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Tag 14 – Lake Tahoe | Teil III: Eagle Lake und Rubicon Trail

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Annika86
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Tag 14 – Lake Tahoe | Teil III: Eagle Lake und Rubicon Trail
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Dienstag, 19. September 2023
Gefahrene Meilen: 
25 Meilen
Besuchte Highlights: 
Fazit: 
Töpfe und Pfannen sind nicht nur zum Kochen da.

Heute werden nach drei Tagen Pause die Wanderschuhe wieder entstaubt! Die Wahl zwischen den vielen tollen Trails, die es hier am Lake Tahoe gibt, fiel nicht leicht – doch als Erstbesucher war mir klar, dass ich einen Ort nicht verpassen wollte, die Emerald Bay.

Diese Bucht mit Ihren Viewpoints und unzähligen Trailheads ist sowieso schon stark frequentiert, doch mit der vollschlanken Womoline noch einmal eine besondere Herausforderung. Viele der ausgezeichneten Parkplätze (die eh schon rar gesät sind) durften wir von vornherein nicht anfahren („no RVs“) und fielen somit raus, so dass ich mir neben Wunschoption A am Eagle Lake Trailhead noch einige weitere Parkoptionen im Straßenverlauf notiert hatte, um die Womoline irgendwo sicher (und erlaubt) abstellen zu können und die Strecke zu den verschiedenen Wanderoptionen – wo genau es heute hingeht, entscheiden wir spontan nach Parkspot – dann eben über Wandermehrmeilen kompensieren zu können.

 

Wir düsen auf bekannter Route durch South Lake Tahoe hindurch und schrauben uns schon bald über Serpentinen immer am Seeufer entlang in die Höhe. Ganz schön eng und kurvig hier und ganz schön schön. Der Lake Tahoe leuchtet uns tiefblau entgegen und wirkt von weiter oben noch viel größer als vom Seeufer aus.
Schon bald taucht die Emerald Bay rechts von uns auf und der Puls beschleunigt sich – ist für uns noch ein Plätzchen frei? Und tatsächlich … direkt im äußeren Zipfel der Emerald Bay ist ein sehr breiter Streifen neben der Straße asphaltiert, der als Overflow Parkplatz für den winzigen Trailhead (ca. 20 Parkplätze) genutzt wird. Es ist kurz vor halb Neun und der Platz füllt sich zusehends. Der Blinker wird gesetzt und schon steht die Womoline wohlbehalten neben einem anderen Womo-Freund J, hurra, Option A hat geklappt!

Als wir nach unserem obligatorischen Sieges-Käffchen aussteigen und ich ein Foto schieße, geht bereits nichts mehr. Der Parkstreifen ist voll.

 

Wir queren zunächst die Straße und werfen einen Blick auf die zu dieser Jahreszeit nur noch spärlich fließenden Lower Eagle Falls mit der Emerald Bay als fotogenem Hintergrund und nehmen dann die paar Höhenmeter zu den Upper Eagle Falls unter die Füße, dessen Trailhead auf der vom See abgewandten Seite beginnt.

Die Sonne strahlt vom Himmel und so kommen wir trotz der Höhenlage flott ins Schwitzen. Der Trail selbst beinhaltet zwar viele Stufen ist aber wirklich problemlos zu gehen … oder wir sind inzwischen ausreichend abgehärtet J
Nach einer soliden Holzbrücke, die über die Falls führt, klettert der Trail an einer Felswand entlang einige Meter in die Höhe und wir folgen dem Weg zügig, um die Masse an Menschen, die minütlich anwächst, hinter uns zu lassen. Kaum haben wir den Anstieg überwunden, empfängt uns traumhafte Ruhe und ein fantastisches Bergpanorama. Mit Beginn des Anstiegs nach der Brücke haben wir die Desolation Wilderness hier am Lake Tahoe betreten, die wir dieses Mal zwar nur mit einer Stippvisite beehren, die sich jedoch in mein Hirn gebrannt hat und – wie sollte es anders ein – dringend noch einmal ausführlich besucht werden muss!

An einem Hinweisschild biegen wir in Richtung Eagle Lake ab und stehen kurz darauf vor einem spiegelglatten Bergsee. Wir rasten in der Sonne, schießen Fotos und raffen unseren Kram dann bedauernd zusammen, um den Rückweg unter die Füße zu nehmen. Gerne hätten wir hier eine größere Runde gedreht, doch dann wäre der Rubicon Trail entlang der Wasserlinie der Emerald Bay zeitlich nicht mehr drin gewesen.

