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Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 26: Mittwoch, 04.09.13: Sinks Canyon State Park - Snowy Range Scenic Byway - Curt Gowdy State Park

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robbelli
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Tag 26: Mittwoch, 04.09.13: Sinks Canyon State Park - Snowy Range Scenic Byway - Curt Gowdy State Park
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
279 Meilen
Fazit: 
Heute ist der Tag der Regenbögen!

Mittwoch, 04.09.13:

Wir haben supergut geschlafen und wachen bei strahlend blauem Himmel auf. Robert zögert nicht lange und bewaffnet sich mit Fototasche und Stativ. Er will ein paar Bilder am Fluss machen.

  

Kurz darauf gehe ich auch zum Fluss, es ist schon so schön warm. Genau mein Wetter! Als wir nach einer Weile zurückkommen, ist Jeremie wach, und auch Jonas kommt langsam zu sich. Ist ja auch schon nach 8Uhr.

Wir lassen uns Zeit beim Frühstücken, es ist einfach zu schön auf der site.

    

Als ich gerade das Geschirr spüle, kommt eine Amerikanerin vorbei und fragt, ob wir mehrere Tage auf der site seien. Ich verneine und sage, dass wir in der nächsten Stunde weiter fahren. Wir sollen uns bloß nicht stressen, aber ob wir ihr Bescheid sagen würden, wenn wir gehen, damit sie die Site für Bekannte reservieren könne. Klar, machen wir gerne.

Wo wir denn herkämen, will sie wissen, sie hört an unserem Akzent, dass wir nicht von hier sind. Ah, Deutschland, sie hätten erst kürzlich ein sehr nettes deutsches Paar kennengelernt. Und sie seien auch schon in Deutschland gewesen. Wo? Ach, wie hieß das denn jetzt alles? Wir sollten ihren Mann nachher fragen, der wisse besser Bescheid.

Wir machen das RV abfahrbereit und als ich den Müll noch entsorge, winkt uns die Frau auf ihren Stellplatz. Sie stellt sich und ihren Mann als Dolores und David vor und wir unterhalten uns eine ganze Weile sehr nett. Wir sollten unbedingt zum Rise of the Popo Agie gehen (wollen wir sowieso) und die großen Forellen füttern. Futter kann man aus einem Automaten ziehen. Wir verabschieden uns und fahren zunächst zum Visitor Center.

Dort schauen sich die Jungs noch die Cave an und den Sinks Overlook.

  

Anschließend laufe ich mit Jeremie zum Rise, und Robert und Jonas fahren mit dem RV. Der Trail ist nur sehr kurz, wir laufen höchstens 10 Minuten.

    

Wow, die Forellen am Rise sind ja ganz schön groß! Und hungrig! Sie sind ganz schön heiß auf Futter. Und den Jungs macht es großen Spaß, das am Automaten gezogene Futter ins Wasser zu werfen und die Verrenkungen der Forellen beim Kampf ums "Überleben" zu beobachten.

  

Um 11 Uhr starten wir zu unserer großen Tagesetappe. 197 Meilen stehen auf dem Plan. Kein Pappenstiel, aber machbar.
Zunächst tanken wir in Lander noch voll, damit wir unterwegs nicht in Zugzwang kommen.

Dann geht es on the Road. Und es ist.... laaaangweilig. Außer Sagebrush, ein paar Kühen, ganz wenig Pronghorns und sehr fotogenen Wolken gibt es nichts! Und das auf einer Länge von knapp 100 Meilen.

Ab Rawlins geht es für ein paar Meilen auf die Interstate, dann biegen wir wieder ab zum Snowy Range Scenic Byway. Die Anfahrt dorthin ist erst mal alles andere als Scenic, nämlich auch eher recht unspektakulär.

Das mag vielleicht auch am Wetter liegen, das sich von blauem Himmel in stellenweise dunkle Gewitterbewölkung verändert hat.

 

Dann, einmal links abbiegen und wir sind auf dem Snowy Range Scenic Byway.

Ja, wo ist der denn jetzt "scenic"?? Wir fahren und fahren und ich sage noch, upps, da hat wohl die Reiseleitung (also ich...) gehörig versagt...

Der Ryan Park CG soll unsere Übernachtungsmöglichkeit heute sein. Wir erreichen den Campingplatz um 15 Uhr, drehen eine Runde, um einen Platz auszusuchen und schauen uns beide an. Jeder weiß, was der andere denkt: Hier ist es ja mal echt gar nicht schön!

