Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 02 – Übernahme der Womoline

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Annika86
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Tag 02 – Übernahme der Womoline
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Donnerstag, 7. September 2023
Gefahrene Meilen: 
65 Meilen
Fazit: 
Der erste Anleger schmeckt am Besten!

Heute ist es soweit – wir beziehen unsere Womoline! Wer sich wundern sollte, unser RV bekommt auf jedem Trip einen liebevollen Namen, der den Charakter des diesjährigen Hauses auf Rädern mal mehr und mal weniger widerspiegelt J Die „Womoline“ war in diesem Jahr ein braves und zuverlässiges Gefährt mit der genau richtigen Größe und Kuscheligkeit, die bei den kalten Abenden nicht fehlen durfte.

Erst um 6:30 Uhr – gar nicht mal so schlecht für den ersten Tag mit Zeitverschiebung – sitzen wir hellwach in den Betten und gönnen uns erst einmal eine Runde amerikanisches TV zum wach werden. Wahlwerbung und die unzähligen Spots zu Medikamenten sind immer wieder eindrücklich.
Frisch aus der Dusche stürmen wir dann das amerikanische Frühstücksbuffet, an dem sich einige Bauarbeiter schon gütlich tun und reihen uns in die Kaffeeschlange ein. Highlight ist für mich das überdimensionierte Waffeleisen, dessen Bedienung mir beim letzten Mal in einem Hotel derselben Kette von einer lieben Dame erklärt wurde und welches ich nun – trotz der längeren Pause - wie ein Profi bedienen kann und direkt von anderen um Hilfe gebeten werde. Etwas crunchiger als zu Hause ist sie, aber mit Sirup ein standesgemäßer und wunderbar ungesunder Einstand in den Urlaub!

In den letzten Jahren haben wir gute Erfahrungen damit gemacht einfach frühzeitig mit Sack und Pack in der Übernahmestation aufzuschlagen – egal ob Apollo, Road Bear oder El Monte - und dann geduldig zu warten, bis sich zwischendurch ein Zeitloch auftut und die Mitarbeiter ein bisschen Luft für den Papierkram haben. Mit Höflichkeit kommt man in den USA bei vielen Dienstleistern ziemlich weit.
So schnappen wir uns nach einigen Bechern Kaffee unsere Koffer und laufen nach kurzer Überlegung die 500 m zum Eingang der El Monte Station J Wie immer steigt die Aufregung Meter für Meter, da die Qualität der Fahrzeugs doch ziemlich ausschlaggebend für die Qualität des Urlaubs ist und wir inständig auf einen Gas-Kühlschrank hoffen. Wir rumpeln in das verspiegelte Gebäude hinein und stehen in einem vollklimatisierten Empfangsbereich mit Wartezone und einigen abgetrennten Boxen mit Stehtischen, wo die Formalitäten erledigt werden. Wir wollen unser Gepäck gerade in der Wartezone parken und ich mich seelisch auf meine „Wir sind schon einmal da und warten geduldig, bis Sie Zeit für uns haben“ – Rede vorbereiten, da steht eine Mitarbeiterin schon vor uns und fragt, ob wir heute übernehmen. Wir bejahen und schon werden wir eine Etage tiefer zur Fahrzeugübernahme gebeten … da sagen wir doch nicht nein J

    

Unsere Womoline wartet frisch gewienert auf uns – selbst die Matratze wurde feucht gereinigt – und das hellere Innenleben bei den diesjährigen Modellen überzeugt. Rund 25 Fuß sind es dieses Mal und die bereits gefahrenen Meilen halten sich in Grenzen.

So positiv der Grundeindruck des Fahrzeuges ist, so hmm ausbaufähig ist die Einweisung und Gesprächigkeit unserer zugeteilten Mitarbeiterin von El Monte. Ganz untypisch für die Amerikaner bekommen wir auf unsere Fragen nur ein kurzes „yes“ oder „no“ und von einer Einweisung kann man wirklich nicht sprechen. Für uns kein Problem, haben wir doch bereits vier Anmietungen hinter uns und einiges an Erfahrung, wenn man jedoch den Eindruck gewinnt, dass man deutlich mehr über das Fahrzeug und dessen Ausstattung weiß, als der eigentliche Profi, dann bekommt man doch ein mulmiges Gefühl.

  

Mit einem Gaskühlschrank hat es leider nicht geklappt, der nicht vorhandene Luftauslass an der Seite der Womoline und das surrende Geräusch weisen eindeutig auf einen mit Strom betriebenen Kühlschrank hin. Die Mitarbeiterin behauptet auf zweimalige Rückfrage jedoch steif und fest, es würde sich um einen Gas-Kühlschrank handeln … tja, hmmm. Wir beschließen, es gut sein zu lassen und hoffen, dass die Hausbatterien und die Solarzelle auf dem Dach uns heil durch die Mehrfachübernachtungen bringen und wir deren Bedienung selbstständig herausbekommen. Bei der Auflistung der Mängel an der Außenhülle und Scheibe schreibt die Mitarbeiterin unsere Hinweise jedoch alle fleißig mit, soweit so gut also.

