Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 23 oder "Ich bekomme den ganzen Baum garnicht aufs Bild" (Sequoia Nationalpark)

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Silke Ritter
Bild von Silke Ritter
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Beigetreten: 04.05.2016 - 18:12
Beiträge: 268
Tag 23 oder "Ich bekomme den ganzen Baum garnicht aufs Bild" (Sequoia Nationalpark)
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Samstag, 22. Juli 2017
Gefahrene Meilen: 
0 Meilen
Fazit: 
Wenn man ganz leise ist, kann man die Bäume flüstern hören

Guten Morgen USA, guten Morgen ihr großen Bäume,

so gut wie heute haben wir lange nicht mehr geschlafen. Die erste Nacht, in der wir nicht geschwitzt haben. Es war sogar so kalt, das wir heute die dicken Decken rausgeholt hatten. Das morgendliche Ritual von Frühstück, anziehen und aufräumen ging schnell von der Hand. Wir machten das Frühstück gleich an der Bärenbox, so mussten wir nicht so oft hin und her laufen. Wir machen noch Sandwichs für unterwegs und machten uns dann um 10:15 Uhr los. Wir liefen zur Haltestelle und gleich kam auch schon der Bus. Wir stiegen ein und suchten uns einen Platz. Der Bus war nicht voll. Lag wohl noch an der Uhrzeit.

M dem Bus fuhren wir bis zum General Sherman Trail und diesen sind wir dann gelaufen. An einem Punkt ist der Durchmesser vom General Sherman auf dem Boden abgebildet. Riesig!! Man wusste auch überhaupt nicht, wohin wir zu erst schauen sollten. Immer in gleichen Gruppen von drei bis vier Bäumen standen die Baumriesen zusammen. Auch gab es einen umgefallenen Sequoia, durch den man laufen konnte.  Dann standen wir vor ihm. Dem General Sherman, der voluminöseste Baum der Erde. Er ist knapp 83 m hoch und hat einen Durchmesser von ca. 11,1 m. So vor ihm zu stehen, war schon mächtig. Das Alter wird bis zu 2500 Jahren geschätzt. Er wäre damit älter, als die Zeitrechnung der Christen. Was der Baum uns alles erzählen könnte, wenn er eine Stimme hätte. Er könnte vom ersten und zweiten Weltkrieg berichten, vom Bürgerkrieg der Nord- und Südstaaten. Von der ersten Mondlandung und so weiter. Schon sehr beeindruckend. Wir versuchten ihn so gut es geht zu fotografieren. War sehr schwierig. Nach der Runde sind wir mit dem Bus bis zum Museum gefahren. Dort gibt es eine Schautafel mit dem Vergleich der Höhen vom General Sherman, der Freiheitsstaute und Eifelturm. Es wird auch gezeigt, welche Lebewesen die schwersten sind. Außerdem gibt es einen Film, der zeigt, warum die Bäume Feuer zum wachsen brauchen. Sehr lehrreich und interessant. 

Nachdem wir noch einige Fragen im Junior Rangerheft gelöst hatten, sind wir dann zum Big Tree Trail. Bei diesem ein Kilometer langen Rundkurs stehen die Sequoias in ihrem natürlichen Lebensraum. In der Mitte ist eine große Wiese, wo sich allerhand Getier aufhält. Wir haben gut zwei Stunden für die Runde gebraucht. So viel gab es zu sehen, anzufassen und zum erkunden.

Nach der Runde sind wir zurück zum Campground. Von dort aus startet der Tokopah Falls Trail. Der Weg war sehr beschwerlich. Aber auch hier gab es viel neben dem Weg zu sehen. Jeder umgefallene Baumstamm wurde zum klettern genutzt. Nach knapp 7 km bergauf, bergab kamen der Wasserfall in Sicht. Der letzte Rest war auch nochmal sehr mühsam. Die Kinder wurden langsam müde und auch uns taten die Beine weh. Aber dann hatten wir es endlich geschafft. Wir waren da. Der Wasserfall ist sehr schön anzusehen. Felix und ich haben uns auf einen großen Felsen gesetzt und Sven ist mit Philipp noch ein Stück runtergeklettert, an das Becken der Wasserfälle. Philipp wollte ein wenig schwimmen.

Wir machten eine kleine Brotzeit. Aber nicht alleine. Ein Murmeltier kam auch vorbei und wollte was von unser Brotzeit haben. Also bekam er eine Banane von Felix. Nach zehn Minuten kamen Sven und Philipp wieder zu uns. Das Wasser sei ein wenig kalt. Sie gesellten sich zu uns. Ich erzählte gerade vom Murmeltier, als es wieder neugierig zu uns kam. Felix wollte ihm noch eine Banane geben. Ich meinte nur, das gibt Verstopfung, also bekam er eine Tomate und eine Gurke. Davon hatte das Murmeltier dann genug und ging wieder seines Weges. Wäre es nicht so voll, wäre es Idyllisch. Wir machten uns nach einer langen Pause zurück. Der Hinweg ging gefühlt schneller als der Hinweg. Unterwegs wurden wir von einer Gruppe Menschen angehalten. Da oben würde ein Bär laufen. Ich nahm die Kinder zu mir und sagte zu ihnen sie sollen ganz leise sein, vielleicht würde er sich mal zeigen. War aber leider nichts. Dafür sahen wir ein paar Minuten später Hirsche am Wegesrand. Sie standen im Schatten der Bäume und fraßen die Blätter von einem umgefallenen Baum. Sie ließen sich auch nicht weiter von uns stören. 

 

Endlich kam das Womo in Sicht. Wir großen ließen uns in die Stühle fallen. Eben hatten die Kinder noch wie wild gemotzt, das sie nicht mehr könnten. Und jetzt turnten sie wieder rum. Sie bauten eine Stuhlhöhle mit Handtüchern und Stöcken. Zum sammeln gingen sie bis ans Ufer vom Fluß am Campground. Nachdem die Kinder ihr Versteck fertig gebaut hatten und wir auch wieder fit waren, sind wir noch runter zum Store gelaufen. Dort haben wir uns Feuerholz gekauft. Nachdem Essen wurde das Junior Ranger Heft ausgefüllt. Morgen wollten wir, bevor es weitergeht, abgeben. Beim Lagerfeuer gab es Popcorn, Marshmallows, Bier, Cola und Sternenhimmel.

Um 22:00 Uhr löschten wir das Feuer, so wie alle anderen auch und gingen ins Womo. Die Kinder schliefen schon seit einer Stunde. Das lange laufen heute zeigte Wirkung.

Fazit:

Ein toller Wandertag war es heute. So viel gesehen, so viel gelaufen, so viel angefasst. Der Park hat uns in seinen Bann gezogen. Auch den Kindern gefiel es hier sehr gut. Der Big Tree Trail war das schönste am heutigen Tage. Eine kleine Runde, ziemlich wenig los, weil dort keine Hot Spot Bäume standen. Hier konnte man die Bäume erfühlen, erriechen und einfach nur bewundern. Auch die Wanderung zum Wasserfall war sehr abwechslungsreich, wenn auch beschwerlich.  Auch wenn die Kinder ab und zu gemotzt haben, das es soooo anstrengend sei, sind sie gut mitgelaufen und haben sich auch am Wasserfall erfreut. Besonderes Philipp, der gleich wieder das kühle Nass ausprobiert hat.

Silke

Reise 2017