An der Womoline machen wir einen kurzen Boxenstopp und beobachten das Parkchaos, das mittlerweile hier herrscht. Autos aus beiden Fahrtrichtungen suchen nach einem Platz und tuckern im Schneckentempo auf der Straße dahin. Wir wollen gerade hinüberhüpfen, um dem Vikingsholmen Trail hinunter zur Emerald Bay und somit zum Rubicon Trail zu folgen, da erspähe ich es … ein Schild mit der Info, dass genau dieser Trail seit gestern (!!!) für Reparaturarbeiten gesperrt ist, och nööö.

 

Hier oben im Norden merkt man ab Mitte / Ende September deutlich, dass sich die Saison dem Ende zuneigt und viele CGs und Pfade für anstehende Arbeiten geschlossen werden. Dass uns dieser Umstand schon hier am Lake Tahoe knapp erwischt, ist unglücklich. Aber nichts da mit Trübsal blasen … ich habe ja noch Parkplatzplan B in der Tasche! Da auch der D.L. Bliss SP mit seinen Parkoptionen am anderen Ende des Rubicon Trail gerde renoviert wird, bietet sich einzig bei einer Service Road einige Meilen die Emerald Bay entlang eine sinnvolle Möglichkeit, hinunter zum Wasser zu gelangen.

Der Männe springt in die Womoline, lässt den Motor an und sorgt damit für einige Aufregung auf der Straße :D
Ich habe mich am Straßenrand postiert und warte auf eine Lücke im Verkehr, um unseren Kurvenflitzer dann möglichst sicher auf die Straße zu winken. Nachdem die Automeute jedoch realisiert hat, dass wir tatsächlich fahren und ein Parkplatz frei wird, muss ich nicht länger warten, sondern bekomme praktisch den roten Teppich ausgerollt und fühle mich kurz wie ein Einweiser auf dem Flughafen.

Wir fahren 2-3 Meilen und dann heißt es Ausschau halten nach der langen Parkbucht am Straßenrand, die – laut Google Maps Spionage – keine „Parken verboten“ Schilder aufweist, die es hier ansonsten massenweise entlang der Straßen gibt. Die Bucht taucht aus den Pinien auf und wir können die Womoline komfortabel zu einigen weiteren Fahrzeugen hinzustellen.
Zum Beginn der Service Road sind es dann nur einige Meter. Diese ist vollständig asphaltiert und ganz schön steil … ratet wer da später wieder hoch muss … J

Der Blick auf die Emerald Bay entschädigt jedoch, wow. Am kristallklaren Wasser angekommen wenden wir uns zunächst nach links mit dem losen Ziel bis zum Lighthouse zu laufen und dann umzukehren.

 

  

Immer wieder ploppen kleine sandige Buchten auf, die vom Sonnenlicht in türkises Farbspiel getaucht und von Pinien flankiert werden. Schon längst sind wie am linken Zipfel der Emerald Bay vorbei und nach einer längeren Pause an einem erhöhten Aussichtspunkt auf einem Felsen beschließen wir, dass es Zeit ist umzudrehen und wir lieber noch den Strand in der Emerald Bay selbst besuchen möchten.

Der Rückweg ist nicht minder schön und im Handumdrehen stehen wir an der Steganlage der Emerald Bay und können weeeeit oben eine Ahnung des dortigen Verkehrs am Trailhead von heute Morgen erhaschen.

Wir spazieren herum und trödeln bewusst vor uns hin, ohne damit verhindern zu können, was nun als nächstes ansteht: Der Aufstieg entlang der steilen Service Road … puh … ich bin wirklich eher Typ Treppe bei einem solchen Gefälle. Aber es nützt nichts und so arbeiten wir uns langsam aber beständig die Steigung hinauf und ich stelle überrascht fest, dass ich ganz gut zurechtkomme. Ein Hoch auf unsere Wanderungen im Yosemite, der Lassen Peak im gleichnamigen und als nächstes anstehenden NP kann kommen!