Wir verstauen unser Gepäck so gut es geht und fahren die Womoline mit Schneckentempo auf die kalifornischen Straßen. Der Ausgang der El Monte Station ist alles andere als ebenerdig und wir schaffen es kaum ohne Aufsetzen vom Hof, doch nach einem kurzen Schreckmoment sind wir wirklich schon gegen Mittag unterwegs, juchu!

Unser Ziel heute ist der Campground am New Brighton State Beach und somit eine ungefähre Strecke von 65 Meilen. Etwa auf der Hälfte steuern wir ein Walmart Supercenter mit einem nebenan liegenden Dollar Tree an. Nach guter Tradition geht der Männe die erste Runde allein einkaufen – den Ersteinkauf am Übernahmetag kann ich nie genießen, da ich zu sehr unter Strom stehe J – und ich befreie unsere Klamotten aus den Koffern und räume ein. Bereits zum zweiten Mal nach 2022 haben wir uns gegen die Buchung der „Personal Kits“ bei El Monte entschieden. Gemeinsam mit der extra buchbaren Küchenausstattung und der Bereitstellungsgebühr kommt da immer ein ordentlicher Batzen an Fixkosten zusammen, den wir durch das Mitbringen von Campingkissen und Schlafsack ein Stück reduzieren. Neben Schlafutensilien umfassen die „Personal Kits“ bei El Monte jedoch auch Teller, Besteck und einige Küchenutensilien. Da wir für vier Wochen Urlaub jedoch eh immer ein scharfes Messer und eine extra Pfanne für Rührei etc. kaufen, machen die paar anderen Gegenstände den Kohl auch nicht mehr fett.
Zur zweiten Einkaufsrunde sind die Koffer bereits verstaut und wir begeben uns gemeinsam „auf die Jagd“ nach einer Kaffeekanne (zwingend notwendig), Anti-Rutschmatten (gute Idee) und einer Kuscheldecke (noch viel bessere Idee) und noch unzähligem mehr. Nach guten zwei Stunden haben wir die Womoline und unsere Mägen nach einem Kurzbesuch bei In-N-Out bis oben hin gefüllt und wir nehmen die letzten Meilen im nun dichter werdenden Verkehr unter die Räder.

  

Am späten Nachmittag biegen wir auf den Campground ein und werden von einer riesigen Site und leisem Meeresrauschen begrüßt. Für eine Site mit Meerblick hat es bei der CG Buchung vier Wochen zuvor logischerweise nicht mehr gereicht, doch ich war froh überhaupt eine ausreichend große Site an der kalifornischen Küste bekommen zu haben.

   

Nach unserem ersten „Anleger“ begeben wir uns auf Erkundung und laufen den kleinen Pfad hinunter, der recht steil bergab zum Parkplatz der Day-Use Area und von dort aus zum Strand führt. Das Licht ist traumhaft, leicht golden und gemeinsam mit dem kalten Pazifik (jop, zumindest mit den Füßen musste ich rein) fällt die Anspannung der Anreise und Übernahme langsam ab. Wir verbringen fast eine Stunde am Strand, spazieren und fotografieren und steigen dann die Treppen, die zum Picknickbereich des CGs führen, wieder hinauf in Richtung Womoline. Der CG ist voll mit vielen amerikanischen Familien, die Stimmung ist friedlich und herrlich entspannt.

  

Wir schaffen es so gerade, wach zu bleiben bis die Dunkelheit hereinbricht. Ab morgen geht der Urlaub dann so richtig los.

Lieben Gruß
Annika

Tikimi
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Beigetreten: 04.01.2015 - 15:40
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RE: Tag 02 – Übernahme der Womoline

Hallo Annika,

beim Lesen fühle ich gleich 100% mit. Die Aufregung, ob alles klappt und welches Modell man bekommt…Wir haben dieses Jahr auch wieder einen El Monte Medium und ich hoffe auch sehr auf einen Gaskühlschrank, wie wir es gewohnt sind. Ich bin gespannt ob Euer Kühlschrank trotz Solar/Strom seinen Dienst getan hat frown 

Die Variante dass das Waschbecken außerhalb des Badezimmers liegt kannte ich bisher noch nicht. Es sieht aber auf dem Foto etwas größer aus, als die „Eckvariante“ im Bad.

Ein toller erster Platz für den Start einer sicher wunderbaren Reise. 

