Nach unseren gestrigen Erfahrungen mit dem Parkplatzchaos beschlossen wir, unseren Tag wieder früh zu beginnen. Gegen kurz nach 7 Uhr waren wir bereits auf der Straße, genossen die ersten Bisonherden und kamen schließlich auf dem Parkplatz des Midway Geyser Basins an. Um diese Uhrzeit gab es noch keine Parkplatzprobleme. Wir frühstückten noch schnell und machten uns dann auf den etwa 1 km langen Rundweg, dessen Highlight die Grand Prismatic Spring sein sollte. Uns ging es aber so wie vielen Besuchern, die nicht auf dem Schirm haben, dass die heißen Quellen morgens in der Kälte noch so stark dampfen, dass man gar nicht viel sieht. Naja, ein paar schöne Fotos entstanden trotzdem und vom Overlook hatte man gestern sowieso eine bessere Sicht.
Als wir den Parkplatz gegen kurz nach 8 Uhr verließen, war er schon deutlich voller.
Unser nächster Stopp war in der Nähe des Biscuit Basins. Dieses ist leider seit der hydrothermalen Explosion 2024 geschlossen. Ein bisschen hatten wir gehofft, dass es vielleicht bis zu unserem Urlaub wieder eröffnet würde, aber leider nicht.
Unser eigentliches Ziel waren aber die Mystic Falls. Über den “Mystic Falls, Fairy Creek and Little Firehole Loop”, eine etwa 5,5 km lange Wanderung, wollten wir uns diese erwandern. Man kann auch direkt vom Parkplatz zu den Wasserfällen laufen, dann ist man mit 3,5 km und wesentlich weniger Steigung dabei.
Da auch die Parkplätze des Biscuit Basins gesperrt waren, mussten wir am Straßenrand parken, um unsere Wanderung zu beginnen. Das war relativ problemlos möglich.
Bei wieder einmal strahlend blauem Himmel begann die Wanderung zunächst harmlos und führte über eine Wiese am Rand des Biscuit Basins entlang. Irgendwann wurde es waldiger und steiler. Der Weg wurde immer enger und unsere langen Pullover hatten wir schon früh gegen T-Shirts getauscht. Es ging dann schon fast serpentinenartig immer weiter den Berg hoch. An einigen Stellen musste man wirklich aufpassen, nicht abzustürzen, da der Weg so eng war und es direkt daneben viele Meter in die Tiefe ging.
Als wir oben ankamen, wurden wir mit einem fantastischen Ausblick über das Biscuit Basin und die umliegende Landschaft belohnt. Wir konnten bis zum Upper Geyser Basin schauen und sogar das Old Faithful Inn und andere Gebäude erkennen.
Der Weg ging dann eine Weile auf dem Berg durch den lichten Wald. Irgendwann begann der Abstieg und als dieser fast geschafft war, erreichten wir die Mystic Falls. Sehr schöne, aber nicht spektakuläre Wasserfälle. Wir machten eine Pause, picknickten und freuten uns, die Fälle die meiste Zeit für uns zu haben. Oben auf dem Berg hatten wir mal wieder niemanden getroffen.
Auf dem Rückweg zum WoMo kamen uns dann noch ein paar Leute entgegen. Diese schienen aber immer nur den Out-and-back-Trail zu den Wasserfällen zu machen.
Nach guten zwei Stunden kamen wir wieder am Camper an. Wir überlegten, wie wir den restlichen Tag verbringen wollten. Eigentlich war das Upper Geyser Basin geplant gewesen, aber das hatten wir ja bereits gestern erledigt.
Nach ein wenig Recherche auf Google Maps entschieden wir uns, den Artemisia Trail bis zum Artemisia Geyser zu laufen. Dies ist im Prinzip der Weg, der bis zum Upper Geyser Basin führt, auch vorbei am Morning Glory Pool. Das war uns aber zu viel bzw. waren wir ja gestern erst bis zum Morning Glory Pool von der anderen Seite gelaufen. Der Trail startet gegenüber vom Biscuit Basin.
Der Weg ließ sich entspannt laufen und immer wieder gab es bunte Pools zu bestaunen. Auch hier begegneten uns nur eine Handvoll Menschen.
Nach etwa 3 km waren wir wieder am Auto.
Da es erst früher Nachmittag war und sich langsam die Handysucht meldete, entschieden wir uns, nach West Yellowstone zu fahren. Seit dem Wlan im Visitor Center in Mammoth hatten wir keinen Internetempfang mehr gehabt. Die Familie wollte bestimmt auch gerne mal hören, dass es uns gut geht.
Kaum in West Yellowstone angekommen, bogen wir auf den Parkplatz des Visitor & Information Center ab und holten die Handys raus. Nachdem die Sucht befriedigt war, ging es wieder zurück zum Campingplatz, schließlich wollte ich ja noch im Fluss baden!
Am Zusammenfluss von Firehole River und Madison River, direkt unterhalb des Madison Campgrounds, soll das Wasser angenehm warm zum Baden sein.
Zunächst hielten wir nur die Füße ins Wasser, da wir keine gute Stelle zum Einstieg fanden und auch einige Angler dort waren, denen wir nicht die Quere kommen wollten.
Eine Gruppe Kinder mit Erwachsenen war zeitgleich mit uns vor Ort. Die Kinder fanden eine gute Einstiegsstelle, welche wir dann auch nutzten. An den meisten Stellen ist der Fluss sehr seicht, weiter hinten wird er allerdings tiefer und hat auch eine ganz ordentliche Strömung. Dort spielten die Kinder, allerdings in einem ruhigen Bereich. Um wieder ans Ufer zu kommen hätten sie aber durch die Strömung schwimmen müssen. Das trauten sie sich nicht. Ein Erwachsener musste die Kinder dann rausholen. Hier ist also wirklich Vorsicht geboten!
Wir blieben vorne und irgendwann fand ich auch eine Stelle, die zumindest so tief war, dass man im Sitzen bis zu den Schultern im Wasser war. Die Temperatur war tatsächlich angenehm.
Je näher man an den Firehole River geht, desto wärmer wird es. Das war bei uns aber wegen der Strömung und den Anglern nicht wirklich möglich.
Nach diesem schönen Erlebnis ging es zurück zu unserer Site. Eine Dusche und das Lagerfeuer warteten auf uns. Bei Burgern und Käsepopcorn ließen wir den Abend ausklingen.