Oben angekommen nehmen wir direkt die letzten Meilen zu unserem nächsten CG in morgiger, nördlicher Fahrtrichtung in Angriff. Wir erreichen den Ed Z'berg Sugar Pine Point State Park und das Kassenhäuschen ist mal wieder unbesetzt, so dass wir uns zu unserem gebuchten Loop aufmachen. Zum Glück (der Platz war riiiiiesig …) treffen wir nach wenigen Metern Fahrt doch auf den Ranger, der uns für den Check-In und die intensivste Bärenwarnung, die ich bisher erlebt habe, zurückbittet.
Wir sollen im Falle des Falls Töpfe und Pfannen (!) zum Lärm machen bereit halten und trotz der festen Hülle der Womoline sämtliche Vorräte (Ausnahme: Kühlschrank) in der Bear Box verstauen … okay …

Diese Warnung kombiniert mit dem Umstand, dass kurz nach unserer Ankunft der Wettergott durchblitzen lässt, dass er nicht nur drohen kann und Bindfäden vom Himmel regnen lässt, vertreibt uns früh ins Innere der Womoline und in die Betten. Ob die Pfannen heute Nacht wohl zum Einsatz kommen?

Die Wanderbilanz des Tages: Gute 4 km (2,6 Meilen) und 200 Höhenmeter rund um den Eagle Lake und etwas mehr als 10 km (6,3 Meilen) und 280 Höhenmeter auf dem Rubicon Trail.

Lieben Gruß
Annika

DieTravemünder
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Beigetreten: 21.06.2013 - 07:53
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RE: Tag 14 – Lake Tahoe

Moin Annika,

tolle Wanderung habt ihr da unternommen, klasse! Gut, dass das Wetter bis zum Bezug der Campsite gewartet hat, um etwas schlechter zu werden. Und erneut traumhaft schöne Bilder vom Lake Tahoe, die mich gleich wieder dazu antreiben, nach Preisen für Hütten zum Mieten für den Urlaub am Lake Tahoe zu googeln cheeky.

Liebe Grüße von der Ostsee

Stephie
Scout Womo-Abenteuer.de

 

Tikimi
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Beigetreten: 04.01.2015 - 15:40
Beiträge: 355
RE: Tag 14 – Lake Tahoe

Hallo Annika,

im Ed Z´berg Sugar Pine Point stehen wir auch für eine Nacht. 
Das ist ja eine krasse Warnung. Zumal man (jedenfalls wir) auch immer jede Menge Lebensmittel in den WoMo Schränken haben blush …das kann ich mir gar nicht vorstellen das alles rauszuräumen. 

Eure Trails muss ich mir nochmal genauer anschauen, ich hatte den Lake Tahoe tatsächlich nicht also so schönes Wanderrevier auf dem Schirm und bedauere ein bisschen dass wir dort nicht länger sein werden. 

 

Liebe Grüße Tina

 

I´d rather have a passport full of stamps than a house full of stuff !

Annika86
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Beigetreten: 31.12.2018 - 13:30
Beiträge: 124
RE: Tag 14 – Lake Tahoe

Moin Tina,

Zumal man (jedenfalls wir) auch immer jede Menge Lebensmittel in den WoMo Schränken haben blush

ja, hatten wir auch. Ich habe auch 3x beim Ranger nachgefragt, weil ich es nicht glauben konnte, dass die Ansage auch für uns als Womo gilt laugh Aber er war da sehr nachdrücklich, so dass wir tatsächlich alle Lebensmittel und übrigens auch riechende Kosmetika wie Zahnpasta (crazy ...) in leere Kartons von unseren Getränkeeinkäufen geräumt und in die Bearbox gestellt haben. Ich fand den Weg im Halbdunkeln zur Bearbox am Abend und Morgen gefühlt gefährlicher als das Zeugs im Womo zu lassen - einer von uns hat mit der Stirnlampe den Platz ausgeleuchet, während der andere zu den Vorräten gehuscht ist - war ein Erlebnis^^

Wären wir länger geblieben, hätten wir wohl eine längere Runde ab dem Eagle Lake über den Cascade Lake / Falls sowie den Granite Lake eingestreut. Das wäre zwar meilentechnisch ein ordentliches Brett gewesen, aber der kleine Einblick in die Desolation Wilderness hat mich echt angefixt, das sah toll aus. Oder eben die ultimative Herausforderung mit dem Mount Tallac und x Höhenmetern! South Lake Tahoe bietet da echt viele Möglichkeiten ... bin gespannt, was ihr für euch rauspickt!

Und erneut traumhaft schöne Bilder vom Lake Tahoe, die mich gleich wieder dazu antreiben, nach Preisen für Hütten zum Mieten für den Urlaub am Lake Tahoe zu googeln cheeky
 

Mit dem Schicksal bist du nicht allein, Stephie, mein Fernweh wird größer und größer grmlz.

Lieben Gruß
Annika