Good Morning,
um fünf Uhr war die Nacht vorbei. Die Nacht war nicht sehr erholsam. Der Wind fegte über den Campground und es war warm. Aber nachdem ich nun mal wach war, stand ich auch auf. Der Sonnenaufgang wollte bewundert werden. Während die Ritter-Männer noch schliefen, machte ich mir Kaffee und ging nach draußen. Mit Kaffee und Kamera bewaffnend, suchte ich mir einen schönen Felsen zum sitzen. Der halbe Campground war schon auf den Beinen. Einige hatten sich ihre Stühle hingestellt und es sich gemütlich gemacht.
Ich kletterte den Berg nach oben und suchte mir einen schönen Platz. Dann begann die Sonne aufzugehen. Der Fotoapparat lief heiß. Viele Bilder fanden Platz auf der Speicherkarte. Die Sonne tauchte die Berge in leuchtendes Rot. Die Berge brannte wie Feuer. Nachdem die Sonne vollends aufgegangen war, wurde es gleich wieder warm. Ich kletterte wieder runter und ging zurück zum Womo. Die Rittermänner waren auch schon wach und machten das Frühstück. Nachdem Frühstück kletterten die Jungs noch ein wenig, während wir die Sachen zusammenpackten.
Um 07:00 Uhr fuhren wir los. Wir wollten zur „the Wave“ und das am besten jetzt, bevor es zu heiß wird.
Am Visitor Center vorbei und immer geradeaus. Die Berge standen eng an der Straße. Die Straße ging hoch und runter, die Kurven waren eng und scharf. Nach 15 Minuten waren wir am Parkplatz. Hier waren wir nicht allein. Eine Gruppe Schweizer Jungs kamen auch gerade an. Wir packten uns Wasser ein, machten alle Fenster auf. Die Jungs wollten nicht mit. Also blieben sie im Wohnmobil und spielten mit dem Tablet.
Der Anfang vom Trail war markiert. Wir liefen den gut ausgelaufenen Trampelpfad entlang. Die Hitze wurde immer unerträglicher. Nach einiger Zeit dachten wir, wir hätten the Wave gefunden, war aber nicht so, weil der Wegweiser weiterführte. Also weiter. Nach 30 Minuten gaben wir auf. Wir standen zwar auf einer Erhebung, die der Wave sehr nahekam, aber wahrscheinlich war es nicht "the Wave" oder sie war es doch und wir wussten es nicht. Der Farbverlauf war ganz anders. Lag vielleicht auch am Sonnenstand.
Die Schweizer Jungs kamen auch zurück und meinten sie hätten the Wave auch nicht gefunden. Also zurück zum Womo. Für das kurze Stück haben wir jeder ein Liter Wasser getrunken. Wieder am Womo angekommen, kamen noch mehr Leute und der Parkplatz füllte sich. Um 08:00 Uhr verließen wir den Parkplatz und fuhren in Richtung Westen. Wir entschlossen uns, nicht zum Hoover Dam zu fahren, sondern direkt nach Las Vegas.
Kurz vor der Interstate tankten wir noch einmal. Die Gallone kostete $2.69. 17,85 Gallone fanden Platz im Tank und die Kreditkarte wurde um $48.19 leichter. Hier war die Interstate zwar schon gut befahren, aber je näher wir der Stadt kamen, umso voller wurde es. Dann erhaschten wir den ersten Blick auf Las Vegas. Wir waren ganz aufgeregt. Mal sehen, ob uns die Stadt überhaupt gefällt, nach soviel Natur die letzten Tage.
Das erste was wir machen wollten, war Shoppen. Das kann man in Las Vegas Gerüchten zu folge sehr gut. Wir suchten bei Google Maps und entschieden uns für die Fashion Show. Die Adresse gaben wir ein und folgten der netten Stimme des Navis.
Der erste Eindruck den wir von der Stadt hatten, war einfach nur „Wow“. So viel Kitsch, so viel Show und Schein. Wir erreichten die Fashion Show, fanden aber keinen Parkplatz, der für unser Womo gereicht hätte. Also suchten wir eine andere Mall aus. Wir nahmen die im Süden der Stadt.