 

Liebe Grüße Tina

 

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Annika86
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RE: Tag 02 – Übernahme der Womoline

Moin Tina,

der Härtetest für den Kühlschrank kommt jetzt bald - 4 Nächte mitten im Yosemite Valley ohne Anschlüsse und ohne die Womoline zu bewegen ... :) Spoiler: Das war dann doch ein wenig zu optimistisch hrhr.
Richtig Sorge hatten wir aber vor einer vollständig geschrotteten Hausbatterie im Kombi mit dem Nicht-Gaskühlschrank, der keinen ganzen Tag übersteht. Das wäre übel gewesen. Fahren "müssen" oder Generator anwerfen "müssen" wegen sowas, ist echt blöd.

Das außenliegende Waschbecken war für das Platzangebot in der Dusche/Toilette ganz cool, insbesondere den Schrank zum Verstauen von Kosmetika fand ich angenehm groß. Immer noch unsinnig war allerdings, dass das Waschbecken in den Black Tank, statt in den Grey Tank abläuft. Trotz Duschen in der Womoline haben wir Grey nur zäh voll bekommen. 

Lieben Gruß
Annika

Pirat
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RE: Tag 02 – Übernahme der Womoline

Hallo Annika,

Immer noch unsinnig war allerdings, dass das Waschbecken in den Black Tank, statt in den Grey Tank abläuft. Trotz Duschen in der Womoline haben wir Grey nur zäh voll bekommen.

War bei euch echt jetzt immer Black vor Gray voll?

Bei uns war Gray regelmäßig als Erstes voll. Da konnten wir Wasser sparen wie wir wollten. Bei unserer Vierfachübernachtung in den Oregon Dunes war Gray sogar übergelaufen gewesen, nach drei Tagen ohne Dumpen, und stand in der Duschwanne. Nur die Anzeige von Black stand permanent auf "voll", wahrscheinlich weil irgendwelches Klopapier an den Sensoren klebte. Die Anzeige von Black funktioniert nie wirklich zuverlässig. Vielleicht war das ja bei euch auch der Fall gewesen und ihr habt einfach nur der Black-Anzeige zu sehr vertraut gehabt?

Wir waren natürlich zu fünft und haben sehr oft die Klos auf den Campgrounds genutzt, weil das einfach angenehmer war als im engen Womo-Bad, aber das Duschen im Wohnmobil haben wir wirklich möglichst aufs unbedingt Notwendige reduziert, auch beim Abspülen in der Küchenspüle haben wir so gut es ging den Wasserhahn nur im Sparmodus benutzt. Dass die 'Füllgeschwindigkeit' Black versus Gray zu zweit so dramatisch anders ist, hätte ich jetzt echt nicht gedacht.

Viele Grüße
Alex
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Tikimi
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Beigetreten: 04.01.2015 - 15:40
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RE: Tag 02 – Übernahme der Womoline

Hi Annika,

….genau mein Gedanke. Wir werden auch 4 Nächte im Yosemite Valley stehen. 
Ich lese gespannt weiter mit und hoffe es klappt alles bei euch. 

 

Liebe Grüße Tina

 

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Annika86
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RE: Tag 02 – Übernahme der Womoline

Moin Alex,

War bei euch echt jetzt immer Black vor Gray voll?

jein. Nicht immer, aber schon ab und zu. Wir dumpen recht regelmäßig, wenn sich eine angenehme Gelegenheit bietet. Dabei ist es dann ja hilfreich, wenn man ordentlich Grey Water zum "durchspülen" hat. Das war dieses Jahr schon häufiger mau, aber wir sind auch echt ziemlich sparsam beim Wasserverbrauch - kommt von anderen Urlauben auf Segelbooten, da muss man noch mehr knausern :)

Das mit den unzuverlässigen Sensoren kennen wir natürlich auch. In einem Jahr hatten wir mal so einen coolen "Sprühwirbler", der im Black Water Tank dann schön aufgeräumt hat, warum se den wieder abgeschafft haben .. pöh.  Aber gefühlt waren die letztes Jahr recht verlässlich. Ich glaube, dass es wirklich an dem Waschbecken lag, wo wir uns dann eben häufig die Hände gewaschen oder Zähne geputzt haben. Da kommt bei dem geringeren Volumen des Black Tank ja eins zum anderen.

Lieben Gruß
Annika

Pirat
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RE: Tag 02 – Übernahme der Womoline

Hallo Annika,

Ich glaube, dass es wirklich an dem Waschbecken lag, wo wir uns dann eben häufig die Hände gewaschen oder Zähne geputzt haben. Da kommt bei dem geringeren Volumen des Black Tank ja eins zum anderen.

Dieses Waschbecken zum Händewaschen und Zähneputzen lief eigentlich auch bei unseren Fahrzeugen immer in den Black Tank ab. Trotzdem war dieser bei uns noch kein einziges Mal voll gewesen. Gray war immer als Erstes voll, und dies obwohl wir bereits sehr knauserig mit dem Wasser umgegangen sind. Da müsst ihr ja echt extrem gespart haben. laugh

Viele Grüße
Alex
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