Das war sie also, unsere Reise in den unserer Meinung nach schönsten Nationalpark der USA!
Wir lieben auch den Yosemite und den Zion, aber der Yellowstone hat nochmal eine ganz andere Anziehungskraft. Diese Größe, die Tierwelt, die verschiedenen Naturhighlights. Die Geysire und Hot Pools, die einfach außergewöhnlich schön sind.
Hier einmal unser Fazit zu verschiedenen Punkten:
Routenverlauf
Wir waren mit unserem Routenverlauf absolut zufrieden. Wir haben in der vergleichsweise kurzen Zeit alles gesehen, was wir uns vorgenommen haben. 5 Nächte im Yellowstone waren einfach perfekt, um jeden Teil des Parks vernünftig erkunden zu können. Wir haben es sehr genossen, auf nichts verzichten zu müssen und sich ganz auf den Park einlassen zu können. Klar, man könnte auch 2 Wochen im Park verbringen. Und auch bei 3 Nächten kann man viel erleben…
Jeweils 3 Nächte im Rocky Mountain NP und im Grand Teton NP waren unserer Meinung nach ebenfalls ausreichend. Gerade im RMNP gab es gar nicht so viel mehr, was wir noch hätten machen wollen. Der Grand Teton hätte sicher noch mehr hergegeben, nach den vielen Tagen in der Natur waren wir hier aber auch schon gesättigt und hätten nicht noch mehr Übernachtungen gebraucht.
Strecke & Fahrzeiten
Uns war bereits im Vorfeld klar, dass wir an einzelnen Tagen viel im Auto sitzen werden. Rückblickend war das aber weniger schlimm als erwartet. 7 Stunden in den USA sind eben doch was anderes als 7 Stunden in Deutschland. Die Zeit, die wir dadurch in den Nationalparks gewonnen haben, war es uns auf jeden Fall wert.
Insgesamt sind wir 2776 km gefahren, bei 14 Miettagen also fast 200 km pro Tag. Das ist nicht wenig, aber alleine bei den Distanzen im Yellowstone gar nicht so viel wie vor unserer Planung befürchtet.
Wohnmobil von El Monte
Wir buchten unseren C21-23 bei El Monte bereits ein Jahr im Voraus. Er hatte bei Übernahme knapp 28.000 Meilen runter. Von innen und außen war er gut in Schuss. Ein Schrank und eine Schublade waren nicht mehr ganz in Ordnung, aber es war alles im Rahmen.
Die Decken von El Monte waren sehr dünne Fleecedecken, die mit den dicken Decken von Road Bear nicht mithalten können. Wir kauften uns daher noch weitere Decken, um nachts nicht zu frieren. Die Handtücher rochen etwas muffig, das hatte sich aber nach dem ersten Waschen erledigt. Die Auswahl an Geschirr, Töpfen usw. war gut.
Die beschriebenen Probleme mit der Batterie möchte ich nicht direkt El Monte anlasten, das war sicher einfach Pech. Auch die Tatsache, dass der Kühlschrank nur über Strom lief, kam der kaputten Batterie nicht zugute.
Wir waren ansonsten zufrieden und würden wieder dort buchen.
Wetter & Jahreszeit
Grundsätzlich muss man im Juni gerade im Yellowstone und Grand Teton noch mit deutlich schlechterem Wetter und ggf. auch Schnee rechnen. Im Rocky Mountain ist es oft schon ganz schön, hier kann man nur durch Schneereste auf den Wanderwegen oder der Trail Ridge Road eingeschränkt werden. Wir hatten unglaublich Glück, dass wir an fast jedem Tag 25 Grad und Sonne hatten. Morgens war es oft noch ziemlich kalt (geschätzte 10 Grad), sobald die Sonne kam, wurde es aber schnell warm. Auch abends wurde es kühl, am Lagerfeuer konnte man es aber gut aushalten.
Wir würden jederzeit wieder im Juni fahren, auch wenn man mit schlechterem Wetter rechnen muss. Die Natur erwacht und überall blüht es. Auch die vielen Bisonkälbchen waren einfach nur putzig.
Wanderungen & Highlights
Unser grundsätzliches Highlight war, wie schon öfter angedeutet, der Yellowstone. Hier findet man alles, was das Herz begehrt. Besonders gefallen hat uns die Wanderung zu den Mystic Falls, das West Thumb Geyser Basin zum Sonnenaufgang und unsere Kajaktour zum Sonnenuntergang. Positiv überrascht haben uns das Norris Back Basin und der Storm Point Trail am Yellowstone Lake. Auch die Crazy Creek Falls vor dem Parkeingang haben uns besonders gut gefallen.
Der Four Lake Loop im Rocky Mountain Nationalpark war ebenfalls ein Highlight, besonders aufgrund des Schnees.
Im Grand Teton Nationalpark hat uns besonders der Jenny Lake Loop und generell das Panorama der Teton Range gefallen.
Fast alle unsere Campgrounds haben uns gut gefallen, nur der Canyon Campground und der Signal Mountain Campground (wegen der schiefen Site) waren nicht so schön.
Massentourismus
Leider ist Massentourismus ein Thema, was einem immer öfter begegnet. Wir haben in diesem Urlaub ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Wir waren noch nicht in der absoluten Hochsaison unterwegs, im Juli / August könnte es also auch anders aussehen. An den bekannten (Instagram) Hotspots ist einem manchmal die Lust am Reisen vergangen, es war dann teilweise schwierig, die Natur zu genießen. Natürlich waren wir selber ein Teil davon, und ich würde trotzdem jedem empfehlen, den Old Faithful oder den Grand Prismatic Spring Overlook zu besuchen. Wer mit Menschenmassen nicht klar kommt, sollte diese Highlights aber lieber auf den frühen Morgen oder Abend legen. Dann ist wirklich deutlich weniger los. Auf längeren oder unbekannteren Wanderungen kann man aber den ganzen Tag über Ruhe und Abgeschiedenheit finden (z.B. Ice Lake, Mystic Falls, 2. Hälfte des Jenny Lake Loops).
Wir können mit gutem Gewissen jedem, der auch keine 3 Wochen Zeit hat, unsere Route empfehlen. Wir würden es jederzeit wieder so machen!
Vielen Dank an alle, die nochmal mit uns gereist sind und den Bericht bis hierher gelesen haben.
Im Stillen planen wir bereits, irgendwann wieder an diesen außergewöhnlichen Ort zu reisen. Nächstes Jahr geht es aber erstmal nach Hawaii.
Liebe Grüße
Sandy
Moin Sandy
habe gerade angefangen deinen Reisebericht vom Fazit aus zu lesen. Besten Dank fürs Erstellen und Teilen 👍. Schön das ihr genug Zeit für den Yellowstone hattet. Ja, ein toller Park.
Bin gespannt ob du im Reisebericht etwas zum Thema RV parken im NP schreibst. Soll ja nicht mehr so einfach sein wie früher.
Liebe Grüße
Matthias
Scout Womo-Abenteuer.de
Südwesten USA in 5 Wochen Herbst 2014