Wir wachen gewohnt früh auf und gönnen uns heute ein entspanntes, ausgiebiges Frühstück, das wir trotz angenehmer äußerer Temperaturen in der Womoline genießen – die Sitzkombi draußen neben den Anschlüssen der Nachbarn, lädt einfach nicht zum gemütlichen Sitzen ein. Sei es drum, so häufig wie in diesem Jahr haben wir noch nie drinnen gefrühstückt, aber zu zweit ist die Womoline mehr als komfortabel und die Wege zum Kühlschrank kurz J
Wir entkabeln uns und verlassen unseren „Auffüll“-Zwischenstopp in Richtung Mono Lake Visitor Center. Gegen 9 Uhr kommen wir am großen Parkplatz an und drehen eine Runde durch das kleine aber feine VC.
Noch sind Sonne und Temperaturen erträglich, so dass wir vom VC aus dem Trail hinunter an den Mono Lake zum Old Marina Part folgen. Um uns herum brummt und piepst es – hier lebt einiges an Insekten und Teile des Mono Lake sind von unzähligen Vögeln besetzt. Ganz bis zum Ufer führt der Boardwalk hier nicht, aber der Wechsel der Szenerie im Vergleich zu den letzten Tagen gefällt uns gut.
Minute um Minute brennt die Sonne heißer und wir stapfen den Weg wieder hinauf zum VC, der länger und mit mehr Steigung versehen ist, als zuvor gedacht.
So richtig beeindruckende Tufas haben wir allerdings in diesem Part nicht gesehen, dafür müssten wir den South Tufa Bereich mit Zufahrt über eine Gravel Road noch anhängen.
Als Hasenfüße stehen wir Gravel und Dirt Roads grundsätzlich skeptisch gegenüber – das Gerumpel ist immer nervig und die Sorge vor einem Reifenschaden mit dabei – und außerdem wird es immer wärmer … die Entscheidung fällt flott: Kein South Tufa für uns, ab geht´s in Richtung June Lake, unserem nächsten Übernachtungsstopp.
Im Vorfeld der Reise wollten wir diesen Tag eigentlich als Flexi-Tag gestalten und nach Lust und Laune entscheiden, was wir machen und wo wir unterkommen. Bei einer kurzen Recherche musste ich jedoch feststellen, dass dies an einem Samstag im September an der Ostseite der Sierra Nevada gar nicht sooo leicht ist – überall rund um June Lake und Mammoth Lake waren die reservierbaren CG vollständig ausgebucht, so dass ich dann – als auf dem Oh Ridge CG am June Lake eine schöne Site frei wurde, doch zugeschlagen habe.
Die Strecke mit fortwährendem Blick auf die Berge ist toll und im Nu erreichen wir den June Lake. Mein Männe bugsiert die Womoline am Straßenrand in eine Parklücke und wir gehen mit dem vagen Wunsch nach einem frühen Mittagssnack auf Erkundung. Der Ort ist süß, aber wirklich klein und wir anscheinend zu einer ungünstigen Uhrzeit da. Die am Morgen geöffneten Cafés mit Käffchen und Frühstücksangebot schließen gerade und die ortseigene Brewery hat noch zu. So wandern wir etwas ziellos durch die Gegend und finden dann plötzlich im Hinterhof der Brewery einen schön gestalteten Food Truck Bereich, in dem sich bereits einige Leute eingefunden haben. Das sieht doch vielversprechend aus!
Um 12 Uhr ertönt dann tatsächlich eine Glocke, welche den Startschuss für den Ausschank von Bier und die Öffnung der Food Trucks gibt. Wir gönnen uns mal wieder einen Burger und staunen, wie viele Leute hier plötzlich aus allen Richtungen heranströmen.
Mit vollen Mägen spazieren wir zurück zur Womoline, parken im Schneckentempo aus, um unsere Anschlüsse nicht am Bordstein zu „entsorgen“ ;) und machen uns auf den Weg zu unserer Site, die im oberen und außenliegenden Rabb Loop liegt. Der Loop ist endlos weit vom June Lake weg, so dass wir nach den vielen Wandertagen im Yosemite NP zu faul sind, den Weg zum Ufer unter die Füße zu nehmen.
Stattdessen ist Tiefenentspannung angesagt. Wir verbringen den gesamten restlichen Tag mit lesen, freche Chipmunks beobachten und Panorama genießen. Dafür ist unsere Site ideal.
Nachts schälen wir uns aus den Betten, ziehen mehrere Schichten an und wagen uns nach draußen mit dem Plan, Sterne zu gucken. Länger als 15 min halten wir es jedoch nicht aus, brrr es ist empfindlich kühl und irgendwie werde ich das ungute Gefühl nicht los, dass gleich ein Bär aus dem Dunkeln heranstapft. Am Tag zuvor hatte die Rangerin uns beim Check-In noch gewarnt, dass derzeit ein Exemplar besonders aktiv in der Nähe des CG wäre.
So bleibt das Sterne gucken ein nur kurzes und halbgares Vergnügen – unsere Augen hätten noch länger benötigt, um sich richtig an die Dunkelheit zu gewöhnen, aber das warme Bett ist auch nicht zu verachten J
Die „Wanderbilanz“ des Tages: 4,4 km und rund 100 Höhenmeter.
Lieben Gruß
Annika
…dieser Blick von Eurer Site !!!
Liebe Grüße Tina
I´d rather have a passport full of stamps than a house full of stuff !