt teilnehmen und erfährt dabei, was früher alles angebaut wurde. Heute gibt es nur noch ein paar kleine Felder mit Baumwolle und anderen Produkten als Anschauung für die Besucher. Durch die schön bepflanzten Parkanlagen darf man selber laufen.
Beeindruckend fanden wir die zum Haus führende Allee aus mit Spanish Moss behangenen Eichen, genauso stellt man sich ja die Anfahrt zu einer Südstaatenplantage vor.

Wir besuchten noch eine weitere Plantage und zwar die McLeod, die wesentlich kleiner ist und deren Anliegen es ist, über die Sklaven zu informieren. Das Haus kann auch besichtigt werden, allerdings ist es nicht mehr möbliert, sondern mit Infotafeln vollgestellt. Man erfährt hier persönliche Schicksale einzelner Sklaven, wobei es nicht immer tragische waren. So wurde zum Beispiel eine Sklavin Ersatzmutter für die Tochter der Plantagenbesitzer, die in jungen Jahren sowohl Vater als auch Mutter verloren hatte.



Man kann an einer Führung teilnehmen oder eine self-guided-Tour machen, wofür man ein Iphone gestellt bekommt, sofern man kein eigenes hat. Die Infos sind sehr ausführlich und man erfährt viel über das Leben der Sklaven.
Am späten Nachmittag fuhren wir weiter nach Savannah/ Georgia, machten aber noch einen Stopp am Caw Caw Interpretative Center, um dort einen Trail durch eine Sumpflandschaft zu laufen (Swamp Walk). Durch die Trockenheit war allerdings kaum Wasser im Sumpf, trotzdem hat sich die kleine Wanderung gelohnt. Zu spät darf man hier nicht ankommen, um 17 Uhr wird das Tor geschlossen. Der Eintritt kostet 2 $.