Ein großer Platz, hauptsächlich geschottert, mit Grasbüscheln zwischendrin. Egal, wo man sich platziert, es sieht immer ungemütlich aus, weil keinerlei Vegetation zwischen den sites ist. Ein paar ganz kleine Bäumchen warten noch darauf, hier einmal groß werden zu dürfen, aber sie sind noch ganz am Anfang. Das dauert noch...

Wir fahren weiter, weil beide Kinder so herrlich schlafen (haben wir etwa Defizite???), und lassen die weitere Strecke mal auf uns zukommen. So richtig begeistern kann ich mich für diesen Byway noch nicht. Dann allerdings kommen wir in die Nähe des Lake Marie, und dann sieht es doch schon ganz anders aus.

Weil wir eigentlich nicht in Haltebereitschaft sind, verpassen wir die Einfahrt zum Picknickplatz und fahren erst noch ein Stück weiter. Dann schließt sich aber gleich der Mirror Lake an, und der ist doch schließlich das Objekt meiner Begierde. Davon hab ich so sagenhaft schöne Bilder gesehen. Naja, die wurden bei Sonnenschein und Windstille gemacht. Wir haben weder das eine noch das andere. Aber wir halten an, schlafende Kinder hin oder her, das ist mir jetzt egal.

Die Sonne blinzelt ab und an durch die dichten Gewitterwolken hindurch und es ist ganz schön dort am See. Hier wird zumindest mal unsere Mittagspause stattfinden, denn die schieben wir schon von einem zum anderen möglichen Halt immer weiter nach hinten. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen. Auch schon wieder 15:30h, o.k., wieder spätes Mittagessen, egal.

Jonas wacht auf, ich glaube, er hat jetzt drei Stunden geschlafen. Dann hat er den Schlaf wohl wirklich gebraucht. Jeremie hängt noch mit seinem Nackenkissen im Sessel und hat wohl eine ganz passable Schlafposition gefunden.

  

Ich fange an, etwas zu Essen zu machen, nachdem ich mir den See und die Umgebung angeschaut habe. Heute gibt es mal Reis mit Gemüse und Sauce (auch wenn die Kinder es nicht lieben werden...).

Jetzt wird auch Jeremie wach und wir essen im Womo, weil es draußen zu regnen beginnt und Donnergrollen zu hören ist.

Nun, außer einem Stopp für´s Mittagessen wird das hier wohl nichts. Aber da uns der Ryan Park CG nicht gefallen hat, sollten wir sowieso weiter fahren und es bei den 1,5 Stunden Pause bewenden lassen. Das fällt bei Regen auch nicht besonders schwer.

Die Alternative zum Ryan Park CG ist der Curt Gowdy State Park, und der ist noch gut 65 Meilen entfernt.

Für ein paar Bilder am Mirror Lake nehme ich mir aber noch Zeit, wenn auch die Bedingungen eher suboptimal sind...

  

Wir nehmen die Strecke unter die Räder. Kurz nach dem Snowy Range Pass ist die tolle Landschaft auch schon wieder Vergangenheit. Also, nicht dass es nicht schön wäre, aber es ist halt nichts Besonderes.

Was allerdings ganz besonders beeindruckend ist, sind die Farben und Regenbögen, die uns nun begleiten. Einerseits dunkle Wolken, andererseits Sonnenschein. Hier sehe ich zum ersten Mal einen Regenbogen auf der Straße! Wusste gar nicht, dass es sowas gibt... Ich bin so begeistert, dass ich zu langsam bin und kein Bild machen kann, weil der Regenbogen ganz schnell wieder verschwindet.

Aber es gibt ja um die Ecke gleich den nächsten...

Im Großen und Ganzen habe ich mir vom Snowy Range Scenic Byway wesentlich mehr erwartet.

Bei unsicherem Wetter – die Gewitterwolken haben wir ja schon gesehen, als wir noch auf der Interstate waren – und mit dem Wissen, dass der Ryan Park CG nicht so schön für eine Übernachtung ist, würde ich mich nun dagegen entscheiden.

Wären wir auf der Interstate weiter nach Laramie und in den Curt Gowdy State Park gefahren, hätten wir dort einen gemütlichen Nachmittag / Abend verbringen können. Nun ja, hinterher ist man immer schlauer.

Auf der Fahrt heute sind die Regenbögen, zum Teil auch zwei übereinander, unsere ständigen Begleiter.

 

Knapp vor Einbruch der Dunkelheit kommen wir endlich am Curt Gowdy SP an. Zunächst überreißen wir die CG-Situation dort nicht so richtig. Es gibt mehrere verschiedene CGs, manche mit Strom und Wasser, ohne Abwasser, manche ohne alles. Eine Dump Station sehen wir zunächst nicht.