Dort gab es auch einen IHop. Bevor wir shoppen gehen wollten, stärken wir uns mit leckeren Pancakes und French Toast. Der Laden war Proppenvoll. Wir mussten kurz warten. Nachdem wir einen Platz hatten, bestellten wir gleich. Die Kinder nahmen wieder die Pancakes und wir Rührei mit Bacon und zum Nachtisch French Toast bzw. Pancakes. Für Philipp und Felix ist der IHOP das Paradies auf Erden. Pancakes, Pancakes und vielleicht auch mal eine Waffel.
Mit vollem Pancakesbauch betraten wir die Shopping Mall. Um genau zu sein, das Las Vegas South Premium Outlets. Wir gingen in die verschiedenen Shops rein. Aber so wirklich gefiel uns nichts. Die Kinder fanden einen Spielzeugladen und wollten gleich Lego mitnehmen. Als wir ihnen erklärten, das Lego hier viel teurer sei, als bei uns und auch die Kleinteile nicht Wohnmobiltauglich seien, haben sie die ganzen Pakete schmollend wieder ins Regal gestellt. Nach einer Stunde und immer noch keine Tüte in der Hand, gingen wir wieder raus. Auf der Fahrt zur Mall haben wir einen Ross gesehen. Dort fuhren wir dann hin. Hier wurden wir fündig. Jeans und T-Shirts fanden den Weg in den Wagen. Wir bezahlten an der Kasse und gingen mit unseren Schätzen zum Wohnmobil zurück. Dann fuhren wir zum Campground. Einmal durch die Stadt. Vorbei an den Casinos, die am Tage ein wenig trostlos aussahen. Abends bestimmt der Hammer.
Als wir am Campground angekommen sind, suchten wir uns erstmal einen Platz. Schön war es hier wirklich nicht. Aber zum schlafen reicht es. Wenn der Lärm der Interstate, die hier direkt vorbeiführt, es zulässt. Nachdem wir uns einen Platz ausgesucht haben, stellten wir das Womo dort auch gleich ab und gingen rüber zum Main Street Casino. Wir betraten das Casino und die Kinder bekamen gleich große Augen. Überall Einarmige Banditen, Daddelstationen und Bling-Bling. Natürlich wollten sie gleich an einen Automaten. Aber das ist verboten. Wir versprachen ihnen, morgen in ein Kindercasino zu gehen.
Wir folgten der Teppichstraße, denn die Kinder dürfen den Teppich nicht verlassen, um zum Empfang zu gelangen.
Dort machte Sven den Platz dann klar. Wir bekamen eine Schlüsselkarte für die Duschen und Stadtpläne. Wir gingen wieder zurück zum Womo. Um 14:30 Uhr wurde die Klimaanlage im Wohnmobil angeschaltet und wir waren endlich angekommen. Sven schloss uns noch an das Wasser an, damit wir im Womo auch Duschen konnten.
Mit Rucksäcke voll mit Wasser und Proviant und machten uns auf den Weg zur Fremont Street. Von dort aus fuhren wir mit dem Bus dann zum Strip. Wir stiegen am Bellagio aus, um uns die berühmten Wasserspiele anzuschauen. Wir kamen genau richtig. Die Show fing gerade an. Passend zur Musik bewegten sich die Springbrunnen. Wir waren begeistert. Nachdem das rum war, setzten wir uns wieder in den Bus und fuhren bis zum Casino New York-New York. Dort gingen wir zuerst zum Hard Rock Café. Ich holte mir ein neues Shirt. Jetzt war meine Sammlung komplett. Unterwegs sahen wir viele Leute mit M&M Tüten. Wir fragten, wo der M&M Store wäre. Sie erklärten es uns und wir machten uns auf den Weg dorthin. Der M&M Store erschlug uns. Was für ein Laden. Fünf Stockwerke nur M&Ms. Wir fuhren ganz nach oben und schauten uns alles an. Die Kinder bekamen den Mund kaum noch zu. Natürlich konnten wir den Laden nicht ohne M&Ms und M&Ms Kissen verlassen. Zwei Kissen, einmal Yellow und einmal Red, gehören von nun an zur Familie. Die riesigen Säulen, gefüllt mit M&Ms in allen möglichen Farben und Geschmacksrichtungen, haben es uns besonders angetan. Nachdem Farbrausch gingen wir dann zu Coca-Cola. Dort kauften wir uns zwei Cokes und gingen wieder. So Dolle war der Laden dann nicht mehr nachdem wir im M&M Store waren.
Jetzt wollte ich mir meinen zweiten Wunsch erfüllen. Und zwar wollte ich mit dem Big Appel Roller Coster fahren. Philipp wollte unbedingt mitfahren. Also liefen wir zur anderen Straßenseite, was in Las Vegas gar nicht so einfach ist, da es hier viele Brücken gibt, die die Straßen überspannen und kaum Fußgängerampeln. So, dann hatten wir es endlich geschafft, wir standen vor dem Casino. Von außen sah ich, das der Roller Coster keine richtigen Überrollbügel hatte, sondern nur Schulterhalter. Und da bekam ich Angst, das mir Philipp vielleicht rausfallen könnte beim Looping. Das erklärte ich ihm. Er wollte davon nicht wissen. Er wollte fahren. Also sind wir rein ins Casino. Wir liefen direkt zum Roller Coster. Dann bekam Philipp doch Angst, sagte aber „Okay Mama, du hast Recht. Vielleicht kann ich doch rausfallen. Vielleicht sollten wir nochmal kommen, wenn ich größer bin. Dann können wir zusammenfahren.“ Ich war erleichtert. Traurig auf einer Seite, weil ich nicht fahren konnte, wollte ich das doch zusammen mit Philipp machen, froh darüber, doch nicht fahren zu müssen, weil auch ich ein wenig Angst hatte.
Also wurde die Fahrt vertagt auf irgendwann.
Wir schauten uns das Casino noch ein wenig an. Dann gingen wir raus. Wir liefen an der Skyline vorbei, über die Brooklyn Bright. Ein wenig New Yorker Luft schnuppern .
Langsam setzte der Hunger ein. Und es wurde spät. Die Lichter gingen nach und nach an. Wir gingen zur Haltestelle und fuhren zurück zur Fremont Street. Die erstrahlte schon in tauschend Lichter.
Die Musik war laut, die Mädels leicht bekleidet, genauso wie die Jungs. Die Kinder wussten gar nicht wohin sie zuerst schauen sollten.
Am Ende der Fremont Street fanden wir einen Dennys. Dort gingen wir rein und bekamen gleich einen Platz.
Barbara, unsere Bedienung, war total nett. Sie machte Späße, knuddelte die Jungs. Solch eine nette Bedienung hatten wir bis dahin in keinem Laden.
Wir bestellten uns Essen, was auch schnell kam. Ich wusste noch vom letzten Mal, das ich einen Seniorenteller Nachos bestellen sollte, sonst würde ich die Hälfte wieder zurückgeben müssen. Und das wäre Verschwendung.
Nachdem Essen sind wir dann zurück zum Wohnmobil. Ein kurzer Gang durch die Fremont Street musste aber noch sein. Die Atmosphäre war hier so ganz anders als am Strip.
Um 22:00 Uhr waren wir todmüde endlich am Womo.
Wir haben uns gleich alle ins Bett gelegt. Vom Lärm der Interstate haben wir alle nichts mitbekommen, so schnell sind wir eingeschlafen.
Fazit:
Was für ein Kontrastprogramm das heute war. Von der Stille des Valley of Fire ins quirlige Las Vegas. Von ganz wenig Menschen auf ganz viele.
Die Eindrücke, die heute auf uns eingeprasselt sind, waren ab und zu ein wenig zu viel. Und man kann nicht flüchten. Überall laut, überall viel Verkehr, überall Menschen. Daran mussten wir uns nach zwei Wochen Abgeschiedenheit und Stille erstmal wieder gewöhnen.
Die Kinder waren ganz begeistert von der Zockerhölle in den Casinos. Uns Erwachsenen gefiel Las Vegas auf anhieb. So ganz anders als San Francisco oder Los Angeles. Ohne zu maulen oder zu jammern sind die Kinder alles gelaufen. Und das war nicht wenig. Abgelenkt von den ganzen drum herum merkt man aber auch nicht, wieviel man läuft. Gut war, das wir genug zum trinken dabeihatten, den die Hitze an diesem Tag war kaum auszuhalten. Ganz anders als draußen in der Natur. Die Shopping Mall im Süden der Stadt hätten wir uns auch sparen können. So viel billiger als im normalen Laden war es nicht, wahrscheinlich für uns nur gefühlt so.