Weil wir hier nicht ganz so alleine sind, und diese Sites einen Wasseranschluss haben, stellen wir uns auf den Tumbleweeds CG. Hier stehen zwar Tafeln, auf denen „Reservation required“ steht, aber nachdem sich unter der angegebenen Telefonnummer nur ein AB meldet, werfen wir einfach den Umschlag mit dem Geld in die Box und gehen davon aus, dass das so in Ordnung ist. Der Platz ist bei Weitem nicht voll.

Die Sonne kämpft sich in den letzten Minuten, bevor sie untergeht, durch die Wolken und sorgt für ein unglaublich tolles Licht.

 

Nun sollten wir eigentlich noch dumpen, hmmm, blöd, ohne Abwasser auf der site....

Weil aber auf einer der Schautafeln an der Straße ein eigentlich unmissverständliches Symbol für eine Dumpingmöglichkeit zu sehen war, geht Robert zu ein paar anderen Campern, um sie nach einer Dump Station zu fragen. Und natürlich gibt es eine, sie war nur im Park nicht ausgeschildert und ist recht gut versteckt. Einen Plan von den CGs haben wir nicht, weil der Eingang nicht mehr besetzt war.

Auch bei der Self-Registration hängt kein Plan aus. Nun, wir sind erfreut über die Dump-Station, denn unser Grey Tank zeigt mal wieder FULL an. Tsstss.... vier Mal sparsam duschen, drei Mal spülen, Katzenwäsche am Morgen... Es kommt uns komisch vor, aber es ist halt nicht zu ändern. Wir müssen dumpen, aber ist ja kein Problem, wenn Möglichkeit vorhanden.

Jeremie geht noch schnell auf den Spielplatz, dann essen wir und beenden den langen Fahrtag, mal wieder wegen Regen und Gewitter, im Wohnmobil.

Unsere Tagesetappe:

Liebe Grüße

Elli
Scout Womo-Abenteuer.de

Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
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RE: Tag 26: Sinks Canyon State Park - Snowy Range Scenic Byway -

Hallo Elli,

das tut mir aber für euch leid, dass ihr den Snowy Range Scenic Byyway nicht als so "scenic" empfingen konntet -- wir sind ihn damals aber auch im Bergsommer im Juli gefahren, als alles blühte. 

Und wie ich an deinen Bildern sehe , hat sich dort das Waldsterben durch den Käferbefall aber auch massiv ausgebreitet, 2010 gab es auch noch ein paar mehr gesunde Bäume dort. Jetzt stehen da ja recht viele Stangen in den Himmel -- schade !

Wie immer -- Eindrücke sind immer sehr persönlich !

Grüße

Bernhard

 

Scout Womo-Abenteuer.de


Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

robbelli
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Beigetreten: 07.09.2012 - 07:53
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RE: Tag 26: Sinks Canyon State Park - Snowy Range Scenic Byway -

Hi Bernhard,

Wie immer -- Eindrücke sind immer sehr persönlich !
Ja, das stimmt. Was der eine heute toll findet, gefällt dem anderen morgen gar nicht. Ich finde auch, dass das viel mit der momentanen Stimmung zu tun hat, die zugegebenerweise bei mir häufig durch schlechtes Wetter negativ beeinflusst wird.
Und, nicht zu vergessen, wenn der Urlaub kurz vor seinem Ende steht, hebt das die Stimmung auch nicht gerade. Außerdem ist man so voller Eindrücke, dass da manchmal einfach kein Platz mehr für Neues ist.
 
Da ist dann die Begeisterung einfach gedämpft... aber das ist eben menschlich, und auch in Ordnung.
 

Liebe Grüße

Elli
Scout Womo-Abenteuer.de

eagle eye
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Beigetreten: 05.02.2013 - 15:06
Beiträge: 3391
RE: Tag 26: Sinks Canyon State Park - Snowy Range Scenic Byway -

Hi Elli,

auch wenn Ihr den Tag oder Teile davon als nicht so prickelnd empfunden haben solltet, so hast wieder einen tollen Tagesbericht geschrieben. Ich bin auch jedesmal begeistert, wenn ich einen Regenbogen sehe, und Ihr seid ja richtig verwöhnt worden. Einer beginnt ja sogar mitten in Eurem WoMo smiley.

Tolle Bilder habt Ihr auch wieder gemacht. Das man gegen Ende des Urlaubs etwas schwermütig kann ich gut nachvollziehen, weil es uns ganz genaus ging, insbesondere wenn man einen so genialen Urlaub erleben durfte. Da ist es ja auch nicht schlimm, wenn die Reiseleitung mal einen weniger "scenic" Abschnitt ausgewählt hat.

LG Mike

Liebe Grüße, Mike

 

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